Rückwärtsgang will nicht mehr. Hilfe gesucht.

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tk928gt
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Rückwärtsgang will nicht mehr. Hilfe gesucht.

Beitrag von tk928gt »

Hallo!

Seit 2 Monaten bin ich stolzer T2b-Besitzer

Bild

Aber ich habe folgendes Problem und bin auf der Suche nach Hilfe:

schwer zu schalten war er ja schon immer und der Rückwärtsgang ging
praktisch nicht ohne Krachen rein. Ich hab nun das Kupplungsseil nochmal ein
Eck nachgestellt und seitdem bekomme ich zwar alle Gänge leichter rein aber
den Rückwärtsgang gar nicht mehr rein. (Anfangs nach dem Einstellen ging der
RWGang sogar recht gut rein, aber es wurde schlimmer und schlimmer). Hab mir
dann die Litaratur zu Gemüte geführt und versucht, den Schalthebel nach
Anleitung einzustellen. Ferner hab ich festgestellt, daß man beim Bus den
Schalthebel wie beim Käfer reindrücken muß. Toll! Bisher mußte ich das nie.
Also hab ich weiter untersucht und gemerkt, daß irgendein Hirndübel die
untere Platte falsch herum eingebaut hat. Das hab ich behoben und bekomm
immernoch keinen Rückwärtsgang rein. Vielleicht sollte ich noch dazusagen,
daß im 2. und 4. Gang der Schalthebel an der Sitzbank ansteht, egal wieviel
ich einstelle. Was kann ich tun, um wieder rückwärts fahren zu können? Ist
der Schaden eher Getriebeintern oder -extern zu suchen?
Noch einen Gedanken hatte ich: Ich bin gestern Mittag ziemlich tief in ein
Schlagloch gefallen und irgendwo im Unterboden hat es ziemlich laut "Dunk"
gemacht. Ist vielleicht Motor/Getriebe nach vorne gewandert? Das kommt
zeitlich mit dem schlechter funktionierenden Rückwärtsgang gut hin.


Es handelt sich übrigens um einen 70 PS CU-Motor
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Hallo "tk928gt" ?!

Da gibt's einiges der Reihe nach zu prüfen.

Kupplung:
1. Kupplungsspiel (Einstellen an der Flügelschraube am Ausrückhebel am Getriebe).
2. Durchbiegung des flexiblen Schlauchstückes (Außenhülle des Bowdenzugs) am Getriebe.
Mit dieser Durchbiegung sollte man zwar rumgeizen, da der Innenzug immer dort durchscheuert und irgendwann reißt, aber sie muß vorhanden sein, um die Seilspannung konstant zu halten, wenn der Motor beim Einkuppeln durch das Rückdrehmoment seitwärts kippt. Andernfalls rupft dann die Kupplung. Einstellen durch die Stellung des blechernen Widerlagers am Getriebe (Lösen und in geeigneter Stellung wieder festziehen).

Schalthebel:
"Vielleicht sollte ich noch dazusagen, daß im 2. und 4. Gang der Schalthebel an der Sitzbank ansteht, egal wieviel ich einstelle. "
Der Schaltbock (dieser Blechdom, in dem der Schalthebel gelagert ist) ist am Bodenblech in Langlöchern verschiebbar. Je weiter Du ihn nach vorne schiebst, desto weiter wandern auch die Endpositionen des H-Schaltschemas nach vorne. Korrekt zusammengebaut, kommt unter dem Schaltbock zuerst !Fett!, dann die Halbkugel des Schalthebels, dann die kegelförmige Feder mit dem dünnen Ende nach oben, dann die Anschlagplatte. Die gehört so rum rein, daß die gebogenen seitlichen Führungsbahnen nach unten durchgewölbt sind und die längere der beiden in Fahrtrichtung rechts zu liegen kommt.
Wenn Du mit den vorhandenen Einstellmöglichkeiten nicht zurecht kommst, liegt der Fehler bei der

Schaltstange:
Der Schalthebel sitzt mit der Kugel an seinem unteren Ende in einer Pfanne der Schaltstange, die etwa so geformt ist, wie eine Tabakspfeife. An der Stirnseite dieser Pfeife gleitet sie in einer Kunststoffbuchse auf einem Stahlstift. Sie sollte dort nicht allzuviel Spiel haben. Ich selbst hatte damit allerdings noch nie Schwierigkeiten.
Am hinteren Ende, vor der Getriebenase, sitzt eine Kupplung (so eine Art Kardangelenk mit Gummielementen) mit der die Schub- und Drehbewegungen auf den Schaltapparat im Getriebe übertragen werden. Wenn man mit dem Schalthebel im halben Fahrerhaus rumrühren kann, ist meist diese Kupplung defekt. -> Austauschen
(Wär' auch 'ne Erklärung für das "Dunk" bei dem Schlagloch.)

Wenn's jetzt immer noch nicht geht, stimmt wahrscheinlich die Lage des "Aggregats" (des Motor-Getriebe-Verbunds) nicht. Wahrscheinlichste Ursache (von Unfallschäden einmal abgesehen) sind zerrissene Gummilager an der hinteren Quertraverse. Wenn die abreißen, kann der Motor in Stellungen hüpfen, wo er sich mit der Schaltstange nicht mehr in einer Flucht befindet. (Wäre 'ne andere Erklärung für das "Dunk".) Dieser Fehler ist durch Nachgucken eigentlich kaum zu finden. Im Zweifel mußt Du halt mal einen Rangierwagenheber unter den Motor stellen und die Traverse ausbauen. Ich muß aber dazusagen, daß ich noch nie einen CU-Motor im T2 gesehen habe. Der CU gehört eigentlich in die frühen T3 - und wenn ich recht informiert bin muß gerade an der Quertraverse irgendwas geändert werden, um ihn in den T2 zu bekommen.


Gruß,

Clemens
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