Moin zusammen,
erst kürzlich hatte ich das Vergnügen, für einen guten Bekannten eine Kontaktloszündung von dem alten Verteiler in den neuen zu implementieren.
Nicht etwa, dass der Verteiler ausgeschlagen war, es war schlichtweg der falsche im Typ 4 verbaut und zwar einer von einem Automatik-Käfer, wo der ZZP bei 0° OT liegt.
(Prinzipiell geht das wohl, einen Typ 1 Verteiler in einen Typ 4 Motor zu verpflanzen, es muss nur der richtige vom Schaltwagen sein, die Verstell-Kurve passt sogar recht gut, R. Atwell hat alles weitere beschrieben. BTW: Anders herum geht es natürlich auch, schließlich habe ich den Verteiler in meinem Typ 1 Motor Probe laufen lassen und die Verstell-Linie dokumentiert.)
Es handelt sich bei dieser besagten Kontaktloszündung um eine
Compu-fire (Compufire) 21101, also die Ausführung für Verteiler mit Unterdruckdose.
Da diese Zündung hier noch nicht vorgestellt wurde, möchte ich das einmal ergänzen.
Der Umrüstsatz besteht aus einer Magnetscheibe, einem Abstandshalter (dem Aluring), dem Zündmodul mit Befestigungsschraube, einer Kabeldurchführung sowie zwei Flachsteckhülsen (nicht mit im Bild).
Den Verteilerläufer gibt es nicht dazu, da muss man den vorhandenen von der Kontaktzündanlage weiterverwenden. Das geht aber nicht so ohne Weiteres, der Läufer ist erfahrungsgemäß zu kürzen, so dass er nicht zu weit oben in der Verteilerkappe steht. Das ist leider etwas Fummelarbeit. Den Läufer auf die Welle aufsetzen und den Abstand zum Gehäuse messen. Danach ist der Läufer zu entfernen, es ist dann der Abstandsring und die Magnetscheibe aufsetzen und dann folgt der Läufer mit erneutem Ausmessen. Das Ergebnis zeigt dann, um wieviel er einzukürzen ist.
Je nach Fabrikat ergibt sich ein Wert von 1,6 - 3,2 mm.
Nach Abschluss dieser Arbeit wird das Zündmodul anstatt des Unterbrecherkontaktes aufgeschraubt. Zur besseren Wärmeableitung habe ich unter dem Modul etwas Wärmeleitpaste aufgetragen und unter der Schraube auch noch eine Zahnscheibe verwendet. Danach erfolgte die Kabeldurchführung mit dem vorhandenen Material, wobei darauf zu achten ist, dass für die Auslenkung der Unterdruckverstellung ein genügender Bogen bei den Kabeln bestehen bleibt. Für die Kabelabfangung habe ich sicherheitshalber zusätzlich einen kleinen Kabelbinder eingesetzt, so dass der benötigte Bogen stets bestehen bleibt.
Danach werden Abstandsring und Magnetscheibe aufgesetzt, wobei letztere genau auf die Zündnocken auszurichten ist.
Danach erfolgt die Prüfung des Abstandes Zündmodul / Magnetscheibe. Dieser sollte sich im Mittel bei etwa 1,5 mm einstellen, 0,76mm wären der untere und 2,5 mm der obere Grenzwert.
Letzter Schritt ist das Aufsetzen des Verteilerläufers und dann kann der Einbau erfolgen (die Verteilerkappe ist erst sinnvoll aufzusetzen, wenn der Verteiler im Motor sitzt und auf die Zündverteilerwelle ausgerichtet werden kann).
Beim Probelauf war ich etwas überrascht, einen Schließwinkel von 63° vorzufinden, während bei der Kontaktzündung von VW als max. Verschleißgrenze 58° angegeben werden.
Nach etwas Recherche habe ich jedoch bestätigt bekommen, dass der Hersteller diesen Wert so gewollt gewählt hat, um auch bei hohen Drehzahlen einen genügenden Funken produzieren zu können.
Na gut, wenn die Amis meinen, dass das so gut ist, der Erfolg gibt denen anscheinend recht. Auf "Thesamba" hab ich jedenfalls keine großartigen Klagen bei Verwendung einer "Compu-fire" finden können, weder "gebratene" Zündspulen noch irgendwelche Ausfälle des Moduls selbst.