Zylinderkopf Bohrung reduzieren

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Theo
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Theo »

Moin
Wenn ich da so lese was da für Klimmzüge gemacht werden und was das alles kosten soll würde ich persönlich zu neuen Köpfen tendieren… die gibt es auch mit 1800S Brennraum und haben den ausgleichsring bereits eingegossen den man wegdrehen kann zwecks ordentlicher Verdichtung!
Die Kanäle sind etwas schlechter bei neuen Köpfen aber ansonsten ist alles frisch und neu und sollte auch dicht sein eine zeitlang wenn man sich nicht an das vorgegebene Drehmoment hält!…..
Kauf neue Köpfe und habe Frieden 🤷‍♂️
Gruß
T
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Schnato
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Schnato »

Hallo Theo, ja neue gibt es. Ich habe aber diese jetzt, und die haben jetzt nicht viel Geld gekostet und sind vom Zustand Top. Material und Drehbank habe ich. Ich möchte nicht immer alles einfach neu kaufen. Beim Typ 1 gibt es solche Ringe ja auch zu kaufen.
Tschau Marc
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Theo
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Theo »

Schnato hat geschrieben: 24.02.2024 11:56 Hallo Theo, ja neue gibt es. Ich habe aber diese jetzt, und die haben jetzt nicht viel Geld gekostet und sind vom Zustand Top. Material und Drehbank habe ich. Ich möchte nicht immer alles einfach neu . Beim Typ 1 gibt es solche Ringe ja auch zu kaufen.
Tschau Marc
….. ich hätte bei diesem Projekt eben Angst das es nicht dicht wird…. Vor allem auch weil du ein Material verwenden müsstest das den selben ausdehnungsdrang hat….wenn überhaupt würde ich das an deiner Stelle zulaufen lassen ( also schweißen) und anschließend auf deine Bedürfnisse neu fräsen…. Das ist haltbarer präziser und womöglich auch billiger…
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boggsermodoa
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von boggsermodoa »

Schnato hat geschrieben: 23.02.2024 07:07

... war das ich sie erneuern wollte. Leider bei den Köpfen nicht mehr möglich, da schon zweite Übergröße montiert.
...

Dann habe ich andere Köpfe bekommen, leider bei einem zwei Stehbolzen so abgerissen das man sie nur noch herauserodieren kann, das soll hier etwa 200 Euro kosten, pro Gewinde.
Stolzer Preis für zehn Minuten Arbeit! Bohr die Stummel frei Auge mittig an (ein Körner ist ein geschicktes Werkzeug), bohre dann auf 6,0 auf senke eine kleine Fase an. Dann nimmst du eine 6er Inbus-Nuss und schleifst sie stirnseitig scharf. Das ist jetzt dein 6-Kant-Stempel, den du in die Bohrung klopfst. Genau so stellt der Werkzeugmacher handwerklich Innensechskante her. Im Gegensatz zum Linksausdreher wird der Bolzen dadurch nicht aufgeweitet. Stattdessen rollen sechs saubere kleine Spänchen in der Bohrung nach unten, wenn du alles richtig gemacht hast, und du hast einen optimalen Formschluss über 6 - 7 mm Tiefe. Jetzt kannst du Drehmoment ausüben, mehr als beim Linksdreher. Wenn's nicht genügt, dann erwärmen. Und falls du die Nuss abreißen solltest, bekommst du auch die mit einem Hartmetallbohrer wieder raus.

M5 war der bislang kleinste Stummel, den ich auf diese Weise geborgen habe und es hat bislang auch noch immer geklappt.

Die zweite Übergröße bei den Ventilführungen sehe ich auch nicht als Todesurteil. Fleisch für 'ne dritte sollte doch genügend vorhanden sein und eine solche anzufertigen, sollte doch keinen Motorenbauer vor ernsthafte Probleme stellen. Das ist doch deren täglich Brot.

Gruß
Clemens
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Schnato
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Schnato »

Hallo, ausbohren habe ich schon angefangen. Aber auch mit Linksausdreher ist da bisher nichts gekommen. Warm gemacht habe ich ihn aber noch nicht. Ist ja dann aber auch nur ein Kopf, die beiden mit dem zweiten Übermaß haben Risse im Auslasstrakt, die kommen nicht mehr in Frage. Ich werde mal jetzt bei den mit den Rissen ein Probeauftragsschweißen veranstalten.
Tschau Marc
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Schnato
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Schnato »

So, die Köpfe sind montiert, ich habe das erste mal Kompression gemessen, und habe auf dem

1 Zylinder 9,3 bar
2 Zylinder 8,7 bar
3 Zylinder 9,2 bar
4 Zylinder 9,4 bar

Die Ventilsitze sind nun gefräst worden, und ich habe die Ventile mehrfach eingeschliffen und immer wieder mit verschiedenen Methoden geschaut ob sie dicht sind.

Die Einlassventile waren erst nicht dicht.

Einmal habe ich die Köpfe gerade hingelegt und Benzin in den Brennraum laufen lassen, anfangs kam noch was durch.

Dann habe ich auch noch von der Rückseite mit Pressluft und Gummischlauch bis direkt an die Ventile ca 8 bar gedrückt, anfangs kamen auch noch Luftblasen.

Dann nur noch ganz ganz wenig. Eigentlich auch keine Blasen mehr, sondern nur noch so kleinste fast nicht auszumachende Punkte.

Nach dem dritten mal weiter einschleifen kam immer noch keine Verbesserung das wirklich gar keine Luft mehr kommt.

Die Schleifbilder sehen top aus.

Wo die Verschleißgrenze bei gebrauchten Motoren liegt ist klar, aber welche Toleranz darf die Kompression bei neuen Teilen haben?

Ich habe in der Suchfunktion nichts gefunden.

Tschau Marc
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von bullijochen »

Und wie hast du nun deine Durchmesser Reduzierung gemacht? Das würde mich schon interessieren? hast du Bilder?
Gruß Jochen
Gruß Jochen :bier:

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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

bei ganz neu aufgebauten Motoren die noch nicht gelaufen sind, wäre ich bei pauschalen Aussagen was die Kompression angeht eher vorsichtig.
Das muss eigentlich erstmal einlaufen und setzen. Wenn der Motor etwas eingelaufen ist, würde ich nochmal nachmessen. Wichtiger ist auch nicht der absolute Messwert sondern die Abweichung zwischen den Zylindern. Da bist du mit deinen 0.6 bar doch völlig im Rahmen, zumal bei einem neu zusammengestecken Motor.

Wie das mit der Durchmesserreduzierung nun genau gemacht wurde, würde mich auch interessieren.

Grüße,
Stephan
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Norbert*848b
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Marc,
Sgt. Pepper hat geschrieben: 20.03.2024 07:54 ... wäre ich bei pauschalen Aussagen was die Kompression angeht eher vorsichtig...Da bist du mit deinen 0.6 bar doch völlig im Rahmen, zumal bei einem neu zusammengestecken Motor.
Das sehe ich auch so, zumal ich solche Erfahrungen letztes Jahr auch machen musste und da sah das sogar noch etwas bedenklicher aus. :?

Wegen eines ausgefranzten Kerzengewindes musste ich bei meinem Typ 1 Motor kurz vor dem Urlaub noch den linken Kopf tauschen.
Trotz peniblen Einschleifens der Ventile mit letztendlich einwandfreiem Schliffbild bei meinem gebrauchten Ersatzkopf, kam ich zu folgenden Kompressionswerten:
(Reihenfolge Zyl 1 - 4)
10,5 - 9,7 - 10,6 - 9,0

Nach der Urlaubstour mit etwa 5tkm gefahrener Strecke sah das dann schon viel besser aus:
10,2 - 9,8 - 10,7 - 10,2
Ich darf aber noch erwähnen, dass ich vorsichtshalber auch Bleiersatz dem Kraftstoff beigegeben habe, in der Hoffnung, den Ventilsitzen etwas gutes angetan zu haben.

Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung weiter für Deine weitere Vorgehensweise.

PS: Ich arbeite mit der "diamant Einschleifmasse, öllöslich, Nr 4" und hab da seit Jahren gute Erfahrungen mit machen können.
Händlerbeispiel: https://www.hood.de/i/ventil-einschleif ... 896877.htm
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Schnato
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Re: Zylinderkopf Bohrung reduzieren

Beitrag von Schnato »

Hallo Allerseits,

ja ich habe einen Aluring eingelegt, der außen geführt ist, sodass er nicht verrutschen kann. Leider habe ich davon keine Bilder gemacht.

Da meine Teroson Ventileinschleifpaste nach ca 30 Jahren nun doch zu hart geworden war habe ich mir diese mal gekauft und fand sie sogar besser wie die von Teroson.

Laser Chemico 0331A Ventileinschleifpaste, 110 g

Ich werde jetzt am Wochenende weiter zusammenbauen und dann, wenn er etwas gelaufen hat, eine weitere Kompressionsdruckprüfung machen.

Tschau Marc
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