Endlich wieder im Verkehr unterwegs

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thomasmehnert
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Freud und Leid eines Bullifahrers

Beitrag von thomasmehnert »

Da das laufende Jahr sich so langsam dem Ende neigt, sitze ich gerade auf meiner Couch und lasse das Bullijahr mal Revue passieren. Angefangen hat dieses jahr aber mit einem anderen Fahrzeug. Da meine Schwester nach vielen Jahren endlich getraut hat, musste ich ihr versprechen, zur Hochzeit ihr Traumauto fertig zu stellen. Ein 1500 Käfer Cabrio, welches seit ca. 2Jahren bei mir schlummert. Also voller Elan an die Arbeit... nur um kurze Zeit später festzustellen das ich den Käfer mit kapitalem Motor- schaden gekauft habe. Nach kurzem überlegen und aus Zeitnot wurde dann der Bullimotor in den Käfer implantiert, mit dem Versprechen auf ein stärkeres Bulliherz. Hochzeit gerettet, aber für den Bulli sollte es noch schlimmer kommen... Nach der Hochzeit fuhren wir für 10 tage nach Dresden zum ausspannen. Hier erreichte uns dann die Nachricht, das es zu Hause ein Unwetter gab, der Bach über die Ufer getreten ist und der Bulli samt Garage genau in der Einflugschneise des Baches stand. "Halb so schlimm" hieß es am Telefon "das Wasser steht nur 10cm hoch, und der Bus hat ja Bodenfreiheit". Zurück aus dem Urlaub sahen wir uns die Bescherung an. Das Wasser war weg,5cm Schlamm noch da, und der ganze Bus nass, weil die Luftfeuchtigkeit extrem verständlicher Weise extram hoch war. Also Bus zerlegt und in die Nächste Lackiererei geschleppt, und in der Kabine getrocknet. Das hat der Bulli ganz gut überstanden, bis auf die Felgen. Der Ami-Chrom taugt wahrscheinlich nur für die Wüste. Da nun einmal zerlegt bekam der Bus auch gleich einen mir "zugeflogenen 1776 ccm Motor. Bei dieser Kur wurde ein ext.Ölkühler nachgerüstet, Zweivergaseranlage verbaut, Bremse und Radlager hinten komplett erneuert. Damit ging es dann ohne Probefahrt zur nächsten Hochzeit. Schöner Tag, schöne Hochzeit, schönes Hochzeitsauto... doch als ich gegen Abend nach dem Bulli schaute sah ich eine große Pfütze unterm Auto. Kurz gerochen- Benzin -Fazit: linker Vergaser läuft im Stand über. Also Vergaser raus, Ultraschall gereinigt und zur Sicherheit ein Abschaltventil verbaut. Danach ein schönes Wochenende am Hohenwarte Stausee verlebt und den Bus für die nächste Hochzeit im August fertig gemacht. Diesmal dachte ich das alles gut wird, doch auf der Heimfahrt schmiss der Bus auf 25 km sein ganzes Öl auf die Fahrbahn. - gerissene Ventildeckeldichtung. Hatte beim letzten Ventile einstellen auf Alu-Deckel umgerüstet und wohl zu fest angezogen. Mein Fehler ... Letzte Messung ergaben einen Ölverbrauch von 1L/100Km und einen Zylinder mit 30% weniger Kompression. Leicht deprimiert kam der Bus im September in den Winterschlaf. Fazit des Jahres: 100 Stunden Arbeit für 100Km Fahrt oder 3 Hochzeiten und ein "Trauerfall". Bis jetzt konnte ich mich noch nicht durchringen wieder nach ihm zu schauen, und schiebe gerade ein wenig Schrauberfrust. Aber das wird schon wieder. Wünsche allen im Forum eine besinnliche Adventszeit , und mir schon mal ein besseres Jahr 2018 :D
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thomasmehnert
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von thomasmehnert »

Noch ein paar Bilder
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thomasmehnert
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von thomasmehnert »

Hallo in die Runde, muss mich heute mal mit einer allgemeinen Frage zum Thema H-Zulassung melden...
Habe nach fast zehn Jahren durch Zufall und nach langem Kampf meinen Karmann Ghia zurückbekommen und wollte diesen gestern wieder anmelden. Dekra wurde neu gemacht und war mängelfrei. Jetzt verlangt die Zulassungsstelle von mir jedoch ein neues H-Gutachten, da das vorgelegte zu alt sei (von 2010). Ist dies rechtens und gibt es hierfür eine gesetzliche Grundlage ? Dachte immer, wenn ein Fahrzeug als deutsches Kulturgut eingestuft wurde, dann bleibt das auch so? Wäre für mich fatal, da ich noch zwei andere Oldtimer besitze, die auch nicht immer angemeldet sind.
Grüsse aus Thüringen Thomas
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Rolf-Stephan Badura
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

Hallo Thomas,

Du kannst bei jedem TÜV Vorführung auch Dein H-Kennzeichen wieder verlieren
(Mängelliste auch für nicht H-konforme Umbauten - entweder beheben - oder ohne H weiter) -
es besteht also nicht automatisch auf Lebenszeit (des Autos :wink: ), sondern bei jedem TÜV eine Verlängerung der §23 Zertifizierung.
Sprich das §23 Gutachten ist auch nur 2 Jahre gültig.

2010 galt noch ein anderer Anforderungskatalog. (aktueller Anforderungskatalog vom Mai 2012 finden sich beim TÜV Süd)
Manches wird aber von Bundesland zu Bundesland auch anders gehandhabt...

Karmann Grüße aus Berlin,
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thomasmehnert
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von thomasmehnert »

Ja, nur ärgerlich wenn man neuen TÜV macht ohne Mängel besteht, und hinterher von vorn anfängt... sind ja die Kosten...
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burger
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von burger »

Rolf-Stephan Badura hat geschrieben: 02.04.2019 06:08 Hallo Thomas,

Du kannst bei jedem TÜV Vorführung auch Dein H-Kennzeichen wieder verlieren
(Mängelliste auch für nicht H-konforme Umbauten - entweder beheben - oder ohne H weiter) -
es besteht also nicht automatisch auf Lebenszeit (des Autos :wink: ), sondern bei jedem TÜV eine Verlängerung der §23 Zertifizierung.
Sprich das §23 Gutachten ist auch nur 2 Jahre gültig.

2010 galt noch ein anderer Anforderungskatalog. (aktueller Anforderungskatalog vom Mai 2012 finden sich beim TÜV Süd)
Manches wird aber von Bundesland zu Bundesland auch anders gehandhabt...

Karmann Grüße aus Berlin,
Du kennst die Bestimmungen glaube ich genauer als ich, aber wie sieht es denn in der Praxis aus?
Ich kenne keinen solchen Fall, der TÜV wird ja wohl kaum beim Strassenverkehrsamt "petzen". Ich kann mir höchstens vorstellen das er sagt mit dem H-Kennzeichen und dem Zustand mache ich so keinen TÜV.
Oder vermerkt er wirklich auf dem TÜV Bericht das der Auto nicht H-konform ist? In beiden Fällen würde man zur nächsten Station gehen und hätte vielleicht mehr Glück.
Zur eigentlichen Fragestellung: War das Auto denn die ganze Zeit zugelassen? In diesem Fall finde ich das Verhalten des Straßenverkehrsamtes so auch sehr ungewöhnlich- ich kenne zig Fälle in denen man ein Auto mit H ver- oder gekauft hat während das "H" schon vor längerer Zeit vergeben wurde- sowas habe ich noch nie gehört. Aber klar- machen können die natürlich alles da auf dem Amt.
Gruß aus Ostwestfalen,
Markus
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thomasmehnert
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Re: Endlich wieder im Verkehr unterwegs

Beitrag von thomasmehnert »

So, beide Fahrzeuge fertig für die Saison. Ich freue mich... Habe das Oldtimer H-Gutachten bei der Dekra nochmal neu erstellen lassen. (Fzg. war fast 10Jahre abgemeldet wegen einem Rechtsstreit) . Laut Gesetz gibt es keinen Verfall des H-Kennzeichens, sei denn es wurde direkt vom TüV oder Dekra aberkannt (Aussage meines Dekra Prüfers) . Laut Zulassungsstelle Saalfeld müssen alle Oldtimer die länger als 7Jahre abgemeldet sind das H-Kennzeichen neu beantragen. Ob das eine eigene Erfindung ist, weiß ich nicht. Hatte keine Lust und keine richtige Gesetzesgrundlage zum streiten, und deshalb den Weg des geringsten Wiederstandes gewählt. Liebe Grüße aus Saalfeld
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