Das Ende naht

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MichaB
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Re: Das Ende naht

Beitrag von MichaB »

Es steht Euch ja frei Eure Bullis auf Wasserstoff umzurüsten
Genau, dieses Wochenende hab ich aber gerade keine Zeit.
Und die Garage müsste ich vorher auch mal aufräumen.
Aaaber dann .......

#micha#
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Wolfgang T2b *354
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Wolfgang T2b *354 »

Hallo,

ich bin neulich mit dem Wasserstoff-Auto eines Freundes gefahren (Linde) und war regelrecht entsetzt, als ich in den Motorraum schaute. Da war ein dichtes Gewimmel von Aggregaten, Rohrleitungen, Schläuchen und Kabeln und der Motorraum war komplett ausgefüllt. Ich hatte immer die Illusion, dass mit dem Übergang auf Elektroantrieb ein Haufen des Gemüses wegfallen müsste, das in den letzten Jahrzehnten immer mehr um den Motor herumgewuchert ist. Bei modernen Motoren sieht man ja fast nichts mehr vom eigentlichen Motor.

Wenn ein Wasserstoffantrieb schon am Anfang seiner Entwicklung so einen Verhau an Aggregaten und Verschlauchungen erfordert, wie sieht das erst nach zwanzig Jahren weiterer Entwicklung aus? Es ist nicht anzunehmen, dass es technisch einfacher wird - ganz im Gegenteil, die Ingenieure erdenken sich immer wieder neue Features, wie wir ja von Verbrennungsmotoren wissen.

Ich fürchte, der Elektroantrieb macht nur dann Sinn, wenn es ein reiner Elektroantrieb ist. Eine dazwischengeschaltete zusätzliche Technologie klaut den größten Teil des Fortschrittes wieder und die grundsätzlich vorhandene technologische Überlegenheit des Elektroantriebes ist im Eimer. Anstatt Übergangstechnologien zu entwickeln, ist es sicher sinnvoller, mit aller Macht eine leistungsfähige Stromspeichertechnik zu entwickeln. Wer da eine pfiffige Lösung hat, der rollt die Autobranche von hinten auf.

Mal sehen, was wir in zwanzig Jahren zu dem Thema sagen.

Bis dahin

Wolfgang
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Steve
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Steve »

ein Wasserstoffauto mit Elektromotor ist von der Komplexität her halt ein komplettes E-Auto mit ledigich deutlich kleinerer Batterie PLUS der komplexen Brennstoffzelle PLUS dem komplexen Tanksystem. Kann mir nicht so recht vorstellen, dass die Preiseinsparung bei der Batterie nur annähernd die Zusatzkosten für die Brennstoffzellentechnik auffängt.

Wasserstoffautos werden preislich meiner Meinung nach immer deutlich über Batterie-E-Autos liegen.
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TEH 29920
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Re: Das Ende naht

Beitrag von TEH 29920 »

Moin,

der JP hat ein schönes Video zu diesem Thema gemacht und der Ingenieur sagt ganz am Ende wie er die Zukunft sieht und ich finde das hat Hand und Fuß. So könnte es klappen.

https://www.youtube.com/watch?v=_LXuYoh7hLI

Für die allen Bullis ist das denke ich irrelevant. Die werde relativ wenig gefahren und das wird so noch lange gehen können.
Sie sind halt Zeugen einer vergangenen Zeit. Warum nicht original lassen mit Verbrennungsmotor.

Nachdem ich mit E-Autos gefahren war entpuppten sind selbst moderne Autos als laute lahme alte Stinker - so mein empfinden. Ich war überrascht.
Für die breite Alltags-Masse braucht es halt andere Lösungen und es gibt sie wenn man will.

Gerade diese Tage hat ein Tesla die 1 Million Kilometer Grenze geknackt. Und der läuft noch.

Gruß Bernd
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Bernd,
TEH 29920 hat geschrieben: 01.12.2019 07:59Gerade diese Tage hat ein Tesla die 1 Million Kilometer Grenze geknackt. Und der läuft noch.
lies mal genauer... mit dem 2-3 Satz Akkus und E-Motor.
War ein early-Adopter, der am Anfang noch technische Schwierigkeiten hatte.
Der aktuelle Satz Akkus und Motor hält nun aber immerhin schon seit 500.000 km (Meilen?)
Für die allen Bullis ist das denke ich irrelevant.
Hoffen wir darauf, dass Politik keine Stinker-Verbot inkl. Oldies erlässt.
Ich fürchte, dass so etwas nicht ganz zu unrecht kommen wird für Stadtgebiete.
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TEH 29920
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Re: Das Ende naht

Beitrag von TEH 29920 »

Rolf-Stephan Badura hat geschrieben: 01.12.2019 09:47 lies mal genauer... mit dem 2-3 Satz Akkus und E-Motor.
War ein early-Adopter, der am Anfang noch technische Schwierigkeiten hatte.
Der aktuelle Satz Akkus und Motor hält nun aber immerhin schon seit 500.000 km (Meilen?)
Jupp, weiß ich. Die ersten Motoren waren auch noch problematisch - die aktuellen halten lang....
Akku ist eigentlich einmal getauscht worden; dazwischen war ein Überbrückungsakku kurzfristig verbaut.

Der aktuelle Akku soll jetzt erst mal die 500000 Kilometer schaffen - das wäre der nächste Rekord. Momentan ist er noch in gutem und brauchbarem Zustand.

Der Tesla soll jetzt die Million Meilen erreichen - also nochmal 600000 Kilometer. Man wird sehen wie lange die Komponenten halten. Das ist auch einer der frühen Tesla....

Wartungs- und Reparaturkosten belaufen sich auf insgesamt 13000 Euro! Das sind 1300 Euro auf 100000 Kilometer. Das ist so schlecht nicht besonders bei der hohen Gesamtlaufleistung.

Gruß Bernd
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Rolf-Stephan Badura hat geschrieben: 01.12.2019 09:47
Für die allen Bullis ist das denke ich irrelevant.
Hoffen wir darauf, dass Politik keine Stinker-Verbot inkl. Oldies erlässt.
Ich fürchte, dass so etwas nicht ganz zu unrecht kommen wird für Stadtgebiete.
... und die Einschläge kommen näher:
"Gemeinsam mit Bürgermeistern aus Liverpool, Amsterdam, Indonesiens Hauptstadt Jakarta und dem texanischen Austin hat er sich für Berlin verpflichtet, einen „großen Teil des Stadtgebiets“ bis 2030 zur „Zero-Emission“-Zone zu machen, wie es in der englischsprachigen Pressemitteilung zu der Erklärung heißt. Das bedeutet, Müller möchte gern die Verbrennungsmotoren aus weiten Gebieten der Stadt aussperren."
(Quelle: https://www.morgenpost.de/berlin/articl ... annen.html)
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MichaB
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Re: Das Ende naht

Beitrag von MichaB »

Solche Ankündigungen finde ich immer belustigend.
Warum ?
Nun:
Wer soll denn die Elektroautos kaufen welche die Massen bewegen ?
Wie hoch ist die Mittelschicht in den Städten die das finanzieren kann.
Die kriegen doch kaum noch Ihre Mieten gewuppt.
Und wie sieht das für die sozial Schwächeren aus ?

Kein einziger ÖPNV in den großen Städten ist in der Lage die dann
erforderlichen Beförderungskapazitäten zur Verfügung zu stellen.
Schon heute ist der ÖPNV völlig überlastet und zu teuer.

In Köln wartet man z.B., wenn man von der Nord-Süd Fahrt Richtung Neumarkt fahren
will gerne mal 10 Minuten auf das Grün für Linksabbieger.
Der Grund:
Da fahren die Strassenbahnen im Minutentakt. Da hast Du als Autofahrer
kaum noch eine Chance. Und die Bahnen sind brechend voll.
Selbst wenn Köln nochmal umgegraben und in Schutt und Asche gelegt werden würde um
das U-Bahn-Netz zu verdoppeln, würde das nicht ausreichen.

Und wer soll das bezahlen ? Köln, Berlin ? Die sind doch eh Pleite.

In Bonn finden sie keine Bus- oder Strassenbahnfahrer mehr.
Die Anwärter studieren alle BWL, also den Taxischein. :-)

Das Problem ist imho nicht der Individualverkehr, das Problem sind die Großstädte.
Solche Menschenansammlungen sind nicht sinnvoll in den Griff zu bekommen.

Ja, ich hör schon das heulen :-)
Dennoch - Ich hab bis zum 35sten auch in der Kölner Innenstadt gewohnt. Geil, Kneipen Theater, Kino, Bäcker
Metzger,Kiosk alles um die Ecke.
Da fährt man doch gerne mal ne dreiviertel Stunde um den Block um nen Parkplatz zu finden :-)

Ich denke der gute Herr Müller will sich auch mal profilieren.
Er möchte sein Auslaufmodell Großstadt irgendwie am laufen halten.

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Rolf-Stephan Badura
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

In Köln mag das so sein...

In der Innenstadt Berlins braucht man kaum ein Auto (auch aus eigener Erfahrung jahrelanger Autoabstinenz in den 90ern).
Viele - vor allem junge - Kollegen/Bekannte haben kein Auto mehr, je weiter sie Richtung Innenstadt wohnen.
Da kommt heute schon nach Zulassungszahlen (inkl. Firmenfzg etc) nur 30% pro Einwohner (d.h. real noch weniger haben eins).
(Gesamt-Berlin ca 40%, im Durchschnitt für Deutschland sind es so gerechnet aber 69%)
Probleme hat eher das Umland außerhalb... oder die wohlhabenden Bezirke am Stadtrand - auch vorher schon nicht die typischen Wähler des Bürgermeisters :wink:
Und wer soll das bezahlen ? Köln, Berlin ? Die sind doch eh Pleite.
Für Köln weiß ich es nicht.
Berlin war 2003 mal bekannt als "arm aber sexy" - man ist aber schon eine Weile im Einnahme-Plus und seit 2012 werden Schulden abgebaut und lag 2018 bei der pro Kopfverschuldung schon hinter Saarland, Hamburg und Spitzenreiter Bremen... also auf einem guten Weg z.B. als Nächstes auf den Stand von Nordrhein-Westfalen zu kommen.
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Sgt. Pepper
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Re: Das Ende naht

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,

als ich damals noch in Berlin war, hab ich mir auch immer gedacht das ein Auto hier echt ein Klotz am Bein wäre. Da braucht man das tatsächlich nicht. Wenn ich meine Schwester in Dresden Neustadt besuche ist man auch erstmal ne Weile um die Blöcke unterwegs um einen Platz zu finden. Jeden Tag...? Nein danke!

Von meinen Arbeitskollegen hat nicht mal die Hälfte ein eigenes Auto. Viele nichtmal einen Führerschein. Gut, ich arbeite hier an der Universität, da mag das vieleicht etwas anders sein, aber dennoch, es geht scheinbar auch ohne. Für den Weg zur Arbeit bin ich vom Moped auf ein Lasten-E-Rad umgestiegen und fahre damit die meiste Zeit. Für mich eine gute Alternative, da ich ziemlich am Stadtrand wohne und die Strecke mir sonst zu lang wäre. So kann ich auch Einkaufen fahren und das ein oder andere Paket mit Blech- und Bulliteilen abholen.

Das liegt aber weniger am Umweltgedanken, sondern eher daran, dass wir hier in Oldenburg ein echtes Verkehrsproblem haben. Da es die größte Stadt im Umland ist, sind morgens sehr viele Pendler unterwegs und entsprechend sind zu Stoßzeiten die Straßen voll. Es gibt kein U-Bahn oder S-Bahn, sondern nur Busse, die dann auch im Verkehr feststecken. Darauf hatte ich dann keine Lust mehr und bin entsprechend umgestiegen. Die Radwege sind hier (im Vergleich zu Berlin) sehr gut ausgebaut. Für die Strecke brauche ich mit dem Rad nur unwesentlich länger als mit dem Auto.

Grüße,
Stephan
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