schrauberger hat geschrieben: ↑06.05.2020 12:28 Hallo,
ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß mein komisches Verschleißbild von schlechter Ventilgeometrie herrührt.
Bei der Geometrie habe ich mir dieses mal richtig viel Mühe gegeben und jede Stangenlänge einzeln genau ausgemessen.
In der Anleitung der neuen Stößelstangen war die Rede von:
1 Mal mittels verstellbarer Stößelstange die Kipphebelgeometrie bei halbem Ventilhub einstellen, und alle Stangen auf dieses Maß ablängen.
Wenn man Glück hat kann das passen.
Ich halte das für Pfusch, sind meine Stangen nach genauem Ausmessen doch bis 1mm unterschiedlich.
Dieser mm bringt ggf. eine erheblich schlechte Geometrie, einhergehend mit starkem Verschleiß der Ventilführungen.
Benötigtes Werkzeug:
Drehbank
Hammer
Messschieber min. 500mm Messbereich.
Messschieber 150 Messbereich.
Meßuhr 50mm Messbereich (damit man Platz zum Peilen hat)
Verstellbare Stößelstange (oder 2 )
2 Stößel (zum messen und einschlagen der Nippel).
Platte oder Blech 120x60 mit den Anrissen (per Winkelmesser und Reißnadel angerissen).
Gewindebohrer M8x1 oder M10x1 je nach eingebautem Kipphebelgewinde.
Stück Rundmaterial 40mm lang DM 10 oder 12 als Peilstange.
Und viel Zeit
Um das ordentlich hinzubekommen habe ich mir Hilfswerkzeuge gebaut, womit sich der Kipphebelwinkel genau auspeilen lässt
Einmal eine Platte, auf der ich den Ventilwinkel im Kopf, also 13 Grad angerissen habe.
Das ist die Flucht zum Ventilschaft bei halbem Ventilhub.
Dann 2 weitere Striche, bei mir mit 9,5mm Ventilhub plus minus 7Grad.
Die Stellen den maximalen Kippwinkel dar.
Um auf die Striche zu peilen hab ich eine 10er Welle auf 40 abgelängt, plangedreht und auf der Drehbank ein Gewinde M8x1 rein geschnitten (bei M10er Schrauben entsprechend größer).
Ventileinstellschrauben zum Ventilschaftende hin ca.2mm rausschauen lassen
Bei mir haben die Einstellschrauben hinten dann ca. 5mm aus dem Kipphebel rausgeschaut. Genug um die Peilstange aufzuschrauben.
Mit Messuhr halben Ventilhub eingestellt.
10er Welle handfest aufgeschraubt, Platte aufgelegt, drübergepeilt und die verstellbare Stößelstange so verstellt, daß der mittlere Strich mit der 10er Welle fluchtet.
Die anderen Striche dienen nur zur Kontrolle bei Wentil nicht/komplett betätigt (mit Messuhr kontrollieren).
Auf diese Art bei jedem Ventil einzeln die Länge der Stößelstange einstellen, 2 Stößel aufsetzen und Gesamtlänge messen und notieren, auch die Stangen kennzeichnen (Zyl, EV/AV).
Die neuen längeren Stößelstangen haben einen Nippel schon fest aufgepresst.
Am anderen Ende einen Nippel leicht einklopfen (der Nippel muß zum ablängen wieder raus, auf Flucht zur Stange achten).
Beide Stößel aufsetzen und Gesamtmaß messen und notieren.
Spalt Stößelstangen/Nippel messen.
Spalt abziehen,
Gesamtmaß der eingestellten Stößelstange mit Stößeln abziehen.
Jetzt habt Ihr das Maß, welches von der neuen Stößelstange abgedreht / abgestochen werden muß.
Entgraten, den selben Nippel mit dem gemessen wurde mit aufgesetzten Stößeln einschlagen.
Und schon habt ihr eine neue zum jeweiligen Ventil abgelängte Stange mit perfekter Geometrie
Ralph
IMG_2381.JPGIMG_2379.JPGIMG_2378.JPG
Hallo,
Ich möchte meine Kipphebel ebenfalls kontrollieren und bin mir nicht sicher, ob die hier angegebenen 13° Ventilwinkel für den Typ 1 auch zutreffen? Hier im Beitrag geht's doch um Typ 4Motoren?
Bitte um Aufklärung,
Danke und,Grüße Mathias