Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

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Norbert*848b
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo André,
ich kann Dir einmal mitteilen, wie wir das früher gemacht hatten, falls jemand seinen Motor (Käfer, Typ3, Bus) geschrottet / verheizt hatte.
Gut, da gab es bei den Verwerten (liebevoll als "Schrotter" bezeichnet) immer irgendwelche VW-Motoren im Angebot.
Wir sind dann mit einer Getriebeglocke sowie Batt. ausgerückt, neben den benötigten Verkabelungen und passendem Werkzeug.
Natürlich war dann auch ein Kompressionstester dabei.

Der erste Test war es dann, das Axiallagerspiel der KW zu prüfen (an der Riemenscheibe hin und her zerren). Das darf per Hand nicht spürbar sein,
als Wert mit einer Messuhr darf das nur 0,1 +/- 0,03 mm ausmachen!

War das dann in Ordnung , kam der Kompressionstest. Das am besten mit vorher überprüftem / eingestelltem Ventilspiel.
(War ein Ventilspiel nicht mehr vorhanden, schied der Motor bereits aus, weil zu befürchteten war, dass ein Ventil möglicherweise "ver- bzw. durchgebrannt" sein könnte.)
Lagen dann die Werte der einzelnen Zylinder über mindestens 7 bar (besser 8 bis 9, 10 wäre "Neuzustand" gewesen), wusste man, dass man den Motor bedenkenlos kaufen konnte.
(BTW: Kompressionsunterschiede von 2 bar würden bedeuten, dass die Verschleißgrenze bereits überschritten wäre.)

Danach wurde der Motor zum sog "Longblock" gestrippt, denn es sollten die altbewährten Anbauteile wieder zum Einsatz kommen.
Bei Undichtigkeiten der Stösselschutzrohre wurde der Zylinderkopf abgenommen und entsprechende Teile wurden mit neuen Dichtungen versehen.
Die Zylinderkopfmontage erfolgte dann nach "State of the Art" mit Dichtungsmittel an / unter den Schrauben (innerhalb des Bereiches Zyl.-Kopf-Haube).
Selbst bei keinen Undichtigkeiten war es sinnvoll, die Köpfe nachzuziehen. Kurze Linksdrehung um das Losbrechmoment zu überwinden und dann per Rechtsdrehung auf das Moment von 25Nm bringen.
Dabei wurde natürlich darauf geachtet, dass die Reihenfolge eingehalten wird.
Seite 39: http://www.michaelknappmann.de/bulli/mi ... frame.html

Last but not least, wurde auch der Simmering kommentarlos zur Schwungscheibe stets erneuert.
Die hintere Riemenscheibe hatten wir auch immer abgenommen, um die Ölrücklaufschnecke auf "Freiheit" und "Unversehrtheit" zu überprüfen.
Bruchpilot hat geschrieben: 09.07.2020 16:34 .... nen bissle Arbeit ist trotzdem dran...
Ja, ohne Schweiß keinen Preis. :mrgreen:
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Bruchpilot
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo Norbert,
Vielen Dank für deine Tipps. Axialspiel werd ich prüfen. Nach Möglichkeit auch Kompression, da kommt es drauf an ob ich ihn vor dem Kauf noch an nen getriebe stecken kann um ihn mit dem Anlasser zu drehen.
Die Stösselschutzrohre und den simmerring am Schwungrad wollt ich auch tauschen.
Was genau meinst du mit der Öl förderschnecke?


der Motor hat wohl recht wenig km drauf, stand halt ca 25 Jahre. Lässt sich aber drehen.
Wie wahrscheinlich ist rost im zylinder, kam sowas vor?
Stand die erstanjahre draußen, dann 20Jahre trocken und lief bis zum Schluß. Ist ein Original VW austauschmotor.

Gruß Andre

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T2B-78
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von T2B-78 »

Hi André,
Bruchpilot hat geschrieben: 10.07.2020 10:46 Was genau meinst du mit der Öl förderschnecke?
Das ist eine Spiralförmige Nut auf der Nabe der Keilriemenscheibe im Inneren des Rumpfes, diese Nut fördert das Öl immer wieder in den Motor zurück, an dieser Stelle spart man sich also eine Dichtung.
Bruchpilot hat geschrieben: 10.07.2020 10:46 Wie wahrscheinlich ist rost im zylinder, kam sowas vor?
Ja, das kann bei längerer Standzeiten allein durch Luftfeuchtigkeit vorkommen. Ich habe das bei einem sehr gut erhaltenen Industriemotor gehabt der für eine Pumpe verwendet wurde und nur alle paar Jahre mal angelassen wurde.
Und bei meinem Eltern im Schuppen steht ein Motor, den ich vor 30 Jahren mal zerlegt und wieder zusammengebaut hatte. Dieser Motor lässt sich seit einiger Zeit gar nicht mehr drehen! :(
Bruchpilot hat geschrieben: 10.07.2020 10:46 Stand die erstanjahre draußen, dann 20Jahre trocken und lief bis zum Schluß. Ist ein Original VW austauschmotor.
Was das genau heißt, wird in der Annonce nicht richtig deutlich, wenn er zwar draußen, aber noch im Bus eingebaut war, dann kann es sein, dass der Rumpf es unbeschadet überstanden hat. Auf jeden Fall kann man auf einem der Bilder eine Wärmetauscher erkennen, bei dem die äußere Hülle im Bereich der Heizklappe weggerostet ist.

Wenn Du die Kompression nicht messen kannst, dann sollte das aus meiner Sicht kein Nachteil sein, denn die Zylinderköpfe müssen runter um die Stößelschutzrohre zu wechseln, dabei kann man dann gleich aus 4 Köpfen (2 aus deinem Bus und 2 aus dem Übergangsmotor) die 2 Besten aussuchen. Ventilspiel wird noch eingestellt, und die Ventileinstellschrauben würde ich auch untersuchen und ggf. tauschen. Überhaupt soll der Motor ja nur eine Saison laufen, dafür dürfte für mein Verständnis die Kompression am unteren Limit sein, laufen wird er damit auf jeden Fall.

Früher hatte man solche Motoren, wie Norbert sie beschrieben hat, unter dem Gesichtspunkt ausgesucht aus einem großen Pool an Kandidaten den am wahrscheinlich Langlebigsten zu finden. Heute hat man kaum eine große Auswahl, noch dazu willst du ja einen neuen Motor aufbauen.

Gruß
Jens
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Norbert*848b
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo André,
T2B-78 hat geschrieben: 10.07.2020 11:35 Bruchpilot hat geschrieben: ↑10. Juli 2020, 12:46
Was genau meinst du mit der Öl förderschnecke?

Das ist eine Spiralförmige Nut auf der Nabe der Keilriemenscheibe im Inneren des Rumpfes...
Schön beschrieben. :gut:
Bei diesem Anbieter gibt's auch ein Bildchen dazu: https://www.csp-shop.de/motor/riemensch ... 0883a.html

Ich darf aber noch ergänzen, dass man für eine Demontage zwingend das vorschriftsmäßige Abziehwerkzeug einsetzen sollte (was in diese Löcher eingreift), um nicht die Riemenscheibe zu ruinieren.
Urwaldmethoden mit Holzkeilen bzw. Montier-Eisen führen meist zur Zerstörung, so dass dann ein unzulässiger Seitenschlag auftritt.
(Höhenschlag max. 0,4 mm, Seitenschlag max. 0,03 mm!)
Nicht wenige hatten sich daraufhin die Lima & Co zerstört. :?

Ist das Werkzeug nicht vorhanden, würde ich die Riemenscheibe zunächst nicht abnehmen und hoffen, dass die Schnecke nicht zugesetzt ist.
Stellt man aber Ölaustritt an dieser Stelle fest, sollte man der Sache entsprechend nachgehen.

BTW: Solch ein Werkzeug könnte man sich kaufen, oder einen 2-Armabzieher entsprechend zurechtschleifen.
Händlerbeispiel: https://www.csp-shop.de/werkzeug/abzieh ... 0360a.html
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Bruchpilot
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Bruchpilot »

T2B-78 hat geschrieben: 10.07.2020 11:35 Was das genau heißt, wird in der Annonce nicht richtig deutlich, wenn er zwar draußen, aber noch im Bus eingebaut war, dann kann es sein, dass der Rumpf es unbeschadet überstanden hat. Auf jeden Fall kann man auf einem der Bilder eine Wärmetauscher erkennen, bei dem die äußere Hülle im Bereich der Heizklappe weggerostet ist.
Aus dem Telefonat weiß ich dass der Bus im Garten stand und vor sich hin "gerottet" ist, bis er ihn gekauft und geschlachtet hat. Da ist der Motor noch gelaufen, danach hatte er den Motor dann bei sich gelagert.
T2B-78 hat geschrieben: 10.07.2020 11:35 Ventilspiel wird noch eingestellt, und die Ventileinstellschrauben würde ich auch untersuchen und ggf. tauschen. Überhaupt soll der Motor ja nur eine Saison laufen, dafür dürfte für mein Verständnis die Kompression am unteren Limit sein, laufen wird er damit auf jeden Fall.
Super Tip, Danke! :gut:

Die Ölförderschnecke werd ich mir dann beim ummontieren ansehen und ggf. reinigen, Danke auch für den Hinweis mit der Riemenscheibe! Frage mich gerade, ob die besagte "Fachwerkstatt" damals auch die Riemenscheibe runter hatte und dadurch nen Schaden bekommen hat, was zu der Unwucht vom Lüfterrad den Bruch im Limahalter erklären könnte.... muss ich mal bei Gelegenheit einen genauen Blick drauf werfen....
Sind das echt nur 3 Hindertstel die im Seitenschlag erlaubt sind? Den Höhenschlag find ich logisch, weil das eine oszillierende Spannkraft des Keilriemens nach sich zieht.... aber wenn sich der Riemen um 0,03mm in Axialer Richtung bewegt macht das so viel aus? Oder hat die Scheibe noch eine andere Funktion (Axiallager o.ä.)?

Vor Ort werde ich folgendes prüfen:

- Axialspiel der KW (hab dazu nen Werkzeug zum messen)
- Ventilspiel der Zylinder vergleichen
- Blick mit Boroskop in die Zylinder wegen Rostbefall

Gruß
André
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T2B-78
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von T2B-78 »

Hi André,

also, einen Motorschaden kann man wohl mit einer verstopften Keilriemenscheiben-Ölrücklaufschnecke nicht auslösen.
Und wenn Du 4 statt 3 Hundertstel Seitenschlag im Keilriemen feststellst, dann bringt dich (oder den Motor) das auch nicht um.
Ich kann mir eher vorstellen, dass es eine "Gemengelage" war, die insgesamt nicht gut war:
- Werkstatt stellt den Zzp. deutlich falsch ein (17,5° daneben!)
- Du als unerfahrener Bullifahrer hörst und fühlst nicht, dass der Motor ein Problem hat.
- Flotte Autobahnfahrt trotz falschem Zzp.
- usw.

Kurz und gut, nach meiner Meinung wirst Du die Ursache für den Bruch im Limafuss nicht finden (Schwingungen, die wer weiß woher im Riementrieb und Kurbeltrieb gekommen sind), kauf dir einen lauffähigen Ersatzmotor und bringe den originalen Motor in Ordnung.

Sowie Du wieder einen halbwegs originalen Motor in Deinem Wagen hast, werden so alltägliche Dinge wie Ventilspiel, Zzp., Schließwinkel, Ölverbrauch, Benzinverbrauch, Elektrodenabstand, Öl- Spezifikation (15W40 oder 20W50, aber auf keinen Fall ein 5W10), Gemischaufbereitung, innere Kühlung, und dergleichen mehr eine Rolle spielen und Du wirst irgendwann eine Meinung dazu entwickeln, so dass dann ein derart falsch liegender Zündzeitpunkt schnell bemerkt und hoffentlich nicht den jetzigen Effekt mehr hat.
Ich stelle jedenfalls fest, dass es immer mehr Menschen gibt die lieber gar nicht mehr fahren, weil sie entweder "die Flöhe husten hören" und vor lauter wenn und aber zu zögerlich sind, oder die sagen "das gehört so, das ging früher nicht besser, dass muss so sein..." und einfach weiterfahren, obwohl damit ein Motorschaden programmiert ist. Es mangelt eben vielen an Erfahrung, was normal, oder unnormal ist. Aber auch das verstehe ich, da für viele der T2 inzwischen so selten bewegt wird, dass die Erfahrung sich erst gar nicht einstellt. Dabei fällt mir ein, das ich dieses Wochenende mal wieder Bus fahren muss! :wink:

Schönes WE,
Jens
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Norbert*848b
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo André,
T2B-78 hat geschrieben: 10.07.2020 21:39 … also, einen Motorschaden kann man wohl mit einer verstopften Keilriemenscheiben-Ölrücklaufschnecke nicht auslösen.
Richtig, da ist kein Motorschaden bei einer zugesetzten Schnecke zu erwarten. Das gibt nur eine gewisse "Sauerei" im Motorraum, schlimmstenfalls und im Extremfall kann dabei ein verölter Keilriemen herauskommen, wie ich das schon erlebt hatte. :?
T2B-78 hat geschrieben: 10.07.2020 21:39 - Flotte Autobahnfahrt trotz falschem Zzp.
Na gut, der Vorbesitzer hat wohl den Faux Pas der sog. Fachwerkstatt bemerkt gehabt und vor dem Verkauf den ZZP korrigiert.
Bruchpilot hat geschrieben: 10.07.2020 19:14 Frage mich gerade, ob die besagte "Fachwerkstatt" damals auch die Riemenscheibe runter hatte und dadurch 'nen Schaden bekommen hat, was zu der Unwucht vom Lüfterrad den Bruch im Limahalter erklären könnte....
Normalerweise nimmt man die Riemenscheibe ab bevor der Motor gespalten und neu abgedichtet wird. Was aber tatsächlich statt gefunden hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis und konnte mir seinerzeit auch nicht mitgeteilt werden. Die Unwucht vom Lüfterrad und dem Bruch der Limahalterung halte ich möglicherweis für einen früheren Schaden, denn der Vorbesitzer hat ja wohl nicht so viele Kilometer abgespult.
BTW: Sind die Limalager überprüft bzw. neu gekommen. Ich hätte die nach dieser Panne kommentarlos neu genommen und würde auch die hintere Riemenscheine überprüft haben.
Bruchpilot hat geschrieben: 10.07.2020 19:14 Sind das echt nur 3 Hundertstel die im Seitenschlag erlaubt sind?
Ja, ist so. Wieso und warum, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Mit bloßem Auge ist so etwas schlichtweg nicht auszumachen, da muss schon eine Messuhr herhalten.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo in die Runde,
hab mir den Motor besorgt und bin seither so viel am schrauben, dass ich kaum zum schreiben komme....

Zwischenzeitlich kam von VW die Antwort, unser Bus hat noch den Motor drin, mit dem er damals ausgeliefert wurde :D :D. Damit ist klar, dass die original Maschine langfristig auch wieder in den Bus kommen wird. Der Motor jetzt wird nur eine Übergangslösung werden.
Zum Zustand des Übergangsmotors werd ich bald noch mehr berichten und ein paar Bilder posten. Um eines vor weg zu nehmen, von außen is er echt pfui gewesen. Alle Verblechungen sind quasi hin oder müssen im Bad entrostet werden sofern rettbar. Das Gehäuse ist stellenweise recht stark korrodiert. Die lange Standzeit hat ihm echt zugesetz..... Dafür war das Axialspiel mit 0,1mm soweit in Ordnung und er ließ sich drehen....

Nach kräftigem Reinigen hab ich ihn heute endlich auf gemacht und mir die Köpfe und Zylinder angesehen. Zylinder 3 hat es wohl etwas warm gehabt, zumindest gibt es da im Kopf gleich drei Risse:
- zwischen Auslass und Einlass ein Riss
- zwei Risse jeweils vom Zündkerzengewinde weg in Richtung der beiden Ventlilsitze. Dazu ist das Auslassventlil an zwei stellen gerissen.....

Meiner Meinung nach hat ein Riss nichts im Zylinderkopf verloren. Aber da das ganze nur begrenzt halten muß die Frage: gibt es für Risse Toleranzgrenzen? Meiner Meinung nach sind drei Risse auf einem Topf definitiv zu viel, aber vielleicht irre ich mich ja auch :D

Soviel erst mal für heute. Bilder folgen bei Gelegenheit....

Gruß
André
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Norbert*848b
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Norbert*848b »

Hallo André,
Bruchpilot hat geschrieben: 19.07.2020 20:38 Zylinder 3 hat es wohl etwas warm gehabt
Ja, die linke Bank läuft immer etwas heißer und der 3. Zylinder auch immer noch etwas mehr und das trotz versetztem Ölkühler. :?
Bruchpilot hat geschrieben: 19.07.2020 20:38 - zwischen Auslass und Einlass ein Riss
- zwei Risse jeweils vom Zündkerzengewinde weg in Richtung der beiden Ventlilsitze. Dazu ist das Auslassventlil an zwei stellen gerissen...
Risse zwischen den Ventilen sollte eigentlich nicht so das Problem sein, sofern sie nicht zu tief sind, so hab ich das von einem seinerzeitigen VW-Werkstattmeister in Erinnerung.
Das "zu tief" ist natürlich reichlich schwammig. Abblasen dürfen die Köpfe jedenfalls nicht.
Es besteht aber das Risiko, dass sich dann doch einmal ein Ventilsitzring lösen kann.

Bei Rissen vom Kerzengewinde weg in Richtung Ventilsitze hab ich es bei einem damaligen Bekannten schon erlebt, dass dann auf einmal die Zündkerze herausgeflogen ist. Diese Risse sind meiner Meinung / Erfahrung nach schon einmal bedenklicher.

Hattest Du die Möglichkeit vorher die Kompression einmal zu messen? … dann hätte man vielleicht einen Hinweis darauf gehabt, ob der Kopf bereits "abbläst".

Mein Fazit: Auch bei einem "Übergangsmotor" würde ich keine Risse im Kopf haben wollen.
(Gut, früher mit wenig Geld in der Tasche hatten wir dann den besseren Kopf links eingebaut und den schlechteren halt rechts. Mit so etwas hatten wir uns dann aber auch nicht auf Urlaubstour begeben.)

Für gerissene Zylinderköpfe gibt es Fachbetriebe, die das fachgerecht schweißen können. Der Aufwand ist nicht unerheblich, oftmals rechnet sich das nicht.
Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht, kann also weder etwas zu den Kosten noch zu der Haltbarkeit sagen.

… vielleicht auch noch lesenswert: viewtopic.php?f=7&t=22392
https://www.thesamba.com/vw/forum/viewt ... p?t=580904
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert
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Bruchpilot
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Re: Motor 50PS (AS) macht (un)gesunde Geräusche

Beitrag von Bruchpilot »

Hallo Norbert,

danke für die Hinweise und die beiden Links! Sehr interessant..... Also in einem der Links habe ich einen Riss gesehen, der war deutlich größer. Aber ich denke auch dass es hier Sinn macht andere Köpfe zu verwenden....
Kompression konnte ich nicht messen, weder beim Kauf noch hier hatte/ habe ich die Möglichkeit den Motor an einen Anlasser zu klemmen. Aber ob da was bei raus gekommen wäre weiß ich nicht, zumal das eine Auslassventil echt gelitten hat. Da hat sogar der Ventilsitz einen Abdruck aufm Ventil hinterlassen :shock: sowas hab ich bisher auch noch nicht gesehen.....

So, hier nun mal ein paar Bilder:
Beim abholen:
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Auf der heimischen Werkbank:
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Fast alle Schrauben der Verblechung wollten sich kaum lösen lassen. Was mich etwas geschockt hat ist dass eine Mutter vom Gehäuse lose war und zwischen den Zylindern lag. Ich habe sie lose drauf geschraubt. Das ganze war leider erst sichtbar als ich den Gebläsekasten demontiert habe.... :? Da fängt man dann an sich seinen Teil zu denken...
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... und dreckig war das Ding auch ohne Ende
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Beim öffnen der Ventildeckel haben sich an beiden Köpfen je eine Buchse verabschiedet, in denen der Bügel gelagert ist. Hat zumindest beim Verhandeln geholfen.
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So und nach dem der Dreck kurz in "Zaubertrank" eingeweicht war, kamen an einigen Stellen auch gut erhaltene Gehäusestellen zum Vorschein.
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Teil 2 folgt gleich.
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