[Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

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Norbert*848b
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Markus,
Moarkse hat geschrieben:-NOS Motorola Sapphire XIV Radio mit Blende
Oh, das ist ja interessant (und etwas mutig). Solange der Preis günstig war, ist es sicherlich ein Versuch wert.
AM lassen wir einmal weg, ist ja doch nicht so relevant. Bei FM, also UKW, wird das schon spannender.
Bei den Amis gilt da ein anderer Standard, während bei uns eine 50 μs-Entzerrung vorhanden ist, haben die in den Staaten 75 μs.
Die Deemphasis im Empfänger ist das Gegenstück zur senderseitig durchgeführten Preemphasis (Anhebung der hohen Töne).
Fazit: US-Radios werden also hierzulande dumpfer klingen...
https://de.wikipedia.org/wiki/Pre-Emphasis
Das könnte man aber sogar noch relativ leicht anpassen durch entsprechende Verringerung des Wertes für den Kondensators C 40.
https://www.thesamba.com/vw/archives/ma ... _xiv/4.jpg

In den USA liegen die UKW-Kanäle 200 kHz auseinander, während hierzulande 300kHz üblich ist. Das hat auch Auswirkungen auf Bandbreiten und somit Frequenzhub. Mit Verzerrungen sollte wohl gerechnet werden, möglicherweise werden sie aber nicht sehr störend wahrgenommen wie mir erzählt wurde.
Ganz andere Probleme gibt es hingegen bei moderneren Radios, die mit Frequenzsynthesizer arbeiten. Da ist es erst gar nicht möglich exakt auf (alle) Sender abzustimmen. Dieses Radio mit der alten analogen Technik hat aber das Problem nicht. Mich verwundert auch die obsolete Technik ein wenig, denn bei uns waren schon eisenlose Endstufen bereits zu dieser Zeit üblich.
(Na gut, die Amis sind zum Mond geflogen und hatten somit weniger Kapazität für die "Jubel-Industrie" :D ).
Das sollte dem ganzen aber keinen Abbruch tun, ein absolut passendes und historisch korrektes Radio zu Deinem Bus hat in jedem Fall einen ganz besonderen Charme.

Sicherlich hast Du erst einmal ganz andere Baustellen und wir können wenn die Zeit dafür reif ist, darauf zurück kommen.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Moarkse
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Moarkse »

Oh, da hätte ich mich wohl mehr damit auseinander setzen sollen.. Ich hab mich informiert welches Radio vom Baujahr her gut zu meinem Bus passen würde und zudem UKW-fähig war. Als ich dann das hier zufällig auf thesamba.com gesehen habe, habe ich zugeschlagen. Teuer war es Gott sei Dank nicht und immerhin habe ich so ein zum Bulli passendes Ami-Radio.
Wenn es soweit ist werde ich das Radio mal testen. Die Anpassung der Entzerrung über den Austausch des Kondensators wäre sicher einen Versuch wert. Mit den möglichen Verzerrungen durch den geringeren Frequenzabstand kann/muss ich leben - hoffentlich hält sich das in Grenzen.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für den Hinweis und die ausführliche Erklärung! :D Ich würde mich freuen wenn ich dich dazu bei Zeiten noch mal konsultieren kann (wahrscheinlich erst wenn die vielen anderen Baustellen beseitigt sind :wink: )
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Moarkse
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Moarkse »

Die Blende zum Radio ist eigentlich für einen VW Type3. Ich hoffe dass sie in den T2a Radioschacht passt wenn man den trapezförmigen Rand entfernt. Hier mal ein Bild vom Radio und dem Installations-Kit:
Dateianhänge
DSCN7024.JPG
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aircooled68
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von aircooled68 »

Moarkse hat geschrieben:Wenn es soweit ist werde ich das Radio mal testen. Die Anpassung der Entzerrung über den Austausch des Kondensators wäre sicher einen Versuch wert. Mit den möglichen Verzerrungen durch den geringeren Frequenzabstand kann/muss ich leben - hoffentlich hält sich das in Grenzen.
Ganz spontan könnte ich mir einen US FM-Transmitter vorstellen. Der überträgt dann von einem externen Musikwiedergabegerät die gewünschte Musik.
Gruß Jan
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https://vw-type2-id.xyz/mplate/22138101/#
Vmax=141kmh
A89 (1972) = 032 094 206 506 511 616

Stammtisch Südwest
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Jan *779
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ghiafix
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von ghiafix »

Moarkse hat geschrieben:Die Blende zum Radio ist eigentlich für einen VW Type3. Ich hoffe dass sie in den T2a Radioschacht passt wenn man den trapezförmigen Rand entfernt. Hier mal ein Bild vom Radio und dem Installations-Kit:
Dann biete die Blende in Facebook oder Typ3 Forum an. ZB zum Tausch gegen einer rechteckigen Blende.
Man muss ja nicht was zerstören, was evtl. andere suchen......

Edit: Ich habe das mal im Typ3 Forum gepostet...

Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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Norbert*848b
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Norbert*848b »

ghiafix hat geschrieben:Dann biete die Blende in Facebook oder Typ3 Forum an. ZB zum Tausch gegen einer rechteckigen Blende.
Wäre sicherlich eine Möglichkeit, aber erst dann, wenn man eine für sich passende Blende ("face Plate") gefunden hat. Da sollte es schon die spezielle sein, die Platz für den "C/T rocker Switch"
(Town & Country Switch*) hat, da man sonst doch wieder sägen muss. Ferner kommt es auch darauf an, ob Du ein gepolstertes Armaturenbrett hast. Da sollte man idealerweise eine Blende mit den Abmessungen 58x191mm Ecken R11 haben. Beim normalen Brett spielt das nicht so die Rolle. :wink:
aircooled68 hat geschrieben:Ganz spontan könnte ich mir einen US FM-Transmitter vorstellen. Der überträgt dann von einem externen Musikwiedergabegerät die gewünschte Musik.
... auch 'ne Möglichkeit, ob legal oder nicht, darüber wollen wir erst einmal nicht nachdenken. Bei guter Abschirmung und über direkte Antenneneinspeisung merkt das aber wohl niemand, bzw. stört man keinen Anderen.
Moarkse hat geschrieben: ...immerhin habe ich so ein zum Bulli passendes Ami-Radio.
Ja, das ist schon eine feine Sache, die ich neidlos zugestehen muss. Der Vorteil ist sogar, dass der Frequenzbereich schon bis 108 MHz geht, während bei unseren zeitgenössischen Radios bei 104 MHz Schluss ist. Nachteilig bei den Amiradios ist dafür, dass sie keine 270° DIN-Buchse für NF besitzen. So kann man da leider auch keinen MP3 Player anschließen. (Es sei denn, man findet einen Bastler der soetwas noch nachrüsteten kann.)
Moarkse hat geschrieben:Ich würde mich freuen wenn ich dich dazu bei Zeiten noch mal konsultieren kann
Ja, eines nach dem anderen.
Moarkse hat geschrieben:Die Anpassung der Entzerrung über den Austausch des Kondensators wäre sicher einen Versuch wert.

Ja, hab schon mal grob gerechnet 0,012 Mikrofarad raus und dafür so etwa 0,0068 hinein sollte passen. Die haben sowieso etwas bei der Berechnung geschludert, um vermutlich für die Klangregelung noch etwas "Luft" zu haben.
Town & Country Switch*: dieser Schalter Ist ein Novum für Amerika. Da schaltet man im Eingangsbereich die Empfindlichkeit um und verhindert somit "Intermodulation". In Stadtbereichen mit mehreren starken Sendern könnte es sonst sehr schnell passieren, dass sich die Sender durch Übersteuerung im Empfänger gegenseitig "überlagern" und man 2 oder mehrere gleichzeitig hört. :shock:
Bei deutschen Radios kenne ich das nur so, dass man das über eine elektronische Schaltung und somit etwas eleganter gelöst hat.
Bei Gelegenheit würde ich auch gern einmal das Schaltbild haben wollen um es dem Radiomuseum zur Verfügung stellen zu können, denen fehlt das nämlich noch.
http://www.radiomuseum.org/r/motorola_sapphire_xiv.html
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Moarkse
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Moarkse »

aircooled68 hat geschrieben:Ganz spontan könnte ich mir einen US FM-Transmitter vorstellen. Der überträgt dann von einem externen Musikwiedergabegerät die gewünschte Musik.

Ist vielleicht auch eine Option - ich werde mich mal informieren was es hier so gibt. Danke für den Tipp!
T2NJ72 hat geschrieben:Ja, hab schon mal grob gerechnet 0,012 Mikrofarad raus und dafür so etwa 0,0068 hinein sollte passen.
Perfekt! Da muss ich nur noch den richtigen Kondensator auf der Platine finden :wink:
T2NJ72 hat geschrieben:Bei Gelegenheit würde ich auch gern einmal das Schaltbild haben wollen um es dem Radiomuseum zur Verfügung stellen zu können, denen fehlt das nämlich noch.

Klar - sobald ich wieder in Deutschland bin schau ich mal nach. Die mitgelieferte Dokumentation dürfte noch recht vollständig sein.
ghiafix hat geschrieben:Man muss ja nicht was zerstören, was evtl. andere suchen......
Da hast du natürlich vollkommen recht! Wenn es sich vermeiden lässt werde ich diese schöne Blende nicht zerstückeln. Nur wird es nicht leicht eine gut erhaltene und zum Radio passende T2 Blende zu finden. Neben dem C/T Switch sollte auch die Schiebeleiste in der Mitte zum Umschalten zwischen AM und FM vorhanden sein. Bei vielen gebrauchten Blenden, die ich bisher gesehen habe, ist der darauf eingravierte Volkswagen Schriftzug nicht mehr gut oder gar nicht zu lesen. Aber bis ich das Radio einbauen kann dauert es ja noch länger - da werde ich auf jeden Fall die Augen offen halten.
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Norbert*848b
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Markus,
vorhin ist mir siedend heiß eingefallen, dass ich Dich noch an folgende Tatsache erinnern wollte. Wenn Dein NOS Radio nun mehr als 45 Jahre nicht an Spannung hing, sollte man da etwas Vorsicht walten lassen. Sicherlich befinden sich Elkos in dem Gerät. Diese Bauteile gilt es zu formatieren, bevor man wieder loslegen kann. Die isolierende (Oxid-) Schicht in den Elektrolytkondensatoren baut sich leider im Lauf der Zeit ab. Ein plötzliches hinzuführen von der Betriebsspannung könnte dazu führen, dass diese Elemente "durchschlagen" und einen dauerhaften Kurzschluss bekommen würden. Natürlich sollte das Gerät nur mit einer vorgeschalteten (vermute einmal 2 A träge) Sicherung in Betrieb genommen werden. Zum Formieren der Elkos sollte jedoch nur 1/4 der Spannung angelegt werden, die schrittweise (über mehrere Stunden) zu erhöhen ist, bis schließlich die Betriebsspannung erreicht ist. Auch ein Abschalten zwischendurch (und somit zwischenzeitliches Entladen) ist zweckdienlich. Ferner kann man noch als Vorsichtsmaßnahme eine 2 W Lampe in Reihe schalten. Das wirkt wie eine Schutzschaltung, denn die Lampe ist ein Kaltleiter, welcher einen unzulässigen Strom begrenzen würde. Soweit die Ausführung, wie es sich in der Praxis als "Schnellmaßnahme" für sinnvoll und zweckmäßig mit Restrisiko ergeben hat. 100 % richtig wäre es, die Elkos nacheinander auszubauen und in einer "Regenerierschaltung" unter Messung des Leckstromes (zehnetel mA!) wieder auf Vordermann zu bringen.
Vorsehen ist m.E. nach besser als hinterher geguckt und glaub mir, ich weiß wovon ich rede.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Moarkse
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Moarkse »

Ok danke für den Hinweis! :gut:

Dann werde ich mal ein Labornetzteil besorgen und wie beschrieben vorgehen. Das Risiko müsste ja durch die Strombegrenzung der 2W Birne überschaubar sein.

Die angesprochene Regenerierungsschaltung ist mir etwas zu aufwänding (auch wenn das vermutlich die "korrektere" Vorgehensweise wäre).

Erkennt man denn wenn einer (oder mehrere) der Elektrolytkondensatoren unbrauchbar sind? Die müssten ja dauerhaft zu viel Leckstrom ziehen, d.h. die Glühbirne müsste dauerhaft hell leuchten oder?
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Norbert*848b
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Re: [Moarkse] 1972 T2ab Westy aus Kalifornien

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Markus,
Moarkse hat geschrieben: 19.02.2017 23:34 Dann werde ich mal ein Labornetzteil besorgen und wie beschrieben vorgehen. Das Risiko müsste ja durch die Strombegrenzung der 2W Birne überschaubar sein.
Falls sich beim Labornetzteil die Strombegrenzung auf etwa 150 mA einstellen lässt, kannst Du sogar auf die "Schutzschaltung" mit der Birne verzichten.
Der genannte Strom entspricht bei Nennspannung ( 14V) für das Radio dem üblichen Ruhestrom (ich habe leider nur Vergleichswerte für deutsche Radios) .
Moarkse hat geschrieben: 19.02.2017 23:34 Die angesprochene Regenerierungsschaltung ist mir etwas zu aufwänding (auch wenn das vermutlich die "korrektere" Vorgehensweise wäre).

Verstehe ich, war mir auch zu fummelig. Habe im letzten Jahr 4 Radios "reanimiert", wovon eines auf der Strecke blieb. Nachher war ohnehin nicht mehr feststellbar, ob sich der Elko überhaupt noch durch eine bessere Behandlung hätte formieren lassen. :?
Moarkse hat geschrieben: 19.02.2017 23:34 Erkennt man denn wenn einer (oder mehrere) der Elektrolytkondensatoren unbrauchbar sind? Die müssten ja dauerhaft zu viel Leckstrom ziehen, d.h. die Glühbirne müsste dauerhaft hell leuchten oder?

An der Glühbirne ist da nichts zu erkennen. Leckströme von den Elkos bewegen sich ja im Bereich weniger als 1 Promille des normal aufgenommenen Ruhestroms. Wenn die Lampe wirklich flackern sollte, ist es meist schon zu spät und ein Elko hat sich bereits verabschiedet und dürfte ohnehin nicht mehr "formierbar" sein. Man kann vielleicht schon hören ob sich da etwas ankündigt und im Lautsprecher "Knackgeräusche" wahrzunehmen sind (hört sich dann so an, als ob man bei Gewitter auf AM geschaltet hat). So war es jedenfalls bei meinem "durchgefallenen" Radio und beim späteren Testlauf setzte auf einmal die Strombegrenzung ein und es wurde schlagartig Stille. :cry:
... war aber nicht weiter tragisch, in der Bastelkiste fand sich Ersatz. :dance:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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