Dachöffnung zuschweißen

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boggsermodoa
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von boggsermodoa »

Mani hat geschrieben: Meine Befürchtung ist jetzt, dass sich dabei doch das Dach etwas verziehen könnte, auch wenn ich die Naht nicht als durchgängige Naht, sondern als Aneinanderreihung von Punkten gestalte.
Das wird sich verziehen. Das Blech ist ja in Längsrichtung fast gerade und ohne jede Spannung. Ein Karosseriebauer kennt da bestimmt noch andere Tricks, aber wenn wir in der Schlosserei mal zwei Blechtafeln zusammenschweißen mußten, dann haben wir die stets stumpf zusammengepunktet und jeden einzelnen Schweißpunkt sofort mit ein paar Hammerschlägen auf dem Schweißtisch wieder gestreckt. Das erforderte viel Gefühl und "Händchen", aber da gab's wirklich Künstler, die haben am Schluß auf 4m Länge Punkt neben Punkt eine dichte Verschweißung hergestellt, sodaß das Blech wie angesogen auf der Platte lag, nachdem man einmal mit dem Winkelschleifer drübergerutscht war.
Am Dach wird das natürlich noch schwieriger, weil da von innen jemand mit dem Hammer gegenhalten müßte, während außen einer kloppt. Ich denke, ich würde mich da eher nach alternativen Fügeverfahren umgucken, z.B. Kleben auf untergelegte Blechstreifen.

Gruß,

Clemens
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kabul
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von kabul »

boggsermodoa hat geschrieben:Das wird sich verziehen. Das Blech ist ja in Längsrichtung fast gerade und ohne jede Spannung. Ein Karosseriebauer kennt da bestimmt noch andere Tricks, aber wenn wir in der Schlosserei mal zwei Blechtafeln zusammenschweißen mußten, dann haben wir die stets stumpf zusammengepunktet und jeden einzelnen Schweißpunkt sofort mit ein paar Hammerschlägen auf dem Schweißtisch wieder gestreckt
Habe da nochmal ´ne Nachfrage in eigener Sache:
Ich will im Bereich des Wischwasserbehälters ein ca. 5x10 cm großes Stück Blech in der Frontmaske ersetzen. Wenn ich das ebenfalls wie oben beschrieben stumpf gestoßen verschweiße jedoch ohne Hammerschlag, wie sieht da die Prognose bezüglich Verzug aus? Wie sind da Eure Erfahrungswerte, gibt es allgemeine Regeln, wo die Grenzen liegen (z.B. 10cm Schweißnaht auf 100 cm Blech o.ä.)?

Grüße
Hubertus
Frontmaske01.jpg
Frontmaske02.jpg
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Volvo-boy
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von Volvo-boy »

Hey,

sogenannter Pilgerschritt....

das heißt immer Punkt für Punkt kreuz und quer...mit genug Zeit dazwischen.
So lange bis es keine Lücken mehr gibt.

Grüße Daniel
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Norbert*848b
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von Norbert*848b »

Volvo-boy hat geschrieben:... das heißt immer Punkt für Punkt kreuz und quer...mit genug Zeit dazwischen.
:yau: , sehe ich auch so. Auf das neue Blech einen Nagel punkten, so dass man es halten und im Ausschnitt fixieren kann. Dann die diagonalen Ecken anpunkten. Rest wie bereits beschrieben. Um die Wartezeit zu verkürzen, kreisende Bewegung (von groß nach klein) mit Pressluft, soll besser sein als mit nassem Lappen.
Da das ganze Übung erfordert, vielleicht vorher einmal an einem Spielobjekt ausprobieren. :wink:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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burger
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von burger »

und wichtig ist das das einzuschweissende Blech zu allen Seiten ein wenig Spiel hat, da es sich noch etwas ausdehnt. Sonst kannst du noch so langsam schweissen und hast hinterher eine Beule drin.
Wenn möglich von innen Wärme rausnehmen z.B. mit Kupferblock
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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kabul
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von kabul »

Vielen Dank für die tollenTips!
Werde alles "en Detail" beherzigen. Mal sehen, ob ich nach Vollzug auch noch mutig genug bin das Ergebnis der OP hier zu posten... :ritter:

Viele Grüße aus Ostfalen!
Hubertus
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Hardtop-Westy
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von Hardtop-Westy »

Und mach eher mal bisschen mehr blank weil deine obere rechte Ecke auxh ziemlich narbig ist und dein SchweißBereich gerade in den Narben liegt.
Später hast du hier dann Probleme mit dem schweißen.
Grüße Andy

T2 Reparaturbleche aus eigener Fertigung sowie wohl das größte NOS Blechteile Lager in Deutschland!

Teileanfragen gerne per PN oder Mail. :gut:
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kabul
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von kabul »

...etwas zu spät, Schweißbereich nicht weiter blank gemacht.... :(

01
Frosch 01.JPG
02
Frosch 02.JPG
03
Frosch 03.JPG
und....
Frosch 04.JPG
...grpfhhh.... Blech passte eigentlich ganz gut rein,
Blattlehre passte überall zwischen, habe brav, gleichmäßig verstreut und mit Pressluft gekühlt die Punkte verteilt und war jetzt mit meinem 2. jemals eingebrutzeltem Blech ganz zufrieden,
bis dann ganz zum Schluss doch noch ein kleinerer Bereich ca. 2mm eingefallen ist :motz: Der Rest ist stabil geblieben.
Was nu?!
Die groben Schleifspuren sind übrigens nicht aus meiner zartfühlenden Hand entstanden und die Maske hatte wohl schon mal ´nen kleinen Treffer wie man an der Spachtelmasse erkennen kann.
Soll ich die 2mm Delle dem Lackie überlassen oder selbst nochmal beigehen?!
Habt Ihr Tips?
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Norbert*848b
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Hubertus,
kabul hat geschrieben:Soll ich die 2mm Delle dem Lackie überlassen oder selbst nochmal beigehen?!
Gegenfrage: "Stabile Beule" oder ein echter "Frosch" ?
Ich hab auf so etwas mal einen Nagel aufgeschweißt und mit einem Schlaghammer ein wenig herausgezogen. Dann blankgeschliffen, verzinnt und mit Klempner-Lötkolben etwas Karosserielot aufgefüllt und anschließend geglättet. Wenn die "Delle" soweit stabil ist, könnte m.E. nach auch Epoxy-Spachtel reichen. So habe ich einst meine Heckklappe instand gesetzt.
... warten wir aber doch einmal noch andere Hinweise von den Blechkünstlern ab. Da kann ich nämlich auch noch etwas hinzulernen, obwohl meine Fertigkeiten auch zu langlebigen Ergebnissen führten.
PS: Von innen etwas herausdrücken geht nicht?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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kabul
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Re: Dachöffnung zuschweißen

Beitrag von kabul »

...unechter Frosch bzw. labile Beule... von innen rausdrücken geht nicht, federt zurück.
Könnten jetzt noch Hammerschläge auf die angrenzenden Schweisspunkte was bewirken? Oder hilft zur Entspannung erneutes "warm machen" mittels Heißluftfön?
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