ventile einschleifen

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dietmar2
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ventile einschleifen

Beitrag von dietmar2 »

moin jungs,

jetzt, nach den feiertagen+ dem ganzen müßiggang, habe auch ich mich mal meinem reserve 1,6l as gewidmet,
der plan: den in ordnung bringen + einbauen und den saumäßig siffenden verbauten as später
abdichten und einbaufertig bereitlegen, naja vorab: der reservist sprang, am ebenfalls noch so
rumliegenden getriebe und mit sprit aus der flasche, bereitwillig an und lief halbwegs stabil, aber...
nachdem die kompressionsmessung (nach ventilspielkontrolle/einstellung) auf 3zylindern werte kurz über 9bar anzeigte
und nur auf zyl 2 läppische 5,xbar hergab, war jedoch kopf abnehmen und kolbenbegutachtung angesagt,
(schade eigentlich, war zwar dreckig, aber trocken der motor)
leider sehr deutlichen riss zwischen den ventilen festgestellt, der dazugehörende kolben wies feine risse in kolbenbolzennähe aus... oje,

ich habe mich für originale (und wirklich!) neuwertige 043er köpfe entschieden, die ventile darin sahen ebenfalls neuwertig aus, habe
sie dennoch mal rausgenommen, dabei habe ich mal mein neues helferlein ausprobiert:
BildBildBild
ich muß sagen, der kleine gefällt und tut seinen job anständig! selbst das raus&reinpopeln der kegelhalbmonde ging genausogut,
wie mit dem üblichen universalverdächtigen:
BildBild
(der niedliche magnetstift zum rauspopeln ist natürlich auch gold wert..., rein dann aber mit nem kleinen schraubenzieher)
dann die ventile 1xgrob+1xfein eingeschliffen (die warn wirklich noch top, mehr n reinigungsschliff):
BildBildBild

so und eben in der garage dann noch die ebenfalls georderten aaperformancezylinder mit vormontiertem kolben auf dünnem dirko ht-film mit dem rechten zylkopf angezogen (1x 10nm + 1x 25nm)
BildBild

und ja, ich habe die vormontierten kolben vorher aus den zylindern gezogen, die kolbenringe abgenommen, 120gradversatz und ringstoßspiel im zylinder (0,3) war i.o, sicher is sicher,

die experten werden sicherlich noch gute hinweise beisteuern (gerne, denn die 2.te seite steht ja noch aus), meine fragen in die runde:
1. da ich ja nun 1x stark siffende stößelschutzrohre (im noch verbauten motor) habe, neben anderen leckagen.., verwende ich mal die gezeigten teleskoprohre,
um im wiederholungsfall, nicht den motor deswegen rausreißen zu müssen..., hat mit den dingern jemand erfahrungen (hoffentl. positive)?? die wollte ich dann beim nächsten patienten auch verwenden?
2. unterm zylinder dirko ht (da waren auch feine reste von dichtmittel zu erkennen, den kopf dann aber ohne alles drauf, oder verwendet da jemand außer öl noch andere chemie??

schönen abend aus hro
dietmar
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Norbert*848b
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Dietmar,
wenn man Teleskoprohre verwendet, die man ja normalerweise erst nach aufsetzen des Zylinderkopfes einsetzt, geht man eigentlich nach dem Anzugsschema des Typ 4 Motors vor. :wink:
Verstanden?
Gute Erfahrungen habe ich mit diesen Stösselschutzrohren gemacht: https://www.csp-shop.de/motor/stoessels ... 1120a.html
Die mit dem Gewinde sagten mir nicht so zu, mögen aber auch dicht halten, man sollte aber wirklich Feinmotoriker sein, um das Anzugsmoment nicht zu übertreiben.
(dann lieber die Sache vorsichtig angehen und ggf. bei Undichtigkeit nachdrehen.)
Bei den federbelasteten ist das kein kein Thema, was ich aus der Erfahrung zu berichten weiß. :D
dietmar2 hat geschrieben: 08.01.2020 21:37 unterm zylinder dirko ht (da waren auch feine reste von dichtmittel zu erkennen, den kopf dann aber ohne alles drauf, oder verwendet da jemand außer öl noch andere chemie??

Ja, am Zylinderfuß Dirko HT und oben definitiv nichts, das passt so und mache ich auch nicht anders.

BTW: Für die Teleskoprohre sollte man immer passende O-Ringe parat halten. Geht / muss man da später wieder einmal dran, sollte man die unbedingt neu nehmen.
Die alten haben sich dann gesetzt und man bekommt das nur durch neue wieder dicht. … woher ich das wohl weiß. :stupid:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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dietmar2
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von dietmar2 »

moin norbert, nach dir kann man 'ne uhr stellen!

nur zum verständnis für mich: der 2.te gang zylkopfmutten anziehen
entspricht ja von der reihenfolge der für den typ4 (richtig?),
lediglich das anzugsmoment statt 25nm auf 30nm erhöhen,
das kann ich nach lösen der teleskope doch nochmal machen,
am I right?

gruß aus hro dietmar

p.s. die teleskoprohre teste ich denn mal, beim nächsten patienten gleich die "besseren"
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dietmar2
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von dietmar2 »

ja, norbert,

2.tes ps (verdammt kurze zeit zum editieren):
die teleskope sind natürlich erst nach kopf anziehen reingekommen,
meintest du das (ebenfalls) mit :wink: ?

gruß dietmar
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Norbert*848b
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Dietmar,
dietmar2 hat geschrieben: 09.01.2020 09:48 nur zum verständnis für mich: der 2.te gang zylkopfmutten anziehen
entspricht ja von der reihenfolge der für den typ4 (richtig?)
Genauso ist das.
dietmar2 hat geschrieben: 09.01.2020 09:48 lediglich das anzugsmoment statt 25nm auf 30nm erhöhen
Ich hab aber nichts zur Drehmomenterhöhung angemerkt. Offiziell bleibt es bei 25Nm lt. Reparaturleitfaden.
Natürlich ist mir bekannt, dass viele Motorbauer bei den 8 mm Stehbolzen auf 30 Nm gehen.
Voraussetzung sind aber originale VW- oder Chromoly-Bolzen. Das sollte jeder für sich entscheiden und ggf. auf eigene Gefahr machen.
dietmar2 hat geschrieben: 09.01.2020 09:58 die teleskope sind natürlich erst nach kopf anziehen reingekommen
Ja, macht man beim Typ 4 Motor schließlich auch so. Deshalb erübrigt sich ja die erste Anzugsreihenfolge und wäre sogar falsch.
Beim Typ 1 Motor hat man diese erste Folge nur machen müssen, um die festen Stösselschutzrohre erst einmal "vorzudrücken".
Alles verstanden?
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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schrauberger
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von schrauberger »

[quote=Norbert*848b post_id=262964 time=1578570633 user_id=6131

Ja, macht man beim Typ 4 Motor schließlich auch so. Deshalb erübrigt sich ja die erste Anzugsreihenfolge und wäre sogar falsch.
[/quote]

Hallo Norbert,
hab verstanden wieso, aber nicht wirklich warum das falsch sein könnte. :?:

Ich lege vor dem anziehen von Schrauben am Motor generell alle Muttern mit ca.5Nm an, bevor ich mit dem Drehmomentschlüssel, egal ob ich in einem oder in mehreren Folgen anziehe.
Wichtig ist natürlich, daß bei der letzten Folge das Losbrechmoment überwunden wird, und sich noch bisschen was dreht.

Viele Grüße, Ralph
Schöne Grüße aus Geisingen,

Biete in Originalqualität:
Reparaturbleche für Laderaumboden und
Typ4 Wärmetauscher.
Sämtliche BKV-Unterdruckleitungen und
Nachlaufleitungen für Bremsflüssigkeit.
Folxwagen
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von Folxwagen »

Hallo Dietmar,

ich finde Teleskop-SSR auch besser, baue allerdings auch lieber die rein gefederten ein. Hatte früher ein paar mal geschraubte TSSR eingebaut, war leider nicht sehr zufrieden, da undicht.

Gruß aus Schweden

Ronald
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dietmar2
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von dietmar2 »

alter schwede,
da machst du mir ja mut ronald, egal sind gekauft>>werden ausprobiert,
habe eben die 2.te seite montiert + alle zylkopfschrauben sind jetzt
(teilweise im 3.ten gang) mit 28nm angezogen :mrgreen:

gruß aus hro, dietmar
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Norbert*848b
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Re: ventile einschleifen

Beitrag von Norbert*848b »

dietmar2 hat geschrieben: 09.01.2020 19:00 (teilweise im 3.ten gang) mit 28nm angezogen
Gut dem Dinge, hab ich letztendlich auch so gemacht (auf anraten von Orra). :mrgreen:
schrauberger hat geschrieben: 09.01.2020 13:28 … hab verstanden wieso, aber nicht wirklich warum das falsch sein könnte.
Why not?, man zieht halt eben immer über Kreuz (und entsprechender Erweiterung) an. :wink:
… so denn von den "festen" Stösselschutzrohren kein mechanischer Widerstand entgegen gebracht wird.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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