Zylinderkopf dichtung??

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Benschpal
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Zylinderkopf dichtung??

Beitrag von Benschpal »

hallihallo

möchte bald meinen motor fertog zusammenbauen und jetzt ist mir mal eine frage eingefallen:

gibts eigentlich kopfdichtungen???

beim zerlegen sind mir keine aufgefallen!!

zw. motorblock und zylinder gehören ja so papier dichtungen oda??

was gehört zw. zylinder und kopf??

da kann mir sicher jemand auskunft geben...

bitte :(

bensch
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Blackbeard
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Beitrag von Blackbeard »

Mir ist keine Dichtung bekannt,und zwischen Gehäuse und Zylinder kenne ich nur Dichtmasse aber kein Papier.
Muss Rocken!!!
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Harald
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Beitrag von Harald »

Moin Bensch,

beim FLACHmotor sitzt da son hauchdünner Ring zwischen Zylinder und Rumpf - hatte ich zunächst nicht gesehen und mich nur gewundert, wofür der im Renz-Dichtsatz ist.

Vielleicht hilfst trotzdem.

Grüße,
Harald*393
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Benschpal
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Beitrag von Benschpal »

ja zw motorblock und und zylinder hab ich auch so dünne paierdichtungen im dichtsatz!!

und zw zylinder und kopf mach ich jetzt eine dünne aludichtung rein!

schaden kanns ja ned, oda??

bensch
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

und zw zylinder und kopf mach ich jetzt eine dünne aludichtung rein!

schaden kanns ja ned, oda??
DOCH!!!

Bensch, beim VW-Boxer gibt es keine Zylinderkopfdichtung im üblichen Sinne. Der Zylinder ist in den Kopf eingelassen und dichtet mit einem zwischengelegten Stahlring direkt gegen das Alumaterial des Kopfes ab. Über die Dicke des/der Stahlringe/s (manchmal liegen mehrere drunter) wird das Verdichtungsverhältnis eingestellt bzw. korrigiert, falls bei einer Überholung die Gehäusehälften überfräst wurden. Es können auch rechts und links unterschiedliche Dicken vorhanden sein, falls die Gehäusehälften unterschiedlich bearbeitet wurden.
-> Grundsätzlich alles nachmessen und mit den Einzelteilen nicht die "Reise nach Jerusalem" spielen. Bei originalen Austauschmotoren kannst Du Dich in der Regel darauf verlassen, daß die Einsenkungen im Kopf in beiden Brennräumen gleich tief sind. Kontrollieren würd' ich's trotzdem.
Eine Weichdichtung (und Dein Aluring ist weich) gehört deshalb nicht drunter, weil man beim VW nicht wie anderswo mal eben nach 1000km die Köpfe nachziehen kann, um das Setzen der Dichtung zu kompensieren. Man müßte dazu ja das halbe Auto zerlegen.

Gruß,

Clemens
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Benschpal
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Beitrag von Benschpal »

aaha, na wenn das so ist!!!

und stahlringe hab ich nicht gefunden wie ich den motor zerlegt hab!!

und eine frage noch: auf welches höchstes verdichtungsverhöltnis würdet ihr gehen!!
in einem käfertuning buch von einem freund von mir steht: nicht höher als 9,0:1

benjamin
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

und stahlringe hab ich nicht gefunden wie ich den motor zerlegt hab!!
Hmm, ich schließe nicht aus, daß es auch ohne geht. Aber laß doch mal einen Magneten in der Nähe der Brennraumkante schnüffeln. Ich wette der findet was.

Zum Verdichtungsverhältnis: Serienmotoren, die für Superkraftstoff ausgelegt waren, hatten m.W. maximal eta 8,6. Beim Tuning von Motorradmotoren geht man heute auch bei großen Einzelhubräumen (BMW-Boxer) bis über 11! Da hat man aber auch wesentlich bessere Brennraumformen (Halbkugel, V-förmig angeordnete Ventile), Doppelzündung, höhere Zündspannung, bessere Gemischaufbereitung etc.
Ein eta von 9 halte ich für 'ne ganz gute Hausnummer, solange der Brennraum ungefähr die Serienform behält. Am einfachsten wäre das wohl über andere Kolben zu erreichen. (Ob's die gibt, weiß ich nicht, ich vermute aber schon.) Wenn Du denn Brennraum veränderst (Richtung Halbkugel), geht das ja nur über Materialabtrag, also Vergrößerung des Volumens. Um anschließend auf die gewünschte Verdichtung zu kommen, müssen die Köpfe näher zur Kurbelwelle (z.B. durch Abdrehen der Zylinder). Das bringt die Kinematik des Ventiltriebs aus dem Lot. Hier liest man oft die Empfehlung, die Kipphebelböcke zu unterlegen, was aber letztlich auch nur 'ne Krücke ist, weil es die Ventilerhebungskurve verzerrt. Besser wäre es auf jeden Fall, stattdessen die Stößelstangen zu kürzen.
Falls Du die Zylinder am Fuß abdrehst, dann unbedingt hinterher noch mal durchhonen, um die Stufe am OT zu entfernen.
Bedenke auch, daß hinterher der Auspuff noch irgendwie dranpassen muß und daß Du wohl einen wesentlich höheren Zündkerzenwärmewert brauchen wirst.

Gruß,

Clemens
Blackbeard
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Beitrag von Blackbeard »

Habe jetzt einige verschiedene Motoren zerlegt vom 1200 bis 1800ccm und nie einen Stahlring gesehen.Im Zubehör gibt es Distanzringe aber für die Standart Gehäuse wurden glaube ich keine verwendet. Verdichtung wurde bei meinem aufgebohrten Motor über die Köpfe und Ventile eingestellt zb auch 9:1
Muss Rocken!!!
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Benschpal
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Beitrag von Benschpal »

boggsermodoa schrieb: Aber laß doch mal einen Magneten in der Nähe der Brennraumkante schnüffeln. Ich wette der findet was.
war gerade nochmal in der werkstatt und habs probiert! da sind keine Stahlringe in den köpfen. leider wette verloren...

zum verdichtungsverhältnis: ich hab meine zylinder abgedreht. 2,5mm am fuß weg. müsste laut buch eine verdichtung von 8,8:1 sein.

eine frage hab ich da jetzt aber noch: wieso ändert sich die ventilsteuerung? die kipphebel sind doch (fast) gleich lang (ein halber mm unterschied ist da so ca).
und wenn sich nun die eine seite des kipphebels um 1mm hebt, senkt sich die andere seite um 1mm ab, oder liege ich da mit meiner überlegung falsch??

und wenn ich falsch liege: wie geht das mit dem stößelstangen kürzen??


Zündkerzen: ich hab folgende zündkerzen: BOSCH W 8 AC
sind die zu kalt?


:?: Benjamin
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

war gerade nochmal in der werkstatt und habs probiert! da sind keine Stahlringe in den köpfen. leider wette verloren...
:shock:
wieso ändert sich die ventilsteuerung?
Die Einstellschraube sitzt über'm Ventilschaft und nicht über der Stößelstange. -> Durch das Kürzen der Zylinder steht der Kipphebel jetzt in einem anderen Winkel. Vorher standen die beiden Arme ungefähr senkrecht zu Ventilschaft und Stößelstange und der Berührpunkt von Einstellschraube und Ventilschaft lag, wenn man in Fahrtrichtung drüberpeilt, genau mittig zum Ventilschaft. Jetzt steht der stößelstangenseitige Arm hoch, während der effektiv wirksame Arm auf der Ventilseite durch's Einstellen des Ventilspiels wieder korrigiert wird. Der Berührpunkt ist jedoch aus der Mitte nach unten gewandert, was eine größere Gleitbewegung zwischen beiden Teilen zur Folge hat. Die kannst Du zu einer größeren Ventildrehung nutzen, mußt aber beachten, daß bei maximalem Ventilhub der Berührpunkt nicht zu weit an den Rand der Stirnfläche des Ventilschafts wandert. Die neue Winkelstellung des stößelseitigen Armes bewirkt einen größeren Drehwinkel der Kipphebels und größere Ventilbeschleunigungen in der Nähe des Nockengipfels.
Es wird wohl alles noch im grünen Bereich bleiben, aber guck Dir's beim Zusammenbau genau an.
Stößelstangen kürzt man, indem man sie im Ölbad auf etwa 200°C erhitzt, ein Stahlende rauszieht und dann das Alurohr auf der Drehbank ablängt. Zum Einpressen des Stahlstückes wird das Rohr wieder erwärmt, aber kein Öl drin eingeschlossen (Heißluftgebläse o.ä.). Aus VW-Kreisen habe ich noch nie gehört, daß das jemand macht und ich habe auch Zweifel, ob man die Endstücke zum Rausziehen überhaupt fassen kann.
ich hab meine zylinder abgedreht. 2,5mm am fuß weg
Damit überlaufen die Kolbenringe jetzt ihre alten OT-Marken, was im schlimmsten Fall zum sofortigen Bruch und in jedem anderen Fall zu mangelhafter Abdichtung, Kompressionsverlust und hohem Ölverbrauch führen wird. -> Zylinder unbedingt neu honen!

Gruß,

Clemens
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