Simmerring in Afrika
- boggsermodoa
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Re: Simmerring in Afrika
Wolfgang,
nur ein kleiner Strohhalm, aber den Versuch wert. Du schreibst von schlagartig erhöhtem Ölverlust, außerdem von Regenzeit. Und du hast lt. Homepage ein paar Tiefsand-Orgien hinter dir. Guck mal, ob die Getriebeentlüftung noch offen ist. (Frag mich nicht, wie! ) Ist sie verstopft, kann das gerne die Ursache sein.
Gruß,
Clemens
nur ein kleiner Strohhalm, aber den Versuch wert. Du schreibst von schlagartig erhöhtem Ölverlust, außerdem von Regenzeit. Und du hast lt. Homepage ein paar Tiefsand-Orgien hinter dir. Guck mal, ob die Getriebeentlüftung noch offen ist. (Frag mich nicht, wie! ) Ist sie verstopft, kann das gerne die Ursache sein.
Gruß,
Clemens
- Norbert*848b
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Re: Simmerring in Afrika
Das ist ja mal ein interessanter Aspekt.boggsermodoa hat geschrieben:Guck mal, ob die Getriebeentlüftung noch offen ist.
... und wo? Notfalls mal mit 'nem Draht umme Ecke kratzen?boggsermodoa hat geschrieben:Frag mich nicht, wie!
Freundliche Grüße aus Algermissen
Norbert
Norbert
- Wolfgang T2b *354
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Re: Simmerring in Afrika
Heureka!
Leider hatten wir in den letzten Tagen kein Internet. Naja, eigentlich hatten wir schon Internet, doch mit unter 1 kbs ist die normale Brieftaube schneller. Aber ich konnte wenigstens mitlesen.
So ganz allmählich wird die Geschichte rund. Den letzten Puzzlebaustein hat Commissar Clemens gefunden . Ich habe daraufhin alle meine Unterlagen auf der Suche nach dem Schnüffelloch durchgeflöht. Nix, obwohl ich dachte, ich hätte alles Nötige dabei. Erst mit dem Hinweis von Norbert und mit Zahnbürste, Spiegel, Taschenlampe und Draht konnte ich das verdammt Ding ausfindig machen. Es war tatsächlich mit einer Kruste aus Uraltschmieröl (=Teer), zusammengebackenen Kristallen unbekannter Herkunft und Staub abgedichtet. Ob wirklich luftdicht oder nicht, kann ich nicht sagen, doch es war ein ziemlich klebriger und fester Baatz.
Jetzt passen die einzelnen Bausteine der Geschichte auch prima zusammen und es wird logisch. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat sich also Folgendes zugetragen.
1. Das Schnüffelloch ist dicht. Das ist an sich noch kein Problem, solange keine großen Druckunterschiede zwischen Getriebe und Außenwelt herrschen oder viel Zeit zum Druckausgleich zur Verfügung steht.
2. Nach einer kalten Nacht ist es draußen über 35°C warm. Die senkrechte Sonne heizt der Boden mächtig auf – und das Getriebe ebenfalls.
3. Wir klettern in kurzer Zeit auf knapp 2500 m Höhe, dabei muss das Getriebe ordentlich arbeiten und heizt sich noch mehr auf.
4. Der geringe Außendruck in dieser Höhe und der durch die Temperatur erhöhte Innendruck addieren sich.
5. Die nicht mehr taufrischen Simmerringe verweigern den Dienst und geben dem bei diesen Temperaturen sehr dünnflüssigen Getriebeöl freie Bahn.
6. Bei der Abfahrt wird das ausgetretene Öl durch Fliehkraft und Fahrtwind großzügig unterm Wagen verteilt. Kein Wunder also, dass vom Getriebe bis zum Auspuff alles eingeölt war.
Einige Tage später sind wir sehr langsam und bei kühlem Wetter runter ins Tiefland gefahren. Dabei ist nur noch minimal Öl ausgetreten, gerade so viel, um nicht zu vergessen, dass die Dichtungen fällig sind.
Damit wären der Übeltäter und seine perfide Tatvorbereitung geklärt – und mir bleibt die Arbeit, die Dichtungen auszutauschen. Und noch eines ist klar: wir müssen nicht in einer Notaktion zurück in die Zivilisation.
Heute werde ich das Wort „Getriebe“ jedenfalls nicht mehr in den Mund nehmen und wir werden stattdessen ganz gemütlich ein wenig herumfahren und Rüssel und Tatzen suchen. Vor allem die Rüssel haben zurzeit viel mit unserem Getriebe gemeinsam. Das Dank des Regens üppig gewachsene Gras muss nach dem Fressen ja auch wieder heraus. Und waaaas da raus kommt! Die Straßen sind voll und die Kotflügel heißen nicht umsonst so. Danach macht das Arbeiten unterm Auto richtig Spaß.
Scheiß Job!
… und ich dachte immer, der schwarze Kontinent Deutschlands wäre Bayern .
Danke Euch allen für die rege Anteilnahme und schöne Grüße aus Südafrika
… und immer dran denken: Schnüffelloch freihalten!
Wolfgang
Leider hatten wir in den letzten Tagen kein Internet. Naja, eigentlich hatten wir schon Internet, doch mit unter 1 kbs ist die normale Brieftaube schneller. Aber ich konnte wenigstens mitlesen.
So ganz allmählich wird die Geschichte rund. Den letzten Puzzlebaustein hat Commissar Clemens gefunden . Ich habe daraufhin alle meine Unterlagen auf der Suche nach dem Schnüffelloch durchgeflöht. Nix, obwohl ich dachte, ich hätte alles Nötige dabei. Erst mit dem Hinweis von Norbert und mit Zahnbürste, Spiegel, Taschenlampe und Draht konnte ich das verdammt Ding ausfindig machen. Es war tatsächlich mit einer Kruste aus Uraltschmieröl (=Teer), zusammengebackenen Kristallen unbekannter Herkunft und Staub abgedichtet. Ob wirklich luftdicht oder nicht, kann ich nicht sagen, doch es war ein ziemlich klebriger und fester Baatz.
Jetzt passen die einzelnen Bausteine der Geschichte auch prima zusammen und es wird logisch. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat sich also Folgendes zugetragen.
1. Das Schnüffelloch ist dicht. Das ist an sich noch kein Problem, solange keine großen Druckunterschiede zwischen Getriebe und Außenwelt herrschen oder viel Zeit zum Druckausgleich zur Verfügung steht.
2. Nach einer kalten Nacht ist es draußen über 35°C warm. Die senkrechte Sonne heizt der Boden mächtig auf – und das Getriebe ebenfalls.
3. Wir klettern in kurzer Zeit auf knapp 2500 m Höhe, dabei muss das Getriebe ordentlich arbeiten und heizt sich noch mehr auf.
4. Der geringe Außendruck in dieser Höhe und der durch die Temperatur erhöhte Innendruck addieren sich.
5. Die nicht mehr taufrischen Simmerringe verweigern den Dienst und geben dem bei diesen Temperaturen sehr dünnflüssigen Getriebeöl freie Bahn.
6. Bei der Abfahrt wird das ausgetretene Öl durch Fliehkraft und Fahrtwind großzügig unterm Wagen verteilt. Kein Wunder also, dass vom Getriebe bis zum Auspuff alles eingeölt war.
Einige Tage später sind wir sehr langsam und bei kühlem Wetter runter ins Tiefland gefahren. Dabei ist nur noch minimal Öl ausgetreten, gerade so viel, um nicht zu vergessen, dass die Dichtungen fällig sind.
Damit wären der Übeltäter und seine perfide Tatvorbereitung geklärt – und mir bleibt die Arbeit, die Dichtungen auszutauschen. Und noch eines ist klar: wir müssen nicht in einer Notaktion zurück in die Zivilisation.
Heute werde ich das Wort „Getriebe“ jedenfalls nicht mehr in den Mund nehmen und wir werden stattdessen ganz gemütlich ein wenig herumfahren und Rüssel und Tatzen suchen. Vor allem die Rüssel haben zurzeit viel mit unserem Getriebe gemeinsam. Das Dank des Regens üppig gewachsene Gras muss nach dem Fressen ja auch wieder heraus. Und waaaas da raus kommt! Die Straßen sind voll und die Kotflügel heißen nicht umsonst so. Danach macht das Arbeiten unterm Auto richtig Spaß.
Scheiß Job!
Der war gutPolle hat geschrieben:Ach du bist in Brandenburg?Wolfgang T2b *354 hat geschrieben:Jau, wir leben in einer globalisierten Welt. Wir. Aber es gibt noch eine andere Welt ganz weit da draußen. In der gibt es zwar Handys, aber keinen Arzt, den man anrufen kann. Es gibt Schulen, aber keinen Schulbus. Es gibt Verkehrsregeln, aber keinen, den sie interessieren. Es gibt fließend Wasser, aber nur durchs Dach in der Regenzeit. Es gibt Strom, aber nur, wenn gerade keiner die Kupferleitung geklaut hat. Es gibt Internet, aber die Bits werden noch einzeln durchs Kabel geschoben.
… und ich dachte immer, der schwarze Kontinent Deutschlands wäre Bayern .
Moderne Inder nehmen anstatt Kühen auch blonde Frauen und Bargeld.Polle hat geschrieben:Lass uns wissen, was der Inder sagt und wieviel Kühe du dafür spenden musstest. ;o)
Danke Euch allen für die rege Anteilnahme und schöne Grüße aus Südafrika
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Wolfgang
- boggsermodoa
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Re: Simmerring in Afrika
(Wenn's das wirklich war, dann komm Ich demnächst man nach Munich. Zum Bier-Inkasso! )
Gute Reise!
- Matthias S.
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Re: Simmerring in Afrika
Das ist für mich Anlass genug mal am eigenen Fahrzeug die Entlüftungsbohrung unter den Schlammkrusten zu suchen bevor sich das Öl bei der nächsten Tour einen anderen Weg sucht.
Weiterhin Gute Reise!
Grüße, Matthias
Weiterhin Gute Reise!
Grüße, Matthias
Re: Simmerring in Afrika
Auch wenn das JETZT jeder sagen kann, aber tatsächlich wusste ich "das erste Mal" etwas ... aber Clemens war schneller ...
Mein Getriebe ölt nämlich auch ganz gut und letztens auf der Hebebühne meinte mein Schrauberkollege ganz nüchtern, joa da müsstest du mal die Entlüftung frei machen.
Das habe ich natürlich aufgrund der tollen Lage auch noch nicht gemacht, ABER:
Ein befreundeter T3 - Fahrer hat sich folgendes ausgedacht und mir fällt einfach kein Haken an der Sache ein, deshalb soll das auch bei mir demnächst in Tat umgesetzt werden:
Man schneidet vorsichtig ein Gewinde in das Entflüftungsloch und schraubt ein kleines Röhrchen hinein, darauf wird ein Schlauch gesteckt der irgendwie seinen Weg in den Motorraum, oder an eine wenig verschmutzte Stelle unter dem T2 findet. Dort kann das Getriebe dann schön Frischluft saugen und verstopfen kann die Entlüftung auch nicht mehr so schnell.
Was haltet ihr davon?
Schöne Grüße und an Wolfgang ganz besonders: GUTE FAHRT!
Kolja
Mein Getriebe ölt nämlich auch ganz gut und letztens auf der Hebebühne meinte mein Schrauberkollege ganz nüchtern, joa da müsstest du mal die Entlüftung frei machen.
Das habe ich natürlich aufgrund der tollen Lage auch noch nicht gemacht, ABER:
Ein befreundeter T3 - Fahrer hat sich folgendes ausgedacht und mir fällt einfach kein Haken an der Sache ein, deshalb soll das auch bei mir demnächst in Tat umgesetzt werden:
Man schneidet vorsichtig ein Gewinde in das Entflüftungsloch und schraubt ein kleines Röhrchen hinein, darauf wird ein Schlauch gesteckt der irgendwie seinen Weg in den Motorraum, oder an eine wenig verschmutzte Stelle unter dem T2 findet. Dort kann das Getriebe dann schön Frischluft saugen und verstopfen kann die Entlüftung auch nicht mehr so schnell.
Was haltet ihr davon?
Schöne Grüße und an Wolfgang ganz besonders: GUTE FAHRT!
Kolja
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- Rolf-Stephan Badura
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Re: Simmerring in Afrika
Kolja,
aber mein Getriebe ist da sauber seit der Resto vor fast zehn Jahren und Ausflügen auf 3 Kontinenten...
Einfach beim jährlich Achsenabschmieren/Ölwechseln/... auch da mal langwischen sollt meist ausreichen.
Grüße,
Für Schlammfahrer bestimmt nicht verkehrt....Kolja hat geschrieben:Was haltet ihr davon?
aber mein Getriebe ist da sauber seit der Resto vor fast zehn Jahren und Ausflügen auf 3 Kontinenten...
Einfach beim jährlich Achsenabschmieren/Ölwechseln/... auch da mal langwischen sollt meist ausreichen.
Grüße,
Sabine & Rolf-Stephan Badura
1979er VW L-Bus Camping Umbau
1970er VW Karmann-Ghia Coupé, 1982er Eriba Pan, HAZET Werkzeug-Sammlung
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Re: Simmerring in Afrika
Jährlich Getriebeölwechsel, da ziehe ich aber meinen Hut!Rolf-Stephan Badura hat geschrieben:Einfach beim jährlich Achsenabschmieren/Ölwechseln/...
Im Angebot: Drehzahlmesser, US-Motor-Kabelbaum 10101000
- boggsermodoa
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Re: Simmerring in Afrika
Kolja, da ist nix dagegen zu sagen, außer dass es in der weit überwiegenden Zahl der Fälle absolut unnötig ist. Ich habe mit meinen Bullis so einiges angestellt, einschließlich Versenken im Schlamm, ohne jemals deswegen dieses Problem zu haben. Bei wirklich hart im Gelände gefahrenen BMWs (GS), kommt es jedoch ziemlich häufig vor und dort ist es auch absolut üblich, alle Entlüftungsöffnungen (Getriebe, Hinterachse, evtl. Kardanwelle) nach oben an ein geschütztes Plätzchen oberhalb des Luftfilters zu verlegen, auch um Wassereintritt zu vermeiden.
Re: Simmerring in Afrika
einfach herrlich so ein lösungsweg
>>> fehlt eigentlich nur noch die bestätigungsmail vom anderen kontinent,
dann isses rund für mich
gruß aus hro, dietmar
>>> fehlt eigentlich nur noch die bestätigungsmail vom anderen kontinent,
dann isses rund für mich
gruß aus hro, dietmar