Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

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Norbert*848b
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Avispa,
Avispa66 hat geschrieben: 23.05.2018 21:50 Das lösen der 3 Schrauben sollte doch reichen?
Nuja, alle drei Schrauben vom Deckel herausdrehen!
Avispa66 hat geschrieben: 23.05.2018 21:50 Hab durch Beklopfen mit Hartgummi-Hammer versucht, aber nix gebracht.
Die Membran, wenn schon älter, klebt schon heftig, ich nehmen da so einen kleinen Karosseriehammer aus Plastik (kann man auch schon als Schonhammer bezeichnen), der macht nichts kaputt, löst aber nachhaltig den Deckel. :D
Aber Vorsicht, da ragt ein kleines Messingröhrchen mit in den Deckel hinein, es gilt halt, das nicht zu beschädigen!
Arbeitest Du nach der Anleitung vom Vergaserworkshop (ein 30er sollte ja wohl ähnlich aufgebaut sein) ?
http://www.wonnegautriker.de/PDF/Vergaser.pdf
Edit 10.10.2021, Mod. Norbert
Alternativer Link:
https://www.motor-talk.de/forum/aktion/ ... tId=724509

Gutes Gelingen!

PS: Nun hab ich schon etzliche Vergaser im Freundes- und Bekanntenkreis überholt (DKW neu gelagert, u.s.w. u. sofort), den Deckel von der Pulldown-Membran herunter zu bekommen, hat mir aber noch nie Probleme nach dem beschriebenen Verfahren bereitet. … also nur Mut zur Attacke. :thumb:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Norbert*848b hat geschrieben: 23.05.2018 23:36 ...Nuja, alle drei Schrauben vom Deckel herausdrehen!...
Norbert*848b hat geschrieben: 23.05.2018 23:36 ...Arbeitest Du nach der Anleitung vom Vergaserworkshop (ein 30er sollte ja wohl ähnlich aufgebaut sein) ?
http://www.wonnegautriker.de/PDF/Vergaser.pdf ...
Jep. In der Anleitung steht auch, dass man die Schrauben besser nicht ganz herausdreht, damit einem - wegen einer Feder - die Innereien nicht um die Ohren fliegen.
Norbert*848b hat geschrieben: 23.05.2018 23:36 ...Aber Vorsicht, da ragt ein kleines Messingröhrchen mit in den Deckel hinein, es gilt halt, das nicht zu beschädigen!...
Ja, von einem Röhrchen ist eben auch in der Anleitung die Rede, nur leider auf keinem Bild konkret ersichtlich, damit man sich was vorstellen kann.
Muss wohl am Ende des dünnen, grünen Pfeils sein:
PICT_9.JPG

Na dann, werde heute Abend weiter sachte drauf klöppeln. :D
Oder dann nach dem Ultraschallbad, wenn etwas "eingeweicht", probieren.
VW T2a (schweizer Ex-PTT-Bus), Typ 21-515, RHD, Hochdach, MJ 68, 1. IV 69
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Sgt. Pepper
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

normalerweise gehen die ohne Probleme ab. Die Feder ist nicht so stark und außer der Feder und der Membran ist dort nichts drin. Du kannst die Schrauben also ruhig ganz entfernen um dem Deckel ein paar mehr Freiheitsgrade zu geben um sich zu lösen.

Grüße,
Stephan
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Norbert*848b
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Norbert*848b »

Moin,
Avispa66 hat geschrieben: 24.05.2018 06:57 Jep. In der Anleitung steht auch, dass man die Schrauben besser nicht ganz herausdreht, damit einem - wegen einer Feder - die Innereien nicht um die Ohren fliegen.
… mir ist noch keine Feder um die Ohren geflogen, dafür hatte ich beschädigte Gewinde / Schrauben vorgefunden, deshalb mein Rat mit dem Herausschrauben.

… und jetzt im Langtext die Vorgehensweise: Auf die Stiftschrauben des Vergasers Verlängerungsmuttern setzen, dann kann man den Vergaser schön in einen Schraubstock einspannen (und hat beide Hände frei :D ).
Einen Daumen auf den Deckel und an den rot bezeichnenden Stellen wechselweise mit einem Schonhammer klopfen. So lässt sich der Deckel eigentlich immer lösen, es wird nur minimale Kraft auf das Röhrchen ausgeübt, der Deckel gibt garantiert irgendwann auf (bei mir war's jedenfalls so). :thumb:
Y_PDG.jpg
Gutes Gelingen!

PS: Bitte insbesondere die Flansche für die Beschleunigerpumpe auch schön plan machen (ggf. akute Brandgefahr durch herauskleckernden Benzins :!: ). Wenn man den Deckel ohne Pumpenmembran draufschraubt, darf kein Licht durch die Fuge scheinen!
… und noch etwas zum Vergaserworkshop: Das Austrittsrohr für die Beschleunigerpumpe ist so einzustellen, dass der Strahl auf die Kante des Austrittsarmes trifft. Nur so ist eine optimale Zerstäubung gewährleistet. Der Verfasser des Workshops geht da leider eigene Wege, welche nicht konform zur Einstellanweisung von VW sind.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Die Pull-Down-Dose hat sich lange tapfer gewehrt, hat sich aber dann nach (Ultraschall-)Emulsion und weiteren liebevollen Hieben hingebungsvoll ergeben...

Und ist mir regelrecht um die Ohren geflogen :D
Aber alles Heile geblieben.

Danke allen für die Tipps.
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Hallo allerseits

bin gerade am Einlesen von allem was ich zum Thema "Motor zusammenbauen" finde (RLFs, Beiträge im Forum, etc.)

Hier bin ich auf die gute Zusammenstellung von user Volvo-boy gestossen: viewtopic.php?p=193761#p193761

Folgende zwei Punkte bezüglich "EInlaufpaste" sind mir nicht so klar:
Volvo-boy hat geschrieben: 23.04.2015 07:22 ...
- Wenn alles passt Ölpumpe auf Seite legen und die Nocken der Nockenwelle mit Einlaufpaste bestreichen
...
- Tassenstößel mit Einlaufpasste bestreichen und einsetzten
...
Wirklich mit Einflaufpaste fertig zusammenbauen?

Sonst noch eine Frage:
Werden Zylinder beim Typ1 Motor mit Zylinderfuss-Dichtung und/oder mit Dichtmasse verbaut? Empfehlungen?

Thx
VW T2a (schweizer Ex-PTT-Bus), Typ 21-515, RHD, Hochdach, MJ 68, 1. IV 69
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Avispa,
Avispa66 hat geschrieben: 08.06.2018 07:35 Wirklich mit Einflaufpaste fertig zusammenbauen?
… kann man machen, eine derartige Vorschrift hat es wohl von VW nicht gegeben, kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, das irgendwo so gelesen zu haben.
Da redet man eigentlich immer nur vom einölen.
Avispa66 hat geschrieben: 08.06.2018 07:35 Werden Zylinder beim Typ1 Motor mit Zylinderfuss-Dichtung und/oder mit Dichtmasse verbaut? Empfehlungen?

Die originalen mitgelieferten Papierdichtungen aus dem Motordichtsatz sollte man nicht verwenden, das bleibt nicht nachhaltig dicht, so die allgemeine Erfahrung.
Kommst Du mit dem Kolbenrückstand von 1,5 mm hin oder brauchst Du noch Ausgleichsscheiben für die Zylinderfüße?
Als Dichtmittel hatte ich Dirko HT genommen und gute Erfahrungen damit gemacht. Vielleicht gibt es noch andere Erfahrungen.
Gutes Gelingen!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Danke, Norbert
Norbert*848b hat geschrieben: 08.06.2018 09:20 Kommst Du mit dem Kolbenrückstand von 1,5 mm hin oder brauchst Du noch Ausgleichsscheiben für die Zylinderfüße?
Block ist gerade beim Motorbauer, wird sich nach dem Ausmessen zeigen.
Norbert*848b hat geschrieben: 08.06.2018 09:20 Als Dichtmittel hatte ich Dirko HT genommen und gute Erfahrungen damit gemacht. Vielleicht gibt es noch andere Erfahrungen.
Kenne Hylomar (verwende ich bei meinen Vespa-Motoren, aber eine furchtbar klebrige Sauerei)
Dirko HT (oder irgendein Curil) kommt auf die Einkaufsliste.
Norbert*848b hat geschrieben: 08.06.2018 09:20 Gutes Gelingen!
Wüsche ich mir selber auch :? Wird ja dann Primiere sein...
VW T2a (schweizer Ex-PTT-Bus), Typ 21-515, RHD, Hochdach, MJ 68, 1. IV 69
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Norbert*848b
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Avispa,
Avispa66 hat geschrieben: 08.06.2018 11:42 Kenne Hylomar (verwende ich bei meinen Vespa-Motoren, aber eine furchtbar klebrige Sauerei)
Hylomar wird von vielen auch als "Blauer Motortot" bezeichnet und das hat seinen Grund.
Loctite 574 für die Flächen bzw. so etwas hier: https://www.typ4shop.de/product_info.ph ... b59c152c4a
Für die Zylinderfüße ggf. auch einsetzbar, wie erwähnt, hab da an dieser Stelle das Dirko HT genommen. Da hat so das gleiche Verhalten wie ELASTOSIL N189, welches Limbach für die Flugmotoren dort nimmt (Curil T wurde schon länger abgewählt).
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Avispa66
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Re: Archäologie am Typ 1 Motor. Hab Fragen!

Beitrag von Avispa66 »

Norbert*848b hat geschrieben: 08.06.2018 09:20 Die originalen mitgelieferten Papierdichtungen aus dem Motordichtsatz sollte man nicht verwenden, das bleibt nicht nachhaltig dicht, so die allgemeine Erfahrung.
Gibts denn vielleicht Alu-Dichtungen, oder wie?

PS: Man merkt, dass ich aus der Vespa-Hobby-Welt komme, da gibt es die Alu-Dichtungen... Aaaaber, das ist ja auch Zwo-Takt-Welt, also gaaaanz was anderes :)
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