Austausch Hydrostößel - Was beachten?

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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

leider bin ich mit dem Thema Hydrostößel noch nicht durch. Zwischenzeitlich fingen die Stößel wieder an zu klappern, bei warmen Motor stärker als beim kalten. Habe daher bei einem renomierten, auf Porsche und Typ4 spez. Motorenbauer einen neuen Satz Hydrostößel für viel Geld gekauft, in der Hoffnung diesmal vernünftige Qualität zu bekommen.
Und taadaa... es sind genau die gleichen Stößel wie die fürn 10er das Stück. Gleicher Hersteller aber mit einer anderen Nummer, welche jedoch beide auf der Verpackung drauf stehen.
Beim Auspacken ist mir aufgefallen das zwei der Stößel bereits leer waren. Hab dann die anderen getestet und konnte nur durch den Druck mit dem Daumen das Öl aus dem Stößel drücken. Das darf doch eigentlich nicht sein, oder?
Habe dann die alten(neuen) Stößel wieder ausgebaut und ab da war meine Laune total hinüber. Schaut euch mal dieses Verschleißbild nach nichteinmal einer Tankfüllung an:

Stößel 4. Zylinder Einlass:
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Und hier mal alle Stößel der linken Seite im Vergleich:

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Die Stößel sind total ungleichmäßig eingelaufen und teilweise ist schon richtig Material abgetragen worden. Ich vermute das sich die Stößel nicht richtig drehen konnten oder weil die Nockenwelle schon zu sehr auf die alten Stößel eingelaufen. Ich habe leider keine Angabe wieviel der Motor schon runter hat.

Habe jetzt nochmal alle Stößel gewechselt, aber nachdem für 5 min Ruhe war, fing das geklapper wieder an. Diesmal noch schlimmer da auf beiden Seiten. Ich lasse den Motor grade abkühlen und versuche nun mit den entlüfteten Stößeln nochmal eine Grundeinstellung.

Ich habe jetzt echt schlechte Laune. In wenigen Wochen wollte ich nach Jahren endlich mal wieder in den Urlaub fahren und jetzt dieser Mist. Ständig lässt mich die Kiste kurz vorm Urlaub im Stich...
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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

keiner eine Idee? :?
Als Alternative kann ich wieder die alten Stößel einbauen, die zwar seit Ewigkeiten geklappert haben, aber sehr sauber von der Lauffläche aussehen. Leider habe ich die nicht markiert als ich sie ausgebaut habe.

Gruß Stephan
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ulme*326
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von ulme*326 »

Hast Du die Ventilzuordnung der abgebildeten Stössel? ok - hat sich überschnitten 8)
Irgendwie scheinen zwei sich nicht oder nur schleppend zu drehen. Ich hab jetzt gerade nicht auf dem Schirm wo die Ölversorgung herkommt.
Kann aber bis heute abend mal nachsehen an einer offenen Gehäusehälfte. Wobei ein solches Einlaufverschleissbild eigentlich nicht überzubewerten ist.

Aber nun Annahme (und auch nur ein Versuch weiter zu erörtern - will nicht ohne Not ein weiteres Fass aufmachen) : Stösselschmierung erfolgt über Lagersitze Nockenwelle (was vermutlich so ist) ; weitere Annahme: ein Nockenwellenlager ist so verschlissen daß es sich aufgrund seiner erreichten Dünnwandigkeit im Sitz/Nockenwellenlagerstuhl mitgedreht/verdreht hat --> damit könnte die Ölzulaufbohrung zum Lagerstuhl/sitz verschlossen sein. Hattest Du auffällige kleine, dünnwandige schieferartige (pittingartige) Splitter in letzter Zeit im Ölsieb? Passiert aber eigentlich nur bei ausgelutschten Motoren, die schlechter klingen als Deine Tonaufzeichnung)
Leuchte mal bei ausgebauten Stösseln durch die Stösselgassen auf die Nocken und dreh die NoWe durch. Wie sehen die Nocken insbesondere zu den beiden auffälligen Stösseln aus?
Dann: 1. hast Du mal endoskopieren können? Um Sitzringklappern auszuschliessen?
Gruesse von der Oberschwaebischen Barockstrasse
ulme*326


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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin Ulme,

an ein Problem mit der Ölversorgung habe ich auch schon gedacht. Aber dann müssten doch auch an den alten Stößeln ein ungewöhnliches Laufbild zu erkennen sein, denn so ein Problem kommt ja nicht von heute auf morgen. Die sind aber alle absolut unauffällig. Nockenwelle lässt sich leider nur schwer fotografieren in der Tiefe, meine Kamera fokussiert dann überall nur nicht wo sie soll. Mir fällt aber grade ein, dass ich wohl immer von hinten auf die Nocken geguckt habe denn der betreffende Zylinder war ja im OT. Somit kann ich bezüglich deren Zustand wohl doch keine Aussage machen.

Leider bin ich noch nicht an das Endoskopieren gekommen bzw. bin jetzt immer davon ausgegangen das das Klappern bei den Stößeln zu finden ist. Späne habe ich noch nie gefunden, das Sieb war aber auch im letzten Jahr das letzte mal raus wobei Filter und Öl noch recht frisch sind.

Leider habe ich keine Ahnung was der Motor runter hat, wie schon geschrieben den habe ich zum Bus dazubekommen mit unbek. Historie. War aber Anfang des Jahres noch damit aufm Leistungsprüfstand um die von mir überholten Vergaser und die Zündung zu prüfen. Wünsch meinte das der wohl noch echt gut gewesen sei. Hatte sogar etwas mehr als 70 PS auf die Rolle gebracht. Er war zumindest sehr zufrieden.

Wenn der jetzt hin ist, oder überholt werden müsste dann ist das schon OK. Nem geschenkten Gaul...
Muss es denn jetzt unbedingt vorm Urlaub sein?
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boggsermodoa
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von boggsermodoa »

ulme*326 hat geschrieben:Irgendwie scheinen zwei sich nicht oder nur schleppend zu drehen. ... Wobei ein solches Einlaufverschleissbild eigentlich nicht überzubewerten ist.
Sehe ich auch so und liegt m.E. in der Natur der Sache, wenn man eine alte Nockenwelle mit neuen Stößeln paart. Wie auch immer der Nocken auf den früheren Stößel eingelaufen sein sollte, das Profil wird immer symmetrisch zur Stößelachse sein. Das wiederum heißt, daß der Nocken auf einen neuen, planen Stößel keinerlei Drehmoment ausüben kann, weil solche Sentimentalitäten wie unterschiedliche Wirkradien etc. garnicht stattfinden. Nach ein paar tausend Kilometern sieht das bestimmt anders aus.

Gruß,

Clemens
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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Danke Clemens...
also erstmal fahren und abwarten?
Würde sonst vor dem Urlaub viel fahren und dann nochmal beobachten wie es aussieht.

Ich habe mir eben nochmal die alten Stößel angesehen und festgestellt das zwei Stößel schüsselförmig eingelaufen sind, während die anderen noch ziemlich eben sind. Klingt dann auch ziemlich logisch dass sich dieses Tragbild irgendwann auf die neuen Stößel übertragen wird. Schätze der Motor wird schon mehr als 100tkm runter haben. Immerhin waren schon Vergaser und Lichtmaschine Austauschteile.

Gruß Stephan
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boggsermodoa
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von boggsermodoa »

Sgt. Pepper hat geschrieben:festgestellt das zwei Stößel schüsselförmig eingelaufen sind,
Genau! Der Nocken ist dann ballig und bürstet deswegen zunächst mal nur genau über die Mitte des neuen Stößels. Sobald sich das etwas aufeinander eingelaufen hat, wird er ihn auch drehen.
Sgt. Pepper hat geschrieben:also erstmal fahren und abwarten?
Jo! Würd' ich so machen.

Gruß,

Clemens
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Sgt. Pepper
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

So, ich bekomme heute Abend oder morgen das Endoskop geliehen.
Worauf muss ich achten, wenn ich mir die Ventile ansehen möchte?

Update: Fahre mit dem Bus jeden Tag zur Arbeit und meiner Meinung nach klappert der ganz ordentlich. Ich habe das gestern mal mit dem Bus eines Bekannten (1,7l Typ4) verglichen und dieser hat zwar eine ähnliche Geräuschkulisse ist aber insgesamt "weicher" vom Klang her. Was mir noch aufgefallen ist, das Klappern ist fast weg wenn man etwas Gas gibt. Am lautesten ist der Motor im Leerlauf und wenn er warm ist.
Mitlerweile hört man es auch im Innenraum, wenn man steht.

Habe nochmal ein Video gemacht und lade es heute Abend mal hoch. Da ist der Motor warm...

Und wie geschrieben... in zwei Wochen soll es in den Urlaub gehen.

Gruß Stephan
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Dani*8
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von Dani*8 »

Moin,
Versuch macht kluch: Lass´es klappern, normalerweise sollte es mit der Welle kein Problem geben - die ist öffenbar härter als die Stößel. Und ein paar Tage vorm Urlaub nochmal kontrollieren.
Haken an der Sache: Wenn sich doch was zermahlt, solltest Du einen Reservemotor parat haben :|

Früher hab´ich (Original VW-) Hydrostößel munter untereinander ausgetauscht, wenn da mal einer geklappert hatte, und es nicht an einer eingelaufenen Anlagefläche lag. Mit heutiger Ware undenkbar - das Zeug ist einfach nicht gescheit gehärtet. (Bzw. die Härten von Nockenwelle und Stößeln passen nicht zueinander).

Gruß
Dani
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BulliUli
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Re: Austausch Hydrostößel - Was beachten?

Beitrag von BulliUli »

Dani*8 hat geschrieben:Moin,

Haken an der Sache: Wenn sich doch was zermahlt, solltest Du einen Reservemotor parat haben :|

:grinseval: wie ich z.b. :happy:
Hey Stephan,
ich habe zwar keinen Typ4 mit Hydros drin aber mein alter Typ4 mit unbekannter Laufleistung (zw.100 und 300tkm?) wurde auch immer lauter mit heißem Öl und im Leerlauf. Gehe mal von Lagerschalen im Endstadium aus. Ich könnte dir meinen o.g. Motor (mit Lagerschaden) im Austausch für deinen Urlaub leihen. :unbekannt: :versteck:
Uli
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