[Workshop] Vergasereinstellung beim Flachmotor

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Harald
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Beitrag von Harald »

bullimover hat geschrieben:die nächsten 2 bis 3 Wochen
Au ja - bin höllisch gespannt, Danke Tom! Dann warte ich noch mit dem Wegbringen meiner Wärmetauscher wg. Aufschweißmutter.

Grüße,
Harald*393
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burger
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Beitrag von burger »

Sorry das ich mal wieder einen nicht ganz vollständig gelesenen Thread mit meinen blöden Fragen aufstocke aber mir ist eines noch nicht ganz klar:
Man kann doch den co-Gehalt beim Flachmotor nur über das Zusatzgemisch (Schraube am linken Vergaser) einstellen (die Leerlauf-Schrauben unten am Flansch mal ausgenommen).
Das Zusatzgemisch spielt aber sage ich mal bis zur Teillast (sagen wir mal Drosselklappe 1/3 geöffnet) eine Rolle, danach fällt es doch nicht mehr ins Gewicht. Wenn ich nun auf der Autobahn bin, kann es doch eigentlich keine falsche co-Einstellung mehr geben, die zur Folge hat das das Gemisch derart mager ist das ein Überhitzen droht oder? Ich meine nur VW hat diesen Einstellungen mit Absicht Grenzen gesetzt, damit nicht die Leute an ihren Vergasern rumspielen (was immer schon gerne gemacht wurde) und hinterher einen Motorschaden riskieren. Eigentlich spielt die co-Einstellung beim Flachmotor also meiner Meinung nach nicht so eine große Rolle wie dieser Thread hier eigentlich vermittelt. Oder liege ich da so falsch.
Eines weiss ich aber: Ich hatte noch nie ein co-Messgerät und ob die das Zusatzgemisch abdrehe oder voll durchlasse macht doch gar nicht so einen großen Unterschied wenn man alle Lastzustände brücksichtigt. Gemessen wird doch nur im Leerlauf aber was sagen einem diese Werte??
Das das co im Leerlauf nicht stimmt. Viel mehr doch aber auch nicht oder?
Aber wie gesagt, ich kann mich auch irren.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Beitrag von Harald »

Moin Markus,

grundsätzlich: Du hast Recht. Wie Clemens das ja vor seiner Abfahrt auf den Punkt brachte - kaum ein Bulli dürfte im Leerlauf gestorben sein.

Aber:

Ich habe schon einige Vergaser gehabt, in denen beispielsweise der kleine Dichtring an den Leerlaufeinstelldüsen in das Reich seiner Ahnen eingefahren war, einige Vergaser, in denen sich die Leerlaufabschaltventile gelöst haben, in denen plötzlich die Plättchen auf der Rückseite rausfielen oder bei denen das Einspritzröhrchen fehlte. Und ja, ich bin zumindest monatelang mit nem undichten Anschluß des BKV gefahren.

Einige Sachen bemerkt man sofort, einige Sachen kannst Du im Standgas mit den Leerlaufschrauben oder dem Zusatzgemisch "übertünchen" - unter Last läuft er dann aber zu mager.

Gerade, wenn Fremde (immer beliebt: Die absolut kompetente Werkstatt um die Ecke, der Meister hat noch auf Käfer gelernt - ja und? Käfer hatten nie zwei Vergaser!) mal für die AU dran rumbasteln oder man selber die Finger im Motorraum hatte (ich hasse die Leerlaufabschaltventile - dicke Klötze, die mit nem Minigewinde im weichen Vergasergehäuse sitzen) besthet das Risiko, daß zwar Dein Leerlauf i.O. ist - aber wenn richtig durch die Vergaser gesaugt wird eben nicht mehr.

Da ist dann ne Lambdasonde mit Anzeige Dein mitfahrender CO-Messer (könnte man ja auch nehmen).

Und letztendlich:

Das Zusatzgemisch spielt aber sage ich mal bis zur Teillast (sagen wir mal Drosselklappe 1/3 geöffnet) eine Rolle, danach fällt es doch nicht mehr ins Gewicht.


Aber das finde ich bei nem Bulli schon ne Ansage - immerhin kann 1/3 dessen, was gerade durchläuft, falsch sein. Bei anderen Motoren spielt der Leerlauf wirklich ne untergeordnete Rolle, beim Boxermotor geht er ziemlich weit rein, in den ja nicht gerade üppigen Drehzahlbereich.

Letztendlich: Das ist wie mit ner Öltemperaturanzeige. Hatten Bullis nicht serienmäßig und ist auch für die meisten vielleicht überflüssig. Ich persönlich (ohne das Anderen vorschreiben zu wollen!) will nicht ohne fahren! Deutlich: Nein, nicht jeder Bulli braucht sowas, spielt alles tatsächlich keine so große Rolle im allgemeinen. Für mich persönlich hätte ich es aber gerne. Also: Alle Anderen - das was wir hier bequatschen ist keine Pflicht. Kümmert Euch um Eure Ventileinstellung, das hier kann auch jeder gerne ignorieren.

Grüße,
Harald*393
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burger
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Beitrag von burger »

Ah ok dann sind wir ja da beisammen. Dachte ihr redet quasi mittlerweile vier Seiten davon, wie man die Vergaser richtig einstellt. Diese Möglichkeiten sind ja halt begrenzt aber deine Hinweise was noch alles falsch bzw kaputt sein kann die find ich gut! Apropos: Welche Undichtigkeit hattest du am BKV?
Ich glaube ich hab an nem anderen Bus auch noch eine, ich krieg das Magerruckeln im mittleren Drehzahlbereich nicht weg. Im Motorraum hab ich nichts gefunden (mit dem sog. Starterspray-Achte-Auf-Drehzahländerungen-Trick :)
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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Harald
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Beitrag von Harald »

burger hat geschrieben: Ich glaube ich hab an nem anderen Bus auch noch eine, ich krieg das Magerruckeln im mittleren Drehzahlbereich nicht weg. Im Motorraum hab ich nichts gefunden (mit dem sog. Starterspray-Achte-Auf-Drehzahländerungen-Trick :)
Genau sowas meine ich!

Ich hatte sogar schon nen Kupplungswechsel in´s Auge gefasst - Ostern auf Texel: Gerade herrliche Landstraße, nach Monaten endlich wieder am Bullifahren. Und ich denke die ganze Zeit: Da haut Dir ne kleine Windboe in den Bulli. Habe ich auf der ganzen Fahrt nach Holland nicht gemerkt, da mußte der Bulli nämlich gegen den Wind an. Was ist das?

Beste Beifahrerin von allen (BBva) glaubt natürlich wieder, ich spinne, da ist doch nix.

Der olle (Hart-)Plastikschlauch, der (von hinten gesehen) über die Hinterachse nach vorne geht, stülpt sich da über ein Rohr, daß dann zum BKV weitergeht. Allerdings stülpt der sich nicht einfach so - da ist irgendein hauchdünnes Gummi drin! Im Standgas findest Du das nicht, nie! Aber wenn er richtig saugt, dann zieht er da Luft. Aber aufgrund der Strecke merkst Du das auch nicht, wenn der Bulli steht und Du die Drehzahl mal kurz erhöhst, der muß da schon laufen!

Wenn Du bei gehst:

Ich habe mir in der Aquariumabteilung oder so ein Stück von diesem durchsichtigen, dickeren Schlauch abeschnitten, 1-2 cm. Den dann auf ne M8erSchraube und dann (jawoll, Hobbyschrauber!) mit nem Spargel (oder heißen die jetzt Spar-?)Schäler abgezogen, bis er dünn genug war.

Bitte nicht der BBva erzählen, die schält damit Karotten oder Kartoffeln.

Grüße,
Harald*393
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bullimover
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Beitrag von bullimover »

Magerruckeln im unteren Teillastbereich könnte aber auch ne andere Ursache haben. Bei mir waren am linken Vergaser die Übergangsbohrungen verstopft. Irgendwie ist da Dreck rein gekommen.

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Mit einer Drahtader aus nem Kabel ging´s dann ganz gut wieder raus.

Gruß, Tom
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bullimover
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Wirkungsweise der Lambdasonde

Beitrag von bullimover »

Hey Jungs,

hier mal was über die Lambdasonde.

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Gruß, Tom
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

Hey bullimover,

danke für die Seiten. Ich frage mich, ob die genannten mV-Werte Standardwerte sind?
Wenn ja, könnte man jeweils eine ,von der Bauform, Preis etc. passende Lambdasonde wählen. Eine Heizung wäre dann zusätzl. nice to have.
Für das Ganze wäre dann ein entspr. Vorverstärker (Eingangswiderstand/Verstärkung > Ausgangsanpassung/Voltmeter) auszuwählen. Fertig wäre das.......wenn mann sich darauf verlassen könnte, das ein mV-Wert=x=Lamda1 entspricht.
Man könnte einen (s.o.) Vorverstärker wählen und sich eine Kalibrierung
sparen.
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bullimover
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Beitrag von bullimover »

Wenn ich überlege und dabei schreibe - das Fazit:

Defektes Thermostat - Luftleitbleche stehen bei voller Kühlleistung.
Zu mageres Leerlaufgemisch - erledigt sich beim Gas geben durch öffnen der Drosselklappe, da die Hauptdüse jetzt Kraftstoff liefert.
Ein Großteil der Hitze im Motor kann über einen externen Ölkühler abgeleitet werden - der Öldruck wird dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen, sogar wenn anderes Motoröl verwendet wird.

Grundlegend für die Lebensdauer des Motors ist :

regelmäßige Sichtprüfung der Kraftstoffanlage (Abschaltventile, Dichtungen, Schläuche, Gummis)
regelmäßige Sichtprüfung der Unterdruckanlage ( BKV, Leitungen zum BKV, Gummiwinkel und Schläuche)
regelmäßiger Motorölwechsel (Öl und Filter)
regelmäßige Überprüfung der Zündungsanlage (Unterdruckdosen, Fliehkraftverstellung, Schließwinkel, Zündkerzen mit richtigem Wärmewert)
bei der Verblechung des Motor auf größtmögliche "Dichtigkeit" achten (sämtliche Gummidichtungen z.B. an den Zündkezensteckern, Schläuche)
Sauberkeit der Kühlrippen (keine übermäßige Staub/Öl Verschmutzung)

Als weitere aktive Sicherheitselemente würden sich ein Thermometer für die Zylinderkopftemperatur, ein Thermometer für die Öltemperatur und ein Gemischanzeiger für die regelmäßige Kontrolle der Vergaseranlage anbieten. Dabei würde 1 zentraler Messpunkt für die Gemischanzege ausreichen, weil das Leerlaufgemisch im Fahrbetrieb nich so ausschlaggebend ist.

Es kann also nix großartiges passieren.
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B.C.
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Beitrag von B.C. »

ich habe hier noch eine Kennlinie gefunden:

url=http://www.bilder-hochladen.net/files/7 ... pg-nb.html]Bild[/url]

Ich lese da minimale Abweichungen im Regelverhalten raus.
Auch würde es bei "meiner" Kennlinie schwierig werden, ein zu mageres
Gemisch zu erkennen. Es gibt oberhalb von Lambda1 nur noch minimalste Ändernungen der Spannungswerte.
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