Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

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bulli71
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von bulli71 »

Also, in meiner laienhaften Einschätzung, auch wenn es meinem Gerechtigkeitsempfinden widerspricht, schmeißt man hier nur den schlechten Geld noch gutes hinterher wenn man juristisch dagegen vorgehen möchte. Dafür ist zu viel Zeit vergangen.
Die ganzen Tipps mit "hätte ..." helfen auch nicht mehr, ich denke der Fragesteller hat selber gemerkt dass er etwas blauäugig an die Sache ran gegangen ist.

Wir haben noch keine Bilder gesehen wie die Dinge denn tatsächlich stehen, das würde schon mal eine bessere Basis abgeben. Aber wenn ich mir anschaue zu welchem Kurs ziemlich endfertige Westis gehandelt werden, und wenn ich unterstelle dass dieser hier zumindest innen passabel gut ist (warum sonst gibt man 27k aus) dann würde ich davon ausgehen dass etwa die Hälfte des Kaufpreises Lehrgeld war.

Suche jemanden mit Ahnung oder lies dich intensiv in die Materie ein und geh die Reparatur an, nichts ist unmöglich. Das zuviel gezahlte Geld wirst du abschreiben können. Meine Meinung.
Thorsten
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Sgt. Pepper
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin Norman,

ärgern kann man sich darüber das man drauf reingefallen ist und auch über den Verkäufer und das ausgegebene Geld.
Aber an deiner Stelle würde ich mir die Krone wieder zurecht rücken und die Sache angehen. Die 10.000€(?) für ein Gerichtsverfahren mit ungewissem Ausgang kannst du besser in das Auto stecken und dich nun ausgiebig mit der Materie beschäftigen. Ansonsten wird es ein Faß ohne Boden, wenn du wegen jeder Kleinigkeit in die Werkstatt musst.

Bring den Bus zu jemanden der sich damit auskennt und zwar nicht nur allgemein mit Oldtimern, sondern auch speziell mit dem T2. Der wird dir genau sagen können wie es hinsichtlich der Rostschäden tatsächlich aussieht und an welchen Stellen z.B. schon was "laienhaft" gemacht wurde und wie man das tatsächlich angehen soll. Er wird vieleicht auch bewerten können was genau mit dem Motor ist. Das jemand beim TÜV genau sagen kann, dass der Kopf undicht ist, wage ich zu bezweifeln, außer der Prüfer kennt sich sehr gut aus.

Aus NRW sind hier einige sehr Kundige Personen vorhanden, die dir da sicherlich erstmal weiterhelfen können.

Grüße,
Stephan
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Matthias S.
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Matthias S. »

Anwälte Bemühen wird hier nichts bringen außer noch mehr Geld versenken, ich habe das schon oft genug bei Autos, an denen nach dem Verkauf ein Unfallschaden festgestellt wurde, mitbekommen.
Sind die Schäden wirklich so dramatisch? Je nach Prüfer. Was mit den Köpfen sein soll würde mich auch interessieren.
Btw mein Westi ist auch gerollt und hat ein H, das ist gar kein Problem, der hat aber einst auch nur einen dreistellig kostet. Also einfach nur nach vorne schauen und mal Fotos von den Rahmenschäden machen. Die Querträger z.B. sind bei deutschen T2 schon nach wenigen Jahren wegen des Klimas und dem nicht vorhanden Korrosionsschutz durchgegammelt.
Grüße, Matthias
MichaIN
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von MichaIN »

Hallo!

In den Oldtimergazetten wird ja ab und an von solchen Fällen berichtet. Sind aber immer Sachen die mehrere Jahre dauern, Gutachter brauchen etc. Aber letztendlich scheint oft Geld in Richtung Käudfer zu fließen.
Zum Thema neue Lackierung für H nötig und Motor/Zylinderkopfsachen stimme ich meinen Vorrednern zu, da hat sich dein TÜVler zu weit aus dem Fenster gelehnt. Und selbst wenn, die Lackierung hast Du ja selbst gesehen.

Aber was mich interessieren würde: was sagt denn der Verkäufer überhaupt? Das wurde nicht erwähnt.

Gruß Michael
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Heinili
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Heinili »

Bei einem Oldtimer ist alles drinnen, für den einen ein Totalschaden, für den anderen Patina.....alles relativ. Würde mich darauf beschränken das beste daraus zu machen und mich nicht in eine Gutachterschlacht reinziehen lassen. ....nur Mut, - ist trotzdem ein schönes Auto. LG
Noze
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Noze »

Ich habe meine Rechtsschutz kontaktiert und sie würde für die Kosten aufkommen.

Ob es wirklich die Zylinderköpfe sind kann ich nicht zu 100% sagen. Ich dachte sie wären es, aber gewiss ist, dass man den Motor auseinandernehmen muss um den Ölverlust zu stoppen. Es ist nicht wenig und das sehe ich jeden Tag in meiner Einfahrt. Ganz besonders nach Fahrten. Der Lack sei auch kein Zeitgenössischer, sodass dem Auto der kulturelle wert fehlt.

Ich muss zugeben, dass mich das Innere des Busses auch extrem geblendet hat, da es wirklich in einem super Zustand war. Ich hatte mir zuvor bereits andere T2 angeschaut, wobei weder das Fahrzeug, noch der Verkäufer einen guten Eindruck hinterließen.

Nach dem Kauf in November hatte ich ihn über Winter bis Mitte April in einer Halle stehen und dann erst angemeldet. Da sich der Wagen nicht starten ließ, bin ich diesem Problem erstmal nachgegangen. Ich musste den Zündanlassschalter und das Lenkradschloss tauschen. Danach habe ich die Küchenschränke ausgebaut, Wassertank gereinigt die Pumpe und Schläuche erneuert. Die Dachluke würde gewechselt, da die alte kaputt und undicht war und ich habe noch gefühlt 3km Kabel aus dem Bus getupft.
Karosse war je meines empfinden nach solide. Daher hab ich mir darüber für diese 6 Monate gar keine Gedanken gemacht. Das Auto wurde bis dahin lediglich 500km gefahren. War auch sicher, dass er wieder Tüv bekommt.

Nach Aussage des Verkäufers wurde der Tüv sowie das H-Gutachten bei Kauf vom Vorbesitzer gemacht, nachdem er über 20 Jahre im Besitz war. Schien mir absolut plausibel. Dieser ist nur 2 Wochen vor der HU verstorben, was ich erst später durch eine Sterbeanzeige herausgefunden habe

Als ich den Verkäufer über die Situation aufgeklärt hatte, wie sollte es auch anders sein: er war geschockt, er wusste von nichts und er haftet für nichts.
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Steve
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Steve »

Standardstelle für Ölverlust im Bereich der Köpfe sind die Stößelschutzrohre und Ventildeckel, dafür muss der Motor nicht raus. Es gibt Teleskoprohre dafür falls es ein Typ 1 ist, beim Typ 4 geht es ohne Demontage der Köpfe mit den Serienrohren.
Das mit dem Lack ist wahrscheinlich auch grober Unfug des Prüfers.

Wie schon von mehreren geschrieben: Nicht den Kopf in den Sand stecken sondern die Karre fertig machen. :-)
Kannst gerne bei mir auf der Bühne mit drunter gucken bei einem Bier. Alternativ mache ein paar Bilder von den ganzen Stellen die der Prüfer bemäkelt hat und stelle sie hier ins Forum. Da gibt's genug Experten.
Auch eine Abschätzung des realen Marktwertes bekommen wir hin, dann weißt du wieviel Lehrgeld du ungefähr bezahl hast.

Jeder Anwalt wird dir empfehlen dagegen vorzugehen, aber am Ende gewinnt nur einer: Der Anwalt.
Zuletzt geändert von Steve am 18.11.2020 16:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Feinbein
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Feinbein »

Hallo,
Ob es wirklich die Zylinderköpfe sind kann ich nicht zu 100% sagen. Ich dachte sie wären es, aber gewiss ist, dass man den Motor auseinandernehmen muss um den Ölverlust zu stoppen.
Wenn ich das auf dem Bild richtig erkenne, ist das ein Typ4-Motor. Der Ölverlust könnte von den Stößelrohrdichtungen kommen. Prüfe das doch mal. Das wäre nicht so dramatisch. Die kann man auch bei eingebauten Zylinderköpfen tauschen und die Dichtungen kosten nicht die Welt.
Ich kann gut verstehen, dass Du dich hintergangen fühlst. Auf einen Rechtsstreit würde ich es dennoch nicht ankommen lassen. Sowas ist aufwändig, langwierig und der Ausgang völlig ungewiss.

Ein paar Bilder v.a. vom Unterboden wären hilfreich.

Gruß Stephan
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MichaB
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von MichaB »

Jeder Anwalt wird dir empfehlen dagegen vorzugehen, aber am Ende gewinnt nur einer: Der Anwalt.
Allerdings nicht auf Kosten des Geschädigten.
Wenn die Rechtschutz tatsächlich eine Kostenübernahme (schriftlich) gibt,
dann lasset die Spiele beginnen :thumb:
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Sgt. Pepper
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Re: Arglistige Täuschung bei Verkauf, Bin verzweifle und bitte um Hilfe

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin,
es wäre interessant, wenn du mal Bilder von den betreffenden Stellen am Unterboden zeigst, dann können wir dir hier ggf. auch den Tipp geben ob dies wirklich gravierende Schäden sind und wie Aufwändig es wäre den Bus zumindest für den TÜV wieder fit zu bekommen.

Mein Gefühl sagt mir aber, dass es am Ende Aussage gegen Aussage steht und du auch vor Gericht keinen Vorteil bekommst.
Dem Verkäufer müsste erstmal bewiesen werden, dass er die Schäden gezielt verschwiegen hat. Dazu müsstest du durch einen Gutachter zeigen, dass die "Ausbesserungen" erst kürzlich erfolgt sind. Wenn die schon älter sind, kann sich der Verkäufer immer darauf berufen, von den Schäden nichts gewusst oder gesehen zu haben. Bei Privatverkäufen wird halt davon ausgegangen, dass der Verkäufer kein Experte ist und desswegen den genauen Zustand nicht genau Bewerten kann. Er kann immer sagen, dass er sich auf das vorhandene TÜV Gutachten für das H-Kennzeichen sowie die frische HU verlassen hat.
Anders kann es aussehen, wenn du nachweisen könntest das er mehrere Fahrzeuge verkauft und ggf. als "Experte" in der Szene bekannt ist. Aber das wird schwer...
Selbst mit dem Argument, dass er sich kurz darauf einen anderen Bus gekauft hat, kann er sich damit rausreden, dass ihm z.B. die Farbe nicht gefiel, immerhin ist es eine andere Ausführung.

Wird schwierig... sorry.
Ich will dir da wirklich nicht zu Nahe treten... aber ich habe Schwierigkeiten da Mitgefühl zu entwickeln. Da bist du schon extrem blauäugig rangegangen und hast so ziemlich alles falsch gemacht.

Desswegen mein Tipp: Wunden lecken und nach vorne schauen. Immerhin hast du vermutlich eine gute Basis. Alleine die offenbar sehr gute Westfalia-Aussattung hat schon einen gewissen Wert und ggf. bietet das Fahrzeug eine gute Ausgangsbasis. Z.b: Wagenheberaufnahmen sind ja kein so großer Akt, die zu tauschen. Solange wirklich kritische Bereiche noch gut sind.

Ich habe auch schon mal einen Blender gekauft und der steht nun schon seit 7 jahren in der Halle für die Blecharbeiten. Beim Kauf hat das alles nicht so schlimm ausgesehen und ich hätte das eigentlich besser wissen sollen. Der Unterschied war aber, dass der Bus knapp 1k€ gekostet hat...

Grüße,
Stephan
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