Moin,
Thomas hat die Antwort ja schon gegeben. Hier kann man es aber nochmal genauer nachlesen:
https://www.itinerant-air-cooled.com/vi ... 46&t=12422
Stärkere Federn bringen absolut nichts was einen niedrigen Öldruck angeht. Außer natürlich die alte Feder ist defekt, etc...
Die Kolben werden ja durch den Öldruck nach unten gedrückt und geben ab einem bestimmten Druck einen Teil des Ölflusses frei. Was soll denn da eine stärkere Feder bringen? Wenn das Ventil bei niedrigem Druck mit den Serienfedern geschlossen ist, ist es das auch mit der stärkeren Feder. Geschlossen, ist geschlossen...
Den Öldruck im Leerlauf bringt das nicht nach oben...
Und ja, es gibt nur "Öldruck" aber es gibt nicht "DEN Öldruck". Soll heißen: Der Druck dient nur dazu den Widerstand zu überwinden das das Öl zu den Lagerstellen gepumpt wird. Solange Öl da ist wird das Lager auch ausreichend geschmiert und dabei ist egal ob es 0.5 oder 3 bar sind. Es wird nur gefördert aber nicht "aufgepumpt". Dies machen die Lagerstellen selber, Stichwort "hydrodynamischer Keil..."
Theoretisch ist nur ein Druck nötig der >0 ist, also es noch schafft die letzte Lagerstelle zu erreichen. Und dabei ist es nur wichtig das sich Öl in der Lagerstelle befindet.
Da die Pumpe aber drehzahlabhängig fördert ist der Druck eben nicht konstant. Daher gibt es den Regelkolben, der ab einem bestimmten Druck, Öl direkt ins Kurbelgehäuse lässt. Wann ist niedriger Öldruck kristisch?... eben im Leerlauf, wenn die Pumpe recht wenig Durchsatz hat. Aber da wird der Regelkolben geschlossen sein, außer er hängt. Desswegen bringt das nichts.
Das unsere Motoren eine Ölpumpe benötigen ist dem komplexeren Aufbau geschuldet. Ein Rasenmähermotor (viertakt natürlich) hat auch kein Ölpumpe. Der spritzt einfach im Kurbelgehäuse herum und dabeil tropft Öl in die Lagerstellen. Öldruck... undefiniert.
Übrigens ist es sehr interessant sich mal vor Augen zu führen, warum des Überdruckventil einen Kolben mit einer Nut hat:
Hier hat sich VW was ganz cleveres ausgedacht: Durch diese Nut fließt immer ein Teil des Öls direkt wieder in die Ölwanne zurück. Das klingt jetzt erstmal ziemlich kontraproduktiv, aber dadurch wird der gesamte Ölumsatz erhöht und damit auch die Menge an Öl die durch den Ölkühler fließt. Entsprechend wird mehr Öl gekühlt. Ansonsten würde durch den Ölkühler nur die Menge an Öl fließen die von den Lagerstellen in das Kurbelgehäuse fließt. Das ist bei einem sehr frischen Motor nicht besonders viel und ggf. für die Ölkühlung nicht ausreichend. Bei einem Motor mit verschlissenen Lagern könnte man hier aber tatsächlich den Durck erhöhen, wenn man einen Kolben ohne Nut einsetzen würde. Das würde aber nur die Symptome reduzieren aber nichts am verschlissenen Motor ändern...
Bei einem neuen Motor würde dies entsprechend die Öltemperatur anheben, außer man fährt mit einer externen Ölkühleranlage.
Achso: Bei Motoren mit Hydrostößeln ist das schon wieder ganz anders: Die haben nur das Überdruckventil mit dem Kolben und der Nut. Kein Regelventil...
Grüße,
Stephan