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Motorverblechung entfernen

Verfasst: 09.10.2019 09:20
von artiste
Hallo zusammen,
ich bin aktuell dabei einen Typ1 Motor zu überholen. Nach gut 50 Jahren sind die Schrauben der Motorverblechung ziemlich vergammelt und kaum zu lösen. Speziell die Schrauben im Bereich der Einlasskanäle, die im Motorgehäuse sitzen, machen Probleme. Ein Kopf ist bereits abgebrochen. Die üblichen Tipps mit WD40, Hitze etc. habe ich schon alle ohne großen Erfolg ausprobiert. Wie ist hier das übliche Vorgehen? Köpfe ab, ausbohren und neue Gewinde? Gibt es vielleicht doch noch einfachere Verfahren?
Vielen Dank,
Maik

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 09.10.2019 09:30
von Tanjas&Thomas_T2b
Moin Maik,

erst einmal immer schön den Dreck aus dem Schraubenkopf raus holen, damit der Schraubendreher auch richtig greifen kann.
Dann den richtigen Schraubendreher verwenden, einen "Philips" Größe 3 im Handel unter der Bezeichnung PH3 erhältlich.

Da du einen Schrauenkopf abgerissen hast, wirst du vermutlich schon den richtigen Schraubendreher haben.
Viele Nutzer nehmen einen PH2 und vermurksen die Schraubenköpfe.

Wenn die Schrauben nun im Block fest gegammelt sind, nehme ich "Interflon fin Super" und lasse das mehrere Tage einwirken.
Für die ganz hartnäckigen Fälle kann ein "Handschlagschrauber" helfen. Durch die Impulskräfte beim Schlagen, löst sich so manche Schraube.

Wenn die Schraube erst mal ab ist, hilft nur noch ausbohren und Gewinde nachschneiden.

Viel Erfolg,
Thomas

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 09.10.2019 11:24
von Norbert*848b
Hallo Maik,
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 09.10.2019 09:30 Für die ganz hartnäckigen Fälle kann ein "Handschlagschrauber" helfen. Durch die Impulskräfte beim Schlagen, löst sich so manche Schraube.
Ja, das klappt meistens ganz gut, leider auch nicht immer, denn mit dieser Methode hatte ich auch schon Schrauben abgerissen. :(
Merkt man rechtzeitig, dass sich die Schraube vehement wehrt, hilft es oftmals einen großzügigen Schweißpunkt auf die Schraube zu setzen.
Dann etwas abwarten, ggf. Schlitz schleifen und Schraubendreher oder Gripzange am Schweißpunkt selbst ansetzen.
Tanjas&Thomas_T2b hat geschrieben: 09.10.2019 09:30 Wenn die Schraube erst mal ab ist, hilft nur noch ausbohren und Gewinde nachschneiden.

Ja, das wäre dann ein Fall für Helicoileinsätze. :wink:

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 09.10.2019 19:05
von bullijochen
In solchen Fällen den Schraubenkopf sauber machen, einen Schraubenzieher in den Schraubenkopf stecken und dann mit dem Hammer mehrmals richtig mit Schmackes draufklopfen. Das hat zwei Effekte erstens greift danach der Schraubendreher richtig gut und das Gewinde löst sich..
Manchma gibt dann allerdings auch das Blech nach.. die Schrauben die im Bloch sitzen gehen relativ gut raus mit der Methode.. die die nur im Blech sitzen kann man von einer zweiten Person noch ein möglichst massives Stück Stahl gegenhalten.. dann ziehen die Schläge auf die Schraube besser.. und klar in Ballistrol ertränken.. das geht besser als wd40... meine Erfahrung
Gruß Jochen

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 10.10.2019 06:33
von goggobiber
Hallo Maik,

es hilft viel, wenn man mehrere Tage Zeit hat und währenddessen die sauber gemachten Schrauben mehrmals mit "Caramba Rasant" einsprüht. Zusätzliche Schläge auf die Schraubenköpfe sind sicher auch hilfreich.
Gegenüber dem normalen Caramba wird bei "Rasant" auf alle zusätzlichen Wirkungen wie Schmierung, Wasserverdrängung usw. verzichtet, zugunsten optimalen Rostöse-Effekts. Wenn das Zeug lange genug gewirkt hat, kann man die Schrauben fast mit der Hand herausdrehen (ich übertreibe nur wenig :wink: ).

Guten Erfolg.

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 10.10.2019 09:17
von MichaIN
Hallo,

also sind die großen Kreuzschlitzschrauben überall die Originalausführung?
Bei mir ist es etwas gemischt - meistens Kreuzschlitz, 2-3 Sechskant, 2 Schlitz.

Gruß Michael

Re: Motorverblechung entfernen

Verfasst: 10.10.2019 14:05
von artiste
Hallo und Danke für eure raschen Antworten!
Ich merke,ich bin schon auf dem richtigen Weg gewesen. Gutes Werkzeug, verschiedene Kriechöle, Rostlöser etc und viel Zeit und Geduld. Dann werde ich mal so weitermachen. Einmal Ausbohren und Gewindeeinsatz ist mir bereits sicher :(
Gruß,
Maik