[Workshop] Sturz hinten einstellen

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Norbert*848b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Thomas,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:... den Seitenschlag der Felge habe ich erst einmal komplett vernachlässigt.
Schade eigentlich, denn bei Deiner Konstruktion mit dem Brett würde sich geradezu eine Felgenschlagkompensation anbieten.
Brett so mit den Gummis fixieren, dass Du die Meßlatte davon unabhängig mal so und andersherum anschraubst. Dann schauen, ob sie jeweils auf den gleichen Punkt zeigt. Falls nicht, dann mit Tape ausgleichen. Bei etwa 0,5 mm Felgenschlag dürfte wohl eine Messunsicherheit von 5 Winkelminuten auftreten wenn ich mich nicht täusche und sind somit im Bereich der beabsichtigten "Halbspureinstellung".
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

So,

es hat etwas gedauert aber ich bin guter Dinge, dass ich nun innerhalb der Toleranzwerte gelandet bin.
Die Methode mit der Latte an dem Brett auf der Felge hat sich als mäßig erfolgreich erwiesen.
Damit kommt man nicht zum guten Endresultat und es ist im Handling auch nicht so gut.
Ich habe mir nun noch eine Ikea Laserwasserwaage besorgt. (12,99€)
Die gibt eine Linie als Strahl ab.
Dann ein Brett an die Felge gestellt, wie Clemens es beschrieben hat.
Da habe ich die Wasserwaage angelegt und eine Papierrolle mit Markierung auf der Radnabe des Vorderrades angepeilt.
So kann man bei aufgebocktem Auto auch mal eben das Rad eine halbe Drehung weiter drehen und dann den Felgenschlag messen.
Wenn der Laserstrahl an der gleichen Stelle landet, hat man keinen Schlag, wenn nicht muss man halt ausmitteln.

Idealerweise fängt man vor dem Zerlegen an und misst einmal die Spurwerte.
(mit Meßlatte an den Brettern)
Dann kann man sich ja schon mal ausrechnen ob man richtig liegt oder nicht.
Wenn man vor der Aktion richtig liegt, kann man mit der Laserwasserwaage die Papierrolle auf der Vorderradnabe anpeilen und markieren.
Wenn man falsch liegt, kann man trotzdem Markieren aber muss dann den Korrekturwert errechnen und dann den richtigen Sollstrich auf die Papierrolle machen.
Die Rolle kann man dann von einer Seite zur anderen wechseln und hat damit auf beiden Seiten die gleiche Spureinstellung.
Damit vermeidet man dann auch den "Hundegang".

Hier mal Bilder:
01_Laser_Wasserwage.JPG
Meßbrett.JPG
Sollrolle.JPG
Sturzmessung
Sturzmessung
Werkzeugliste:

22ger Schlüssel
22ger Nuss
Laserwasserwaage
Neigungsmesser
Papier mit Klebeband um die Meßrolle zu erstellen
Meßbrett
2,4m lange Latte für die Grundmessung
Zollstock
2 Wagenheber (1 einen für den Bus und einen zur Sturzeinstellung)
1 Rollplatte
Einstellhilfe W160 oder so etwas?


Da die Einstellhilfe je recht viel Aufwand bedeutet habe ich mir über legt das man das auch einfacher haben könnte.
Wenn man an das Federschwert zwei Metall-Blöcke fest klemmt und im Vorderen ein Gewinde mit einer (Imbus-) Schraube befestigt,
kann man damit das Radlagergehäuse im Langloch nach hinten schieben.
Nach vorne drückt sich das fast von selbst, da das Radlagergehäuse in den Löchern eher nach oben rutscht, wenn der Bus auf den Rädern steht.
Hier mal eine ungetestete Skizze:
Thomas160.JPG
Der Rest steht ja schon weiter oben.

Viele Grüße
Thomas
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin,

auf dieses Ding bin ich eben mal gestoßen:
https://www.youtube.com/watch?v=5VCo72Fyrao
Einfach aber doch irgendwie genial.
Und es kostet "nur" rund 90€.

Viele Grüße,
Thomas
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hier noch einmal die Maße von meinem nachgebautem Werkzeug.
W160_1.JPG
W160_2.JPG
Viele Grüße,
Thomas
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Stefan579
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Stefan579 »

Hallo zusammen.
Ich habe meinen Bus jetzt auch vermessen und eingestellt. Danke nochmal an Thomas für die gute Erklärung zur Einstellung der Hinterachse. Der Bus fährt jetzt in Verbindung mit den Bilstein B6 Dämpfern echt traumhaft. Kein Problem mehr beim Überholen der LKWs. Bei echten 110 km/h kann man so das Lenkrad loslassen. Macht echt Spaß jetzt zu fahren.
Gruß Stefan

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schrauberger
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von schrauberger »

Norbert*848b hat geschrieben: 12.12.2015 15:41
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben:In welche Richtung muss ich denn den Querlenker vorspannen, damit der Sturz weniger negativ wird?
Also auf der rechten Seite den Querlenker nach rechts verdrehen wenn Du von außen draufschaust. Man kann auch sagen, die Rohrzange (weil man sie ja nur immer von unten ansetzen kann) nach hinten ziehen, dann hat das sogar Gültigkeit für beide Seiten. Was dann Probleme bereitet, ist das ggf. gleichzeitige nach vorne drücken um die Spur hinzubekommen. :(
Gutes Gelingen!
Also das mit dem Sturz kapier ich nicht die Bohne :unbekannt:
Wenn ich mir die Stellung der Rohrzange im RLF anschaue, dann kann ich mir wirklich nicht vorstellen wie ich damit den Sturz ändern kann.
Die 10er Schraube am Achsrohr ist gelöst.
Die 4 Stück 12er Schrauben ebenfalls
wenn ich jetzt mit meiner großen Rohrzange versuche Einfluß auf den Sturz zu nehmen.... passiert nix.

Mein Problem ist ein viel zu großer positiver Sturz auf der linken Seite, rechts ist viel besser.

Dooferweise waren meine Markierungen zu schwach und sind nach Sandstrahlen und Lacken nich mehr zu sehen :wall:

Grüße Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Ralph,

ich habe das nicht am Boden sondern bei aufgebocktem Bus schrittweise in die richtige Richtung gestellt.
Die Spur verstellst du ja über die Langlöcher mit vor und zurück schieben des Radlagergehäuses am Federschwert.
Letztendlich hat sich da bei mir der Anschlag mit Einstellschraube als extrem tauglich dargestellt:
Der Dateianhang Spureinstellung.JPG existiert nicht mehr.
Den Sturz beeinflusst man über die Vorspannung des Querlenkers. Das mit der Rohrzange habe ich erst gar nicht probiert,
da wirst du ja allein beim Gedanken bekoloppt, Rohrzange halten und gleichzeitig das Radlagergehäuse fest schrauben.

Ich habe den Sturz mit dem Wagenheber eingestellt. Wenn man das Radlagergehäuse an der Stoßdäpferbefestigung hoch drückt, kommt man irgendwann am richtigen Sturz vorbei.
Da sich der Sturz extrem verändert, wenn man den Bus auf die Räder stellt, muss man vor und nach dem Aufbocken den Sturz messen.
Der verändert sich immer um den gleichen Wert wenn man den Bus auf die Räder stellt.
Spureinstellung.JPG
Das mit den 5° ist nur ein Beispiel, es war meine ich weniger, aber ich weißes nicht mehr aus dem Kopf wie viel es war.
Einfach mal selber messen :wink:
Hilft dir das schon als Erklärung?

Viele Grüße,
Thomas
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Norbert*848b
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Norbert*848b »

... nun die zweite Meinung/ Darstellzung :D :
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 29.01.2018 20:13 ... ich habe das nicht am Boden sondern bei aufgebocktem Bus schrittweise in die richtige Richtung gestellt.
Ja, auf dem Boden die "Istwerte" aufnehmen und dann die Differenz zu den "Sollwerten" notieren
Dann die Kiste anheben und wiederum die Istwerte aufnehmen (das verschiebt sich dann schon reichlich :? ).
...Ziel-> Korrektur mittels der Differenzwerte.
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 29.01.2018 20:13 Den Sturz beeinflusst man über die Vorspannung des Querlenkers. Das mit der Rohrzange habe ich erst gar nicht probiert

Querlenker nach hinten mit der Rohrzange ziehen / verdrehen, bedeutet beides! (Spur und Sturz!) ins Positive zu verschieben (so meine Erfahrung!).
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 29.01.2018 20:13 ...da wirst du ja allein beim Gedanken bekloppt, Rohrzange halten und gleichzeitig das Radlagergehäuse fest schrauben.
Die (gleichzeitige!) Spur und Sturzeinstellung spielt sich nach meinen Erfahrungen wirklich nur zwischen Verdrehen des Querlenkers und Stellung des Federstab ab. :D
... im Übrigen löst man die M12er Schrauben und dreht sie wieder soweit an, dass die Einstellung "saugend schmatzend" erfolgen kann (also gerade ein Verdrehen möglich ist ohne dass sich die Einstellung wiederum verschieben kann :wink: ).
schrauberger hat geschrieben: 29.01.2018 19:32 Die 10er Schraube am Achsrohr ist gelöst.
Welche? ... außer den M12ern brauchte ich nüscht zu lösen. :?

Verdrehen ins Positive mittels Rohrzange:
Y Pos_St_Sp.jpg

...und ins Negative mittels Plastikhammer:
Y_Neg St_Sp.jpg
... die Spureinstellung hatte ich mittels "Spannung" des Spannbandes vorgenommen. :)

PS: Neulich hab ich jemanden hier aus meiner Region getroffen, der bei der T2 Produktion in Hannover die Hinterachseinstellung vorzunehmen hatte.
Er gestand mir, dass er nahezu mehrmals täglich auf Grund der Herausforderung kurz vor dem Wahnsinn stand. :D
Freundliche Grüße aus Algermissen

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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Winkel_überarbeitet.JPG
Ich musste das Bild noch mal überarbeiten, nicht das mir noch positiver und negativer Sturz vorgeworfen wird :wink:
Norbert*848b hat geschrieben: 29.01.2018 21:25 Querlenker nach hinten mit der Rohrzange ziehen / verdrehen, bedeutet beides! (Spur und Sturz!) ins Positive zu verschieben (so meine Erfahrung!).
Stimmt. Von Haus aus ist der Sturz bei losem Radlagergehäuse immer zu negativ.
Das kann man mit der Rohrzange oder dem Wagenheber unter dem Stoßdäpferauge in die richtige Richtung bringen.
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schrauberger
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Re: Sturz hinten einstellen

Beitrag von schrauberger »

bulli77 hat geschrieben: 29.10.2015 11:07 Servus

In Hard auf österreichischer Bodenseeseite gibt es einen Oldtimer Schrauber, Classic Car http://www.classiccenterhard.at
Versuchs doch mal bei dem.

Grüße
Matthias
Habe per mail eine komplette Spur/Sturz Einstellung Vo/Hi angefragt, nicht mal eine Antwort erhalten.

Gruß Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

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