Fahrwerk und Drehstäbe

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Wolfgang T2b *354
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Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Andreas,

RESPEKT, schöner Umbau!

Mit dem Radl hinten drauf hast Du ja ordentlich was zu schleppen. Das schöne an dieser Art der Beladung ist, dass es die Vorderachse entlastet, insofern kannst Du Dich ganz auf hinten konzentrieren.

Die Seite von Michael kannte ich tatsächlich schon, doch auch Michael suchte verzweifelt nach Ersatz, denn beim ihm waren die Gummibälge hinüber.

Ich werde mal Richtung Galant und anderen fahnden, die Pforzheimer Restbestände dürften ja inzwischen verdunstet sein.

Hast Du viel Geländeeinsatz oder überwiegend Asphalt? Michael erzählte mir damals, dass seine Gummibälge wohl im Gelände den Rest bekommen hätten. Das könnte mich auch treffen.

Danke für die Hinweise

Wolfgang
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westfaliafan
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Beitrag von westfaliafan »

Hallo Wolfgang,

Gelände kann mann das nicht nennen, Feldwege eher und das eher selten.
Hab mal unterm Bus gelegen, auf den Dämpfern steht b4b89 (b4689?).
Ich glaube, es war Mafi ersatzteile in Pforzheim, die haben auch Monroe, 07231-101028, vielleicht mal nach dem ehemaligen Monroemitarbeiter fragen. Der hatte auf mein Nachfragen auch gemeint, wenn der Gummi kaputt geht, würden die im Werk einen neuen montieren.
Ist aber alles schon 11 Jahre her, also ohne Gewehr :)

Gruss, Andreas
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Salü mes amis!

@Wolfgang:
1) Dein Bus liegt wohl wegen der Beladung vorne so tief. Bei frühen T2a war das besonders schlimm, da merkte man schon ein an der Front montiertes Ersatzrad. Ich hatte den Eindruck, daß da bereits beim 1970er Modell (Einführung der Scheibenbremsen vorne) was verbessert wurde und bei meinen 73er Bussen gab's definitiv nix mehr zu jammern. Ob bei den letzten Baujahren nochmal was an den Federstäben geändert wurde, weiß ich nicht. Hab auch keine Ahnung von den ominösen Modellen mit erhöhter Nutzlast.
2) Auf Reisen war es für mich immer beruhigend, den Bus so einzustellen, daß er über alles, was das Motorgehäuse zerdöppern könnte, mit der Vorderachse gar nicht erst drüber kam. Unbeladen blieb dann allerdings an der Hinterachse zu wenig Negativfederweg, weswegen zu Hause umgehend wieder alles neu justiert wurde.
3) Es gibt bei den Stoßdämpfern zwei prinzipielle Bauarten: Einrohr- und Zweirohrdämpfer. Bei beiden wird die Dämpfung dadurch erzeugt, daß Öl bei der Federbewegung von einer Kammer in die andere gepumpt wird. Dabei wird es durch irgendwelche Drosselwiderstände gepumpt, welche die Dämpfung bewirken. Die beiden Kammern sind durch den Dämpferkolben von einander getrennt und dieser Kolben ist an einer Kolbenstange befestigt. Wegen dieser Kolbenstange entspricht die Volumenzunahme der einen Kammer nicht der Volumenabnahme auf der anderen Seite, und da das Dämpferöl nicht komprimierbar ist, muß irgend eine Form von Volumenausgleich her. Beim Zweirohrdämpfer geschieht dies durch ein zweites umhüllendes Rohr in dem Atmosphärendruck herrscht. Beim Einrohrdämpfer findet sich stattdessen ein Gaspolster, das hermetisch von der Ölfüllung abgetrennt ist. Das geschieht meist durch einen separaten Trennkolben oder manchmal auch primitiv und krisensicher durch einen einfachen Gummiball oder -torus (Donut).
Ein Zweirohrdämpfer läßt die Federrate der Torsionsfedern unangetastet und ist nahezu unkaputtbar. Weil das Öl jedoch nicht unter Druck steht, fängt es bei starker Beanspruchung schnell an zu kochen und zu schäumen - und damit ist jegliche Dämpfwirkung dahin. Nach dem Abkühlen funktioniert er jedoch wieder, als sei nichts gewesen. Serienmäßig kam der Bus mit Zweirohrdämpfern von Boge, bei uns auf Wunsch und in vielen anderen Ländern serienmäßig auch in einer "Heavy Duty"-Ausführung mit erheblich dickerem Rohrdurchmesser. Die dämpften aber auf Wellblechpisten auch nur etwa eine Viertelstunde lang. Hochwertige Zweirohrdämpfer mit einstellbarer Dämpfung liefert Koni. Bei denen lassen sich die Ventilquerschnitte verändern, wenn man den Dämpfer ausbaut oder wenigstens an einem Auge löst, ganz zusammen fährt und durch Verdrehen der beiden Augen im Inneren eine Klauenkupplung ertastet. Allem Anschein nach verändert man damit Zug- und Druckstufe gleichzeitig. Die harte Druckstufe hilft dabei der Federung, Durchschläge zu vermeiden. In meinem derzeitigen Bus habe ich Konis drin, habe damit aber keinerlei Pistenerfahrung. Ich erwarte jedoch prinzipiell das gleich Verhalten wie bei den HD-Boge-Dämpfern, da sie etwa das gleiche Ölvolumen und die gleiche unzureichende Kühlfläche aufweisen.
Einrohrdämpfer addieren ihre Gasfeder zur Federrate der Torsionsfedern. Man kann über Volumen und Druck der Gasfüllung sehr schön Einfluß auf die Federrate und -progression nehmen. Außerdem verhindert der hohe Druck recht wirkungsvoll das Aufschäumen des Öls. Nachteilig ist allerdings, daß bei starker Beanspruchung und damit steigenden Temperaturen und Drücken irgendwann die Dichtungen platzen. Damit ist der Dämpfer dann reif für die Tonne oder - falls er Geld gekostet hat - ein Fall für die Revision in einer darauf spezialisierten Fachwerkstatt. Damit ist allerdings nur das Symptom geheilt und am eigentlichen Problem nichts getan. (Der Dämpfer wird bei der nächsten Überlastung gleich wieder platzen.) Bei Wüstenrallyes kann man sich mal anschauen, was für Volumina und Kühlflächen unter solchen Bedingungen erforderlich sind. Die Dämpfer an der Hinterachse sind da oft anderthalb Meter lang, auf jeder Seite doppelt ausgeführt und reichen von der Radaufhängung bis unters Dach.
Beim Fernreise- Pisten- Expeditionsbulli ohne Rallye-Ambitionen würde ich der Zuverlässigkeit wegen lieber beim Zweirohrdämpfer bleiben. Mit Augenmaß läßt sich vielleicht eine zusätzliche Schraubenfeder oder ein aufblasbares Anschlagpolster unterbringen.

Gruß,

Clemens
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Harald
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Beitrag von Harald »

Aaaaah - welcome back Tucker, quatsch Clemens.

Haben Dich eben mit solchen Beiträgen vermisst!

Grüße,
Harald*393
P.S.: Wir haben jetzt nen Ast Reiseberichte.
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Harald*393 hat geschrieben: P.S.: Wir haben jetzt nen Ast Reiseberichte.
Moin!

Ähhm, jau!
Ich bin mir allerdings unsicher, ob meine Routenempfehlungen für VW-Bus-Fahrer in jedem Fall hilfreich wären! ;-)

Gruß,

Clemens

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HeinzT2a
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Beitrag von HeinzT2a »

Hallo,

das Problem hatte ich auch, sah aus wie ein Flugzeug das gleich abhebt, besonders beim anfahren denn dann ging er noch weiter hoch.

Sah m.M. nach schlecht aus, ich mag es lieber wenn er vorne zumindest
gleich hoch oder dezent tiefer ist.

Bei mir war das auch nur durch verstellbare Vorderachse bzw. umschweissen der Nüsse (wegen H Kennzeichen) in den Griff zu bekommen.

Bild vor der Kur...
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Jeder km ist zu schade um ihn in normalen Autos zu fahren...
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Wolfgang T2b *354
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Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Salü, cher Clemens,

attest dü Ürlaub? Oder ist das mit dem Motorrad die normale morgentliche Fahrt aus der Garage?
Dein Bus liegt wohl wegen der Beladung vorne so tief. ... Ob bei den letzten Baujahren nochmal was an den Federstäben geändert wurde, weiß ich nicht. Hab auch keine Ahnung von den ominösen Modellen mit erhöhter Nutzlast.
Jepp, das Beste wäre weniger Gewicht. Geht aber nicht, denn gerade wegen der Nutzlast haben wir ja 'nen T2, sonst würde ja ein Fahrrad reichen.
In den letzten Jahren wurde meines Erachtens nichts mehr an den Federn geändert. Und die ominöse 1,2t-Vorderachse ist so selten, dass man sich Ersatzfederblätter gleich abschminken kann.
Auf Reisen war es für mich immer beruhigend, den Bus so einzustellen, daß er über alles, was das Motorgehäuse zerdöppern könnte, mit der Vorderachse gar nicht erst drüber kam. Unbeladen blieb dann allerdings an der Hinterachse zu wenig Negativfederweg, weswegen zu Hause umgehend wieder alles neu justiert wurde.
Genau so!

Zu Deinen (wie immer sehr informativen!) Beitrag zu den Dämpfern:
Wir hatten ursprünglich genau jene Boge-HD drin. Waren gut und haben lange gehalten. Doch für 'ne Zusatzfeder sind die zu dick, da kommt die Feder dem oberen Tragarm ins Gehege. Deshalb bin ich wieder auf die dünneren Standarddämpfer zurückgegangen.
Ich will in diesem Urlaub mal versuchen, die Federn etwas strammer einzustellen, vielleicht hilft's ja.

Oder ich mach's wie die Paris-Dakarer. Einen anderthalb Meter langen Dämpfer könnte ich bequem unterbringen. Am vorderen Dachgepäckträger wäre ein guter Befestigungspunkt :mrgreen: . Nur wie soll ich dann sitzen, mit dem Dämpfer zwischen den Beinen? Sieht fast aus wie Tabledance.

OK, reicht für heute

Gruß

Wolfgang
peter-dd
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Beitrag von peter-dd »

Also es gibt von Bilstein und von Sachs solche Niveau dämpfer.
ich habe zzt welche von Bilstein hier liegen. allerdings fürn Käfer HA. und VA.

der caddy 1 hatte an der HA Niveaudämpfe rmit Auge Auge befestigung. von der achslast könnte das hinkommen....

ich habe auch den einfachen weg gewählt vorne runter 5cm mit ner VVa und hinten auch 5 cm.
vorn habe ich Spax dämpfer drin vond er Käfer HA und hinten Bilsteinsportdämpfer die es mal bei ebay gab. neu und für den T2 gemacht.

du kannst auch die höhe mit verschienden reifengrößen ändern.. vorn zb. 60er Reifendurchschnitt hinten 70er...
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Wolfgang T2b *354
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Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Peter,

ich habe auf Deinen Hinweis hin mal in den Katalogen von Bilstein und Boge/Sachs gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Bei Bilstein wurde als Niveauregulierung immer auf Einrohr-Gasdruck-Dämpfer verwiesen, bringt zwar auch ein bisschen was, ist aber nicht wirklich 'ne Niveauregulierung. Und der Sachs/Boge Katalog ist ein Chaos und ich habe aufgegeben. Deshalb habe ich beide Firmen angeschrieben, mal sehen, was die so antworten.

Vor einigen Jahren hatte ich mal bei Monroe angefragt, doch schon damals war die Produktion eingestellt.

Hast Du irgendwelche Nummern von den Niveaudämpfern? Dann könnte man mal gezielt auf die Suche gehen.

Schöne Grüße

Wolfgang
Suburban-Marco
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Beitrag von Suburban-Marco »

Hallo Leute! es gibt im U.S.-Car Sektor solche "Druckluft-Niveauregelungs-Dämpfer".
Z.B. bei Mike&Frank's u.A.
Die nennen sich Hi-Jackers.
Müßta ma gucken inwiefern die so passen könnten,oder was man anpassen müßte.
Ich hatte die vor über 10 Jahren mal in nem Chevy Van.Sind soweit ganz gut.
Nur mit wenig Druck eben etwas weich.
Bei der Firma Summit in USA gibt's ne ganze Menge Luftfeder-Zeugs.
Wird halt dann nur an der Bulli-Va schwierig,wegen der "drehstabfederung"(ist ja keine Richtige;ich weiß.) :wink:
Aber vielleicht wärs ja mal interessant.
Gruß Marco
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