Mehr Leistung bzw. Drehmoment im 1,6l mit 50 PS

Technische Fragen und Antworten, Tipps und Tricks für Profis und Bastler. Hier sind die "Fachleute" am Werk.
Antworten
Zini
T2-Autor
Beiträge: 1
Registriert: 29.04.2007 11:56
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Mehr Leistung bzw. Drehmoment im 1,6l mit 50 PS

Beitrag von Zini »

Hallo alle miteinander,

ich hab da mel ne´frage an Euch: Ich bzw. meine Frau und ich haben einen 75ér Westfalia mit dem 50PS (1,6liter) Motor.

Der Motor läuft absolut problemlos (zum Glück). Nur das mit der Leistung am Berg ist so ein Problem.
Auf der Autobahn ist man sobald es bergauf geht ein Verkehrshinderniss für LKW´s.
Mehr höchstgeschwindigkeit (läuft knappe 100km/h) brauch ich gar nicht, aber am Berg halt........

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Gibt es eine möglichkeit mehr Drehmoment aus dem Motor rauszuholen, ohne gleich den gesamten Motor zu tauschen ?? z.B.: Vergaser; Aufbohren,etc......

Vielleicht hat jemand von Euch so etwas schon einmal gemacht ?? Und Erfahrung damit. Oder es hatte jemand von Euch auch diesen plan, und diesen wieder zwecks kosten oder anderen Problemen wieder verworfen.

Ich bin wirklich für alles dankbar.
Ich suche auch jemand, der sich Motorenmäßig im Süd-Ostbayerischen Raum PLZ 834.. auskennt.

Danke und schöne Grüße Zini
Benutzeravatar
aps
Wohnt im T2!
Beiträge: 3582
Registriert: 21.11.2005 06:29
IG T2 Mitgliedsnummer: 4

Beitrag von aps »

Zunächst empfehle ich mal das Studium von

www.eckstein-kuebel.de

Da steht allerhand drin über Motoren, Leistungssteigerungen bzw. Drehmonentverbesserungen.
Gruß aus dem Münsterland
Andreas *4
---
Animiertes GIF ist entfallen.
schroedel
T2-Fan
Beiträge: 37
Registriert: 26.04.2006 10:29

Mehr Power für 1600er

Beitrag von schroedel »

Hallo Zini,
ich hatte ganz genau die gleichen Überlegungen angestellt.
Mein T2a mit 1600er (47 PS) läuft auf gerader Strecke super, aber
sobald man an eine Steigung gerät, ist man ein Hinderniss für LKW.

Also eins vorweg: Ohne den Motor auszubauen geht nicht wirklich viel!
Evtl. andere Vergaser (Zweifach-Solex oder Doppelweber) und andere Kipphebel (1,25er).

Also ich hatte den Motor draußen, weil sowieso die Kupplung neu mußte.
Habe dann die Zylinderköpfe bearbeiten lassen, Verdichtung leicht erhöht, 87mm Kolben/Zylinder (Hubraum 1641 ccm) und 1,25er Kipphebel verbaut. Mit dem Serienvergaser sollte der Motor jetzt knapp 60 PS haben. Kosten alles zusammen ca. 400 EUR.
Ich bin aber noch keine längere Strecke gefahren und genaues sagen zu können.

Wenn Du es richtig machen willst, solltest Du dir einen 1776er Motor aufbauen lassen, war mir aber (leider) zu teuer (2.000 EUR und mehr).

Gruß Udo
Panther
T2-Autor
Beiträge: 7
Registriert: 12.06.2003 18:03

Leistungssteigerung kostet immer Geld

Beitrag von Panther »

Wenn dir die Leistung deines 50 PS Motors nicht genügt, dann hilft im Wesentlichen nur eines, nämlich Hubraum!
Alle anderen Maßnahmen bringen zwar einige PS dazu, aber gleichzeitig steigt analog dazu dein Verbrauch und zwar nicht nur am Berg.

Wenn die Maschine gut läuft, dann schätze dich so glücklich.
Umbauen ist immer ein Streß und die meisten Motoren die man so kaufen kann, sind alle mehr oder minder am Ende und sollten "frisch" gemacht werden, bevor sie rein kommen. Das ist also auch alles Aufwand.

Mal ganz abgesehen von der Tatsache, daß so eine Hubraumvergrößerung auf 1700 oder 1800 ccm hochgradig unzulässig ist, denn diese Veränderungen müssen eingetragen werden und das kost auch wieder Geld.

Schau dich mal nach nem CJ, 2Liter, 70 PS-Motor um mit entsprechendem Getriebe.

Gruß
schroedel
T2-Fan
Beiträge: 37
Registriert: 26.04.2006 10:29

Mehr Leistung für 1,6er

Beitrag von schroedel »

Hallo nochmal,

ich stimme Panther in einigen Dingen zu:
Hubraumerweiterungen müssen eingetragen werden!
Wenn Dein Motor gut läuft, freu Dich!

Aber es nicht gesagt, dass ein modifizierter Motor mehr verbrauchen muß.
Wenn z.B. die Köpfe gut bearbeitet werden, die Verdichtung moderat angehoben wird, dann verbraucht der Motor (bei gleicher Fahrweise)weniger.
Das ist somit ein gute Sache, wenn man nur hin und wieder etwas mehr Leistung abrufen will.

Gruß Udo
Panther
T2-Autor
Beiträge: 7
Registriert: 12.06.2003 18:03

Beitrag von Panther »

Tag nochmal

Natürlich MUß diese Tuningmaßnahme nicht mit einem Höheren Verbrauch einhergehen, genausowenig wie es nicht unmittelbar die Lebenslaufleistung des Motors reduziert, wenn er getunt wird. Es ist auch nicht unabdingbar, daß der Motor anschließend irgendwie nicht mehr richtig läuft,weil der Tuner die Motorabstimmung richtig gut hinbekommt.

Das ist durchaus alles so richtig, da stimme ich Udo zu, aber: Mal Hand auf´´s Herz, bei einem derartigen Tuningprojekt gibt es maßig Möglichkeiten irgendwo mal falsch abzubiegen und dann geht die Sucherei los.

Daher sind wir uns ja einig, daß gut laufende 47 PS besser sind, als schlecht laufende 60 PS.
So aus der Distanz betrachtet, auch im HInblick auf die Standfestigkeit, wäre der 2Liter Motor sicherlich die beste Lösung. Zwar geht dann der legendäre B-Motor verloren, aber dafür steigt die Leistung. Ich bin kein Fachmann für das a-Modell, aber den 1,7 Liter gab´´s für das a-Modell schon, also passt auch der Große. Den originalen Motor kann man ja aufheben, eintauschen oder verkaufen, so im Rahmen der Gegenfinanzierung.

Dieser 2Liter wäre dann eine fertig konstruierte Maschine und es gibt Daten vom Werk. Zwar kostet der Motor in der Anschaffung Geld und ein eventueller Neuaufbau noch mehr, aber das tut das Aufbohren eines 1600 auf 1800 auch.

Von allen technischen Aspekten mal abgesehen, ein Motortuning ist auch ein erheblich größerer Aufwand an Zeit und Nerven.

Diese Autos sind einfach was für Pragmatiker und Leute die Zeit haben.

:wink:

Luftgekühlte Gruße vom "Panther",
so heißt übrigens mein Bus.

Stefan
schroedel
T2-Fan
Beiträge: 37
Registriert: 26.04.2006 10:29

Mehr Power für den 1,6er

Beitrag von schroedel »

Hallo,
Stefan ich kann Dir (fast) nur zustimmen :-)
Bzgl. einer "richtigen" Tuningmaßnahme bin ich auch sehr skeptisch, besonders was die Haltbarkeit angeht, auch werden hier schnell sehr hohe Kosten erreicht, wenn es denn wirklich gut und standfest gemacht wird (was es im Bulli auch sollte).
Zini hatte ja auch nur nach einer leichten Leistungskur gefragt und die kann man durchaus mit moderaten Mitteln erreichen.
Natürlich darf man dann keine Wunder erwarten aber ich merke die Maßnahmen (ca. 8 PS mehr) bei meinem Motor schon.
Der Umbau auf den Typ4 Motor ist auch nicht ganz so einfach:
Motor UND Getriebe besorgen und der Einbau beim frühen T2a mit geschraubtem Heckblech erfordert Modifikationen im Motorraum und an der Verblechung.
Klar 70 PS aus 2 Liter machen schon Spass, habe ich auch mal gefahren, aber der Verbrauch liegt doch auch mindestens 1,5 - 2 Liter über Typ1 Niveau.

Gruß Udo
Benutzeravatar
boggsermodoa
Wohnt im T2!
Beiträge: 7130
Registriert: 22.12.2003 09:53
IG T2 Mitgliedsnummer: 0

Beitrag von boggsermodoa »

Hallo zusammen!

Beim T2a paßt der Typ4-Motor definitiv nicht in den Heckrahmen. Man muß entweder auf ein anderes Kühlgebläse ausweichen, so wie's verwendet wird, um diesen Motor unter die Käferhaube zu quetschen, oder man muß die Befestigungswinkel für das hintere Abschlußblech wegflexen, oder den Motor so schräg nach hinten runterhängen lassen, daß er da eben nicht dranstößt.
Zini hat ein Bj.'75, da gibt's diese Probleme nicht.
Ein Wechsel auf einen Typ4-Motor ist genau so illegal wir das Tuning des vorhandenen, solange man's nicht eintragen läßt.
Ein Umrüsten auf eine Zweivergaseranlage wäre ein minimalinvasiver Eingriff, der vielleicht 4 PS bringt. Wenn man nur fuffzich hat, wird man das schon spüren. Richtig vernünftig läuft ein Vierzylinder-Boxer theoretisch nur mit zwei Doppelvergasern. Wegen der vermaledeiten Zündfolge bekommen nur dann alle Zylinder die gleiche Frischgasmenge. Lt. einem bekannten Tuner sind die Unterschiede zu zwei Einzelvergasern jedoch gering, solange man bei zahmen Seriennockenwellen bleibt.
Wenn man etwas mehr schrauben will, bietet sich beim Typ1- Motor immer eine Erhöhung der Verdichtung, zusammen mit einer Überarbeitung der Brennräume an. Wenn das gut gemacht ist, steigen Leistung und Wirkungsgrad, weswegen der Spritverbrauch dabei sinken würde (wenn man sich denn weiterhin mit den von früher gewohnten Fahrleistungen begnügen würde - was man aber nicht tun wird).
Tuning heißt im Wortsinne "Abstimmung". Wer nur die ultragrimmige Nockenwelle oder den krawalligen Schlangengrubenauspuff montiert, ohne den ganzen Rest darauf abzustimmen, der handelt wie jemand, der die Kammermusik von Bach dadurch verbessern will, daß er die erste Geige durch 'ne Fender Stratocaster an 'nem voll aufgerissenen Marshall-Amp ersetzt.
Ansaugtrakt, Brennraum, Auslaß, Gemischaufbereitung, Zündverstellung, Kühlung etc., das muß alles sorgfältig aufeinander abgestimmt sein. Die Hersteller unterhalten dazu aufwendige Labors und investieren viel Zeit in jede einzelne Modifikation. Viel mehr, als wir Hobbyschrauber es je könnten. Ich bin daher immer skeptisch, wenn sich jemand aufmacht, ohne all diese Vorraussetzungen und oft nur mit einem rudimentären theoretischen Wissen, die Leistung eines Motors steigern zu wollen, v.a. wenn dieser Motor dann nicht nur für die Showmeile sondern für ausgedehnte Reisen taugen soll. Bei einem Drosselmotor wie unseren VW-Boxern sind die Aussichten auf ein paar zusätzliche PS sogar recht gut. Quasi jeder Handgriff wird da mit mehr Bums belohnt. Andererseits ist der Motor aber auch im Serienzustand thermisch schon recht hoch belastet und entsprechend empfindlich, wenn mal 'ne Kleinigkeit nicht stimmt. Wer sich da dranmacht, sollte also wissen, was er tut.
Ein Bekannter von mir hat sich grad vorgenommen, den ultimativen BMW 2-Ventilboxer zu bauen. Das Ding bekommt mehr Hubraum, also mehr Bohrung als durch die Blockbohrung paßt, eine L-Jetronic und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Das erfordete eigens angefertigte Pleuel, eine selbstgebaute Flowbench (weil's da nix Gescheites zu kaufen gab), eine selbstentwickelte Nockenwelle, eine eigens entwickelte Auspuffanlage, umfangreiche Programmierarbeiten an Zünd- und Einspritzkennfeld, Doppelzündung, einen völlig umgekrempelten Schmierkreislauf, weil der originale jenseits von 8.000/min nix mehr taugt und noch ein paar andere süße Geheimnisse, die auch ich nicht alle kenne. Das ganze beschäftigt ihn jetzt seit über zwei Jahren und hat mittlerweile über 120 (!) Prüfstandsläufe hinter sich. Allmählich wird's ein Motorrad, nur der Spritverbrauch ist noch etwas hoch.
Wer diesen Aufwand nicht betreiben kann oder will, ist m.E. besser beraten, einen stärkeren Serienmotor oder ein bewährtes Tuningpaket aus seriöser Quelle zu verwenden. Die besten Voraussetzungen - auch hinsichtlich der Lebenserwartung - bieten dabei aus dem VW-Baukasten m.E. die kurzhubigen Typ4-Motoren. Der CJ verwendet bei 71mm Hub für die Kurbelwelle den selben Schmiederohling wie die kleineren Motoren mit 66mm Hub. Der größere Hub wird damit erkauft, daß man 5mm Hubzapfendurchmesser opfert, was der Stabilität der Welle natürlich nicht zuträglich ist. Deshalb richtet der 2-Liter-Motor auf lange Sicht immer seine Hauptlagergasse hin. Der Brennraum ist bei allen Typ4-Motoren so richtig schlimm (v.a. die Lage der Zündkerze), während man den des Typ1 doch relativ vernünftig hinbekommt. Für den Typ4 gibt's deshalb (für teuer Geld) komplett andere Köpfe zu kaufen.

Gruß,

Clemens
Benutzeravatar
Peter E.
Wohnt im T2!
Beiträge: 3120
Registriert: 04.06.2003 12:08
Kontaktdaten:

Beitrag von Peter E. »

ich hatte in meinem alten Bus (79er T2b) auch einen 1600er, der war super, nur am Berg, da...
Jetzt habe ich in meinem neuen einen Cj 2 Liter, ist kein Vergleich, fährt sich wie ein PKW!
Also bevor du gewaltige Summen für Umbauten und Bearbeitung ausgibst, würde ich eher auf einen Typ 4 zurückgreifen.

Wie der Cj im Vergleich zu den anderen Flachmännern ist, kann ich nicht sagen, aber ich find die Fahrleistungen klasse.
Und der Verbrauch liegt schätzungsweise auch nur etwa 10% über meinem alten 1600er...
Antworten