[Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Okay, es fehlt bei Harald's Aussage, das ein Vorverstärker (hochohmig) notwendig ist, ansonsten stimmt es.
Gibt ein Projekt, wo ein VDO-Voltmeter verwendet wird.
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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

B.C. hat geschrieben: Gibt ein Projekt, wo ein VDO-Voltmeter verwendet wird.
Voltmeter, Öldruckmesser, Öltemperaturmesser - dahinter steckt immer das gleiche Drehspulinstrument mit variierenden Vorwiderständen, um das Signal entsprechend aufzubereiten, bzw. das Instrument zu kalibrieren, je nach Blickrichtung.
Ein minimalistischer "Lambda-Wächter" bestünde also aus einer Sonde im Krümmer und einem Vielfachmeßgerät für 5 Euro. Bei den Typ4-Motoren würde ich aber zwei Lambda-Sonden und einen Umschalter vor dem Anzeigegerät spendieren, denn auf die Information, ob beide Vergaser synchron laufen, würde ich nicht verzichten wollen. Und wegen der Kalibrierung ("Welcher Anzeigewert enspricht Lambda 1?") müßte man sich auch noch was einfallen lassen (z.B. einmal vergleichen mit einem "amtlichen" Abgastester in der Werkstatt).
Solch ein Arrangement fände ich jedenfalls viel sympathischer und sinnvoller als ein ultragenaues Messen des Leerlaufgemisches und dem Vertrauen darauf, daß wenn das stimmt, auch oben raus alles stimmen wird. Die wenigsten Ventile reißen im Standgas ab.

Gruß,

Clemens
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bullimover
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Beitrag von bullimover »

boggsermodoa hat geschrieben:z.B. einmal vergleichen mit einem "amtlichen" Abgastester in der Werkstatt.
Soweit ich das interpretieren kann, ist der CO Wert im Verhältnis zum Lambdawert 1 = Mischungsverhältnis 1 Kilo Benzin zu 14,7 Kilo Luft nicht bei jemdem Ottomotor gleich. Ich würde sagen, dass es Hubraum, bzw. Emissionsklassenabhängig ist. Und was der Abgastester anzeigt, kann die Lambdasonde auch.

Der Grund CO Gehalt wird beim Vergaser im Standgas voreingestellt.
Beim beschleunigen zieht der Motor jedoch über die Hauptdüsen seinen Kraftstoff. Daher ist der Grund CO Gehalt ja nur auf das mit den Düsen pauschal voreingestellte "Hauptgemisch" angedacht.
Wer hat schon mal gemessen, ob ein mit bspw. 4% CO voreingestellter Motor tatsächlich im Teil-oder Vollastbetrieb zu sehr abmagert oder anfettet? Ich noch nicht. Daher kann ich auch nur schlecht davon ausgehen, dass ein vorher gemessener CO Wert am Werkstattester auch wirklich kontinuierlich in allen Drehzahlbereichen und Lastzuständen vorhanden ist und der Spannungsmesser gerade den tatsächlichen Wert anzeigt.
Es war von hochohmigen Spannungsmessern die Rede. Kann da nicht ein niederohmiger das Ergebnis verfälschen?

Daher würde ich aufgrund dieser doch umständlichen Verfahrensweise eher auf ein Einbauinstrument für ca 40 bis 50 EUROnen, das seine Werte verständlich in grünen, orangen und roten Zonen darstellt zurückgreifen.


Gruß, Tom
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Harald
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Beitrag von Harald »

bullimover hat geschrieben: So umständlich werde ich´s aber bei meinem Motor nicht gestalten.
Mir wird 1 Lambdasonde in der Mitte des Auspfftopfes für das Gesamtgemisch ausreichen. Ich werde dann auch nur 1 Lambdaanzeige verbauen müssen.

Ich wer´d mal meine alten Lehrbücher ausgraben, um nach einer detailierten Prinzipbeschreibung einer Lambdasonde zu suchen und das hier posten.

Gruß, Tom
Au ja Tom,

Bitte!

Hast Du Dir für das Vorstehende ein Zeitfenster gesetzt? Täte mich wirklich riesig interessieren - denn Clemens hat ja mit seinem Schlußsatz Recht. Hat schon was Religiöses, zu glauben, daß bei ordnungsgemäßen Werten im Standgas bei höheren Drehzahlen alles in Ordnung ist.

Grüße,
Harald*393
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bullimover
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Beitrag von bullimover »

Hallo Harald,

ich werde die nächsten 2 bis 3 Wochen mit der Nachrüstaktion beginnen.

Sobald´s was neues gibt, werde ich natürlich posten.

Gruß, Tom
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Harald
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Beitrag von Harald »

bullimover hat geschrieben:die nächsten 2 bis 3 Wochen
Au ja - bin höllisch gespannt, Danke Tom! Dann warte ich noch mit dem Wegbringen meiner Wärmetauscher wg. Aufschweißmutter.

Grüße,
Harald*393
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burger
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Beitrag von burger »

Sorry das ich mal wieder einen nicht ganz vollständig gelesenen Thread mit meinen blöden Fragen aufstocke aber mir ist eines noch nicht ganz klar:
Man kann doch den co-Gehalt beim Flachmotor nur über das Zusatzgemisch (Schraube am linken Vergaser) einstellen (die Leerlauf-Schrauben unten am Flansch mal ausgenommen).
Das Zusatzgemisch spielt aber sage ich mal bis zur Teillast (sagen wir mal Drosselklappe 1/3 geöffnet) eine Rolle, danach fällt es doch nicht mehr ins Gewicht. Wenn ich nun auf der Autobahn bin, kann es doch eigentlich keine falsche co-Einstellung mehr geben, die zur Folge hat das das Gemisch derart mager ist das ein Überhitzen droht oder? Ich meine nur VW hat diesen Einstellungen mit Absicht Grenzen gesetzt, damit nicht die Leute an ihren Vergasern rumspielen (was immer schon gerne gemacht wurde) und hinterher einen Motorschaden riskieren. Eigentlich spielt die co-Einstellung beim Flachmotor also meiner Meinung nach nicht so eine große Rolle wie dieser Thread hier eigentlich vermittelt. Oder liege ich da so falsch.
Eines weiss ich aber: Ich hatte noch nie ein co-Messgerät und ob die das Zusatzgemisch abdrehe oder voll durchlasse macht doch gar nicht so einen großen Unterschied wenn man alle Lastzustände brücksichtigt. Gemessen wird doch nur im Leerlauf aber was sagen einem diese Werte??
Das das co im Leerlauf nicht stimmt. Viel mehr doch aber auch nicht oder?
Aber wie gesagt, ich kann mich auch irren.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Beitrag von Harald »

Moin Markus,

grundsätzlich: Du hast Recht. Wie Clemens das ja vor seiner Abfahrt auf den Punkt brachte - kaum ein Bulli dürfte im Leerlauf gestorben sein.

Aber:

Ich habe schon einige Vergaser gehabt, in denen beispielsweise der kleine Dichtring an den Leerlaufeinstelldüsen in das Reich seiner Ahnen eingefahren war, einige Vergaser, in denen sich die Leerlaufabschaltventile gelöst haben, in denen plötzlich die Plättchen auf der Rückseite rausfielen oder bei denen das Einspritzröhrchen fehlte. Und ja, ich bin zumindest monatelang mit nem undichten Anschluß des BKV gefahren.

Einige Sachen bemerkt man sofort, einige Sachen kannst Du im Standgas mit den Leerlaufschrauben oder dem Zusatzgemisch "übertünchen" - unter Last läuft er dann aber zu mager.

Gerade, wenn Fremde (immer beliebt: Die absolut kompetente Werkstatt um die Ecke, der Meister hat noch auf Käfer gelernt - ja und? Käfer hatten nie zwei Vergaser!) mal für die AU dran rumbasteln oder man selber die Finger im Motorraum hatte (ich hasse die Leerlaufabschaltventile - dicke Klötze, die mit nem Minigewinde im weichen Vergasergehäuse sitzen) besthet das Risiko, daß zwar Dein Leerlauf i.O. ist - aber wenn richtig durch die Vergaser gesaugt wird eben nicht mehr.

Da ist dann ne Lambdasonde mit Anzeige Dein mitfahrender CO-Messer (könnte man ja auch nehmen).

Und letztendlich:

Das Zusatzgemisch spielt aber sage ich mal bis zur Teillast (sagen wir mal Drosselklappe 1/3 geöffnet) eine Rolle, danach fällt es doch nicht mehr ins Gewicht.


Aber das finde ich bei nem Bulli schon ne Ansage - immerhin kann 1/3 dessen, was gerade durchläuft, falsch sein. Bei anderen Motoren spielt der Leerlauf wirklich ne untergeordnete Rolle, beim Boxermotor geht er ziemlich weit rein, in den ja nicht gerade üppigen Drehzahlbereich.

Letztendlich: Das ist wie mit ner Öltemperaturanzeige. Hatten Bullis nicht serienmäßig und ist auch für die meisten vielleicht überflüssig. Ich persönlich (ohne das Anderen vorschreiben zu wollen!) will nicht ohne fahren! Deutlich: Nein, nicht jeder Bulli braucht sowas, spielt alles tatsächlich keine so große Rolle im allgemeinen. Für mich persönlich hätte ich es aber gerne. Also: Alle Anderen - das was wir hier bequatschen ist keine Pflicht. Kümmert Euch um Eure Ventileinstellung, das hier kann auch jeder gerne ignorieren.

Grüße,
Harald*393
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burger
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Beitrag von burger »

Ah ok dann sind wir ja da beisammen. Dachte ihr redet quasi mittlerweile vier Seiten davon, wie man die Vergaser richtig einstellt. Diese Möglichkeiten sind ja halt begrenzt aber deine Hinweise was noch alles falsch bzw kaputt sein kann die find ich gut! Apropos: Welche Undichtigkeit hattest du am BKV?
Ich glaube ich hab an nem anderen Bus auch noch eine, ich krieg das Magerruckeln im mittleren Drehzahlbereich nicht weg. Im Motorraum hab ich nichts gefunden (mit dem sog. Starterspray-Achte-Auf-Drehzahländerungen-Trick :)
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Beitrag von Harald »

burger hat geschrieben: Ich glaube ich hab an nem anderen Bus auch noch eine, ich krieg das Magerruckeln im mittleren Drehzahlbereich nicht weg. Im Motorraum hab ich nichts gefunden (mit dem sog. Starterspray-Achte-Auf-Drehzahländerungen-Trick :)
Genau sowas meine ich!

Ich hatte sogar schon nen Kupplungswechsel in´s Auge gefasst - Ostern auf Texel: Gerade herrliche Landstraße, nach Monaten endlich wieder am Bullifahren. Und ich denke die ganze Zeit: Da haut Dir ne kleine Windboe in den Bulli. Habe ich auf der ganzen Fahrt nach Holland nicht gemerkt, da mußte der Bulli nämlich gegen den Wind an. Was ist das?

Beste Beifahrerin von allen (BBva) glaubt natürlich wieder, ich spinne, da ist doch nix.

Der olle (Hart-)Plastikschlauch, der (von hinten gesehen) über die Hinterachse nach vorne geht, stülpt sich da über ein Rohr, daß dann zum BKV weitergeht. Allerdings stülpt der sich nicht einfach so - da ist irgendein hauchdünnes Gummi drin! Im Standgas findest Du das nicht, nie! Aber wenn er richtig saugt, dann zieht er da Luft. Aber aufgrund der Strecke merkst Du das auch nicht, wenn der Bulli steht und Du die Drehzahl mal kurz erhöhst, der muß da schon laufen!

Wenn Du bei gehst:

Ich habe mir in der Aquariumabteilung oder so ein Stück von diesem durchsichtigen, dickeren Schlauch abeschnitten, 1-2 cm. Den dann auf ne M8erSchraube und dann (jawoll, Hobbyschrauber!) mit nem Spargel (oder heißen die jetzt Spar-?)Schäler abgezogen, bis er dünn genug war.

Bitte nicht der BBva erzählen, die schält damit Karotten oder Kartoffeln.

Grüße,
Harald*393
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