

Für den Hobbyschrauber ohne Spezialwerkzeug (Zughammer im RLF) können die Lagerschalen mit Hilfe einer Konstruktion aus Gewindestange, diversen Unterlegscheiben und Stecknüssen aus- und eingetrieben werden.
1. Lenkzwischenhebel demontieren / Lenkhebelwelle ausbauen
Mit einem Kugelkopfabdrücker die Kugelköpfe der Schubstange und der beiden Spurstangen abdrücken, den Lenkungsdämpfer abschrauben und die Befestigungsschraube der Lenkhebelwelle herausschrauben. Lenkzwischenhebel abnehmen. Lenkebelwelle mit Montiereisen oder geeignetem Hebel von oben herausdrücken, dabei fällt auch die untere Staubschutzkappe mit der Lenhebelwelle heraus. Obere Staubschutzkappe mit Dichtungen und Reibscheibe abnehmen und das ganze säubern.
2. Schmiernippel herausdrehen, Schmiernippel herausdrehen, Schmiernippel herausdrehen

3. Spezialwerkzeug Marke Eigenbau herstellen.
Teileliste:
- Gewindestange M12, ca. 30 cm. M10 geht evtl. auch, M8 definitiv nicht, hat sich bei mir im ersten Anlauf kaputtgedreht, da die Schalen mitunter sehr fest sitzen können und entsprechend hohe Kräfte auftreten. Dementsprechend auch die Muttern und Schrauben kaufen. Wichtig ist, dass sie Stange nachher auch durch die Nüsse passt.
- 1x Unterlegscheibe Außendurchmesser 28 mm, die mit Nuss und Hülse durch den Wellengang gezogen wird.
- 2x große Unterlegscheibe, ich habe 37 mm genommen
- evtl. noch zwei kleine M12 Unterlegscheiben, da die anderen Scheiben nicht unbedingt perfekt auf die Gewindestange passen.
- 4x M12 Schrauben
- kleine Nuss, die durch den Wellengang passt, also Außendurchmesser 28 mm oder etwas kleiner (je nach Bauart, ich habe eine 21er Nuss genommen)
- große Nuss, die unten am Wellengang angesetzt wird und in die problemlos eine Hülse passen sollte (je nach Bauart, ich habe eine 30er Nuss genommen)
An einem Ende (sitzt nachher unten) der Gewindestange drei Muttern aufschrauben und zwei Muttern gegeneinader kontern, daran kann man dann später ein Mitdrehen des Gewindestabs verhindern.
So sieht das ganze dann aus ( mit Hüllen und extra Schraube zur besseren Kraftverteilung, die braucht man aber nicht):

4. Hülsen austreiben
Große Nuss unten am Wellengang ansetzen, große U-Scheibe von unten drauf, Gewindestange von unten durchstecken. Von oben kleine Nuss, kleine U-Scheibe und Mutter auf die Gewindestange aufschrauben. An den gekonterten Muttern festhalten und dir dritte Mutter nach oben schrauben. So wird die ober Nuss nach unten gezogen und nimmt die Hülsen mit. So lange schrauben, bis eine Hülse unten in der großen Nuss liegt. Spannung lösen und Gewindestange in umgekehrter Reihenfolge aus derm Wellengang ziehen, Hülse rausnehmen und das ganze noch zweimal für die zweite Hülse und die kleine Nuss wiederholen.
Gesamtansicht

Detail oben

Detail unten

Die Nuss kommt!

5. Hülsen eintreiben
Untere Hülse von unten einziehen und mit durchgesteckter Lenkhebelwelle bündig einschlagen.
Obere Hülse mit "Spezialwerkzeug" von oben einziehen. Dabei schon mal die Reibscheibe einzetzen (kunststoffbeschichtete Seite nach oben) und statt kleiner Nuss und kleiner U-Scheibe oben an unserem Werkzeug nur eine große U-Scheibe auf die Gewindestange ziehen. Bei Michael Knappmann wurde auch empfohlen, eine Kronenmutter der Hinterachse o.ä. beim Einziehen der obern Hülse als Führung zu verwenden, damit diech die Hülse nicht verkanten kann. Ich habe dafür eine Rolle Isolierband genommen (Innendurchmesser 28mm). Nachdem die Hülse etwas in den Wellengang eingetrieben ist, "Führung" entfernen und Hülse bis zum Anschlag einziehen. Dann die Reibscheibe entfernen und die Hülse noch ein Stück weiter einziehen. Sie soll am Ende noch etwa 1mm aus dem Wellengang herausstehen, da diese die Reibscheibe (etwa 2mm dick) zentriert.
Untere Hülse einziehen

Obere Hülse einziehen (mit Isolierbandrolle als Führung)

Detail Einziehen Obere Hülse

6. Einbau Lenkhebelwelle
Obere Dichtung auf den Teller am oberen Ende des Wellengangs setzen. Falls diese nicht auf Anhieb passt, mit zwei Daumen etwas weiten. Reibscheibe mit kunststoffbeschichteter Seite nach oben auflegen und die Staubschutzkappe aufsetzen.
Vor Einbau der Lenkhebelwelle am "Kopf" der Lenkhebelwelle markieren, in welcher Richtung die Nut verläuft, in der später die Befestigungsschraube läuft.
Federscheibe auf Lenkhebelwelle setzen, und von unten in den Wellengang einführen und ganz einschieben. Von oben Dichtring und Scheibe auf die Lenkhebelwelle aufschieben.
Dichtung oben (sitzt noch nicht richtig, da etwas zu eng)

7. Einbau Lenkzwischenhebel
Hierbei ist wichtig, dass die Nut auf der Lenkhebelwelle mit der Führung der Befestigungsschraube des Lenkzwischenhebels richtig zueinander stehen, so dass die Schraube eingedreht werden kann. Hier kann man sich schnell das Gewinde der Schraube vernuddeln. Die Lenkhebelwelle mit Hilfe der Markierung so drehen, dass die Achse der Nut parallel zur Achse der Schraubenführung steht. Die Lenhebelwelle ist jetzt noch zu weit im Wellengang, da die Federscheibe nicht gespannt ist. Daher einen Wagenheber unter der Lenkhebelwelle ansetzen und so weit hochfahren bis die Federscheibe zusammengedrückt ist (Kann man auch mit einer Schraubzwinge machen, siehe RLF). Dann sollte sich die Befestigungsschraube relativ problemlos einführen und festziehen lassen.
Detail Führung Befestigungsschraube Lenkzwischenhebel (Federscheibe muss noch gespannt werden)

Spannung der Federscheibe mit Wagenheber

Jetzt noch den untere Staubschutzkappe mit Hammer einschlagen, Schmiernippel, die Spurstangen, die Schubstange und den Lenkungsdämpfer befestigen und fertig ist die Laube!




Alle Teile natürlich vorm Einbau schön einfetten und anschließen das ganze mit der Fettpresse schön abschmieren.
Für Hinweise und Ergänzungen bin ich immer offen und wer Rechtscheibfehler findet, darf sie behalten

Rechtlicher Hinweis: Reparaturen an der Lenkung sollten grundsätzlich durch eine Fachwerkstatt durchgeführt werden. Es handelt sich hierbei lediglich um einen Erfahrungsbericht. Ich bin kein ausgebildeter Kfz-Mechaniker und lehne daher jede Haftung ab.