Evaporust Entrosten DIY Alternativen

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Johnnycrack
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Evaporust Entrosten DIY Alternativen

Beitrag von Johnnycrack »

Moin Zusammen,

ich bin gerade dabei meinen Unterboden am BUS zu entrosten. Kleinteile lege ich in Evaporust ein oder entroste diese mittels Elektrolyse.

Evaporust funktioniert sehr gut, da man dann den Rost einfach abwischen, abwaschen kann. Ich würde dieses gerne jetzt auch am Unterboden anwenden, bevor ich wie nen wilder alle Ecken und Kanten mit der Powerfeile bearbeite. Dazu gab es im Offroad Forum mal unten stehenden Beitrag.

Jetzt mal meine Frage dazu, hat schonmal jemand das nachgemacht und hat eine Bezugsquelle für die beiden wichtigen Inhaltstoffe?

Gruß John


Zitat vom dortigen User P. Escobar:


ich hatte ja vor, das dort benutzte und für hervorragend befundene "Evapo-Rust" nachzubauen; einen Rostentferner der zum Tauchentrosten gedacht ist.

Die Zusammensetzung konnte dem Sicherheitsdatenblatt entnommen werden:
90% Wasser, 2-12% Diammoniumphosphat und 3-8% Natriumpetroleumsulfonat

Also hab ich mal nachgemischt. Optisch sah das schon sehr nach dem Originalprodukt aus - in Ermangelung echter Testobjekte habe ich mich dann für ein verrostetes Türschloss entschieden. Das lag im Schrottcontainer; es wurde gegen ein neues ersetzt, da die Achse des Riegelzapfens vollkommen festgefault war. Ich habe bedauerlicherweise kein Vorher-Bild gemacht traurig

Und so sieht das Ergebnis nach 2h in Esco-Rust rotfl aus:



Leider nur ein lausiges Handybild. Rechts erkennt man einen Rand, oberhalb dieses war das Teil nur etwa 30min von der Flüssigkeit bedeckt (weil jemand[tm] gegen das Tupperdippen getreten ist und die Brühe im Hof landete). Oben links ist eine Rostschuppe, die gelöst wurde - so sah das ganze Teil vorher aus. Man erkennt vage die vernarbte Struktur, es lag schon richtig starker Rostfraß vor.

Der Bolzen (linker im Bild) war vorher nicht mal durch eine Kombizange und WD40 zu bewegen. Jetzt kippelt er hin und her wenn man das Teil nur in die Hand nimmt YES

Mein Fazit:

ein spitzen Produkt, aber auch hier wird nur mit Wasser gekocht. Die Brühe kostet als Eigenmischung weniger als 1/10 des Originalprodukts und ist - meiner Meinung nach - keinen Deut schlechter.

Nächster Versuch: das Ganze eindicken, damit man es mit dem Pinsel auftragen kann (Rahmen, Chassis o.Ä.)
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T2a/b Camper
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Re: Evaporust Entrosten DIY Alternativen

Beitrag von T2a/b Camper »

Johnnycrack hat geschrieben: 18.12.2023 09:03 Die Zusammensetzung konnte dem Sicherheitsdatenblatt entnommen werden:
90% Wasser, 2-12% Diammoniumphosphat und 3-8% Natriumpetroleumsulfonat
[/i]
Ich hab zwar nur nen Hauptschulabschluß, und nicht mal einen guten, aber die Prozentualen Zusatzstoffe welche zu den 90% Wasser hinzugefügt stimmt irgendwie nicht wirklich.
Naja, solange der Rost verschwindet und nichts übrig bleibt was im Versteckten irgendwie weiter arbeitet ist ja alles gut.
Es grüßt aus dem schönen Nordhessen der Klaus.
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schrauberger
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Re: Evaporust Entrosten DIY Alternativen

Beitrag von schrauberger »

Hallo,
was passiert in Falzen/Überlappungen in die das Mittel eindringt.
Bekommt man das mit z.B. Dampfstrahler 100% sauber, nicht das es da sitzen bleibt und munter weiter frisst.

Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
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Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
Johnnycrack
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Re: Evaporust Entrosten DIY Alternativen

Beitrag von Johnnycrack »

ja das ist ja der Vorteil von Evaporust. Es ist ein selektiver Rostentferner der unter Bildung von Chelaten den Rost entfernt. Der greift das Grundmaterial nicht an und frisst nicht weiter. Man kann den Rost dann mit einem Stahlschwamm abwaschen/bürsten.
Er bildet auch keine Passivierungsschicht wie Phosphorsäure. (Alles angelesenes Halbwissen)
Der Nachteil ist halt, dass das Zeug flüssig ist und ziemlich teuer im Vergleich zu Phosphorsäure.

Ich konnte in Deutschland allerdings bisher kein Alternativprodukt finden, welches nicht auf Phosphor- oder Zitronensäure basiert oder mit Additiven zur Passivierung versetzt ist.
Ich würde nämlich gerne auf dem blanken Blech den Aufbau mit Epoxy beginnen.

Falze hätte ich mit Wasser gespült und dann mit dem Heißluftföhn getrocknet und ggf. anschließen gezielt mit z.B. Tannox (Phosphorsäurebasis) oder ähnliches behandelt.

Testweise hatte ich schon eine größere Fläche nach dem Behandeln mit der CSD Scheibe mit Phosphorsäure behandelt. Allerdings muss man dann anschließend die Fläche nochmal komplett beschleifen, um die Rückstände zu entfernen.
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