Zeitweiser Leistungsverlust

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JanT2a
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von JanT2a »

Und, wie war ich? ;-)
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bigbug
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von bigbug »

JanT2a hat geschrieben:Und, wie war ich? ;-)
So wie es aussieht ist er nicht mehr heim gekommen. ;-)
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vauweh
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von vauweh »

Hallo,

Nach 4 Jahren zu antworten ist ja nicht gerade gute alte Schule, aber es gibt zumindest eine gute Erklärung:
bigbug hat geschrieben: 10.10.2013 12:52 So wie es aussieht ist er nicht mehr heim gekommen. ;-)
Stimmt fast, nur halt mit Ruckeln und allem drum und dran. Und so blieb es auch seit 2013. Je nachdem welchen Mechaniker ich herumschrauben ließ, manchmal lief er besser, manchmal schlechter, aber richtig gut, so "wie früher": NIE.

Ich hab' dann nicht mehr im Forum weiter nachgehakt, weil alle Symptome, die sich im Lauf der Zeit so zeigten, ohnehin irgendwann schon beschrieben worden sind und es an guten Ratschlägen und Lösungen hier wirklich nicht mangelt. Ich glaub' ich habe alle einschlägigen Threads so oft gelesen, dass ich sie auswendig kann. Heuer wurde es wieder ganz schlimm und da ich etwas Zeit hatte, habe ich mich wieder selbst ans Schrauben gemacht (nach dem Motto: Wenn ich's vor 40 Jahren konnte, dann muss es jetzt doch auch noch gehen) ...
  • An der Elektrik habe ich so ziemlich alles erneuert und alle möglichen Verschleißteile und Fehlerquellen ersetzt, Stück für Stück, um zu sehen wo sich was verbessert.
  • Vergaser hab ich komplett überholt (wobei die im Bocar Reparatursatz enthaltenen neuen Düsen ein Flop waren; nochmals zerlegt, mit den gereinigten alten Düsen läuft er besser). Alle möglichen Falschluftquellen eliminiert. Bei den Buchsen der Drosselklappe hab' ich etwas geschummelt: weil ich die Welle nicht ausbauen wollte hab ich mir Buchsen aus Silikonbronze einpassen lassen.
  • Na ja, einige Fehlerquellen konnte ich eliminieren, im Endeffekt lief er wieder besser, aber immer noch nicht so "wie früher". Ich dachte schon, vielleicht jammere ich auf sehr hohem Niveau und bilde mir nur ein dass "früher alles besser" war :stupid:
So und jetzt die Überraschung ... ich kann's selber noch fast nicht glauben ... :jump:

Eines Tages kam ich auf die absurde Idee, den Verteilerfinger und die Verteilerkappe (der heute üblichen Marke) gegen einen alten gebrauchten und halb kaputten Satz von Bosch auszutauschen, der noch seit den 90er Jahren in einer Schachtel lag ... und???? ... er lief damit wieder "wie früher" !!!

Ich habe mir dann beide Teile neu besorgt (als NOS Teile, sündteuer, weil offensichtlich schon Sammlerstücke) ... Ergebnis: er läuft damit "wie früher". Kein Ruckeln, kein nix, einfach so wie er soll. Ich hab' auch die Gegenprobe gemacht: wieder die Marken-Nachbauteile eingesetzt und das Fahrerlebnis war niederschmetternd im Vergleich.

Seit Mitte Sommer fahre ich nun mit original Bosch Verteilerfinger und -kappe und das Fahrverhalten ist stabil sehr gut geblieben. Also keine Eintagsfliege. Ergebnis: das war's was mich 4 Jahre lang geärgert hat.

Fazit: Die neuen Nachbauteile passen einfach nicht auf meinen (mit Sicherheit noch originalen) Zündverteiler. Der funktioniert nur mit Originalteilen richtig.
@bigbug: So, jetzt bin ich endlich "heim gekommen" :D ... und kann den Bus bald getrost für nächstes Jahr einwintern.

Liebe Grüße an Alle
Felix
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Bisserl a Frühgeburt: Produktionsdatum 10/72, Erstanmeldung 11/72 ... drum eigentlich ein 72'er - oder?
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Norbert*848b
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Felix,
freut mich, dass Du endlich den Fehler gefunden hast, auch wenn es doch ein wenig nach "Probierelektrik" klingt. :D
Den Verteilerfinger könnte man ja auch einmal durchmessen, bzw. durchgemessen haben. 5 kOhm sollten es sein.
Bei der Verteilerkappe sieht es definitiv schon anders aus, hat die Sichtprüfung keinen Hinweis auf irgendwelche "Leckstellen" (Brandspuren) gegeben, weiß man immer noch nicht, ob sich die Hochspannung innerhalb des Isolators einen anderen (undefinierten) Weg gesucht hat. Da hilft tatsächlich nur ein Austausch.
... und manche vergessen auch, den Kohlestift in der Mitte (für die Kontaktgabe des Verteilerfingers) auf Vorhandenseins / Kontaktgabe zu überprüfen. :?
Nichtsdestotrotz, Fehler endlich gefunden, alles ist gut. :gut:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
sham 69
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von sham 69 »

:gut:
Ich liebe den Spruch:
"90% aller Vergaserprobleme liegen an der Zündung"
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vauweh
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von vauweh »

Hallo Norbert,

Ja, ich geb's gerne zu, das war absolut 100% unprofessionelle "Probierelektrik" :confused:.
Ein paar Teile habe ich definitiv unnötigerweise getauscht, macht aber nichts, die noch guten alten Teile liegen jetzt halt in der Ersatzteilkiste und irgendwann werd' ich froh sein sie mitzuhaben :wink:

Die Ursache habe ich dennoch nur durch Zufall herausgefunden. Bei den Nachbau-Verteilerfingern hab ich nicht nur den Widerstand geprüft (haben ca. 5 kOhm), sondern auch die Abschaltdrehzahl 4500 UPM (passt nicht, hab ich dann nachkalibriert). Das Verwunderliche ist, dass mein Motor auch mit vollkommen neuer Nachbau-Finger/Kappen-Kombination (beide Beru) immer wieder ruckelt, mit alten NOS Teilen von Bosch aber vollkommen rund läuft. Ich kann's mir nicht erklären, ist aber anscheinend so.

Mit dem Kohlestift der Verteilerkappe hast Du übrigends recht, auf den sollte man achten! Beim vorletzten Satz Kappe/Finger war der Stift nach etwa 10.000 km vollkommen abgebrannt. Ich wundere mich immer noch wie das gute Ding damit überhaupt (wenn auch schlecht) noch laufen konnte.
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Norbert*848b
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo Felix,
vauweh hat geschrieben: 11.10.2017 11:49 Das Verwunderliche ist, dass mein Motor auch mit vollkommen neuer Nachbau-Finger/Kappen-Kombination (beide Beru) immer wieder ruckelt, mit alten NOS Teilen von Bosch aber vollkommen rund läuft. Ich kann's mir nicht erklären, ist aber anscheinend so.
Da fällt mir noch ein, dass es ganz fiese Fehler am Verteilerfinger geben kann (Verteilerkappe hatte ich bereits erwähnt). Die Hochspannung, welche auf die Mitte vom Finger angelegt wird, kann sich in Einzelfällen (zeitweise) auch den direkten Weg auf die Verteilerwelle suchen, was einem temporären Masseschluss entsprechen würde. Das passiert dann auch gern einmal, wenn die Spannung (zeitweise) nicht direkt auf die Zündkerze gegeben werden kann (Kontaktfehler Zündkabel, bzw. Unterbrechung im Kerzensteckers oder Zündkerze). Dann sucht sich die Hochspannung den nächst möglichen (kürzesten) Weg, um dort auch Brandspuren zu hinterlassen, was zukünftige Hochspannungsüberschläge sehr begünstigt. Betroffen wären dann neben der Verteilerkappe eben auch der Verteilerfinger bzw. sogar die Zündspule selbst.
Ein jedes Kabel zu den Kerzen incl. Kerzenstecker sollte über etwa 1 kOhm verfügen, bei Radioentstörung etwa 2 kOhm, dann wären die (Winkel-) Stecker auf dem Verteilerfinger auch mit 1 kOhm ausgestattet. Es macht also Sinn, sich auch einmal das gesamte Zündgeschirr vorzuknöpfen und zumindest einer Sichtkontrolle sowie Messung zu unterziehen.
Falls für Dich die Aktion so abgeschlossen ist, sollte das für ev. Mitleser eine hilfreiche Information darstellen.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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vauweh
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Re: Zeitweiser Leistungsverlust

Beitrag von vauweh »

Hallo Norbert,

Vielen Dank, ja das ist auch genau der Grund, warum ich die "Absonderlichkeiten", die ich glaube gefunden zu haben, hier auch dokumentiere. Irgendjemandem könnten sie nützlich sein, so wie mir hier viele Tipps schon nützlich waren.

Ich werde die Zündkabel bei Gelegenheit mal nachmessen. Hab' auch die erneuert und hoffe (aber sicher bin ich mir bei gar nichts mehr), dass die mexikanischen Original-Neuteile "Juego de Cables" die VW Spezifikationen erfüllen. Zumindest von Fahrverhalten her tun sie das zur Zeit.
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