Motorkauf...worauf achten?

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Bulli-fan78
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Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Bulli-fan78 »

Hallöle,
ich bin zur Zeit an ein paar Motoren dran, die noch erschwinglich sind ( 1500-2500€).
Das da noch Arbeit drin steckt ist klar.
Wenn so ein Motor komplett da steht zum Verkauf, gibt es da eine Möglichkeit den zu testen,
also Benzin, Batterie o.ä.?
Worauf muss ich sonst noch achten beim CJ Motor?
Ich könnte auch revidierte Komplettmotoren bekommen. Die liegen bei ca.6500€ einbaufertig. Ich müsste jedoch einen alten Motor abgeben.
Was haltet Ihr davon?

Viele Grüße, Peter
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Norbert*848b
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Peter,
leider ist das Wissen / die Kenntnis und Routine über die Jahre echt verblasst. :?
Wenn wir damals zu meiner / unserer Jugendzeit einen gebrauchten Motor (als Long Block, also der reine Motorblock mit montierten Zylinderköpfen ) kaufen wollten / mussten, hatten wir immer auf das Axialspiel der KW geachtet. Ließ sich die Riemenscheibe hin und her bewegen, war das ein absolutes "No Go", wie man es heutzutage bezeichnen würde, denn dann wäre das komplette Programm einer Motorrevision nötig gewesen (Hauptlager ausgelutscht und weitere, schlecht kalkulierbare Folgekosten).
Nach etwas negativen Erfahrungen waren wir dann derart präpariert, eine Getriebeglocke nebst Anlasser und Batterie mit entsprechender Verkabelung dabei zu haben, um auch die Kompression überprüfen zu können. :D
… ich hoffe, Du kannst mit meiner AW etwas anfangen, ansonsten nachfragen.

PS: Ggf. könnte man noch den noch den Nockenhub mit einem Messschieber nachmessen, d.h. bei abgenommenen Zylinderkopfhauben überprüfen, ob alle Ventile ausreichend und gleichermaßen geöffnet werden.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Bulli-fan78
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Bulli-fan78 »

Danke schön für die Info Norbert 😉
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Sgt. Pepper
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

um den Pflegezustand eines Motors zu bewerten kann man auch mal unter die Ventildeckel gucken. Das geht ja relativ schnell.
Starke Verkrustungen und viele Ölablagerungen deuten darauf hin, dass der Motor recht heiß gelaufen ist und/oder die Ölwechsel-Intervalle nicht immer eingehalten wurden.
Bei einem gesunden und gepflegten Motor zeigen sich hier lediglich Verfärbungen aber keine größeren Ablagerungen.
So zumindest meine Erfahrungen.

Hier mal Beispiele:
Typ1 mit hoher Laufleistung und "liebloser" Wartung:
DSC05063_klein.JPG
Typ4 mit regelmäßigem Ölwechsel:
IMG_20181110_101250_klein.jpg
Man muss sich aber im Klaren sein, dass man nicht in den Motor gucken kann und das alles natürlich nur Indikatoren sind.

Grüße,
Stephan
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Tanjas&Thomas_T2b
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Tanjas&Thomas_T2b »

Moin Peter,

es ist nicht unbedingt ein Vorteil, wenn der Motor schon ein Tauschmotor ist.
Die sind meist aus irgendwelchen mäßig gut überholten Altteilen zusammen gebaut worden.
Zu erkennen an einem Zeichen das etwas an den grünen Punkt erinnert mit einem VW Logo.

Diese Motoren sind ggf. schon mal auf das erste oder zweite Übermaß bearbeitet worden und sind dann an der Überholungsgrenze.

Wenn du die Stößel raus nimmst, kannst du eventuell schon an der Nockenwelle sehen, wie sehr die verschlissen ist.
Hier mal Bilder in einem anderen Beitrag, auf denen man erkennen kann wie die Nockenwelle aussehen sollte:
https://forum.bulli.org/viewtopic.php?f ... %C3%B6lnut

Wenn die Nockenwelle Einlaufspuren hat, deutet das auf eine recht hohe Laufleistung hin.

Ansonsten ist ein gebrauchter Motor immer eine Wundertüte, bei dem man von außen nicht viel zum wahren Zustand sagen kann.
Selbst bei einer brauchbaren Kompression hatte ich schon 3l Ölverbrauch auf 1000km.
Und gefahren ist der Motor trotzdem sehr schön.


Viele Grüße
Thomas
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Bulli-fan78
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Bulli-fan78 »

Hi Jungs, danke für die gutgemeinten Tips... ich bin mal gespannt was der Motor für Überraschungen bereit hält 😅. Viele Grüße
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Theo
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Theo »

moin
meine erfahrung ist das 9 von 10 motoren ( typ4) umfangreiche arbeiten nach sich ziehen ..Spinteln ,Planen , neue kolben,stössel,nockenwelle usw...
die zeiten wo man einen gebrauchten gekauft hat und mit dem noch mal 50 tausend abgerissen hat sind schon lange vorbei ...die haben es alle hinter sich!
bedenkt man das einige schon über 1000€ für ein altteil haben wollen das nicht einmal vollständig ist ( bleche ,heizbirnen,auspuff...usw) würde ich an deiner stelle eine ruine kaufen und sie mir instandsetzen lassen von jemand den du kennst , oder selbst dann bist du für einen rumpfmotor mit 3500-4500€ dabei....

ich an deiner stelle würde keinen gebrauchten kaufen und einbauen , habe vor ein paar wochen solch ein teil erst wieder zerlegen müssen das ein forumsmitglied gekauft hatte mit dem ergebniss das alles defekt war was defekt sein kann....spare lieber noch ein wenig und/oder lass dein projekt etwas länger dauern und baue dir was anständiges dann ärgerst du dich nicht....bedenke das diese motoren alle 30,40 jahre alt sind da ist nichts mehr so das es noch weitere 20.000km hällt....in meiner werkstatt habe ich ca 40 stück typ4 herumliegen von diesen ganzen motoren ist nur ein einziger dabei dessen lagergasse nicht oval ist!!!
baue dir keinen gebrauchten ein!!! :steine:
Gruss
THEO


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Avispa66
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Avispa66 »

T2 Grieche hat geschrieben: 09.10.2019 06:26 ....spare lieber noch ein wenig und/oder lass dein projekt etwas länger dauern und baue dir was anständiges dann ärgerst du dich nicht...
meine Worte und genau so mach ich es.
Leider dauert das Projekt bereits fast 2 Jahre.
Einerseits brauchte ich einige Anläufe bis der richtige/geeignete Motorbauer gefunden war.
Andererseits hab ich die Aufbereitung des vielen Gebleches echt unterschätzt.
Das Gute (oder Übel) ist, dass ich kein Zeitdruck habe.
Alles in allem sehr lehrreich und spannend, und ich weiss dann haargenau was ich hab.
Kann ich nur empfehlen.

Viele Grüsse
Avispa66
VW T2a (schweizer Ex-PTT-Bus), Typ 21-515, RHD, Hochdach, MJ 68, 1. IV 69
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Sgt. Pepper
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

ein überholter Motor ist natürlich immer besser, als ein gebrauchter mit unbekannter Vorgschichte und Zustand, keine Frage. Allerdings ist es nicht jedem bestimmt, dass er das technische Vertständnis besitzt diesen auch selber zu überholen. Wenn dann noch die Kohle für den professionellen Motorenbauer knapp ist, bleiben halt nur wenige Optionen.

Was klar ist, die Motoren, insbesondere die Typ4 sind extrem zäh und laufen auch im Endstadium noch recht passabel, auch mit krummen Lagergassen. Als ich meinen damals zerlegt habe, wegen des hohen Ölverbrauches, war ich total geschockt des Zustandes wegen. Nockenwelle total hinüber, Köpfe teilweise gerissen und Ventilführungen komplett verschlissen. Kolben hatten Einschläge und die Zylnder waren total ausgelutscht. Hauptlager hatte mal jemand mehrfach falsch montiert und entsprechend waren diese verformt. Und, das Teil lief und das viele Jahre. Man hat dem Motor seinen Zustand weder angesehen noch angehört.
Was ich meine ist, das die allermeisten Motoren natürlich immer irgendwo handlungdbedarf haben, aber das sie dennoch zuverlässig laufen können. Ensprechend kann man auch mit einem gebrauchten Motor noch eine Weile Ruhe haben, wenn man natürlich keine absolute Grotte erwischt. Es ist aber leider recht schwer, sowas festzustellen, weil die Dinger halt immer irgendwie noch laufen und das meist ganz passabel. Probleme zeigen sich halt leider erst, wenn es wirklich schon heftig und meist zuspät ist.

Grüße,
Stephan
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Theo
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Re: Motorkauf...worauf achten?

Beitrag von Theo »

Sgt. Pepper hat geschrieben: 09.10.2019 11:39 Moin,

ein überholter Motor ist natürlich immer besser, als ein gebrauchter mit unbekannter Vorgschichte und Zustand, keine Frage. Allerdings ist es nicht jedem bestimmt, dass er das technische Vertständnis besitzt diesen auch selber zu überholen. Wenn dann noch die Kohle für den professionellen Motorenbauer knapp ist, bleiben halt nur wenige Optionen.

Was klar ist, die Motoren, insbesondere die Typ4 sind extrem zäh und laufen auch im Endstadium noch recht passabel, auch mit krummen Lagergassen. Als ich meinen damals zerlegt habe, wegen des hohen Ölverbrauches, war ich total geschockt des Zustandes wegen. Nockenwelle total hinüber, Köpfe teilweise gerissen und Ventilführungen komplett verschlissen. Kolben hatten Einschläge und die Zylnder waren total ausgelutscht. Hauptlager hatte mal jemand mehrfach falsch montiert und entsprechend waren diese verformt. Und, das Teil lief und das viele Jahre. Man hat dem Motor seinen Zustand weder angesehen noch angehört.
Was ich meine ist, das die allermeisten Motoren natürlich immer irgendwo handlungdbedarf haben, aber das sie dennoch zuverlässig laufen können. Ensprechend kann man auch mit einem gebrauchten Motor noch eine Weile Ruhe haben, wenn man natürlich keine absolute Grotte erwischt. Es ist aber leider recht schwer, sowas festzustellen, weil die Dinger halt immer irgendwie noch laufen und das meist ganz passabel. Probleme zeigen sich halt leider erst, wenn es wirklich schon heftig und meist zuspät ist.

Grüße,
Stephan
.....eigentlich wiedersprichst du dir selbst....dein beitrag oben beschreibt den istzustand eines gebrauchten motors nun stell dir vor du kaufst so ein teil für ( X €) und baust den ein....und nach einigen kilometern auf der autobahn in richtung Rimini versagt die kiste.. :flop: ...na klar hat nicht jeder die möglichkeit irgwendwem 10000 in den rachen zu werfen aber dafür gibt es ja das forum in dem es immer jemand gibt der das günstiger anbietet bzw jemanden kennt usw... das teure an diesen motoren sind die teile und die muss man so oder so bezahlen ob du den motor machst ,ich oder ein sogenannter motorenbauer...oder?....einen gebrauchten zu erwerben der noch viele Km oder jahre hällt ist wie ein 4 im Lotto....es gibt bestimmt den ein oder anderen aber das ist sehr ,sehr dünn.....
theo
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