[Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler. Hier sind die "Fachleute" am Werk.
Benutzeravatar
Harald
Wohnt im T2!
Beiträge: 6551
Registriert: 10.06.2003 08:18

Beitrag von Harald »

Hallo Tom,

stimme Dir wegen der Abgasmessung vollkommen zu - nur so ist mit letzter Sicherheit zu bestimmen, was da gerade durch den jeweiligen Vergaser in die Zylinder strömt und dort verbrannt wird.

Zwei Fragen:

1.
Du tauscht Deine "Sonden" nach dem einstellen aus, oder? Dann ne normale 10er rein und dicht ist wieder, stimmts? Ist denn an den Krümmern genug "Fleisch", um da ein Gewinde zu schneiden? Wieviel Gänge hast Du da geschafft?

2.
Hast Du die Rohre "in" die Muttern geschweißt oder hartgelötet? Letzteres würde doch eigentlich auch reichen und zugleich für besondere "Dichtheit" sorgen, oder? Bei meinen Schweiß"künsten" würde das kleine Röhrchen böse zusammengeschmelzt, bevor es einfach abfällt. Ich muß so ´ne Teile auch haben, finde ich genial!

Wenn Du da mal Lust auf ne kleine Auflage solcher Päarchen gegen angemessenen Kostenbetrag machen könntest - ich wäre dabei!

Grüße,
Harald*393
Benutzeravatar
bullimover
T2-Meister
Beiträge: 102
Registriert: 15.04.2008 19:01
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Beitrag von bullimover »

Hallo Harald,

das Abgasrohr Des Motors ist im allgemeinen viel zu dünnwandig, um ein M10 Gewinde hineinzuschneiden. Ich hab mit nem 5er Bohrer hineingebohrt, mit nem 10er geweitet und dann mit einem kleinen Hammer ne schräge Ausbuchtung geformt, um eine 10er Mutter anzuschweißen.
Beim anschweißen der Mutter wäre dringend darauf zu achten, die ersten Hefter mit dem Schweißgerät nur mit eingeschraubten Abgassonden durchzuführen, da der Bereich, wo die Röhrchen bis ins innere der Birne eingeschoben werden können ziemlich klein ist. Die Röhrchen dienen in diesem Moment quasi als Führung oder Lehre. Nach dem heften die Sonden zum schweißen unbedingt ertfernen um Schäden am Gewinde zu vermeiden und stattdessen vorsichtshalber eine "Opferschraube" hineindrehen.
Die Schraube darf natürlich nicht mit angeschweißt werden :roll:
Danach Schraube wieder raus, Sonde hinein und schon kanns krachen.

Bild

Wenn dann die Abgasmessung durchgeführt wurde, nehme meine kleinen Schnüffelfreunde aus den Auspüffen und tüdel da vorher zurechtgeschnittene Blindstopfen (Schrauben M10) mit Kupferdichtring rein. Die Blindstopfen sind ca. 5 Gewindegänge lang. Und dann is wieder gut......

Bild

Gib mit bitte Deine Adresse, dann fertige ich Dir ein Pärchen der kleinen Schnüffelstücke und steck sie in einen gepolsterten Umschlag.

Meine eMail Adesse: amigoo@gmx.de

Gruß, Tom
Benutzeravatar
Harald
Wohnt im T2!
Beiträge: 6551
Registriert: 10.06.2003 08:18

Beitrag von Harald »

Wow,

wird langsam ein ziemlich guter Thread! Danke für die Infos und Bilder.

Adresse ist unterwegs,

Grüße,
Harald*393
Benutzeravatar
bullimover
T2-Meister
Beiträge: 102
Registriert: 15.04.2008 19:01
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Beitrag von bullimover »

Zum einstellen des CO Werts eignen sich besonders ältere Abgastester, wie meiner hier aus der Bucht für knapp 50 EURO.
Die doch robuster gebauten und weniger empfindlichen Tester der älteren Gereration sind bei weitem nicht so anfällig gegen Kondenswasser und längerer Laufzeit, wie die neuen.
Wie jeder mit einem Flachmotor und 2 Vergaser Anlage weiß, kann die Einstellung und Synchronisierung doch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
Hier meine Grundausstattung im T2. Natürlich mit 12V Betrieb.

Bild
Benutzeravatar
Harald
Wohnt im T2!
Beiträge: 6551
Registriert: 10.06.2003 08:18

Beitrag von Harald »

Moin Leude,

Tom hat mir superriesennetterweise zwei von seinen "Sonden" gebastelt und zukommen lassen. Irgendwann nach meinem Urlaub im September lasse ich die einschweißen - das traue ich mir nicht selbst zu, dafür brutzel ich zuviel.

Mich läßt das Thema ja nicht in Ruhe, auch, nachdem Andreas Frahm jetzt ja kompetent in unserer Runde mitspielt. Letztes Jahr war entweder in der Oldtimer-Praxis oder -Markt ein Bericht, den ich heute mal "nachrecherchiert" habe - ich glaube, mein Weihnachtsgeschenk gefunden zu haben:

http://www.lm-1.de/index1.html

Es geht da um eine nachrüstbare Lambdasonde - wie Toms Sonden wird die über eine Einschweißmutter in den Abgasweg gehängt. Mittels Digital- (oder auch trägerer Analog-)Anzeige wird dann der Lambdawert angezeigt - also, ob das Gemisch richtig ist. Der Knüller daran ist, daß eben während der Fahrt die unterschiedlichen Zustände gemessen werden können - quasi ein Rollenprüfstand in echt!

Bin ganz hin und weg. Unsere Schwestern mit den Krabblern haben sich auch schonmal damit beschäftigt:

Bug-Talk

Dort wird auf ein Selbstbau-Teil verwiesen - was aber eigentlich nicht viel billiger kommt, da dann noch eine Breitband(lambda)sonde gebraucht wird, und die sind teuer.

Hat schonmal Jemand von Euch damit Erfahrungen gemacht? Für mich richtig genial wird es übrigens auf einer Seite, die ich mir dämlicherweise nicht gespeichert habe: Die bieten für nen PDA ein Programm an, so daß der PDA die Werte zuzüglich Drehzahl etc. auslesen und speichern kann.

Hammer!

Einzig dämlich: Wir mit den Flachmotoren und zwei Vergasern brauchen natürlich wieder zwei Sonden.

Was haltet Ihr davon?

Grüße,
Harald*393
Bild
Benutzeravatar
B.C.
Wohnt im T2!
Beiträge: 1943
Registriert: 05.05.2006 09:57
IG T2 Mitgliedsnummer: 490

Beitrag von B.C. »

genau zu dem Teil hatte ich vor ein paar wochen hier auch schon mal etwas geschrieben.
Benutzeravatar
bullimover
T2-Meister
Beiträge: 102
Registriert: 15.04.2008 19:01
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Beitrag von bullimover »

Hallöchen miteinander,

eine Lambdaanzeige werde ich mir nebst Öltemperatur auch anschaffen.

Meine Vorstellung geht eher richtung Einbauinstrumente.

Gebt mal in der Bucht folgende Artikelnummern als Suchbegriff ein:

110280035848 (wird an einer Universal Lambdasonde betrieben)

110280289647

oder vieleicht so etwas: 290252885189

Die meisten Shops in der Bucht haben auch eine eigene Seite, auf der weitere Artikel angeboten werden.

Gruß, Tom
Benutzeravatar
Harald
Wohnt im T2!
Beiträge: 6551
Registriert: 10.06.2003 08:18

Beitrag von Harald »

B.C. hat geschrieben:genau zu dem Teil hatte ich vor ein paar wochen hier auch schon mal etwas geschrieben.
Leude,

ich mach mir um mich Sorgen. B.C. hat das eine (!) Seite vorher gehabt. Bevor ich gestern gepostet habe hatte ich noch die Suche über "Lambda*" laufen lassen - nix. Ich war mir eigentlich auch sicher, hier im Forum den Anstoß erhalten zu haben, in der genannten Zeitschrift mal den Beitrag zu suchen, als ich nix gefunden habe dachte ich eben: Naja, dann wohl doch nicht und habe gepostet.

Also B.C.: Stimmt, hattest Du gepostet und ich schon zu Stellung genommen. Da englische Technik-Seiten nicht soooo mein Ding sind und es Anderen möglicherweise auch so geht tun wir jetzt mal einfach so, als wenn ich Deinen Link aufgegriffen und fortgeführt habe - OK?

MannMannMann.

Jetzt aber wieder zum Thema: Tom, die ebay-Sachen sehen interessant aus. Da genialste habe ich aber gestern irgendwo bei der Suche nach weiteren Infos zur Lambda-Technik gesehen: Ein 52er Rundinstrument, in das ein Bildschirm und wohl auch ein kleiner Rechner eingebaut ist - Jedenfalls kannst Du da eine Anzeige Deiner Wahl einprogrammieren - verschiedenste Möglichkeiten, also so tun, als ob analog oder vier Werte gleichzeitig etc. Sah genial aus und kostete irgendwas von über 300 Dollar, wenn ich mich recht erinnere.

Nur hat das mit unserem Gedankenspiel leider wenig zu tun, weil Du die wohl in eine funktionierende Lambdamessung einschleifst. Letztendlich sind das nix anderes als Voltmeter, die bei der schon funktionierenden Messung den Wert, den die Lambdasonde dem Einspritzsystem meldet, abgreifen und anzeigen. Wir müssen ja bei unseren Bussen erstmal so´n System legen.

Hätte ja schon Lust dazu - aber zwei Lambdasonden sind heftig Geld. Mal sehen, ob sich hier Jemand meldet, der so ein System schon hat. Es scheint die auch von anderen Anbietern zu geben, da existiert aber irgendwo ein Test (in ner englischen Ford-Zeitschrift?), da war die LM-1 deutlich Testsieger und die anderen Systeme auch nicht soviel billiger. Was mich insbesondere interessieren würde: Kann man nicht ein Lambdameßsystem aus nem Schrotti ausbauen und bei uns reinsetzen?

Grüße,
Harald*393
Bild
Benutzeravatar
B.C.
Wohnt im T2!
Beiträge: 1943
Registriert: 05.05.2006 09:57
IG T2 Mitgliedsnummer: 490

Beitrag von B.C. »

@Harald: Mach Dir keine Sorgen (um Dich). Lag' an mir, weil ich immer noch keinen deutschsprachigen link gesetzt habe.... :oops:
Benutzeravatar
bullimover
T2-Meister
Beiträge: 102
Registriert: 15.04.2008 19:01
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Beitrag von bullimover »

Harald*393 hat geschrieben: Letztendlich sind das nix anderes als Voltmeter, die bei der schon funktionierenden Messung den Wert, den die Lambdasonde dem Einspritzsystem meldet, abgreifen und anzeigen.
Entschuldige bitte, wenn ich Dich korrigiere. Aber so ist das nicht ganz richtig.

Die in den Abgasstrahl eingeschraubte Lambdasonde macht eigentlich nichts anderes, als bei voller Arbeitstemperatur, d.h. kurz vor dem glühen den Restsauerstoff in den Abgasen zu "messen".
Die Sonde reagiert auf Sauerstoff und erzeugt dabei eine minimale Spannung. Diese liegt im Millivoltbereich.
Das System funktioniert allerdings nur bei voller Betriebstemperatur und wenn die Sonde mit Abgas sauber umströmt wird. Die meisten Sonden haben für die Übergangszeit zwischen kaltem und warmen Motor auch eine Heizung mittels Hitzdraht integriert. Deshalb sind da auch so viele Kabel dran.

Im Klartext: es müssten wenn´s ganz genau geht eigentlich nur 2 handelsübliche Lambdasonden auch ohne Heizung , die es ab 20 Eiros jeweils in der Bucht gäbe in die jeweiligen Abgasrohre rechts und links eingebaut werden. Einschweißmuttern zu organisieren dürfte kein Promlem sein. Das Gewinde müsste ein 18X1,5 sein. Dann jeweils 1 Einbauinstrument für rechts und links an die Lambdasonden klemmen und schon kann der Lambdawert für die rechte und linke Zylinderreihe getrennt bei betriebswarmem Motor abgelesen werden. Es braucht also keine gesonderte Elektronik, um den Lambdawert zu ermitteln.


So umständlich werde ich´s aber bei meinem Motor nicht gestalten.
Mir wird 1 Lambdasonde in der Mitte des Auspfftopfes für das Gesamtgemisch ausreichen. Ich werde dann auch nur 1 Lambdaanzeige verbauen müssen.

Ich wer´d mal meine alten Lehrbücher ausgraben, um nach einer detailierten Prinzipbeschreibung einer Lambdasonde zu suchen und das hier posten.

Gruß, Tom
Antworten