Simmerring in Afrika
Verfasst: 21.01.2017 20:27
Guten Abend allerseits,
ich bräuchte mal euren Rat in Sachen Getriebeflansch-Simmerring.
Wie der eine oder andere ja weiß, fängt bei mir die Saison an, wenn Ihr Eure Busse einwintert; deshalb habe ich auch gerade „Hochsaison“. Genauer: wir sind zwischen Zambia und Südafrika unterwegs und wollen noch zwei Monate hier herumkurven, bis sich das deutsche Wetter wieder ordentlich benimmt.
Doch mein Problem ist, dass beide Getriebeflansch-Simmerringe plötzlich lecken, der eine nur ein wenig, der andere ziemlich heftig (Bj. 1978, AS-Motor, CU-Getriebe). Ein bisschen Öldunst haben sie immer abgegeben, doch gestern ist es schlagartig mehr geworden. Ich habe schon neue Dichtungen und Kappen besorgt, doch die liegen 2000 km entfernt von hier, weil ich sie schlichtweg in Namibia vergessen habe . Und hier, im südafrikanischen Outback, habe ich wenig Hoffnung, welche zu bekommen. Doch immerhin konnte ich das richtige Getriebeöl auftreiben (SAE 75-80. 4 GL), um ggf. nachfüllen zu können.
Meine aktuellen Optionen heißen: mit den alten Dichtungen weiterfahren und regelmäßig Öl nachfüllen oder irgendwo hierzulande neue Simmerringe auftreiben. Und genau dazu habe ich ein paar Fragen.
1. Ich habe keine Ahnung, wie heiß das Getriebe werden kann, wenn es hart arbeiten muss. Kann es sein, dass wir gestern einfach nur extreme Temperaturverhältnisse hatten und deshalb eine ordentliche Portion Öl herausgelaufen ist? Dahinter steckt die Hoffnung, dass es unter normalen Verhältnissen wieder dicht(er) ist. Wir hatten gestern deutlich über 30°, auf dem Asphalt sicher über 60°. Zudem mussten wir 1100 Höhenmeter klettern und gleich darauf wieder runter. Rauf wie runter war das Getriebe ja immer im Eingriff. Die letzten 200 Höhenmeter bergab konnten wir den Bus dann richtig laufen lassen (über 100 km/h, was für uns extrem viel ist), das hat die ausgelaufenen Tropfen richtig gut versprüht.
Kann es also sein, dass die Undichtigkeit der Simmerringe der kurzzeitigen Belastung geschuldet ist und wir möglicherweise ohne Austausch noch 3000 km weiter fahren können (dann fliegen sie sowieso raus)? Das wäre mir die liebste Alternative.
2. Der T2 wurde nie in Südafrika gebaut, deshalb ist die Ersatzteilversorgung auch nicht so gut wie beim hier ziemlich häufigen T3. Einen T2 haben wir auf den letzten 6000 km ganze zwei Mal gesehen. Wurde der T2-Simmerring auch im T3 oder in anderen VWs eingebaut? Ich meine, er hätte die Nummer 091 301 189 A und die Abmessungen 72 x 45 x 15 mm. Könnt Ihr das bestätigen? Nicht, dass ich nach dem Ausbau feststellen muss, dass ich die falschen besorgt habe.
3. Sollte ich tatsächlich neue Dichtungen auftreiben können, kann ich sie dann auch im Busch auswechseln? Mit Busch meine ich, auf einem Campingplatz, nicht in einer Werkstatt. Ich bin werkzeugmäßig sehr gut ausgestattet, lese im RLF aber etwas von VW391, was ich natürlich nicht habe. Ist das Ding nur ein spezieller Auszieher und mit ein wenig Tricksen entbehrlich? Ich habe mehrere Auszieher und einen Ausziehhammer.
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir da ein wenig auf die Sprünge helfen könntet. Im Augenblick schwanke ich zwischen „Ignorieren und Öl nachfüllen“ und „Fahrt abbrechen und zurück nach Johannesburg“. Vielleicht habt Ihr ein paar Argumente, die die Entscheidung leichter machen.
Schöne Grüße aus Südafrika
Wolfgang
ich bräuchte mal euren Rat in Sachen Getriebeflansch-Simmerring.
Wie der eine oder andere ja weiß, fängt bei mir die Saison an, wenn Ihr Eure Busse einwintert; deshalb habe ich auch gerade „Hochsaison“. Genauer: wir sind zwischen Zambia und Südafrika unterwegs und wollen noch zwei Monate hier herumkurven, bis sich das deutsche Wetter wieder ordentlich benimmt.
Doch mein Problem ist, dass beide Getriebeflansch-Simmerringe plötzlich lecken, der eine nur ein wenig, der andere ziemlich heftig (Bj. 1978, AS-Motor, CU-Getriebe). Ein bisschen Öldunst haben sie immer abgegeben, doch gestern ist es schlagartig mehr geworden. Ich habe schon neue Dichtungen und Kappen besorgt, doch die liegen 2000 km entfernt von hier, weil ich sie schlichtweg in Namibia vergessen habe . Und hier, im südafrikanischen Outback, habe ich wenig Hoffnung, welche zu bekommen. Doch immerhin konnte ich das richtige Getriebeöl auftreiben (SAE 75-80. 4 GL), um ggf. nachfüllen zu können.
Meine aktuellen Optionen heißen: mit den alten Dichtungen weiterfahren und regelmäßig Öl nachfüllen oder irgendwo hierzulande neue Simmerringe auftreiben. Und genau dazu habe ich ein paar Fragen.
1. Ich habe keine Ahnung, wie heiß das Getriebe werden kann, wenn es hart arbeiten muss. Kann es sein, dass wir gestern einfach nur extreme Temperaturverhältnisse hatten und deshalb eine ordentliche Portion Öl herausgelaufen ist? Dahinter steckt die Hoffnung, dass es unter normalen Verhältnissen wieder dicht(er) ist. Wir hatten gestern deutlich über 30°, auf dem Asphalt sicher über 60°. Zudem mussten wir 1100 Höhenmeter klettern und gleich darauf wieder runter. Rauf wie runter war das Getriebe ja immer im Eingriff. Die letzten 200 Höhenmeter bergab konnten wir den Bus dann richtig laufen lassen (über 100 km/h, was für uns extrem viel ist), das hat die ausgelaufenen Tropfen richtig gut versprüht.
Kann es also sein, dass die Undichtigkeit der Simmerringe der kurzzeitigen Belastung geschuldet ist und wir möglicherweise ohne Austausch noch 3000 km weiter fahren können (dann fliegen sie sowieso raus)? Das wäre mir die liebste Alternative.
2. Der T2 wurde nie in Südafrika gebaut, deshalb ist die Ersatzteilversorgung auch nicht so gut wie beim hier ziemlich häufigen T3. Einen T2 haben wir auf den letzten 6000 km ganze zwei Mal gesehen. Wurde der T2-Simmerring auch im T3 oder in anderen VWs eingebaut? Ich meine, er hätte die Nummer 091 301 189 A und die Abmessungen 72 x 45 x 15 mm. Könnt Ihr das bestätigen? Nicht, dass ich nach dem Ausbau feststellen muss, dass ich die falschen besorgt habe.
3. Sollte ich tatsächlich neue Dichtungen auftreiben können, kann ich sie dann auch im Busch auswechseln? Mit Busch meine ich, auf einem Campingplatz, nicht in einer Werkstatt. Ich bin werkzeugmäßig sehr gut ausgestattet, lese im RLF aber etwas von VW391, was ich natürlich nicht habe. Ist das Ding nur ein spezieller Auszieher und mit ein wenig Tricksen entbehrlich? Ich habe mehrere Auszieher und einen Ausziehhammer.
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir da ein wenig auf die Sprünge helfen könntet. Im Augenblick schwanke ich zwischen „Ignorieren und Öl nachfüllen“ und „Fahrt abbrechen und zurück nach Johannesburg“. Vielleicht habt Ihr ein paar Argumente, die die Entscheidung leichter machen.
Schöne Grüße aus Südafrika
Wolfgang