Druck im Kurbelgehäuse? Kolbenkipper?
Verfasst: 30.12.2021 17:53
Hallo zusammen,
vor rd. 2 Jahren habe ich, aufbauend auf eigens angeeignetem Wissen, einen Typ 4 neu aufgebaut. Ich bin nun 13.000 km gefahren. die letzten 2-3.000 km drückte es nun überall Öl heraus (mehr als 1 Liter auf 1.000 km). Zwischen Kopf und Zylinder, an den Fußdichtungen, am Öldruckregelventil, am Öldruckschalter und auch oben über die Gehäuseentlüftung/ Luftfilterkasten wollte es an die frische Luft. Ich vermutete Druck im Kurbelgehäuse. Wobei die Undichtigkeiten an den Köpfen auch auf andere/ größere Probleme schließen ließen. Habe den Motor dann kurzerhand rausgeholt und bis auf das Gehäuse zerlegt. Habe mir mit der Zeit einiges an (theoretischem) Wissen aneignen können, aber bei der Deutung des Schadbildes brauche ich noch ein wenig Unterstützung.
Aber vorerst kurz zum Set-Up:
Typ 4
von AW auf AP umgerüstet
34 PDSIT 2+3 Vergaser
69 mm Kolben (1,9 l Hubraum)
Zylinderköpfe (für 2,0 l Motor) mit 37,5 Einlass und 33,0 Auslass
Verdichtung 8,8:1
Zusatzölkühlung hinter Vorderachse
30 mm Ölpumpe
Ich wollte eigentlich einen Serienmotor aufbauen aber (neue) Kolben + Zylinder sowie die Zylinderköpfe waren bei dem (damals zerlegten) Motor bereits dabei. Die Köpfe waren sehr krumm und mussten erheblich geplant werden, was die hohe Verdichtung zur Konsequenz hatte. Da ich vorher nie geschraubt habe und gewissermaßen nach wie vor Laie bin, bereite ich mich immer umso gewissenhafter vor. Das gesamte Set-Up hatte ich damals mit Ahnendorp abgestimmt. Dass das kein allzu guter Rat war, ist mir mittlerweile auch klar... Aber jetzt geht es mir erst einmal um das Ursachenbild hier.
Die ersten ca. 2.000 km habe ich die in hohen Drehzahlbereichen mit Klingeln zu kämpfen gehabt. Eine leicht ausgeschlagener Zündverteilerwelle war dann schließlich die Ursache (danke @Bushoehle nochmals!). Womöglich ist das auch der Grund für die stark verrusten Brennräume und insb. die verrusten OBERSEITEN der Einlassventile (nicht auf den Fotos)? Vergaser wurden aber bei GWD in Düsseldorf ordentlich eingestellt. CO-Werte passte auch immer. Leistung war bis zum Schluss auch immer da. Wobei der Hans-Jochen absolut moderat bewegt wird.
Woher der (vermeintliche) Druck im Kurbelgehäuse kam, kann ich mir jedoch noch nicht ganz erklären. Alle Kolbenringe sind i.O. und standen auch ordentlich versetzt zueinander. Wenn ich mir die Seiten der Kolben anschaue, könnte das aber nach Kolbenkipper aussehen, oder? Kann dadurch Druck ins Gehäuse gelangen? Und wenn es Kipper sind, könnte dann die Temperatur an den Köpfen auch deutlich erhöht gewesen sein was erklären könnte, dass die Dichtigkeit hier ebenfalls nicht mehr passte (Öldtemperaturanzeige lag aber selten über 100 Grad) ? Und müsste ich deswegen auch die KW checken?? ..was natürlich der super Gau wäre.
Da die Köpfe jetzt wohl ohnehin wieder geplant werden müssten, werde ich wohl auf Serienköpfe umsteigen.
Bin für alle Ideen, Erklärungen und Ratschläge dankbar. Zum großen Happening in Hannover nächsten Sommer muss ja wieder alles fit sein
Gruß, Jens
vor rd. 2 Jahren habe ich, aufbauend auf eigens angeeignetem Wissen, einen Typ 4 neu aufgebaut. Ich bin nun 13.000 km gefahren. die letzten 2-3.000 km drückte es nun überall Öl heraus (mehr als 1 Liter auf 1.000 km). Zwischen Kopf und Zylinder, an den Fußdichtungen, am Öldruckregelventil, am Öldruckschalter und auch oben über die Gehäuseentlüftung/ Luftfilterkasten wollte es an die frische Luft. Ich vermutete Druck im Kurbelgehäuse. Wobei die Undichtigkeiten an den Köpfen auch auf andere/ größere Probleme schließen ließen. Habe den Motor dann kurzerhand rausgeholt und bis auf das Gehäuse zerlegt. Habe mir mit der Zeit einiges an (theoretischem) Wissen aneignen können, aber bei der Deutung des Schadbildes brauche ich noch ein wenig Unterstützung.
Aber vorerst kurz zum Set-Up:
Typ 4
von AW auf AP umgerüstet
34 PDSIT 2+3 Vergaser
69 mm Kolben (1,9 l Hubraum)
Zylinderköpfe (für 2,0 l Motor) mit 37,5 Einlass und 33,0 Auslass
Verdichtung 8,8:1
Zusatzölkühlung hinter Vorderachse
30 mm Ölpumpe
Ich wollte eigentlich einen Serienmotor aufbauen aber (neue) Kolben + Zylinder sowie die Zylinderköpfe waren bei dem (damals zerlegten) Motor bereits dabei. Die Köpfe waren sehr krumm und mussten erheblich geplant werden, was die hohe Verdichtung zur Konsequenz hatte. Da ich vorher nie geschraubt habe und gewissermaßen nach wie vor Laie bin, bereite ich mich immer umso gewissenhafter vor. Das gesamte Set-Up hatte ich damals mit Ahnendorp abgestimmt. Dass das kein allzu guter Rat war, ist mir mittlerweile auch klar... Aber jetzt geht es mir erst einmal um das Ursachenbild hier.
Die ersten ca. 2.000 km habe ich die in hohen Drehzahlbereichen mit Klingeln zu kämpfen gehabt. Eine leicht ausgeschlagener Zündverteilerwelle war dann schließlich die Ursache (danke @Bushoehle nochmals!). Womöglich ist das auch der Grund für die stark verrusten Brennräume und insb. die verrusten OBERSEITEN der Einlassventile (nicht auf den Fotos)? Vergaser wurden aber bei GWD in Düsseldorf ordentlich eingestellt. CO-Werte passte auch immer. Leistung war bis zum Schluss auch immer da. Wobei der Hans-Jochen absolut moderat bewegt wird.
Woher der (vermeintliche) Druck im Kurbelgehäuse kam, kann ich mir jedoch noch nicht ganz erklären. Alle Kolbenringe sind i.O. und standen auch ordentlich versetzt zueinander. Wenn ich mir die Seiten der Kolben anschaue, könnte das aber nach Kolbenkipper aussehen, oder? Kann dadurch Druck ins Gehäuse gelangen? Und wenn es Kipper sind, könnte dann die Temperatur an den Köpfen auch deutlich erhöht gewesen sein was erklären könnte, dass die Dichtigkeit hier ebenfalls nicht mehr passte (Öldtemperaturanzeige lag aber selten über 100 Grad) ? Und müsste ich deswegen auch die KW checken?? ..was natürlich der super Gau wäre.
Da die Köpfe jetzt wohl ohnehin wieder geplant werden müssten, werde ich wohl auf Serienköpfe umsteigen.
Bin für alle Ideen, Erklärungen und Ratschläge dankbar. Zum großen Happening in Hannover nächsten Sommer muss ja wieder alles fit sein
Gruß, Jens