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OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 20:07
von Polle
Mal ein wenig OT heute.

Hab n Eisemann BWSA 0,65 geschenkt bekommen. Wurde damals mal für meinen Bus beschafft und ist mir durch Zufall über den Weg gelaufen.
Also hab ich nicht nein sagen können. Nu will es der Ehrgeiz, das die Kiste wieder läuft.
Würde sie auch, wenn sie Sprit bekäme.
Hab heute den Vergaser gereinigt, und die Ventile eingestellt. Ne neue Zündkerze hat er in Ermangelung einer alten auch bekommen. Netterweise passen meine normalen Schwalben-Kerzen. Nu wollt ich ihn frohen Mutes anschmeißen und stand am Ende doof da.
Er will ja. Hab jetzt alles mögliche direkt in den Vergaser gekippt und er hat es gefressen. ALLES!!! Brabbelte auch hübsch vor sich hin. Bis der Vergaser halt leergelutscht war. Nu hab ich also alles wieder auseinander genommen und festgestellt, das alles Spritzuführende trocken ist.
Ach ja, bevor jetzt doofe Komentare kommen: im Tank ist auch neuer Sprit.
Nu ist das aber so ne komische Vergaser-Benzinpumpen-Kombination. Der Sprit wird über ne Membran angesaugt, die über den Wechseldruck des Kolbens angeregt wird.
So hab ich das jedenfalls verstanden. Weiter komm ich aber nicht.
Wo kann jetzt der Fehler liegen?
Hat jemand Wissen über das Teil noch in irgend einer Ecke seines Hirns versteckt? Her damit.



Spontan hab ich heute beim Basteln an Clemens gedacht.

CLEMENS!!!!!!!!!!!!

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 20:29
von g_hill
Hallo Polle,

schau dir doch mal den Threat an, der scheint das gleiche Problem zu haben.

http://tools-news.com/forum/viewtopic.p ... 31&start=0

Vielleicht hilfts dir weiter.
Grüße
Hilmar

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 20:37
von boggsermodoa
Polle hat geschrieben:Spontan hab ich heute beim Basteln an Clemens gedacht.

CLEMENS!!!!!!!!!!!!
Schrei doch nicht so!
'N alter Mann ist schließlich kein D-Zug! :roll:

Dein Eisenmann ist wohl ein Stromerzeuger, aber spannender wäre die Frage, was da für 'n Motor drin ist und was der wiederum für einen Vergaser hat.
Der Stromer, der mir mal zugelaufen ist, wird von einem Briggs&Stratton Seitenventiler angetrieben. Der Vergaser verfügt auch über eine Membranpumpe (bei der z.B. die Membrane festkleben oder gerissen sein könnte), hat aber keine Schwimmerkammer. Stattdessen ist der ganze Tank direkt unter den Vergaser gebaut und die o.g. Pumpe fördert den Sprit in rauhen Mengen in eine offene Schale unter der Hauptdüse. Die läuft also innerhalb des Tanks permanent über und sorgt so für ein konstantes "Schwimmerniveau". Finde ich ziemlich genial und "unfalschbar", aber es erfordert halt, daß das Aggregat stets halbwegs gerade steht. Außerdem hätte ich Schwierigkeiten erwartet, den Prozeß überhaupt erst mal in Gang zu bekommen, wenn man das Aggregat rumgetragen und dabei den Inhalt der Schale verschlabbert hat. Habe zu meiner Überraschung da keine Handpumpe gefunden, aber zu meiner noch größeren Überrschung startet der Motor trotzdem stets spätestens nach dem zweiten Zug.

Gruß,

Clemens

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 20:51
von Polle
Den Fred kenn ich schon. Hab ich gestern in Vorbereitung auf heute schon durchgelesen.
Wollte nicht total unwissend ans Werk gehen. Trotzdem Danke fürs Stöbern. Hätt ja helfen können.
Ist das gleiche Aggregat. Das Wirkungsprinzip der beiden Röhrchen ist mir soweit eigentlich klar. Aber ich verstehe nicht wirklich, warum man sich den Aufwand macht, die Suppe innerhalb eines Tanks noch umzupumpen. Aber davon abgesehen kommt vom zweiten Röhrchen nix nach oben zum Vergaser. Die Wege dahin sind pupstrocken, obwohl alles frei ist. Das versteh ich halt nicht. Deswegen hab ich es ja auch mit "Starthilfe" versucht. Am besten lief er mit Brennspiritus. Hatte die Hoffnung, daß er dann evtl nen Sog aufbaut und sich die Suppe von alleine holt. Aber Pustekuchen.
Also gilts weiterhin. Her mit dem Wissen um das krude Teil.

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 20:59
von Polle
boggsermodoa hat geschrieben:
Polle hat geschrieben:Spontan hab ich heute beim Basteln an Clemens gedacht.

CLEMENS!!!!!!!!!!!!
Schrei doch nicht so!
N'alter Mann ist schließlich kein D-Zug! :roll:

Dein Eisenmann ist wohl ein Stromerzeuger, aber spannender wäre die Frage, was da für 'n Motor drin ist und was der wiederum für einen Vergaser hat.
Der Stromer, der mir mal zugelaufen ist, wird von einem Briggs&Stratton Seitenventiler angetrieben. Der Vergaser verfügt auch über eine Membranpumpe (bei der z.B. die Membrane festkleben oder gerissen sein könnte), hat aber keine Schwimmerkammer. Stattdessen ist der ganze Tank direkt unter den Vergaser gebaut und die o.g. Pumpe fördert den Sprit in rauhen Mengen in eine offene Schale unter der Hauptdüse. Die läuft also innerhalb des Tanks permanent über und sorgt so für ein konstantes "Schwimmerniveau". Finde ich ziemlich genial und "unfalschbar", aber es erfordert halt, daß das Aggregat stets halbwegs gerade steht. Außerdem hätte ich Schwierigkeiten erwartet, den Prozeß überhaupt erst mal in Gang zu bekommen, wenn man das Aggregat rumgetragen und dabei den Inhalt der Schale verschlabbert hat. Habe zu meiner Überraschung da keine Handpumpe gefunden, aber zu meiner noch größeren Überrschung startet der Motor trotzdem stets spätestens nach dem zweiten Zug.

Gruß,

Clemens

Des isser, des isser, des isser :jump: :jump: :jump:
Clemens, du bist Spitze. Ich wußte, warum du mir duch den Kopf geschossen bist.
Das Prinzip mit dem permanenten "Schwimmerstand" hab ich mir in etwa auch so erklärt.
Warum hab ich aber keine Pumpleistung nach oben hin?
Die Membran ist zwar etwas ausgeleiert, aber heile und sauber.
Die wird auch nicht das Problem sein, da in der kleinen offenen Kammer Sprit steht. Hatte den Tank aber nicht so weit aufgefüllt, daß da was von alleine rein gelaufen sein könnte. Die Ursache sollte wohl im Schritt danach zu suchen sein. Nur wo?

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 21:12
von boggsermodoa
Polle hat geschrieben:Die Membran ist zwar etwas ausgeleiert, aber heile und sauber.
Die wird auch nicht das Problem sein, da in der kleinen offenen Kammer Sprit steht.
Also wie jetzt? Wenn die Schale gefüllt wird, dann funktioniert die Pumpe. Alles weitere (also die restliche Strecke von dort bis ins Saugrohr) geschieht wegen Herrn Bernoulli und seiner doofen Gesetze, sprich über den Unterdruck, der durch Erhöhung der Stömungsgeschwindigkeit der Ansaugluft entsteht. Diesen Effekt kannst du höchstens sabotieren, indem du den Trichter (Venturi) ausbaust, wobei ich jetzt aus der hohlen Hand nicht mal weiß, ob der demontierbar ist. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, daß irgendwelche Düsen oder Kanäle verstopft sind. Guck dir mal den Bereich am Drosselklappenspalt unten an.

Gruß,

Clemens

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 22:13
von Polle
boggsermodoa hat geschrieben: Alles weitere (also die restliche Strecke von dort bis ins Saugrohr) geschieht wegen Herrn Bernoulli und seiner doofen Gesetze, sprich über den Unterdruck, der durch Erhöhung der Stömungsgeschwindigkeit der Ansaugluft entsteht. Diesen Effekt kannst du höchstens sabotieren, indem du den Trichter (Venturi) ausbaust, wobei ich jetzt aus der hohlen Hand nicht mal weiß, ob der demontierbar ist.
Logisch. Das haben mir meine grauen Zellen auch geflüstert. Soweit bin ich mit der Physik also vertraut. Da bin ich schonmal beruhigt.
boggsermodoa hat geschrieben:Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, daß irgendwelche Düsen oder Kanäle verstopft sind. Guck dir mal den Bereich am Drosselklappenspalt unten an.
Öhm, Ja.
Die Düsen hatte ich vorhin soweit ich das nachvollziehen kann alle draußen und gereinigt.
Wo find ich an dem Klotz jetzt den Drosselklappenspalt?
Und was soll ich da nachsehen? Ob er auf ist oder zu? Oder sauber oder dreckig?
Wenn ich Brennstoff direkt in den Vergaser kippe zündet das Aggregat ohne Probleme. Die Schnappmatik mit der Drosselklappe scheint da auch zu funktionieren. Jedenfalls tourt er kräftig los, wenn die Federstangen am Hebel spielen.
Ich werd das Gefühl nicht los, daß da irgendwo noch ne Düse hockt, die ich übersehen hab. Aber wo?
Da ist doch nicht so viel dran.

Fragen über Fragen.
Ich hoffe, du weißt die Lösungen. :roll:

Falls der eine oder andere jetzt rätselt, wovon hier geredet wird.
Meiner sieht genauso aus, nur ohne die Betriebsstundenanzeige und die Spannungsanzeigen.
Meiner ist auch Bullifarben und siffig. :wink:

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 22:23
von boggsermodoa
Ich hatte das Ding ein einziges Mal auseinander, nämlich vor 3 Jahren oddaso. Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber ich denke, der Vergaser hatte ein ganz normales Leerlauf- und Teillastsystem, also einen Spritkanal, der an der Drosselklappe mündet, eben im Spalt, wo's auch bei kleinen "Gaspedalstellungen" ordentlich zieht.

Re: OT: Stromi bekommt keinen Sprit

Verfasst: 13.09.2011 22:35
von Polle
Hilft nix. Muß ich nochmal ran. Naja, muß ich ja eh. Er solll ja laufen.
Wenn ich wieder in der Werkstatt war, meld ich mich.
Werd dann auch mal n paar Bilderchen machen.

Re: OT: Stromi bekommt meinen Sprit

Verfasst: 20.09.2011 19:30
von Polle
Et lööpt

Nachdem Ich gestern noch ein wenig gebastelt hab und der Bock immer noch nicht wollte, hab ich den Vergaser von nem Kumpel (dem mit dem Feuerwehr-Bulli) ultraschallreinigen lassen.
Er meinte, da wäre noch jede Menge Dreck rausgekommen.
Heute dann flux wieder eingebaut und siehe da, er lief. Vorerst zwar nur kurz, aber er lief.
Haben uns dann ein wenig gewundert, weil er nur mit Choke lief. Naja, und immer wieder aus ging.
Haben dann die Feder auf die richtige Seite der Membran verfrachtet und die Düseneinstellung korrigiert.
Und siehe da, er lief dauerhaft.
Und weil er gerade lief, haben wir auch noch die Steckdose getestet.
Also Radio geholt und reingesteckt. Was soll ich sagen, auch das Radio lief.
Nur gehört haben wir es nicht. Die Not-Mopete ist einfach zu laut. :oops:
Aber sie funzt wieder.
Nu hat mein Bulli auch fließend elektrisch Strom. :dafür:

Nu noch n kleines Dankeschön an Clemens für die Erklärungen und die Bestätigung meiner Theorie zum Wirkungsprinzip des Vergasers.