Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

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josef.sommerauer
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Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von josef.sommerauer »

Hallo Freund der luftgekühlten Busse.

Ich besitze eine T2b Baujahr 1977. Ich habe folgendes Problem. Wenn ich länger mit meinem Bus unterwegs bis > 1h, fängt auf einmal des Motor an zu stottern und stirbt nach spätestens einer Minute komplett ab. Wenn ich dann 10 Minuten warte kann ich den Motor wieder starten und normal weiter fahren. Davor lässt sich der Motor bicht starten. Danach kann sein das ich eine weiter Stunde ohne Probleme fahren kann oder das Problem tritt nach 30 minuten wieder auf.

An dem Problem haben sich schon einige Mechaniker den Kopf zerbrochen, aber keiner hat bis jetzt den Grund gefunden.

Getauscht bzw. überprüft wurde bis jetzt:
- Tank geöffnet und gereinigt (keine Verunreinigungen)
- Benzinfilter
- Benzinpumpe
- Zündspule und Zündung
- Vendile überprüft und eingstellt
- Luftfiter
- Zündkerzen


Hat wer von euch noch eine Idee?


LG Josef
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ghiafix
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von ghiafix »

Welcher Motor ist verbaut?
Typ1 1600ccm?
Dann kontrolliere das Vorwärmrohr. Wenn das zu / verstopft ist, kann es sein, dass der Vergaser vereist.

Harald
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So, nu hab' ich auch 'nen Blog:
https://stallarbeiten.blogspot.com
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Norbert*848b
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Josef,
ghiafix hat geschrieben: 27.07.2018 10:01 Welcher Motor ist verbaut?
Ja, das wäre schon ein wichtiger Hinweis, noch Kontaktzündung?. :wink:
josef.sommerayer hat geschrieben: 27.07.2018 09:49 Zündspule und Zündung
… nur geprüft oder getauscht? Ist die richtige Zündspule verbaut? Bei Kontaktzündung sollte der Primärwiderstand nicht kleiner 3 Ohm sein.
Verteilerfinger auch getauscht? Dieser sollte einen Widerstand von 5 kOhm bei einer Kontaktzündung haben.

Tankentlüftung überprüft? Oben im Motorraum kommen von rechts und links dünne Rohre. Die werden mit einem T-Stück zusammengeführt und dann geht es weiter zu einem Anschluss auf das Luftfilter.
Von diesem Anschluss sollte man "durchpusten" können. Bitte nur vorsichtig mit sehr wenig Pressluft arbeiten, am besten nur mit einer Handpumpe und vor allen Dingen
Tankdeckel entfernen , sonst könnte der Tank beschädigt werden!

Es wäre der Sache zweckdienlich gewesen wenn Du bereits herausgefunden hättest, ob es an mangelnder Spritzufuhr oder an fehlendem Zündfunken scheitert.
Normalerweise braucht das dann zwei Leute.
Zündfunkentest: Den mittleren Stecker von der Verteilerkappe abnehmen und in nächster Umgebung so im Abstand etwa 3 mm gegen Masse halten. Der Helfer betätigt den Anlasser-Schalter und man selbst beobachtet ob da ein Funke überspringt.
Spritzufuhr: Man rüstet sich mit einem kleinen Behälter sowie Schlauch und Verbindungsstück aus, zieht dann die Spritleitung vom Vergaser ab, steckt das Verbindungsstück mit Schlauch drauf und hält den in den Behälter. Nun dreht der Helfer wieder den Anlasser-Schalter und man schaut, ob Sprit gefördert wird. Dabei bitte umsichtig wegen der Brandgefahr arbeiten!
Viel Erfolg!
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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josef.sommerauer
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von josef.sommerauer »

ja der.motor ist ein Typ1 1600ccm. Zündspule wurde getauscht und Kontake überprüft bzw. Wiederstand gemessen.
Danke für die Ideen! Ich werde mal meine Hausaufgaben machen und euch dann Bescheid geben :)
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josef.sommerauer
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von josef.sommerauer »

Norbert*848b hat geschrieben: 27.07.2018 10:42

Tankentlüftung überprüft? Oben im Motorraum kommen von rechts und links dünne Rohre. Die werden mit einem T-Stück zusammengeführt und dann geht es weiter zu einem Anschluss auf das Luftfilter.
Von diesem Anschluss sollte man "durchpusten" können. Bitte nur vorsichtig mit sehr wenig Pressluft arbeiten, am besten nur mit einer Handpumpe und vor allen Dingen
Tankdeckel entfernen , sonst könnte der Tank beschädigt werden!
Ich hab probiert in den schlauch zu blasen, ohne erfolg. sollte das ohne wiederzand gehen?
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Norbert*848b
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Josef,
josef.sommerayer hat geschrieben: 27.07.2018 15:10 Ich hab probiert in den schlauch zu blasen, ohne Erfolg. sollte das ohne Wiederstand gehen?
Ja, so ganz ohne Widerstand nicht wirklich (die Kondensatoren in den "Ohren" haben ja Kapillaren), es ist also nicht so wenn man in einen Strohhalm pustet.
Man sollte aber Luft mit etwas Anstrengung und reiner Lungenkraft durchbringen können.
Ich hab das einmal eben gerade an meinem Fahrzeug so ausprobiert, geht also.
Für eine qualitative Bestimmung kann man sich an meinem Messaufbau orientieren.
viewtopic.php?f=16&t=16483#p229564
Bei geöffnetem Tankdeckel sollte also kein Druck aufzubauen sein bzw. ein Druckabfall sollte umgehend schnell stattfinden.

Es ist für mich jetzt etwas befremdlich, dass Du überhaupt keine Luft durchbekommst, schließlich haben wir ja 2 Entlüftungsleitungen, eine von rechts und eine von links.
Hast Du einmal versucht, die Leitungen einzeln durchzublasen indem Du das T-Stück entfernst?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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josef.sommerauer
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von josef.sommerauer »

Ich werde das Morgen ausprobiern. Was kann ich machen dass durch die Schläuche wieder Luft kommt? Mit druck "freiblassen" ist glaub ich nicht so die Gute Idee.
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Norbert*848b
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Josef,
josef.sommerayer hat geschrieben: 28.07.2018 00:02 Was kann ich machen dass durch die Schläuche wieder Luft kommt? Mit druck "freiblassen" ist glaub ich nicht so die Gute Idee.
Mit Druck freiblasen empfiehlt sich nur, wenn Du alles frei gelegt hast, also auch im Tankbereich sehen kannst, ob Dir da nicht ein Schlauch abgesprungen ist.
Das bedeutet natürlich Motor raus und Tankschottwand abnehmen. Aber was solls, alles andere wäre Pfusch. Wir haben ja hier einen recht sensiblen Bereich, wo es letztendlich um Brandgefahr geht.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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josef.sommerauer
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von josef.sommerauer »

Ok, Danke.

Werd mir auf jedenfall noch zuvor anschaun wies mit Kraftstoff zufuhr bzw. Zündfunken ausschaut wenn er abstirbt.

Kann wer ein gutes Bus empfehlen für den Aus- bzw. Einbau des Motors? Hab den Bus jetzt schon 8 Jahre aber hab mir immer davor gedrückt am Motor zu schauben :-)
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Thomas R.
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Re: Motor stirb aus unbekannten Gründen ab

Beitrag von Thomas R. »

ghiafix hat geschrieben: 27.07.2018 10:01 Welcher Motor ist verbaut?
Typ1 1600ccm?
Dann kontrolliere das Vorwärmrohr. Wenn das zu / verstopft ist, kann es sein, dass der Vergaser vereist.

Harald
Hallo Josef,
ich bin selbst nicht der Fachmann, aber Harald hat eine für mich nachvollziehbare mögliche Ursache genannt, zu der du dich bisher gar nicht geäußerst hat.

Spritzzufuhr könnte ich nicht ausschließen, aber dass das erst nach 1 Stunde Fahrt auftritt ist mir ein bisschen spät. In der Zeit gehen doch schon 10 Liter aus dem Tank, während nach 10 Minuten sich der Unterdruck abgebaut haben soll? Das kann man auch testen, in dem man im Moment des „Ereignisfalls“ den Tankdeckel öffnet und darauf achtet, ob es zischt, also der Unterdruck sich darüber abbaut. Wenn er dann auch sofort wieder läuft, wäre die Ursache gefunden.
Unabhängig davon muss die Tankentlüftung funktionieren.

Aber das mit dem Vereisen des Vergasers bei verstopftem Vorwärmrohr wäre jetzt mein erster Kandidat und lässt sich ja auch leicht prüfen (Vergaser kalt im „Ereignisfall“).

Gruß
Thomas
VW Bulli T2b, 1978, 7-Sitzer, 2.0 Liter Einspritzer, Reimport aus Kalifornien
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