mein Name ist Jens und nach mehreren Jahren des Inkognito-lesens möchte ich mich hier auch einmal vorstellen. Ich bin 31 und Dipl.-Ing. der Raumplanung (auch wenn jeder sofort an Innenausstattung und Interiordesign denkt dreht es sich dabei eher um Stadt- und Regionalplanung


Wann die Leidenschaft zum T2 angefangen hat, kann ich gar nicht genau sagen. Es wird so um die Abi Zeit herum gewesen sein. Stolz wie Oskar über den damaligen Golf III mit Schiebedach hab ich doch trotzdem immer neidvoll jedem Type 2, aber ganz speziell dem T2 hinterher geschaut. Im Grunde bin ich jemand der viel voraus plant und kalkuliert aber zum Studienbeginn hab ich dann all meinen Leichtsinn und die gigantische Summe von 1.800 € zusammen genommen und mir einen ´78er Westi gegönnt. Der Wagen sah fantastisch auf, solange man die rosarote Brille nicht absetzte.


Und was macht man mit einem frisch gestrichenen (das Wort Lackierung darf man hier nicht verwenden!) Bulli wohl? Richtig, erstmal nach Holland. Nach nur einem Tag dankte „Gustel“ (mein Bruder meinte der sieht aus wie die dicke Raupe aus „Das große Krabbeln“, die immer dachte er wird mal ein Schmetterling) mir die bis dahin nicht erfolgte technische Pflege und strich den ersten Gang aus seinem Repertoire. Am nächsten Tag quittierte auch der dritte Gang und es folgten weitere „Zeichen“ die auf einen Reparaturrückstand hindeuten k ö n n t e n. Das Beste war aber der ausgefallene Scheibenwischermotor auf der Hinfahrt bei strömenden Regen. Mein Beifahrer musste durch das noch nicht „restaurierte“ (ich hoffe ihr erkennt den Sarkasmus) Handschuhfach greifen und das Wischergestänge permanent von innen betätigen, damit ich überhaupt was sehen konnte. Drei Tage musste ich mir das Muskelkater Gejammer meines Beifahrers anhöhren..

Ihr seht die Stufe der Naivität war längst verlassen. Hier darf man von herrlich dämlichen verdrängen sprechen. Was soll ich sagen... nach zwei Jahren wurden die Hundeblicke meiner Werkstattmeister immer bedrückende wenn ich mal wieder mit den Worten auf der Matte stand: „bitte nur das nötigste“.

Am Ende siegte aber die Vernunft. Bevor Gustel mich auffressen konnte habe ich ihn nach nur 2 Jahren an ein nettes Pärchen aus Düsseldorf abgegeben. Dort wird Gustel ab und an noch immer gesichtet. Zuletzt noch im vergangenen Jahr. Sogar mit dem gold-braun-curry-Anstrich!

Ihr seht ich gucke nicht allzu reumütig zurück. Die Augen waren eben zu groß und der Geldbeutel zu einfach klein. Vor allem aber war die Motivation ein echt geschmeidiges Uni-Gefährt zu haben mit dem man völlig ungebunden ist, einfach größer als die Tatsache sich an einem T2 zu erfreuen und ihn nachhaltig zu pflegen und in ihn zu investieren. Ich nenn es mal den klassischen Bubi-Surfer-Traum.
Nun sind sieben Jahre vergangen und von diesem Traum der Außendarstellung durch einen Surfer-Bulli ist nix mehr übrig. Stattdessen ist die Liebe und die Leidenschaft zum T2 stetig gewachsen. Wie anfangs beschrieben bin ich eigentlich ein sehr gewissenhafter und planender Mensch, weshalb ich „Gustel“ auch so locker unter Jugendsünde verbuchen kann. Ich bin nun seit einem Jahr im Berufsleben und so wird nun für meinen Traumwagen gespart. Dabei werd ich eines nicht machen: Irgendetwas überstürzen. Diesmal soll dat richtig gemacht werden! In ungefähr zwei Jahren sollte die Finanzierung der mal angepeilten 20.000 € (Wertsteigerungen nicht eingerechnet) stehen. Bis dahin gilt es die Zeit zu nutzen.
Mit null Erfahrung in Sachen Kfz hieß es nun Technik lernen. Seit rund zwei Jahren les ich mich zunehmend in die Bulli-Technik ein. Das „Wie helfe ich mir selbst“ (Band 101) habe ich schon längst verschlungen und auch den „Etzold“ les ich immer mal wieder quer. Auf den Seiten von Herrn Baduars und all den anderen privaten T2-Internetseiten wildere ich immer wieder gerne und natürlich bin ich auch hier im Forum viel unterwegs. Es macht richtig Spaß mit den gerade erlangten technischen Erkenntnissen eure Fehlersuchen und Behebungswege nachzuvollziehen und mich mit dieser Hilfe immer weiter in die Technik zu vertiefen.
AN DER STELLE GROSSES LOB AN ALLE HIER! Ein klasse Forum mit einer enormen Hilfsbereitschaft und einer äußerst gepflegten Diskussionskultur, was auch nicht selbstverständlich ist für derartige Fachforen!

Wie es nun weiter geht:
Nach dem Erlangen der grundlegendsten Techniktheorie habe ich nun also die Zone des Kfz-Nichtsversteher verlassen und die nicht minder riskante – wenn nicht gar gefährlichere – Zone des kühnen Halbwissens betreten. Mir fehlt ganz klar die Praxis. Und so kam mir die Idee einen Motor zu erstehen um das wirklich zu erlernen vor dem ich den meisten Respekt hatte und habe: Die Motortechnik. Ich war bereits auf der Suche, aber dann vielen mir diese läpschen Sprüche hier aus dem Forum ein, wie etwa: „so´n 1600er hab ich noch rumliegen“ oder „...vielleicht findet sich noch ein Anbauteil an einem meiner alten Austauschmotoren“.
Daher hier meine Frage an euch:
Hat Jemand einen 1600er Typ 1 Motor mit möglichst vielen Anbauteilen, den er vielleicht nicht mehr so nötig braucht? Er muss nicht einmal funktionieren. Mir ist nur wichtig, dass ich die Technik besser verstehe. Könnte mir auch so etwas wie eine Rückkaufoption vorstellen. Ich will den Motor ja nicht verwenden bzw. einbauen. Im schlimmsten Fall bekommt ihr den dann halt gereinigt zurück.

An dieser Stelle übrigens schöne Grüße an den Stammtisch Südwest, der für dieses Anliegen sicherlich die erste Adresse für mich wäre. Ich wurde bereits freundlicherweise im Mailverteiler aufgenommen obwohl ich es zu meiner Schande noch nicht zu einem Stammtischtreffen geschafft hab. Das wird sich ändern. Werde demnächst mal vorstellig!
So das war jetzt erstmal viel Text. Freue mich endlich mal vorgestellt zu haben.
Schöne Grüße,
Jens