Qualität von Gummiteilen

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Inox
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Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Inox »

Frohes Fest gehabt zu haben :wink:

Gestern und heute habe ich den längst überfälligen undichten Schwungscheiben-Simmerring gewechselt und musste beim Motorausbau feststellen, dass alle vor 19 Monaten neu verbauten Gummiteile inzwischen extrem rissig und brüchig sind.
Das Thema "Benzinschläuche" und Ethanol hatten wir ja schon zur genüge, obwohl mir nicht klar ist, warum sich die Außenhülle zerlegt, obwohl die nicht mit dem Benzin in Kontakt kommt. Die Schläuche sind bisher noch dicht.
Foto0338.jpg
Ich werde mir jetzt mal Kunststoffleitungen besorgen und mal sehen, ob das nicht die bessere Alternative ist. Hat da schon jemand Erfahrung? Immerhin wird es ja doch recht heiß im Motorraum.
Der Schlauch unter dem Tank sieht auch nicht besser aus:
Foto0353.jpg
Die Gummiformteile, die nicht direkt mit Benzin in Berührung kommen, sehen leider auch nicht besser aus. Wenn man dann überlegt wie teuer die verkauft werden, ist das schon frech.
Foto0355.jpg
Foto0343.jpg
Bei der Peilstabmanschette habe ich eine Lösung aus 2 ineinander gesteckten Ölschläuchen verbaut. Da ist jetzt sicherlich Ruhe.
Foto0352.jpg
Das sind jetzt nur einige Beispiele. Die Winkel von den Vergaserflanschen sind auch schon wieder rissig usw.
Ich habe die Gummiteile bei verschiedenen Händlern gekauft, aber im Ergebnis sind alle gleich schlecht und stammen wahrscheinlich aus der gleichen Presse :roll:

Hab ich jetzt nur ins Klo gegriffen oder gibt es einen Hersteller oder Händler, der das noch in der alten Qualität liefert?

VG
Jörn
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Jörn,

Hui... danke für den Hinweis, werde meine Reproteile auch mal absuchen... bisher war alles ok.
(bisher hatte ich nur Pech mit der Dichtung der Motorklappe.)

Grüße,
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boggsermodoa
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von boggsermodoa »

Inox hat geschrieben: Das Thema "Benzinschläuche" und Ethanol hatten wir ja schon zur genüge, obwohl mir nicht klar ist, warum sich die Außenhülle zerlegt, obwohl die nicht mit dem Benzin in Kontakt kommt. ...
Foto0338.jpg
Ich werde mir jetzt mal Kunststoffleitungen besorgen und mal sehen, ob das nicht die bessere Alternative ist.
Jörn, fährst du nicht auch Motorrad?

Die leichtflüchtigen Bestandteile im Benzin diffundieren in so ziemlich alle Materialien hinein und durch sie hindurch, wenn's nicht gerade Stahlblech ist. Die Zeitschrift "Tourenfahrer" hat dazu vor langer Zeit mal 'ne Untersuchung durchgeführt und anschließend die Empfehlung ausgesprochen, keinerlei Nahrungsmittel im Tankrucksack zu befördern, nachdem sie Benzol in eingeschweißten(!) Salamischeiben gefunden hatten, die darin transportiert worden waren. Es ist auch bekannt, daß z.B. die großen Acerbis-Kunstofftanks über die Jahre an Volumen zulegen, weil sie sich aufgrund der ins Material hinein diffundierten Stoffe ausdehnen. Das gleiche gilt auch für O-Ringe, bei denen Weichmacher entfleuchen und sich stattdessen z.B. der Stoff einnistet, gegen den sie eigentlich abdichten sollen. Der Ring versprödet dabei von außen nach innen, wobei es von dem jeweiligen Medium abhängt, mit dem er in Berührung kommt, ob er dabei an Volumen zu- oder abnimmt. Sobald der verbleibende elastische Kern zu klein wird, um die Vorspannung aufrecht zu erhalten oder irgendwelche erforderlichen Bewegungen mitzumachen, ist das natürliche Ende der Lebensdauer erreicht und die Dichtung versagt. Deine Spritleitungen sind also nicht nur an der Innenwand, sondern in Gänze mit dem Sprit in Berührung. Falls du mit "Kunststoffleitungen" die transparenten Schläuche meinst, die man z.B. vom Moped her kennt, dann sind die m.W. tabu, sobald eine Pumpe im Spiel ist. Außerdem waren die ja schon am Mofa mit seiner geringen Abwärme stets innerhalb kurzer Zeit völlig verhärtet.

Gruß,

Clemens
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Harald
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Harald »

... und ich meine, Jörn noch von den rissigen Eckteilen erzählt zu haben.

Clemens: was schlägst Du denn dann vor?

Der Witz an der Nummer ist ja, daß ich langsam mehr Vertrauen in die Erstausstattungs-Gummies habe als in die Teile, die 30 Jahre Evolution mitgemacht haben. Lieber 30 Jahre UV-Strahlung und Weichmacherverflüchtigung als Evolution?

Kann doch gar nicht :heul:
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Inox
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Inox »

boggsermodoa hat geschrieben: Jörn, fährst du nicht auch Motorrad?


Gruß,

Clemens
Jau, das tue ich :yau: und merkwürdigerweise sind die Benzinschläuche an der alten Super Tenere noch völlig in Ordnung, auch wenn sie inzwischen schon 22 Jahre alt sind.
Selbst der 34 Jahre alte gewebeummantelte Gummischlauch (zu der inzwischen ausgebauten Eberspächer BA6) aus dem Bulli, war bis zum Schluss noch dicht, auch wenn man ihn gebogen hat. Der war ja nun auch mit dem "neuen" Benzin durchströmt. Daher frage ich mich, warum die das früher hin bekommen haben und heute anscheinend nicht mehr. Es kann doch eigentlich auch nicht sein, dass ein Benzinschlauch, der ja auch bestimmungsgemäß verwendet wird, nach 1,5 Jahren schon hin ist.

Mit Kunststoffleitungen meine ich die Benzinleitungen, die auch in neueren Fahrzeugen verwendet werden und am Unterboden entlang geführt sind. Auch wenn sie recht hart sind, könnte man doch die Versorgung im Motorraum mit einem T-Stück und evt. Winkeln relativ starr verlegen.

Transparente PVC Leitungen oder auch PVC Gummilegierungen habe ich z.B. hier gefunden http://www.ebay.de/itm/390118199978?ssP ... 1423.l2649
Wenn sie mit einer Pumpe zwar nicht eingesetzt werden dürfen, aber trotzdem halten, dann ist das zu den 9-Monats-Gummi-Sprenklern vielleicht doch eine Alternative.
Ich fühle mich mit diesen Verrieselern jedenfalls nicht sicher.

Grüße
Jörn
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boggsermodoa
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von boggsermodoa »

Harald hat geschrieben: Clemens: was schlägst Du denn dann vor?
Hmm, zur Lösung des akuten Problems ... keine Ahnung! :roll: Werd' mal Paul fragen. 8)
Was jedoch untaugliche Reproteile anbelangt, habe ich schon immer gesagt: Return to sender! Wir als Kunden müssen den Händlern auf den Keks gehen, damit die ihren Lieferanten auf die Hütte steigen. :motz:

Gruß,

Clemens
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Mario73
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Mario73 »

Die Qualität der neuen Gummis(nicht die aus dem Automaten der Drogerie :wink: )sind in der Tat unterirdisch.
Die Gummitülle am Ölmeßstab war bei mir schon kurz nach dem Einbau hin :evil: Macht auch wahnsinnigen Spaß da bei eingebautem Motor einen Ölschlauch reinzufummeln...
Was die schlecht Qulität betrifft:Da hat bestimmt der Papst seine Finger drin,denn knattern mit Tüte ist bei denen ja verboten(kleine Jungs können auch schlecht schwanger werden...)
Spritzige Grüße,
Mario
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von Toni43 »

Hallo!

Habe das gleiche Problem. Als ich heuer den Motor von meiner Rettung ausgebaut habe, habe ich mal Blöd geschaut :shock: , da die guten Schläuche die ich vor ca. 2 jahren eingebaut habe ganz schön porös waren. Positiv bin von dem gebogenen Gummischlauch der vom Tankstutzen zum Tank geht überrascht, der ist noch biegsam und dicht als wäre er neu, diesen habe ich mit guten gewissen wieder eingebaut. So weit ich mich erinnern kann waren die alten Benzinschläuche die vor zwei Jahren raus kamen schon sehr hart, wenn man diese etwas gebogen hat sind diese schon gebrochen. Mit den alten Schläuchen würde ich schon aufpassen.
Als ich meinen Westi auf den Hof gestellt bekommen habe, dachten sich meine Eltern was da so nach Benzin riecht. Dann sind wir draufgekommen das der Benzinschlauch vom Tank seine besten Zeiten hinter sich hatte.

Mfg toni
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BulliUli
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von BulliUli »

Falls es euch tröstet, diesen Gummifaltenbalg vom Typ4 Öl-Messstab habe ich in den letzten 2 jahren 4mal bei meinem Dailydriverbulli tauschen müssen, gekauft bei Bus-OK.
Das Ding von meinem Camper noch nie, und ist dabei 39 Jahre alt.
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westfaliafan
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Re: Qualität von Gummiteilen

Beitrag von westfaliafan »

Hallo Gemeinde,

Offensichtlich wird bei der Nachfertigung der Winkel das falsche Material verwendet. Ich bin zwar nicht vom Fach, hab aber bei dieser Adresse http://www.ralicks.de/deutsch/werkstoff.htm
quergelesen.

Über die Dealer sollte man als Geschädigter mal nachforschen, was für eine Sorte Material für diese Nachbauten verwendet wird.
Als mögliche Verbesserung (Reparatur für unterwegs) für die porösen Gummiwinkel würde ich ein selbstverschweißendes Isolierband, ein sogenanntes "Butylrubbertape" nehmen. Ist ein Isolierband aus Kunstgummi und temperaturbeständig von -40 bis 130 Grad, auch gasdicht.(IIR in der Tabelle).
Das Tape gibt es z.B. im Motorradzubehör bei Louis zu kaufen.
Ich könnte mir auch vorstellen, die Gummiwinkel durch Hydraulikschläuche zu ersetzen.
Mit Schlauchschellen anbringen, diese Schläuche sind benzinfest und knicken i.d.R. nicht ab.

Grüße, Andreas
Busfahren macht Spaß
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