[Workshop] US Einspritzer

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Nanosepp
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Nanosepp »

Hallo Thomas, hallo Michael,
danke für die hilfreichen Hinweise und Ideen - dann hab ich jetzt erst mal was zu tun ;-)
Viele Grüße!
Sepp

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matthias_vwauto
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von matthias_vwauto »

Hallo zusammen,

jetzt möchte ich die Möglichkeit nutzen und mich auch in den tollen Bericht reinfragen 🤓

In meinem 75er US-Camper steckt derzeit ein 1.7er mit Weber 32/36 Zentralvergaser drin, der ganz gut läuft, aber tropft wie sau und neue Wärmetauscher braucht 🙈
An für sich wollte ich den rausnehmen und neu abdichten, aber wenn er ja mal draussen ist, könnte man ja wieder auf Einspritzer bauen. Ursprünglich hatte der Westi einen 1.8er Einspritzer, von dem Steuergerät, Relais und diverse Halter noch da sind.

Nun zum Anliegen...ich habe einen 2l GE Motor mit (ungeregelten)kat liegen, der mit Anbauteilen und Kabelbaum nahezu komplett ist und zumindest optisch einen guten Eindruck macht. Den würde ich gern einfach mal einbauen und schauen ob er läuft.
Unklar sind mir ein paar Dinge, wie:
- es fehlen wohl eine Feder und eine Zugstange für die Verbindung der Drosselklappe zur Vorwärmung. Bekommt man die Teile noch irgendwo?
- der Kabelbaum zum Motor hat nur weisse Kabel, wo teilweise noch lesbare Zahlen draufgedruckt sind. Findet man irgendwo im Netz (hier im thread?) die Aufschlüsselung der Kabelei?
- passt die Kupplung/Schwungscheibenkombination des GE Motors an das im Fahrzeug verbaute CP Getriebe?

Danke für ein bisschen Input.

Gruss
Matthias
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

matthias_vwauto hat geschrieben: 14.06.2020 20:17 - es fehlen wohl eine Feder und eine Zugstange für die Verbindung der Drosselklappe zur Vorwärmung. Bekommt man die Teile noch irgendwo?
Moin Matthias,

das ist die Abgasrückführung. Das AGR Ventil wird mechanisch im Teillastbereich geöffnet.
Wenn die Stange fehlt ist die Abgasrückführung stillgelegt.
Das ist für den Motorlauf nicht von Nachteil.
Das Abgasverhalten "verschlechtert" sich dadurch.
Die Druckstange bekommt man nur gebraucht, wenn man sie denn verbauen will.
matthias_vwauto hat geschrieben: 14.06.2020 20:17 - der Kabelbaum zum Motor hat nur weisse Kabel, wo teilweise noch lesbare Zahlen draufgedruckt sind. Findet man irgendwo im Netz (hier im thread?) die Aufschlüsselung der Kabelei?
Die Nummern entsprechen den Pins im 35 poligen Stecker.
Die Verkabelung findest du in den Baujahr entsprechenden Stromlaufplänen:
https://www.thesamba.com/vw/archives/info/wiringt2.php
matthias_vwauto hat geschrieben: 14.06.2020 20:17 - passt die Kupplung/Schwungscheibenkombination des GE Motors an das im Fahrzeug verbaute CP Getriebe?
Der GE Motor ist original auch am CP Getriebe verbaut.
Was aber nicht heißt, das an deinem Motor noch eine passende 228mm Schwungscheibe verbaut sein muss.

Viele Grüße
Thomas
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matthias_vwauto
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von matthias_vwauto »

Hallo Thomas,

Danke für die Infos.Die Thematik AGR Ventil macht die Sache natürlich entspannter. Der Luftbehälter (wie heisst der eigentlich richtig?) ist etwas durchgerostet und die Verbindung Kat zum ESD klappert etwas...
Da kann ich mir die Reparaturen möglicherweise sparen, in dem ich gleich eine andere Auspuffanlage verbaue.

Schaltplan schaue ich mir an, ebenso den Durchmesser der Schwungscheibe.

Wäre ja toll wenn die Einspritzanlage wieder in Schwung gebracht werden kann 😎

Übrigens hat man wohl mal den Zündverteiler getauscht, siehe Bilder.

Gruss und Danke
Matthias
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sören *186
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von sören *186 »

Hallo,
ich habe bei mir vorübergehend einen 79er Westi mit GE Motor stehen und möchte ihn wieder zum Laufen bringen.
Es ist folgendes passiert:
nach 400km Reise wurde 1/2 Stunde Pause gemacht und wieder losgefahren, nach 200m derbster Ruckelpiste noch mal kurz Motor ausgemacht - seitdem kein Lebenszeichen mehr.
Anlasser orgelt fröhlich vor sich hin, kein Spritgeruch.

Ich habe den LMM durchgemessen mit folgendem Ergebnis:
Potentiometer KLemme 6+9 = 312 ohm
Potentiometer Klemme 7+8 = 500 ohm (bei unterschiedl. Messungen auch mal 2,5 kOhm oder 500 ohm ...)

Pumpenkontakt, Klemme 36+39:
Stauklappe zu = 0,000 ohm
Stauklappe offen = 0,000 ohm

Temp.-Fühler, Klemme 6+27 = 2,35 ohm

Unabhängig von den Messungen an den Gerätekontakten ist es so, dass die Benzinpumpe sofort losläuft, sobald Zündung eingeschaltet wird (bei aufgesteckten Stecker).

Massepunkte unterm Luftsammler, Temp.Sensor Zyl. 3 gemessen (2,5 ohm), Zündzeitpunkt, Zündspule, Sprit-Pumpe, Zündkabel, Verteilerkappe/Läufer, div. Steckverbindungen = alles neu oder geprüft.
Platine im LMM ist nicht durchgeschliffen, hat aber geringfügig Schleifspuren.

Ich gehe jetzt davon aus, dass der LMM defekt ist.
Aber ich möchte Euch fragen, ob Ihr vielleicht andere Gedanken habt zu den o.g. Werten?
Wenn nicht, würde ich den LMM zu Sender schicken, die Teile-Nr. ist dort mittlerweile gelistet (riesengroße Freude!).

Vielen Dank für Eure Mitgedanken und Grüße von
Sören
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Sören,

ich glaube erst mal nicht, das dein LMM richtig defekt ist.
Das geht normalerweise nicht von jetzt auf gleich.
Das die Benzinpumpe bei eingeschalteter Zündung gleich los läuft liegt an dem Verbogenen Metallarm im LMM.
Der muss den Kontakt in Nullstellung öffnen. Das hat aber erst mal nichts damit zu tun, das der Bus nicht anspringt.
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sören *186 hat geschrieben: 16.06.2020 19:34 Ich habe den LMM durchgemessen mit folgendem Ergebnis:
Potentiometer KLemme 6+9 = 312 ohm
Potentiometer Klemme 7+8 = 500 ohm (bei unterschiedl. Messungen auch mal 2,5 kOhm oder 500 ohm ...)
Nimm den Luftmengenmesser mal raus.
Dann miss bitte einmal auf der Platine an den Punken wo die Kontakte von Pin 7+8 drauf drücken den Widerstand.
Der Sollwert beträgt ja 120-200 Ohm. Ich hatte letztes Jahr einmal den Fall wo zwischen Federkontakt des Steckergehäuses und der Platine ein Übergangswiderstand war.
Da kannst du einfach die 4 Schrauben vom Stecker lösen und den Stecker raus ziehen.
Dann auf der Platine die Kontakte vorsichtig mit einem Glasfaserstift reinigen und mit Vaseline etwas fetten.
Die Kontakte am Stecker kannst du etwas nachbiegen und auch noch einmal mit dem Glasfaserstift oder feinem Schmirgel abziehen.
Auf keinen Fall die Kohlebahn mit irgendwelchen Schleifmitteln behandeln!
Danach sollten die statischen Werte eigentlich wieder alle im grünen Bereich sein, falls du Übergangswiderstände zwischen Stecker und Platine hattest.
sören *186 hat geschrieben: 16.06.2020 19:34 Es ist folgendes passiert:
nach 400km Reise wurde 1/2 Stunde Pause gemacht und wieder losgefahren, nach 200m derbster Ruckelpiste noch mal kurz Motor ausgemacht - seitdem kein Lebenszeichen mehr.
Anlasser orgelt fröhlich vor sich hin, kein Spritgeruch.
Hast du denn überhaupt noch einen Zündfunken? Wenn die Plastiknase am Unterbrecher weg geschliffen ist, öffnet der Unterbrecher nicht mehr und das Steuergerät erhält auch kein Drehzahlsignal mehr.

Ansonsten wäre die Spritversorgung noch ein Kandidat. Nur weil die Pumpe Lärm macht, muss ja kein Sprit durchkommen.
Benzin alle, verstopfter Filter oder auch eine defekte Pumpe sind möglich.

Viele Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Powdersurfer »

Bislang war ich nur stiller Mitleser und die letzten Jahre mit einem 73er T2b Campmobile 70 unterwegs, den ich von einem Kumpel als temporäres Pflegekind ausführen, pflegen und fahren durfte.
Dieses Jahr habe ich mir einen Traum erfüllt und konnte einen Bus von einem freundlichen Boardie ergattern. Nun also nich mehr nur Busfahrer sondern auch Bullibesitzer.

Leider macht dieser (2.0 Einspritzer) allerdings seit neuestem Probleme und hält die Leerlaufdrehzahl nur schlecht.
Wenn ich eine Weile gefahren bin und der Motor warm ist bleibt die Drehzahl meist wieder stabil.

Wenn er kalt ist springt er allerdings nicht mehr wie zuvor auf Anhieb an sondern orgelt eine Weile. Im lauwarmen Zustand springt er zwar gut an allerdings ist auch hier wie im kalten Zustand das Problem, dass die Drehzahl zu niedrig ist bzw. die Drehzahl nach dem Gas geben absackt bis der Motor fast bis ganz ausgeht. Leerlaufdrehzahl ist auf 950 eingestellt gewesen und die hält er auch wenn er warm ist.

Hier ein kurzes Video mit dem Problem:
https://youtu.be/csm6JFKLYxY

Gemäß des wunderbaren Workshops habe ich natürlich sofort die Unterdruckleitungen im Verdacht gehabt konnte allerdings keine Risse oder Undichtigkeiten finden. Hab alle Schläuche mehrfach durch und bin auch mit Bremsenreiniger drüber.

Mein nächster Schritt wäre jetzt Temperatursensor 2 und Zusatzluftregler...oder gibt es noch andere Tipps um das Problem einzukreisen?

Grüße
Philipp


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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Philip,

willkommen im Forum.
Wie hast du denn die Schläuche untersucht?
Nur mit Bremsenreiniger? Oder hast du die wirklich mal alle ausgebaut und dir die Enden angesehen?
Sägender Leerlauf ist in den meisten Fällen Falschluft.

Wenn die Drehzahl bei warmen Motor passt aber bei kaltem Motor zu niedrig ist, könnte der Zusatzluftschieber defekt sein.

Schlechter Kaltstart kann unter Umständen an einer defekten Kaltstartdüse (oder der Ansteuerung) liegen.

Hast du denn mal dein Ventilspiel eingestellt, bzw. kontrolliert. Das Ventilklackern hört sich auf deinem Video sehr hart und laut an. So als würde ein Ventil zu viel Spiel haben. Aber Videos täuschen gerne.

Viele Grüße
Thomas
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Powdersurfer »

Hi Thomas,

Verrückte Sache:
Das ganze Problem mit den Leerlauf ging das erste Mal los als wir das erste Mal Probleme mit dem Anlasser hatten. Der wollte nicht mehr ausrücken bzw. nur sporadisch und zog sich auch nicht mehr sauber zurück. Da trat dann zum ersten Mal die Sache mit dem Leerlauf auf. Nachdem sich der Anlasser immer mehr verschlimmert hat, hab ich ihn ausgebaut und das Ausrücklager wieder eingehängt - das war von der Feder gesprungen.
Gestern ist er mir dann wieder ausgestiegen und zwar das erste Mal wieder als ich das dieses Video aufgenommen habe.
Heute also Anlasser raus und neuer alter Anlasser rein.

So, warum die ganze Anlasser-Geschichte?
Weil er jetzt nicht plötzlich auf den ersten Schlüsseldreh anspringt und wieder sauber läuft! Drehzahl stabil, sackt nicht ab und verschluckt sich sondern zieht ganz solide zurück auf die eingestellte Leerlaufdrehzahl...

Kann mir einer erklären warum??
Benzinpumpe?
Schaltet im Magnetschalter/Anlasser noch irgendetwas anderes durch??


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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Powdersurfer »

Achja, Ventil sind gerade erst eingestellt worden - bzw. bei Übergabe mit Niko noch gemacht.
Ist sein Ex-Bus :)


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