Tankanzeige, Konstanter, Geber....

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artiste
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Re: Tankanzeige, Konstanter, Geber....

Beitrag von artiste »

Hallo zusammen,

weil das Thema gerade wieder hochkommt und ich auch Probleme mit der Anzeige habe, hänge ich mich mal an den Thread dran. Ich habe einen T2a MJ 71, also ohne Konstanter. Im Rahmen des Wiederaufbaus habe ich einen neuen Geber (Tauchrohr) und auch ein neues Instrument verbaut. Ein neuer Kabelbaum ist ebenfalls drin und alle Massepunkte sind inzwischen mehrfach geprüft. Trotz allem zeigt die Anzeige nie voll bei vollem Tank an. Die Nadel steht irgendwo zwischen 3/4 und voll. Jetzt habe ich gerade aus anderen Gründen Motor und Getriebe draußen und somit einwandfreien Zugang zu allen relevanten Stellen. Welche Widerstände müsste ich bei leerem und vollem Tank messen? Was kann ich einstellen/ändern/verbessern, wenn ich keinen Konstanter habe?

Vielen Dank,
Maik
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Norbert*848b
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Re: Tankanzeige, Konstanter, Geber....

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Maik,
artiste hat geschrieben: 29.10.2018 11:09 Welche Widerstände müsste ich bei leerem und vollem Tank messen?
Voller Tank 0 - 3 Ohm, Widerstand gemessen von Masse Instrument zum Geber.
Leerer Tank 78 - etwa 80 Ohm, Widerstand gemessen von Masse Instrument zum Geber.
(Und die Masse Instrumente zur Fahrzeugmasse sollte einwandfrei sein!)

Zur Fehlerbeseitigung und zum Eingrenzen sollte allerdings das Messprinzip des Tankgebers älterer Bauart klar sein.
Es handelt sich um ein sog. Kreuzspulinstrument (Quotientenmesswerk, balanced coil fuel gauge, double coil moving-iron meter),
also um kein normales Drehspulmessinstrument.

Nur die obere Spule ist mit seinem Magnetfeld voll wirksam, wenn der Geber mit seinem Widerstand gegen "0" geht und somit wird "Vollausschlag" der Tankanzeige bewirkt.
Die Geberseite vom Messinstrument gegen Masse halten, sollte also die "voll-Anzeige" bringen. Ist das nicht der Fall, so sollte nach VW-Angaben das Messgerät auszutauschen sein (eine vernünftige Masse am Mesinstrument sollte aber die Voraussetzung sein). Etwas über eine Feinkalibrierung konnte ich nicht in Erfahrung bringen, das ist nur beim Hitzedrahtinstrument möglich.

Bei leerem Tank wird die "Down-" bzw. "Leer-Spule mit seinem Magnetfeld wirksam und wirkt dem Magnetfeld der "Up-Spule" entgegen, was letztendlich zur "Leer-Anzeige" führt.
Im Netz habe ich folgendes Prinzip-Schaltbild finden können, allerdings nur für 6V:
Y-gauge_111422201910.jpg
artiste hat geschrieben: 29.10.2018 11:09 Was kann ich einstellen/ändern/verbessern, wenn ich keinen Konstanter habe?
Ja, wenn ich das nur wüsste. Sicherlich wird niemand von mir erwarten können, dass ich meinen Bus auseinander pflücke, um mich der "Forschung" zu widmen.
(Obwohl ich das für ein interessantes, herausfordenndes Thema halte.)
Wenn mir jemand sein Messgerät zur Verfügung stellen möchte, kann ich das gern tun. Ersatzwiderstände sowie auch einen Ersatzgeber und Spannungsquelle nebst "Plan im Kopf" hätte ich zu bieten.
BTW: Bei den chinesischen Nachbauten für die Anzeigeinstrumente wäre ich zunächst einmal skeptisch und würde sie erst auf meinem "Labortisch" auf richtige Funktionstüchtigkeit testen wollen.
Ein eher größeres Vertrauen hätte ich für die Gebrauchtteile von Ralf (Ralf VW) übrig.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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artiste
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Re: Tankanzeige, Konstanter, Geber....

Beitrag von artiste »

Hallo Norbert,
vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung. Wenn ich das richtig verstehe, ist die größte Fehlerquelle eine nicht ordentliche Masseverbindung. Ich werde noch einmal ein paar Messungen durchführen und schauen, was dabei herauskommt. Das alte Instrument habe ich auch noch und werde auch das versuchsweise noch einmal verwenden.
Beste Grüße,
Maik
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