Tacho zeigt zu wenige km/h

[Wolfgang T2b *354]

Hallo Thomas,

Aber da wurde es mit einer anderen Nadel mit anderem Gegengewicht gelöst.
Du hast nur zwei Freiheitsgrade: Nullstellung und Gegengewicht.

bist Du sicher, dass das Gegengewicht ein Freiheitsgrad ist? Meine Tachoanpassungen sind schon sehr lange her, doch ich erinnere mich, dass das Gegengewicht ausschließlich dazu dient, das Drehmoment, das aus dem Eigengewicht des Zeigers resultiert, auf Null zu bringen. Die Bauart des Zeigers bedingt ein ganz bestimmtes Gegengewicht. Das ist quasi das mechanische Ausbalancieren des Zeigers, der sonst, wenn er links steht, nachgehen würde und wenn er nach rechts zeigt, vorgehen würde.

In den rechten Geschwindigkeitsbereich bin ich allerdings noch nie gekommen .


Schöne Grüße

Wolfgang

[Tanjas&Thomas_T2b]

bist Du sicher, dass das Gegengewicht ein Freiheitsgrad ist?

Hi Wolfgang,

zumindest hat das Gegengewicht enormen Einfluss auf den Verlauf.
In wie weit das bei unseren Tachos mal eingeplant war sei dahin gestellt.
Wenn man abernun einen Tacho hat, bei dem man so die Genauigkeit wieder herstellen kann finde ich das ein legitimes Mittel.

Und letztendlich muss ja nur der Bereich zwischen 20 -100 kmh recht genau gehen.
Alles was auf der rechten Seite folgt kann dann ja auch nach dem "Mond" gehen.
Für die Schweiz wäre Tempo 120 noch interessant. Aber da kann man sich dann auch mal nach dem Navi richten.

Viele Grüße
Thomas

[Wolfgang T2b *354]

Hi Thomas,

zumindest hat das Gegengewicht enormen Einfluss auf den Verlauf.
In wie weit das bei unseren Tachos mal eingeplant war sei dahin gestellt.
Wenn man abernun einen Tacho hat, bei dem man so die Genauigkeit wieder herstellen kann finde ich das ein legitimes Mittel.

sorry, wenn ich da ein bisschen zäh bleibe: der Zweck des Gegengewichtes ist es, den Zeiger auszubalancieren. VDO hat konstruktiv ab Werk für perfekte Balance gesorgt. Wenn die nicht gegeben ist, dann schaukelt der Zeiger bei jeder Fahrzeugbewegung auf und ab, weil ein undefiniertes Drehmoment auf den Zeiger wirkt.

Natürlich ist es legitim, das Gegengewicht anzupassen, um die Anzeige zu justieren (und das hat ja auch großen Einfluss), doch ich erinnere mich an Deine flammenden Appelle bei den Einspritzsystemen, nicht die Symptome zu beseitigen, sondern an die Ursachen zu gehen . Würde ich hier auch für richtig halten.

Die Ursache der falschen Anzeige liegt sicher nicht am Gegengewicht, sondern irgendwo anders: falsche Nullstellung, Schwergängigkeit, Verschleiß, was auch immer.

Schöne Grüße

Wolfgang

[Tanjas&Thomas_T2b]

Oha,

Wolfgang schlägt mich mit den eigenen Waffen
Du hast ja sicherlich Recht, aber...
Ich sehe das in diesem Fall weniger kritisch.

Wolfgang ja hat immer noch Recht. Mir fällt leider wenig ein, was man außer den Freiheitsgraden Nullstellung und Gegengewicht hat.
Bei der Schmierung wäre es vermutlich eher die Geschwindigkeit, wie schnell der Zeiger sich bewegen kann.
Eventuell gibt es ja auch noch weitere Ideen.

Viele Grüße
Thomas

[Wolfgang T2b *354]

Hi Thomas,

ich wollt' hier wirklich keine Welle machen und mit Waffen schlagen schon gar nicht. Und das Thema ist ja auch nicht kritisch (obwohl die Tachos im Werk als Sicherheitsteile betrachtet wurden, genau wie Bremsen und Lenkungen).
Ich geb' zu, dass mich Dein unermüdlicher Kampf gegen Pseudolösungen schon ein wenig angeregt hat ...

Aber zurück zum eigentlichen Thema: neben der Nullstellung des Zeigers sind erhöhte Reibungskräfte durchaus ein Aspekt. Der Tacho wird zwar mechanisch angetrieben (und die Welle dreht sich auch bei erhöhter Reibung mit der gleichen Drehzahl), doch im Inneren wird der Zeiger elektrisch bewegt. Wenn diese Drehung höheren Reibungskräften ausgesetzt ist, eilt die Anzeige nach. Außerdem arbeiten die Magnetkräfte, die den Zeiger bewegen, gegen eine kleine Spiralfeder. Wenn die erlahmt, verbogen oder verklemmt ist, wird ebenfalls ein falscher Wert angezeigt. Ich erinnere mich nicht mehr, ob die Feder eingestellt werden kann, kenne das aber von anderen Tachos.

Schönen Abend noch

Wolfgang

[Thomas R.]

Hallo,

zur Lösung des Problems kann ich nicht beitragen, aber zum Problembild: mein US Tacho zeigt 50 km/h relativ genau an, aber ab 60/70 km/h gleichmäßig 10 km/h zuviel an.
Wo kann denn da die Ursache liegen?

Nullstellung habe ich noch nicht überprüft.

Grüße
Thomas

[Tanjas&Thomas_T2b]

Wenn diese Drehung höheren Reibungskräften ausgesetzt ist, eilt die Anzeige nach.

Ja Wolfgang,
da gehe ich mit. In meiner Theorie müsste das dann aber in beider Richtungen sein.
Sprich wenn man vorher schneller unterwegs war müsste dann ja zu viel anzeigen.

gegen eine kleine Spiralfeder. Wenn die erlahmt, verbogen oder verklemmt ist, wird ebenfalls ein falscher Wert angezeigt. Ich erinnere mich nicht mehr, ob die Feder eingestellt werden kann, kenne das aber von anderen Tachos.

Quelle:

https://blog.federnshop.com/federkennlinie/
Ich würde behaupten, die Spiralfeder hat eine lineare Kennlinie.
Damit ist ja nur die Nullstellung des Zeigers ausschlaggebend.

Oder haben wir eine Triebfeder im Tacho?

Quelle:
https://www.jtbm.info/kopie-von-t4-federnproduktion

Aber dann wird es abenteuerlich...

Viele Grüße
Thomas

[Wolfgang T2b *354]

Hi Thomas,

ich hab’ keine Ahnung, was das für eine Feder ist. Spiralfeder ist klar, aber welche Charakteristik?

Ist im Endeffekt wohl auch nur im Kontext des Gesamtsystems wichtig, denn dessen Komponenten müssen ja alle aufeinander abgestimmt sein. Es beginnt mit der -nicht ganz linearen- Übersetzung der Fahrgeschwindigkeit in die Tachowellendrehzahl, geht weiter mit dem -nicht linearen- Wirbelstromgeneratörchen, der die Zeigertrommel treibt, dann über die -vermutlich auch nichtlineare- Gegenfeder und endet bei der -ebenfalls nichtlinearen- Tacho-Skale. Der Konstrukteur möchte im interessanten Bereich eine möglichst lineare Anzeige haben, weil wir als Fahrer das so gewohnt sind. Der arme VDO-Mensch muss lediglich dafür sorgen, dass sich alle Nichtlinearitäten halbwegs ausgleichen.

Ich fürchte, das alles hilft Micha nicht bei seinem Problem. Ich find’s aber trotzdem interessant, mal drüber nachzudenken. Und dümmer macht es auch nicht.

@Thomas R.
Das ist ja ein seltsames Fehlerbild. Bei 50 passt der Tacho punktgenau und nachdem Du auf 60 beschleunigt hast, zeigt er 70 an? Das muss sich ja anfühlen wie eine Rakete. Nennt man das Tachotuning?

Aber im Ernst. Mit Nichtlinearitäten ist das nicht erklärbar, eher mit einer Sprungfunktion. Vielleicht klemmt irgend etwas, was sich dann frei macht, z.B. könnte die Zeigerspitze bis 50 ganz leicht auf der Skale schleifen und dann frei gehen. Es könnte auch etwas mit Eigenfrequenzen drehender Teile zu tun haben.

Ich würde nochmal sehr genau nachmessen, wie sich der Tacho tatsächlich verhält. Kommt der Fehler sprunghaft oder schleichend? Bleibt er als Absolutwert gleich oder steigt er mit der Geschwindigkeit?

Ansonsten ist die Fehlersuche wie Stochern im Nebel.

Schöne Grüße

Wolfgang

[Thomas R.]

Hallo Wolfgang,

danke für deine Hinweise. Wo genau der Sprung ist, weis ich nicht. Ich bin am Anfang immer mit einem GPS Tacho im Handy gefahren, bis es mir lästig war. Habe mir nur gemerkt, dass bis 50 alles paletti ist und bei angezeigten 80 fahre ich gemessene 70 km/h.

Ich werde dann mit GPS eine detaillierte Messfahrt unternehmen müssen, um eine bessere Grundlage zu liefern.

Grüße
Thomas

[GuentherKrass]

Hallo Thomas,
bist Du Dir denn sicher, dass die GPS-Geschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt passt? Je nach verwendeter App und Smartphone-Modell wird da mitunter ziemlicher Mist angezeigt.
Vielleicht lohnt sich ja ein Versuch mit einem anderen Gerät/anderer App und/oder eine Zeitmessung bei konstanter Geschwindigkeit und bekannter Wegstrecke…
Leichte Zeit
Timo