[Workshop] US Einspritzer

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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

furgo hat geschrieben: 07.09.2017 18:17 Hi Thomas,

die Kontakte vom 35-poligen Stecker und die von der Steuereinheit zu untersuchen und sparsam Kontaktspray zu verwenden kann nicht schaden. Vor allem gesunkene Kontakte am Stecker bringen manchmal Ärger.
:ritter:
Kontaktspray ist richtig angewendet OK, aber meist wird es falsch angewendet.
Kontaktspray ist ein sehr aggressiver Oxydlöser, und ein extrem gutes Elektrolyt.
Dadurch findet zwischen den Kupferkabeln und den Steckern eine chemische Reaktion statt, die das unedlere Metall auf Dauer zersetzt.
Deshalb muss das Kontaktpray nach der Anwendung wieder komplett ausgespült werden.
Sonst sehen Kontakte nach wenigen Monaten einfach nur noch komplett grün aus.
Das will niemand.

Deshalb kann ich vor dem unbedarften Einsatz von Kontaktspray immer nur warnen.

Hier hat das auch mal jemand recht schön zusammen gefasst:
http://edv-dompteur.de/forum/index.php? ... readID=110

Die Kontakte im Stecker kann man auch erneuern, aber meist sind auch die Kabel die in Motornähe eingesetzt werden, durch die Temperatur ausgehärtet.
Und bei den wenigsten Kabelbäumen sind noch alle Steckergehäuse ok.
Meist sind da schon diverse Gehäuseteile weggebrochen.
Ich biete aber für die Kabelbäume Ersatz an, wenn jemand Bedarf hat.
Ich habe alle Stecker und Kontakte auf Vorrat.

Viele Grüße,
Thomas
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000

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bugster_de
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von bugster_de »

Zum Thema Schläuche: bei den ganzen Luft-führenden Schläuchen kann man, wie Thomas schon schreibt, Silikonschläuche nehmen.
z.B. den hier in 13mm: https://www.turbozentrum.de/ladeluftsys ... mm/a-2082/
ist 1-3 mm dehnbar. und damit für 14mm oder 15mm nutzbar

Ich habe mit dem Turbozentrum in Berlin nur gute Erfahrungen gemacht und kann die Jungs empfehlen. Andere Shops gibt es da aber natürlich auch.
Genau so einen hatte ich auch mal. Aber der hatte einen Diesel und war von Ford.
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furgo
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von furgo »

Ich habe letztendlich den 14mm Schlauch bei MMT Industry Products gefunden: Cohline 2122.50.1300, 14 mm x 22 mm.

Ich habe nur 65 mm aus 1 m gebraucht. Falls jemand Interesse an andere 65 mm Stücke für die gleiche Stelle hat, sagt mir einfach Bescheid.
IMG_20171021_175913.jpg
IMG_20171021_175925.jpg
Den Rest, außer dem C-Schlauch, werde ich auch mit Benzinschlauch mit dem passenden Durchmesser ersetzen.

Ich habe auch für diesen C-Schlauch (Teil-Nr. 022 201 919) nach einem Ersatz gesucht. Der Schlauch im Bus ist noch in Ordnung, aber wenn ich gerade dabei bin…

Erstmals vielen Dank an Tanjas&Thomas_T2b und bugster_de für den guten Tipp mit dem Silikonschlauch. Ich habe bei der Steinbockgruppe und TurboZentrum Berlin mir das Angebot angeschaut und letztendlich beim TurboZentrum die folgenden Teile bestellt:

• 19 mm ID, 180° Bogen
• 19 mm ID, 45° Bogen
• 20 mm AD, Aluminiumverbinder

So sahen die zwei Silikonbögen nach dem Schneiden aus:
IMG_20171021_173055.jpg
Ich habe auch die Verbbindungsstelle mit Permatex Ultra Black Silikon abgedichtet.

Zum Schluss habe ich den Schlauch mit Gewebeband für Kabelbäume umwickelt. Rein aus optischen Gründen.

Und so sah das Ergebnis aus:
IMG_20171021_175744.jpg
IMG_20171021_181500.jpg
Fazit:

• im Nachhinein hätte ich besser die Schläuche mit 16 mm Innendurchmesser (die nächste kleinere Größe) genommen. Jetzt muss ich die Schlauchschellen verwenden.
• der 180° Bogen hat einen kleineren Radius als das Originalteil. Er passt trotzdem gut. Wenn jemand eine Quelle für 18 mm Silikonbögen mit einem größeren Radius hat, sagt einfach Bescheid.
• ich bin nicht 100% zufrieden mit Silikon. Ich experimentiere als Nächstes wieder mit Gummi und berichte ich weiter, falls es klappt :)
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MichaIN
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von MichaIN »

Hallo!

Ich habe mal wieder eine Grundsatzfrage. Was für ein Sensor ist das, den ich hier fotografiert habe?
Sorry für das schlechte Bild, bin nicht besser hingekommen. Links oben im Bild sieht man das Abgasrückführungsventil, daneben (mit der fransigen Manschette) das Ansaugrohr des dritten Zylinders. Vor dem Massestern ist der Sensor/Geber/Schalter, den ich nicht zuordnen kann (der 2-polige mit den schwarzen Gummitüllen auf den Flachsteckern):
IMG_6432.JPG


Nachtrag: ist in Serie mit dem Temperaturfühler am Zylinderkopf geschaltet. Ich vermute, es ist auch ein Temperatursensor, hat aktuell auch den gleichen Widerstandswert (circa 3,9 Kilo Ohm bei geschätzten 10 °C Außentemperatur). In den mir bekannten Unterlagen geht der Temperatursensor am Zylinderkopf aber direkt auf's Steuergerät?!

Danke!

Gruß Michael
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Hi Michael,

also bei allen Einspritzern die ich kenne, sitzt da eigentlich nur ein Temperaturgeber im Zylinderkopf.
Und zwar an der Stelle wo bei den EU Modellen die Verblechung mit der M6 Schraube befestigt ist.
Beim Einspritzer kommt da der Fühler mit dem M8 Feingewinde rein.
Eventuell hatte da jemand keinen passenden Ersatz für den Temperaturfühler und hat was zusammen gebastelt.
Ich habe hier noch Temperaturfühler liegen, da hatte ich mal welche in der USA bestellt.


Ansonsten arbeite ich gerade an einem "Rundum Dichtungspaket" für den Einspritzer.
- 5 xUnterdruckschläuche
- Gummi Winkel zum Zusatzluftschieber
- Einspritzdüsen Dichtungen
- Kaltstarventil
- AGR Ventil
- Drosselklappendichtung
- Ansaugrohr Schläuche
- Dichtung CO Schraube LMM
- Abgang zum BKV

Leider eine echte Suchaufgabe, brauchbares zu finden.

Viele Grüße,
Thomas
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MichaIN
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von MichaIN »

Hallo Thomas,

der fragliche Sensor scheint mir original da zu sein, sieht nicht gebastelt aus. Das Kabelmaterial ist identisch mit der restlichen Verkabelung (weiße Leitungen, bräunliche Umhüllung in gleicher Farbe und Material), die Serienschaltung mit dem normalen Sensor am Kopf ist mittels Flachsteckhülsen in rechteckigen Gehäusen gemacht, wie sie auch anderswo am Auto zu finden sind. Ich mache mal ein Bild vom Gesamtkontext.
Der ominöse Geber ist 2-polig potentialfrei, also nicht gegen Masse messend. Der normale Sensor am Kopf ist original da und funktioniert, ich hatte mir von Dir aber mal sicherheitshalber einen als Reserve besorgt. Bislang noch nicht eingebaut, weil die Werte des vorhandenen i.O. noch sind.

Drauf gekommen das zu untersuchen bin ich, weil mein Bus partout nicht anspringt. Komische Sache, hatte ihn 3 Wochen zuvor in die Scheune gefahren, lief ganz normal. Jetzt wollte ich ihn wieder rausholen, und er springt nicht an - nach ein paar ersten verhaltenen Zündungen kommen beim Anlassen nur noch ab und an ein paar müde Verpuffungen.

Den Temperatursensor am Kopf hatte ich gemessen, Wert lag im Soll (zu dem Zeitpunkt etwas über 3kOhm, paßte zur Temperatur). Hatte ihn dazu allerdings abgesteckt und direkt gemessen. Inzwischen habe ich auch alles andere durch (Zündung, Benzindruck, grundsätzliches Einspritzen der Ventile nebst Kaltstartventil, Kompression) und habe nun direkt am Steuergerätestecker gemessen. Da gab's gar keinen definierten Widerstand gegen Masse (also auch nicht die addierten Widerstände), was offenbar an der Steckverbindung der Verbindung der beiden Sensoren liegt. Einzeln direkt gemessen tun sie.
Morgen werde ich dann prüfen, ob der Motor mit dem Standardsensor solo (der sich nun direkt angeschlossen auch sauber am Steuergerätestecker messen läßt) nun läuft. Ich hoffe es geht dann, bin sonst mit meinem Latein am Ende.

Wobei das trotzdem alles komisch ist, der zusätzliche Sensor hat sich ja in den letzten 3 Wochen nicht dazu gezaubert. Das Auto lief vorher gut und sprang auch sofort an...

Vielleicht gibt es doch noch jemanden mit diesem zweiten Temperatursensor? Fällt vielleicht normalerweise nicht auf, weil quasi nicht im Blickfeld. Habe Bj.'77, ohne Kat.


Die Schläuche (mit Ausnahme der Muffen an den Ansaugkrümmern) hatte ich vor dem Sommerurlaub neu gemacht. Ich war dazu beim hiesigen Gummihändler im Lager und hatte mit ihm alles Mögliche an passenden Durchmessern rausgesucht. Mangels passender Rohrbögen sind die Schläuche nun teilweise etwas länger, um halbwegs spannungsfrei in größeren Bögen geführt zu werden. Kann ich angelegentlich mal fotografieren. Wenn Du was passendes zusammenfindest wäre natürlich schicker!

Viele Grüße,
Michael
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MichaIN
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von MichaIN »

Hallo!

Zu meinem ominösen Zusatzsensor: Hier noch mal ein Bild desselben und des Anschlusses mit Markierungen:
Sensor_klein.jpg
Sensoranschluss_klein.jpg
Das Kabel mit dem schwarzen Gehäuse geht zum Kabelbaum ( -> Steuergerät), das transparente Gehäuse gehört zum Kabel des Sensors. Er ist somit zwischen den Temp.Sensor 2 (der bekannte am Zylinderkopfkopf) und das Steuergerät geschleift.

--> Hat noch jemand diesen Sensor?


Der Bus läuft übrigens wieder, es lag an der Steckverbindung der beiden Sensoren.
Wichtige Erkenntnis:
Wie von Thomas empfohlen zur Diagnose immer direkt am Steuergerätestecker messen, nicht nur wie in einigen Troubleshoot-Guides empfohlen am abgesteckten Bauteil. Sonst bekommt man Probleme an den Kabeln/Steckern nicht mit ;-)

Was ich mich jetzt noch frage:
Mein Bus lief bislang mit der Reihenschaltung der beiden Sensoren ( = addierte Widerstände), ich habe jetzt erstmal nur den normalen Temperatursensor am Zylinderkopf angesteckt.
Das Steuergerät müßte jetzt also von einer höheren Temperatur (geringerer Widerstand) ausgehen und vermutlich kürzer einspritzen, also magerer laufen?
@Thomas: weißt Du zufällig, wie die Kennlinie von Temperatur (bzw. Widerstand) zur Einspritzdauer aussieht?

Danke!

Viele Grüße,
Michael
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furgo
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von furgo »

Hi Michael,

hier sind einige Gedanken:

Da das Gehäuse optisch wie Messing aussieht und da es nicht stark korrodiert ist, kannst du wahrscheinlich die (Bosch?) Teilenummer noch lesen. Schade, dass er in eine so ungünstige Stelle ist. Da muss du kreativ überlegen, wie du es am besten machst :)

Egal ob VW oder jemand anderes es gemacht hat: mir scheint die Schaltung von zwei Thermistoren in Reihe und in zwei unterschiedliche Stellen (und Metallen) nicht die beste Idee zu sein. Die resultierende Kennlinie wird die Summe der individuellen Kennlinien sein, aber sie wird auf jeden Fall nicht sein, was das Steuergerät erwartet. Die Mischung wird fetter sein, weil das Steuergerät immer denken wird, dass der Motor kälter ist als original gedacht. Wenn dies das Ziel eigentlich war, gibt es andere Wege, eine fettere Mischung zu erzeugen. Ohne ein Loch ins Gehäuse zu bohren!
MichaIN hat geschrieben: 01.11.2017 10:05Das Steuergerät müßte jetzt also von einer höheren Temperatur (geringerer Widerstand) ausgehen und vermutlich kürzer einspritzen, also magerer laufen?
So sehe ich es auch. Jetzt sollte das System funktionieren, wie es ursprünglich entwickelt wurde.
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Norbert*848b
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Michael,
ich darf es vorweg nehmen. Ich bin wirklich kein Spezialist für Einspritzungen.
Was ich aber einmal gelesen habe ist, dass beim Porsche 914 MJ'73 eine Reihenschaltung von Temperaturgeber II und einem Widerstand ( 039 971 762 A ballast resistor?) vorgenommen wurde.
... nachzulesen beim Ratwell http://www.ratwell.com/technical/TempSe ... html#specs,
Beitrag von Paul Banders.
... sowie: http://www.914world.com/bbs2/lofiversio ... 79958.html
Schaltbild: http://www.pelicanparts.com/914/parts/E ... ic_73C.jpg
... von Seite: http://www.pelicanparts.com/914/914_ele ... agrams.htm

... wer weiß, was die Amis da zusammengebastelt haben.
Original mag es ja schon aussehen, falls da tatsächlich jemand auf einen 914er Aggregat zurück gegriffen hat. :wink:
Engine Code Number? http://www.p914.com/p914_vin.htm
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
MichaIN
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Re: [Workshop] US Einspritzer

Beitrag von MichaIN »

Hallo!

Ich habe jetzt auch neue Erkenntnisse.
Vorhin habe ich eine längere Probefahrt gemacht (fuhr wie immer) und danach aus Neugier mal den ominösen Sensor bei Betriebstemperatur gemessen.

Ergebnis:
Das Ding hat ca. 0,1...0,2 Ohm.
Die vormals gemessenen ca. 4kOhm waren offenbar eine Fehlmessung, bedingt durch den defekten Steckanschluß, der ja auch die Ursache meines Problems des nichtstartenden Motors war. Mißt man direkt, kommt man auf die erwähnten 0,2 Ohm. Bei allmählich abkühlendem Motor hat sich keine Änderung ergeben.
Es ist also offenbar kein Temperatursensor, sondern ein Schalter!?
Vielleicht ein temperaturabhängiger Schalter, der bei Übertemperatur auslöst? Wobei es schon fies wäre, den Motor durch Abkoppeln des Temperatursensors zu stoppen.

Ich habe die Hülse des Steckanschlusses nochmal näher angeschaut, er trägt sogar ein VW-Logo.
Stecker_Sensor.jpg

914-Motor kann ich übrigens ausschließen. Ich bin ziemlich sicher, daß das noch der originale Motor ist. GD-Nummer.

Viele Grüße,
Michael
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