Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

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lofy
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Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von lofy »

Schönen Tag,

Ich plane meinen T2b 1977 mit Lithium Akkus von Victron Energy auszustatten. Um vorne möglichst keinen Stauraum zu belegen würde ich die ganzen Akkus gerne hinten verbauen.

Die Lithium Akkus haben allerdings etwas andere Maße als normale Batterien, hier die Maße von dem 60Ah Akku:

https://www.victronenergy.de/upload/doc ... 8V60Ah.pdf

Auf der linken Seite haben wir ja die Reserveradmulde und deshalb weniger Platz. Nun hab bei nem T2b von nem Kumpel mal nachgemessen, was auf der rechten Seite so machbar ist. Dort hat man ja viel mehr Platz und ich bin nun am überlegen ob ich die Starterbatterie nach links baue und dann rechts den Platz für Victron Energy Akkus nutze.

Da ich natürlich soviel Akkuleistung wie möglich haben möchte denke ich drüber nach 2X den 60Ah Akku zu verbauen. Dies würde meinen Messungen zufolge jedoch nur klappen, wenn man die Akkus liegend verbaut. (Mit Victron Energy hab ich telefoniert, man kann die Akkus in beliebiger Lage montieren)

2x60Ah Akkus gestapelt ergäben folgende Maße:
- Länge (vorne/hinten): 28,6 cm
- Höhe: 27,08 cm
- Breite (links/rechts): 23,4 cm

Die Breite macht mir jetzt etwas sorgen, da die Akkus durch dieses Maß nicht mehr mit der Standardhalterung für die Starterbatterie befestigt werden können. Allerdings steht von rechter Außenwand bis zu dieser kleinen Erhöhung im Batterieblech ca 25cm zur Verfügung. Von daher sollte man die Akkus dort schonmal reinlegen können.

Ich hab mir jetzt überlegt, ob ich die Batterien auch mit ner Art Spannband sichern kann und ob das ausreichend als Lösung ist.

Meine Fragen an euch:

- hab ich mich total vermessen oder glaubt ihr dass ich 2x60Ah Akkus in dieser Lage rechts reinbekomme?
- wie würdet ihr die Akkus sichern damit auch der TÜV sein ok dazu gibt. Die Akkus wiegen in Summe 24 Kilo

Hier nochmal das Datenblatt mit eventuellen alternativen Akkugrößen:

https://www.victronenergy.de/upload/doc ... art-DE.pdf


Liebe Grüße,
Lofy

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Wolfgang T2b *354
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Lofy,

in Deinem anderen Fred habe ich gelesen, dass Du „auf große Fahrt“ nach Südamerika gehen willst, sprich: auch mal für ein paar Tage in der Pampa stehen willst, ohne auf externen Strom angewiesen zu sein. Unter diesem Aspekt würde ich noch einmal über „High Tech in einer Low Tech Region“ nachdenken – obwohl Du Dich ja offensichtlich schon für Lithium entschieden hast. Zweifellos werden wir in Zukunft nicht mehr mit Blei-Säure herumfahren, doch zurzeit leben wir noch in einer Blei-Säure-Welt, speziell in den Ländern, in die Du fahren möchtest.

Warum ich das sage? Erst vor zwei Wochen hatte ich neben mir auf dem Camp einen Schweizer mit einem perfekt ausgerüsteten High-Tech-Landcruiser. Der hatte sich vor der Reise alles einbauen lassen, was man für Geld kaufen kann, wirklich vom Allerfeinsten und hochprofessionell gemacht. Und teuer. Schweizer scheinen ein Faible für diese Art des Unterwegs-Seins zu haben. Uns sind jedenfalls viele davon begegnet. Sein Problem: irgendwo hat es in diesem hochkomplexen technischen Gebilde durch Rütteln und Staub auf den Pisten oder Überhitzung eine Fehlfunktion gegeben. Wo genau das Problem lag, haben wir nicht herausbekommen. Jedenfalls musste er die gesamte Lade- und Versorgungautomatik abschalten und war auf der Suche nach einem Fachmann, der ihm das Problem löst. Den fand er nicht und auch nicht die nötigen Ersatzteile - obwohl wir in der Hauptstadt (Windhoek) waren. Als Ergebnis hat er seinen „Wohn-Stromkreis“ auf die Fahrzeugbatterie gelegt und diese im Stand mit seinem umgeklemmten Solarpanel aufgeladen. Aus High-Tech mach‘ Low-Tech.

Das Rütteln auf den Pisten, der Staub und die Temperatur setzen der Fahrzeugtechnik gewaltig zu – egal, ob in Lateinamerika oder in Afrika. Wenn Du nicht absolut sattelfest in der Beherrschung der Technik bist, wirst Du früher oder später Hilfe in Anspruch nehmen müssen – so Du sie findest. Deswegen wäre meine – ganz persönliche – Empfehlung, sich den Einsatz von High-Tech in Low-Tech-Ländern genau zu überlegen. Wir haben bei uns zwar auch einen Haufen Elektronik im Bus, aber im Krisenfall können wir komplett darauf verzichten, obwohl ich das meiste selber reparieren kann (weil selber gebaut).

Zu Deinem aktuellen Thema: Du kannst auf der rechten Seite ohne Weiteres zwei handelsübliche 60Ah-Batterien unterbringen, wenn Du sie 30 mm höher setzt und um 90° drehst. Dann musst Du keine neuen Dickstrom-Leitungen verlegen. Von der Grundfläche her sollten Deine Lithium-Batterien also passen. Was ich ebenfalls bedenken würde, ist die Höhe. Durch den oben frei bleibenden Querschnitt rechts und links muss mehr als ein halber Kubikmeter Luft in der Sekunde gesogen werden. Wenn Deine Konstruktion deutlich höher baut als die übliche Batterie, handelst Du Dir bei extremen Temperaturen, wenn die Kühlung an die Leistungsgrenze kommt, möglicherweise ein Problem ein.

Einen anderen Aspekt würde ich auch noch einmal überdenken: wenn Du 300W Solarmodule hast, kannst Du vermutlich auf sehr große Energiespeicher verzichten. Wir haben insgesamt 120Ah als Speicher (nicht getrennt in Fahrzeug- und Verbraucherbatterie) und ein 55W-Solarmodul. In sehr heißen Gegenden hat das so gerade eben gereicht, um den Kühlschrank auf Temperatur zu halten. Wenn Du insgesamt 200Ah und 300W hast, schleppst Du ziemlich viel Gewicht mit Dir herum, was Du nur in extremen Ausnahmefällen wirklich brauchst. Da wir ohnehin zu schwer unterwegs sind, habe ich deshalb bei mir abgespeckt. Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist – äh, bei Deinem Auto :mrgreen:. Je länger wir unterwegs sind, desto mehr Zeugs sammelt sich an. Und je abgelegener die Region ist, desto mehr Ersatzteile, Werkzeuge, Sprit und Co. haben wir dabei. Da kommt man mit all‘ dem eingebauten und zugeladenen Gewicht schnell über die Schmerzgrenze. Hast Du mal durchkalkuliert, wo Dein Kampfgewicht, voll aufgetakelt, liegen wird? Ich war wenig erfreut, als ich unseren neulich radweise auf der Waage hatte.

Das waren nur so ein paar Gedanken, die mir über Weihnachten gekommen sind. Weiterhin viel Spaß bei der Vorbereitung. Und lass‘ uns teilhaben.

Schöne Grüße

Wolfgang

PS: Mir fällt gerade auf, dass die Lithium-Batterie Schutzklasse IP22 hat. Hast Du geklärt, ob sie auch „wolkenbruchfest“ ist? Hinten im Bus kann es im Extremfall verdammt nass werden. Das ist evtl. für das Einverständnis des Graukittels interessant.
Und auch die maximale Ladespannung scheint ein weniger geringer zu sein als die berühmten 14,4V. Kannst Du die Lithium-Batterien zusammen mit der Blei-Säure-Batterie an den normalen Laderegler hängen?
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lofy
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von lofy »

Hallo Wolfgang,

Danke dir für deine ausgiebige Antwort.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Unter diesem Aspekt würde ich noch einmal über „High Tech in einer Low Tech Region“ nachdenken – obwohl Du Dich ja offensichtlich schon für Lithium entschieden hast.
Wegen der Technik hatte ich am Anfang auch bedenken, aber im Grunde genommen ist ja „nur“ der LiFePO4 Akku aus der Zukunft, den Rest bräuchte ich ja auch bei einer Bleibatterie:
- Mppt Laderegler
- Wechselrichter/Ladegerät
- Batterie Management System

Für Victron Energy hab ich mich entschieden da die ein sehr gutes Vertriebsnetz haben und man in fast jedem Land einen fixen Ansprechpartner hat und die ggf auch Teile verschicken:
https://www.victronenergy.de/where-to-buy

Falls ich dennoch sofort Ersatz für den Lithium Akku brauche, kann ich die restliche Elektronik ja auch mit ner Bleibatterie verwenden. Die Lithium möchte ich eigentlich hauptsächlich, da sie leichter und kleiner ist und ich nicht auf die Ladezyklen achten muss, das hilft bei unzuverlässiger Sonne bestimmt.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: Zu Deinem aktuellen Thema: Du kannst auf der rechten Seite ohne Weiteres zwei handelsübliche 60Ah-Batterien unterbringen, wenn Du sie 30 mm höher setzt und um 90° drehst. Dann musst Du keine neuen Dickstrom-Leitungen verlegen. Von der Grundfläche her sollten Deine Lithium-Batterien also passen. Was ich ebenfalls bedenken würde, ist die Höhe. Durch den oben frei bleibenden Querschnitt rechts und links muss mehr als ein halber Kubikmeter Luft in der Sekunde gesogen werden. Wenn Deine Konstruktion deutlich höher baut als die übliche Batterie, handelst Du Dir bei extremen Temperaturen, wenn die Kühlung an die Leistungsgrenze kommt, möglicherweise ein Problem ein.
Guter Punkt, hast du ne Idee wieviel Platz noch sein muss damit man den nötigen Luftfluß nicht beeinträchtigt? In Mittelamerika kann’s ja durchaus mal heiß werden :)
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: Einen anderen Aspekt würde ich auch noch einmal überdenken: wenn Du 300W Solarmodule hast, kannst Du vermutlich auf sehr große Energiespeicher verzichten. Wir haben insgesamt 120Ah als Speicher (nicht getrennt in Fahrzeug- und Verbraucherbatterie) und ein 55W-Solarmodul. In sehr heißen Gegenden hat das so gerade eben gereicht, um den Kühlschrank auf Temperatur zu halten. Wenn Du insgesamt 200Ah und 300W hast, schleppst Du ziemlich viel Gewicht mit Dir herum, was Du nur in extremen Ausnahmefällen wirklich brauchst. Da wir ohnehin zu schwer unterwegs sind, habe ich deshalb bei mir abgespeckt. Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist – äh, bei Deinem Auto :mrgreen:. Je länger wir unterwegs sind, desto mehr Zeugs sammelt sich an. Und je abgelegener die Region ist, desto mehr Ersatzteile, Werkzeuge, Sprit und Co. haben wir dabei. Da kommt man mit all‘ dem eingebauten und zugeladenen Gewicht schnell über die Schmerzgrenze. Hast Du mal durchkalkuliert, wo Dein Kampfgewicht, voll aufgetakelt, liegen wird? Ich war wenig erfreut, als ich unseren neulich radweise auf der Waage hatte.
Ich hatte mir die Verbraucher mal durchgerechnet und wenn ich wirklich alles mache an einem Tag was so anfallen kann, dann wäre ich bei ca. 100Ah max, vielleicht reicht deshalb auch eine 90Ah Lithium, dann würde dir Luft auch besser durchkommen.

Bezüglich meines Gewichtes, oh persönlich und meine Frau können uns da nicht beschweren... hab ich noch nicht kalkuliert aber im Grunde genommen ist nichts großartig besonderes dabei neben dem Bulli, der normalen Ausstattung und Werkzeug. Wenn ich mit dem Lithium Akku noch bissl sparen kann wäre das glaub ich nie verkehrt.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: Das waren nur so ein paar Gedanken, die mir über Weihnachten gekommen sind. Weiterhin viel Spaß bei der Vorbereitung. Und lass‘ uns teilhaben.

Schöne Grüße

Wolfgang
Da könnt ihr Gift drauf nehmen, momentan ist alles noch in Planung und Mitte Januar geht’s dann mit der Restaurierug los, da wollte ich sowieso dann noch ne Art Vorstellungsthread von meinem Liebling machen.

Auf Reise soll es dann, je nachdem wie wir mit dem Bus vorankommen, im November nächsten Jahres gehen.
Wolfgang T2b *354 hat geschrieben: PS: Mir fällt gerade auf, dass die Lithium-Batterie Schutzklasse IP22 hat. Hast Du geklärt, ob sie auch „wolkenbruchfest“ ist? Hinten im Bus kann es im Extremfall verdammt nass werden. Das ist evtl. für das Einverständnis des Graukittels interessant.
Und auch die maximale Ladespannung scheint ein weniger geringer zu sein als die berühmten 14,4V. Kannst Du die Lithium-Batterien zusammen mit der Blei-Säure-Batterie an den normalen Laderegler hängen?
Sehr guter Punkt, da schreib ich den Kollegen von VE nochmal, ob man die im Mottorraum überhaupt verbauen kann oder wie sie ggf gegen Monsun geschützt werden sollten.

Der Laderegler kann sowohl die Lithium als auch die Starterbatterie laden. Die Starterbatterie macht er allerdings erst wenn die Versorger voll ist.
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Wolfgang T2b *354
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Lofy,
lofy hat geschrieben: 29.12.2017 13:36...den Rest bräuchte ich ja auch bei einer Bleibatterie:
- Mppt Laderegler
- Wechselrichter/Ladegerät
- Batterie Management System
… nun ja, ob man das wirklich braucht, hängt vom Anspruch ab. Ich wollte eine deppensichere Konstruktion, für die ich notfalls auch im Busch Ersatz bekomme. Und ich wollte weder empfindliche Technik noch hohes Gewicht haben. Mein Laderegler ist der im Generator eingebaute (mit dem ich gerade heftig kämpfe, aber das ist ein anderes Thema). Die zwei Batterien sind gleich und benehmen sich wie eine 120Ah-Batterie. Im Stand schalte ich die Batterie, an der der Anlasserhauptstrom hängt, ab. Starthilfe von der zweiten Batterie wäre kein Problem, ist aber nicht nötig, da man den Busmotor auch im Busch mechanisch starten kann (dafür gab’s hier mal ‘nen Fred). Für das Solarmodul habe ich einen zweiten – elektronischen – Regler drinnen. Dem ist es im Übrigen egal, ob er Strom vom Solarmodul oder aus meinem Laptop-Netzteil bekommt, falls wir mal Netzstrom auf dem Camp haben. Damit spare ich mir das Gewicht für einen Wechselrichter. Für die umgekehrte Richtung habe ich einen kleinen Wandler auf 230V, mit dem ich allerdings nicht zufrieden bin.

Die ganze Chose (2 Batterien, Solarmodul, Regler und Wandler) kommt auf runde 45-50kg, damit muss ich leben. Unser Solarmodul ist relativ schwer, weil es einen eigenen stabilen Rahmen hat, um es bei Gebrauch weit weg vom Auto in die Pampa zu legen. Denn wir stellen den Bus ja nicht freiwillig in die Sonne, nur um die Batterien zu laden.

Ich muss als gebranntes Kind immer ein wenig aufs Gewicht schielen und ich würde das an Deiner Stelle auch mal sauber durchrechnen. Der Bus als leere Blechdose schafft knapp eine Tonne Nutzlast. Als Wohnmobil ausgebaut sind es noch 600 bis 800kg. Wassertanks, zusätzliche Benzintanks und 2 oder 3 Reserveräder machen gut 200kg. Ersatzteile, Werkzeuge, Bergeausrüstung, Sandbleche und ähnliches technisches Zeug sind noch einmal 200kg. Frau/Freundin, Futter, Gebrauchsgegenstände and some personal belongings auch 200kg. Und schon bist Du im Grenzbereich oder drüber. Außerdem setzt die Ausnutzung des zulässigen Gesamtgewichts eine passende Verteilung auf vorn und hinten voraus.

Unsere Busse halten zwar verdammt viel aus, aber jedes zusätzliche Kilogramm zerrt an Gelenken und Lagern.
lofy hat geschrieben: 29.12.2017 13:36Guter Punkt, hast du ne Idee wieviel Platz noch sein muss damit man den nötigen Luftfluß nicht beeinträchtigt?
Naja, ein bisschen mehr als an den Ohrengittern sollte es schon sein, um keine unnötigen Strömungsverluste zu haben. Man muss da sicher nicht überängstlich sein, doch ignorieren würde ich das auch nicht. Du hattest als Höhe des Lithiumblocks ca. 270 mm angegeben. Der freie Durchgang am Längssteg links von der Batterie dürfte 300 bis 350mm hoch sein. Wenn Du jetzt für Deine Batterien noch eine Unterkonstruktion brauchst, weil sie nicht direkt auf dem Batteriebodenblech liegen können, dann bist Du schnell bei 300mm Höhe. Da hätte ich Bedenken. Nimm zusätzlich die übelsten Verhältnisse für den Motor an (hohe Außentemperatur, 1. Gang im Sand oder bergauf), dann hast Du im Motorraum Unterdruck und es müssen 0,3 Kubikmeter/Sekunde an der Batterie vorbeigesaugt werden. Das gibt ‘ne ganz nette Strömungsgeschwindigkeit mit entsprechend hohen Verlusten.
lofy hat geschrieben: 29.12.2017 13:36 wenn ich wirklich alles mache an einem Tag was so anfallen kann, dann wäre ich bei ca. 100Ah max
… ich würde eher meinen Verbrauch reduzieren, als die Anlage auf Maximalleistung auszulegen. 100Ah sind eine Menge, wenn der Strom knapp ist (LED-Licht, moderner Kompressorkühlschrank usw.).

Schöne Grüße

Wolfgang
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lofy
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von lofy »

Hi Wolfgang,

danke dir, werde mir das alles mal bezüglich Gewicht durchrechnen und dann eine Entscheidung treffen, ist ja noch ein paar Monate hin bis ich das fix machen muss.

Hattest du denn vielleicht schonmal Erfarhung mit flexibles Solarpanels oder hattest du biser nur die Glaspanels im Aluframe? Da könnte man auch nochmal gut was an Gewicht sparen.
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Wolfgang T2b *354
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Lofy,
lofy hat geschrieben: 02.01.2018 15:10 schonmal Erfarhung mit flexibles Solarpanels oder hattest du biser nur die Glaspanels im Aluframe?
Ja, wir hatten wegen der Wölbung ein flexibles Modul auf dem Hubdach (mein Avatarbild stammt aus dieser Zeit). Es war eher für Segelyachten gedacht und sogar trittfest bei entsprechendem Untergrund. Es hat aber nur ein Jahr gehalten, obwohl bei uns niemand auf dem Hubdach herumlief :mrgreen:. Webasto hat dann auf Kulanz ein neues gebaut, sogar mit 42 Zellen. Trotzdem war das nicht das Gelbe vom Ei, und zwar aus mehreren Gründen:

- keine Hinterlüftung, deshalb heizt es sich mächtig auf und die Spannung geht in die Knie (deshalb auch 42 Zellen)
- die Lichtdurchlässigkeit des Kunststoffs ist offensichtlich schlechter als die von Glas
- dito der Wirkungsgrad
- dito die Lebensdauer
- der Montageort auf dem Dach war unüberlegt, denn wir stellen unser Auto ja nicht wegen des Moduls in die pralle Sonne. Da ist ein am Kabel hängendes Modul sinniger und leistungsfähiger, weil man es perfekt auf die Sonne ausrichten kann. Und selber im Kühlen sitzt :mrgreen:.
- die mechanische Festigkeit bei scharfkantigen Eindringlingen ist deutlich schlechter als bei Glas. Auf Glas rutschen die Dornen und Äste einfach ab, bei Kunststoff verhaken sie sich. Das war dann nach ein paar Jahren auch das Ende unseres Moduls und ich bin reuemütig zu Glas zurückgekehrt. Es ist zwar schwerer, aber auch leistungsfähiger und stabiler. Bei uns passt das Ding perfekt unter den vorderen Dachträger.

Sonnige Grüße

Wolfgang
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GuentherKrass
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von GuentherKrass »

Hallo Lofy,

die Erfahrungen von Wolfgang bezüglich flexiblen verklebten Modulen kann ich teilen, ich bin dann auch bei einem starren Glaspanel gelandet. Falls Du einen Westfalia mit hinten angeschlagenem Klappdach hast, dann passt ein 100WP Modul samt Aufstellmechanik mit ein bisschen Aufwand in die Gepäckmulde vorne:

Bild

Für mich war das der beste Ort, denn ich wollte das Modul unsichtbar verbauen und mit dem Bus auch noch unter 2m Höhenbeschränkung durchfahren können. Klar, damit wird im Schatten stehen weniger interessant, aber man erzeugt eben auch immer Strom (Parkplatz, Stau, etc.). Aktuell überlege ich mir, zusätzlich ein falt- und tragbares 100WP mitzunehmen und - bei Bedarf - parallel zum fest verbauten Panel zu nutzen.

Gepaart habe ich das mit einer 90Ah Heavy Duty Bleibatterie links im Motorraum, die da gerade so reinpasst. Mit einem Kompressorumbau der originalen Kühltruhe hab ich damit eigentlich immer kaltes Bier :D .

Generell würde ich mir aber nochmal überlegen, ob Du wirklich einen solch hohen Energieverbrauch hast (100Ah) und ob Du den komplett aus "gespeicherter" Energie bedienen musst und wie lange das gutgehen soll. Bei mir ist die Verbraucherbatterie vor Sonnenuntergang immer voll (geladen durch Sonne und/oder fahren) und am nächsten Morgen habe ich noch 80% Kapazität. Nach spätestens 48 Stunden Mistwetter ohne Weiterfahrt ist aber Schluss.

Schöne Grüße
Timo
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Wolfgang T2b *354
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo Timo,
GuentherKrass hat geschrieben: 04.01.2018 07:16 Für mich war das der beste Ort, denn ich wollte das Modul unsichtbar verbauen und mit dem Bus auch noch unter 2m Höhenbeschränkung durchfahren können. Klar, damit wird im Schatten stehen weniger interessant, aber man erzeugt eben auch immer Strom (Parkplatz, Stau, etc.).
Damit hast Du natürlich vollkommen Recht. In unseren Breitengraden würde ich das ebenfalls so machen, die meiste Zeit des Jahres freuen wir uns ja über Sonne. Ich ging für Lofy davon aus, dass er sich in Regionen aufhalten will, in denen man die Sonne nicht verzweifelt sucht, sondern eher das Gegenteil.

Ich denke übrigens ebenfalls darüber nach, aufs Hubdach wieder ein kleines leichtes Modul zu montieren, das ständig angeschlossen ist, allerdings hinterlüftet und besser geschützt als mein ehemaliges.

Schöne Grüße

Wolfgang
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lofy
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von lofy »

GuentherKrass hat geschrieben: 04.01.2018 07:16 Für mich war das der beste Ort, denn ich wollte das Modul unsichtbar verbauen und mit dem Bus auch noch unter 2m Höhenbeschränkung durchfahren können...
Die stelle hatte ich mir auch schonmal überlegt, momentan kollidiert das noch mit meinen Plänen dort mein Reserverad und meine Solardusche unterzubringen, aber da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen :)
GuentherKrass hat geschrieben: 04.01.2018 07:16 Gepaart habe ich das mit einer 90Ah Heavy Duty Bleibatterie links im Motorraum, die da gerade so reinpasst. Mit einem Kompressorumbau der originalen Kühltruhe hab ich damit eigentlich immer kaltes Bier :D .
Hm, 90Ah mit Blei, da bleiben dir ja nicht viele Ah pro Tag zum Verbrauch, insbesondere wenn du nen Kompressorkühlschrank betreibst oder?

Meine 100Ah sind wirklich großzügig gerechnet, ich will einfach nicht ständig meine Batterie im Hinterkopf haben und manchmal auch einfach ne Woche in der Wildnis stehen ohne den Bus bewegen zu müssen oder ein nicht vorhandenes Stromkabel anzuschließen. Hier mal eine grobe Kalkulation die durch die Panels selbsttragend sein soll:

Verbraucher|Watt|Ampere|Stunden/Tag|Wattstunden|Ah

LED-Strips|60|5|3|180|15
Radio|50|4,2|2|100|8,4
Standheizung|29|2,4|4|116|9,6
Wassserpumpe|?|?|?|?|?
Kompressorkühlschrank|35|0,67|24|840|16,08
Wifi-Router|5,5|1|8|44|8
Laptop|60|5|2|120|10
Handy-1|10|2|2|20|4
Handy-2|10|2|2|20|4
Tablet-1|10|2|2|20|4
Tablet-2|10|2|2|20|4
GoPro + Mavic Drohne|60|6|1|60|6

Wären dann in Summe 89,08 Ah, klar, man wird das alles nie diese ganzen stunden betreiben, aber ich möchte eben die Reserve haben wenn ichs benötige.

Was ich mich allerdings frage, dein Kompressorkühlschrank müsste doch alleine schon die verfügbare Energie deiner 90Ah Bleibatterie leersauegn wenn du nicht fährst oder? Hast du vielleicht auch so eine schicke Kalkulation, würde gerne wissen ob ich was essentielles vergessen hab und z.b. auch die Werde der Wasserpumpe noch eintragen? :)
GuentherKrass hat geschrieben: 04.01.2018 07:16 Generell würde ich mir aber nochmal überlegen, ob Du wirklich einen solch hohen Energieverbrauch hast (100Ah) und ob Du den komplett aus "gespeicherter" Energie bedienen musst und wie lange das gutgehen soll. Bei mir ist die Verbraucherbatterie vor Sonnenuntergang immer voll (geladen durch Sonne und/oder fahren) und am nächsten Morgen habe ich noch 80% Kapazität. Nach spätestens 48 Stunden Mistwetter ohne Weiterfahrt ist aber Schluss.
Ja richtig, ich werde die nie komplett brauchen, aber da ich wirklich authark mehrere Tage stehen will, auch mal bei schlechterem Wetter, plane ich lieber bissl mehr. Momentan plane ich 300 Watt als Energiequelle, die sollen mir rein rechnerisch 90Ah in ca. 10 Stunden voll kriegen.

Ich hab in anderen Foren gelesen, wie ihr auch beschreibt, dass die flexiblen Panels ohne Unterlüftung warm werden und auch an Leistung verlieren, dass das aber bei den Panels mit 25V Spannung dennoch ausreicht die Batterie weiter zu laden. So im Sinne von, mehr Watt aufm Dach kompensiert die veringerte Leistung bei Hitze. Hier mal ein Link zu dem Panel das ich überlege mir 2x mal aufs Dach zu machen:
https://www.offgridtec.com/generatoren/ ... ntact.html

@Wolfgang, ja das ist richtig, in Mittelamerika wird das sicher der Fall sein, allerdings solls später dann auch Richtung Patagonien gehen und da wird es dann wohl eher etwas weniger mit Sonneintensität und Sonnentagen. Auch das ein Grund, warum ich lieber mehr als nötig Solarfläche auf dem Dach habe.
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Re: Versorgerbatterie rechts (Einbaumaße + Befestigung)

Beitrag von GuentherKrass »

Hallo Lofy,

erstmal ganz konkret zu Deinen Fragen:
lofy hat geschrieben: 05.01.2018 10:50 Was ich mich allerdings frage, dein Kompressorkühlschrank müsste doch alleine schon die verfügbare Energie deiner 90Ah Bleibatterie leersauegn wenn du nicht fährst oder? Hast du vielleicht auch so eine schicke Kalkulation, würde gerne wissen ob ich was essentielles vergessen hab und z.b. auch die Werde der Wasserpumpe noch eintragen? :)
Mein Kompressor (DOMETIC/WAECO ColdMachine CU-55) scheint ähnliche Werte zu haben, wie Deiner, nämlich so ca. 35-40 Watt. Bei Deiner Kalkulation stimmt aber irgendwas nicht: 35 Watt ergeben ca. 3 Ampere, wenn Du dann von 24 Stunden Betrieb ausgehst, müsstest Du bei satten 70 Ah landen. Aber der Kompressor läuft ja zum Glück nicht 24 Stunden non-stop, sondern nur, wenn die Innen-Temperatur das erfordert. Ich habe ja noch die Original-Kühlbox, deren Isolation eben auch mehr als 40 Jahre alt ist und sicher nicht mit heutigen Produkten mithalten kann. Aber selbst damit läuft der Kompressor maximal 15 min pro Stunde und ich habe damit einen Verbrauch von ca. 20 Ah pro Tag. Bei einigermassen Sonnenschein wird dieser Verbrauch komplett von den Solarpanels bestritten und die Versorgerbatterie hat währenddessen 100% Kapazität. Ist die Sonne weg, werden die restlichen 10Ah aus der Batterie entnommen, die dann am nächsten Morgen ca. 80%-85% Restkapazität hat. Auch wenn ich nachts noch lange Musik höre, alle Lampen anhabe und Handy/Foto/... lade, habe ich selten weniger als 75% Restkapazität auf der Versorgerbatterie. (FYI: Ich habe einen Votronic-Batterie-Computer mit Mess-Shunt am Minus-Pol der Batterie und kann damit einigermaßen genau die entnommene Energiemenge messen. Das Gerät berechnet dann auch noch besagte "Restkapazität", die bei Blei-Batterien natürlich nur zu ca. 50% entnommen werden kann, da sonst die Spannung zu sehr einbricht).

Was mir noch aufgefallen ist: Wieso legst Du Dir so (augenscheinlich) ineffiziente LED-Strips zu? Ich habe zwei LED-Hängelampen von Goal Zero mit je 4.5W (max. Helligkeit) bzw. 1W (niedrigere Helligkeit). Die sind selbst auf niedriger Helligkeitseinstellung so hell, da will ich mir nicht vorstellen, was man mit 60W LED alles so beleuchten kann :-)

Lange Rede, ich denke, Du musst Deine Kalkulation nochmal überprüfen.Ich kann aus Erfahrung sagen, dass bei mir der Kühlschrank mit Abstand der größte Energiefresser ist. Meiner hat aber einen eingebauten Unterspannungsschutz und schält sich irgendwann einfach ab. Die restlichen, eher schwachbrüstigen, Verbraucher wie Beleuchtung, etc. kann man dann immer noch eine ganze Weile betreiben, bis dann final die Spannungsüberwachung im Batterie-Computer die komplette Versorgerbatterie vom Netz nimmt und es dann dunkel und leise wird :-)

Die Offgridtech-Produkte sind gut, auch die von Dir erwähnten flexiblen Panels taugen sicherlich. Ist halt eine Geschmacksfrage, ob man die aufs Hochdach kleben will, oder nicht. Ich wollte, wie gesagt, eine unsichtbare Montage und trotzdem die Möglichkeit das Panel rudimentär zur Sonne ausrichten zu können...

Falls Du wirklich lange "Off-the-Grid" unterwegs bist, dann schau Dir mal die Produkte von Goal Zero an. Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
lofy hat geschrieben: 05.01.2018 10:50 Die stelle hatte ich mir auch schonmal überlegt, momentan kollidiert das noch mit meinen Plänen dort mein Reserverad und meine Solardusche unterzubringen, aber da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen :)
Mir war es irgendwann zu doof, jedes Jahr eine neue Billig-Solardusche zu kaufen (die meist beim Transport im Bus undicht geworden ist) und bin dann beim modifizierten Schweizer-Armeemodell names Wasserziege gelandet. Das Teil ist absolut unkaputtbar.


Noch etwas Off-Topic:
Ich finde es wirklich cool, so einen großen Trip zu machen, wir haben es zusammen mit unserem Bus leider nie aus Europa rausgeschafft, aber vielleicht ja 2019 die Panamericana :happy: ?
Aber lange Urlaube, viel Off-Grid, große Strecken und Buserfahrung haben wir allemal; wir haben den Bus seit 20 Jahren, 300.000km von den 400.000km auf dem Tacho sind von uns und wir sind zusätzlich zu den "normalen" Urlauben im Sommerhalbjahr beinahe jedes Wochenende von Freitagmittag bis Sonntagnacht mit dem Bus unterwegs. Man kann aber noch so gut vorbereitet sein und versuchen alles im Vorfeld zu ersetzen bzw. zu reparieren - es wird trotzdem was kaputtgehen :-)
Daher mein Tip: Werkzeug, Ersatzteile und Handbuch mitnehmen und zumindest einen Testurlaub machen, damit die Kinderkrankheiten auftreten, die miesen Repro-Teile kaputtgehen, man sich mit der Technik vertraut machen kann und noch eine Möglichkeit hat, das Ganze zu überarbeiten ;-)

Viel Spass, wäre gerne dabei!
Timo
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