Hallo, muß nun doch bei meinem 50PS AS-Motor das Gehäuse tauschen, da sich der Haarriß im Ölkanal nicht dauerhaft abdichten läßt. Einen entsprechenden 2.Motor konnte ich mir dank ebay schon besorgen.
Kann mir hier jemand Tipps geben, vor allem bezüglich der Zuordnung der KW-/Pleuellager bzw. hat schon jemand mal sowas gemacht?
mfg Brighty
? Austausch Motorgehäuse 1600er AS
- boggsermodoa
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Hallo brighty,
da bist Du unbemerkt aber weit nach unten gerutscht.
Der möglicherweise beste Tip zuerst: Wenn der bei ebay geschossene Motor halbwegs vertrauenswürdig aussieht, dann bau doch den ein.
Falls das nicht in Frage kommt: Selbstverständlich baust Du jeden Zylinder, Kolben, Kolbenbolzen, Pleuel, -lagerschalen und Zylinderkopf wieder am originalen Platz ein. Zum Sortieren der Kleinteile verwende ich meist .... EIERKARTONS.
Keiner der beiden Motoren wird noch ein originaler sein. Die meisten Motorenüberholer kennzeichnen dies (VW z.B. mit nem "X" nach der Motornummer), aber verlassen kann man sich darauf nicht.
-> Miß !alles! nach!
- Die Dichtflächen der Gehäusehälften könnten überfräst sein (erfordert Ausgleichsscheiben an den Zylindern, sonst stimmt das Verdichtungsverhältnis nicht mehr).
- Die Hauptlagergasse könnte aufgebohrt sein (bei VW bis zu 4 Aufmaße - erfordert auch 'ne andere Riemenscheibe).
- Die Kurbelwellenlagerzapfen könnten überschliffen sein (bei VW bis zu 4 Untermaße).
- Die Nockenwellengasse könnte aufgebohrt und die Nockenwelle überschliffen sein.
- Der Sitz des Schwungrades (plane Anlagefläche) könnte überarbeitet sein (Axialspiel!).
Etc.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Du die vorhandenen Hauptlagerschalen weiterverwenden kannst, beträgt ungefähr Null! Um die richtigen zu bestellen, brauchst Du ordentliches Meßzeug. Prüf beim Einbau, ob die Ölbohrungen vorhanden und gratfrei sind und ob sie zu den Bohrungen im Gehäuse passen. Paß außerdem beim Zusammenfügen der Gehäusehälften höllisch auf, daß sie an ihrem Platz bleiben. (Das ist tricky!) Nach dem Anziehen der Hauptlagerschrauben am Gehäuse muß sich die Kurbelwelle noch einwandfrei durchdrehen lassen, sonst ist irgendwas schief gegangen. Als Dichtmittel verwende ich heute - statt des früheren Hylomar - nur noch 3Bond. Das ist eine Silikondichtmasse, die unter Luftabschluß aushärtet und ansonsten schön geschmeidig bleibt und keinen Schaden anrichtet. Wird auch in der automatisierten Produktion verwendet, wo's von Robotern verschwenderisch aufgetragen wird und deswegen bis zur Erstinspektion überall im Ölkreislauf rumschwimmt. Wenn Du's sonst nirgendwo bekommst, kauf's beim BMW-Motorradhändler.
Gruß, viel Erfolg und berichte mal, wie's weitergeht!
Clemens
da bist Du unbemerkt aber weit nach unten gerutscht.
Der möglicherweise beste Tip zuerst: Wenn der bei ebay geschossene Motor halbwegs vertrauenswürdig aussieht, dann bau doch den ein.
Falls das nicht in Frage kommt: Selbstverständlich baust Du jeden Zylinder, Kolben, Kolbenbolzen, Pleuel, -lagerschalen und Zylinderkopf wieder am originalen Platz ein. Zum Sortieren der Kleinteile verwende ich meist .... EIERKARTONS.

Keiner der beiden Motoren wird noch ein originaler sein. Die meisten Motorenüberholer kennzeichnen dies (VW z.B. mit nem "X" nach der Motornummer), aber verlassen kann man sich darauf nicht.
-> Miß !alles! nach!
- Die Dichtflächen der Gehäusehälften könnten überfräst sein (erfordert Ausgleichsscheiben an den Zylindern, sonst stimmt das Verdichtungsverhältnis nicht mehr).
- Die Hauptlagergasse könnte aufgebohrt sein (bei VW bis zu 4 Aufmaße - erfordert auch 'ne andere Riemenscheibe).
- Die Kurbelwellenlagerzapfen könnten überschliffen sein (bei VW bis zu 4 Untermaße).
- Die Nockenwellengasse könnte aufgebohrt und die Nockenwelle überschliffen sein.
- Der Sitz des Schwungrades (plane Anlagefläche) könnte überarbeitet sein (Axialspiel!).
Etc.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Du die vorhandenen Hauptlagerschalen weiterverwenden kannst, beträgt ungefähr Null! Um die richtigen zu bestellen, brauchst Du ordentliches Meßzeug. Prüf beim Einbau, ob die Ölbohrungen vorhanden und gratfrei sind und ob sie zu den Bohrungen im Gehäuse passen. Paß außerdem beim Zusammenfügen der Gehäusehälften höllisch auf, daß sie an ihrem Platz bleiben. (Das ist tricky!) Nach dem Anziehen der Hauptlagerschrauben am Gehäuse muß sich die Kurbelwelle noch einwandfrei durchdrehen lassen, sonst ist irgendwas schief gegangen. Als Dichtmittel verwende ich heute - statt des früheren Hylomar - nur noch 3Bond. Das ist eine Silikondichtmasse, die unter Luftabschluß aushärtet und ansonsten schön geschmeidig bleibt und keinen Schaden anrichtet. Wird auch in der automatisierten Produktion verwendet, wo's von Robotern verschwenderisch aufgetragen wird und deswegen bis zur Erstinspektion überall im Ölkreislauf rumschwimmt. Wenn Du's sonst nirgendwo bekommst, kauf's beim BMW-Motorradhändler.
Gruß, viel Erfolg und berichte mal, wie's weitergeht!
Clemens
Na also....*g*
Hallo Clemens,
endlich hat sich mal einer erbarmt
Ich habe den ebay-Motor schon zerlegt, weil er doch auch an den noralgischen Stellen etwas leck war und ich gerne erfahren wollte wie es innen aussieht.
Macht im großen und ganzen nen guten Eindruck, die Zyl.-Köpfe scheinen sogar relativ neu zu sein (innen ist "Mexico" eingegossen).
Gibts hier irgendjemand aus der Nähe von Nürnberg der etwas mehr Erfahrung mitbringt als ich und mir im Herbst oder Winter mal ehrenamtlich
beim Wichtigsten ein wenig zur Seite stehen kann?
Dieses Wochenende ist Steintribühnen-Treffen des Käfer-Clubs Nürnberg ( http://www.steintribuene.de ), vielleicht ist ja jemand von euch auch da?
mfg
brighty
endlich hat sich mal einer erbarmt

Ich habe den ebay-Motor schon zerlegt, weil er doch auch an den noralgischen Stellen etwas leck war und ich gerne erfahren wollte wie es innen aussieht.
Macht im großen und ganzen nen guten Eindruck, die Zyl.-Köpfe scheinen sogar relativ neu zu sein (innen ist "Mexico" eingegossen).
Gibts hier irgendjemand aus der Nähe von Nürnberg der etwas mehr Erfahrung mitbringt als ich und mir im Herbst oder Winter mal ehrenamtlich

Dieses Wochenende ist Steintribühnen-Treffen des Käfer-Clubs Nürnberg ( http://www.steintribuene.de ), vielleicht ist ja jemand von euch auch da?
mfg
brighty
Hallo,
ich frag einfach nochmal: Gibts hier jemand der in der Nähe von Nürnberg wohnt und mir dabei helfen könnte aus meinen 2 Motoren einen zu bauen?
Ich bräuchte hauptsächlich fachkundigen Beistand beim Ausmessen und Aussuchen der Kurbel-/Nockenwellenlagerung und würde natürlich auch mit den Teilen vorbeikommen, damit ich demjenigen nicht zuviele Umstände zumute.
Falls es niemand gibt, vielleicht hat jemand nen Tipp wo im Netz die Arbeiten genau beschrieben sind?
Bin für jede Hilfe dankbar, nur sollte mein Bulli bis zum nächsten Frühling endlich mal ohne Öl-Hinterlassenschaften unterwegs sein
Grüße aus Mittelfranken
ich frag einfach nochmal: Gibts hier jemand der in der Nähe von Nürnberg wohnt und mir dabei helfen könnte aus meinen 2 Motoren einen zu bauen?
Ich bräuchte hauptsächlich fachkundigen Beistand beim Ausmessen und Aussuchen der Kurbel-/Nockenwellenlagerung und würde natürlich auch mit den Teilen vorbeikommen, damit ich demjenigen nicht zuviele Umstände zumute.

Falls es niemand gibt, vielleicht hat jemand nen Tipp wo im Netz die Arbeiten genau beschrieben sind?
Bin für jede Hilfe dankbar, nur sollte mein Bulli bis zum nächsten Frühling endlich mal ohne Öl-Hinterlassenschaften unterwegs sein

Grüße aus Mittelfranken
- boggsermodoa
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- Beiträge: 7252
- Registriert: 22.12.2003 10:53
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Moin,
besser spät als nie!
Hier gibt's den Aufbau eines Typ1-Motors von den leeren Gehäusehälften bis zum Probelauf in 16 kurzen Videos zu sehen.
http://www.sjvwc.net/south%20jersey%20VW%20club.htm
Gruß,
Clemens
besser spät als nie!
Hier gibt's den Aufbau eines Typ1-Motors von den leeren Gehäusehälften bis zum Probelauf in 16 kurzen Videos zu sehen.
http://www.sjvwc.net/south%20jersey%20VW%20club.htm
Gruß,
Clemens
Hallo Clemens,
vielen Dank für den Tipp, aber der Motor läuft zum Glück inzwischen
. Ich habs irgendwie alleine hingekriegt und anscheinend (fast) alles richtig gemacht, denn nach den in einem anderen Threat beschriebenen Warmstartschwierigkeiten wegen eines defekten Entstörkondensators und einigen kleinen Leckagen (billige Ventildeckeldichtung...hab daraus gelernt
) tuckelt er jetzt seit 2500km zufrieden vor sich hin und was das beste ist: Er tröpfelt nicht mehr
.
Gruß aus Mittelfranken
Roger
vielen Dank für den Tipp, aber der Motor läuft zum Glück inzwischen



Gruß aus Mittelfranken
Roger