Herzliche Grüße aus dem Odenwald

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Rolf-Stephan Badura
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Re: Herzliche Grüße aus dem Odenwald

Beitrag von Rolf-Stephan Badura »

um das mal konstruktiv zu formulieren:
Such mal nach DVGW G 607 (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) z.B. hier

Normale Camper mit Gas (wie auch mein T2) haben ein gelbes Buch "Prüfbescheinigung nach DVGW Arbeitsblatt 607" mit allen Anlagen eingetragen und alle zwei Jahre (auch wenn Fahrzeug abgemeldet) neuer Prüfung mit Plakette und Stempel. Bei unseren alten Camper-Ausbauten wird vieles als Bestandsschutz noch zähneknirschend erlaubt, was neue Camper nicht mehr dürfen (z.B. neu nur Gaskasten von aussen zugänglich, nicht innen) - aber auch für die alten gab es Regeln: Gaskasten weitesgehend gasdicht zum Innenraum, 10x10cm Abluftschacht für Gaskasten nach unten außen, (zeitweise auch 10x10cm Abluft nach oben im Dach z.B. als Dachluke für Kochen), keine elektrischen Verbraucher (Zündfunke) im Gaskasten (Tauchpumpe im Wasserkansister geht so naja), feste Gasrohre zu den Verbrauchern, kurzer Gummischlauch nur zwischen Gasflasche/Druckminderer und Gasrohrverteiler im Gaskasten, Gasflaschen gut gesichert mit geeigneten Gurten... usw.).

Ob so ein Neubau wie Deiner damit durchkommt, habe ich Zweifel. Aber sprich mit dem TÜV/Gas-Prüfer in Deiner Nähe...

Ansonsten wenn nur mobil temporär verbaut:
Im Pkw dürfen Gasflaschen nur kurzzeitig und ausnahmsweise als Gefahrgut befördert werden, da hier eine ausreichende Sicherung der Ladung und eine ordnungsgemäße Lüftung nicht gewährleistet werden kann. Vom Baumarkt nach hause ja mit Lüftung auf volle Stufe oder geöffneten Fenstern, Reisen nein. Gasflaschen dürfen nur mit verschlossenen Ventilen und Schutzkappen transportiert werden (also nicht angeschlossen, wie beim Camper erlaubt) - und natürlich gut gesichert. Rauchen, Feuer und offenem Licht natürlich auch nicht bei Transport und Be-/Entladung. Mehr dazu wohl im ADR "Accord des marchandises Dangereuses par Route", Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße, private Kleinmengen irgendwo hinten im Anhang. AUch wenn man vor dem Gas keine Angst hat, beim Thema Versicherungsschutz kann es auch gruselig werden.

Mancher weicht daher auf Benzinkocher oder Gaskartuschenkocher aus, da weniger reglementiert.

Grüße,
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Thomas_T2b_79
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Re: Herzliche Grüße aus dem Odenwald

Beitrag von Thomas_T2b_79 »

Hallo Zusammen,

danke euch für die ausführlichen Hinweise, denen ich jetzt in Ruhe noch einmal nachgehen werde, um das sicherheitsrelevante Thema entsprechend zu behandeln.

Dass man Gasflaschen nur nicht angeschlossen und entsprechend gesichert transportiert (inkl. aller Verschluss- und Sicherungskappen,...) steht glaube ich außer Frage. Was mir zugegebenermaßen nicht bewußt war, ist dass dies bei einer 5kg Propangasflasche nur "kurzfristig" zulässig ist und somit für die Fahrt zum Urlaubsort ausscheidet.

Vermutlich werde ich aus Platzgründen aber ohnehin auf die kleine blaue Campinggaz-Flache ausweichen müssen. Zu prüfen ist jetzt, ob dann der folgende Absatz hier greift: "Nach Druckbehälterverordnung bezeichnete "CampingFlaschen" mit eingebautem Rückschlagventil dürfen Innerhalb von Fahrzeugen aufgestellt werden, wenn sie mit einem Sicherheitsventil ausgerüstet sind."
So eine fahre ich ja auch seit 20 Jahren in meinem Vito Marco Polo serienmäßig und mit regelmäßiger Gasprüfung im Innenraum durch die Gegend. Dort ist sie natürlich in einem entsprechenden Fach mit einer kleinen Öffnung nach außen untergebracht. Das ist auch zumindest beim T5 noch so. Mein Ziel ist aber eine mobile herausnehmbare Lösung, die vorwiegend im Freien außerhalb des Bulli benutzt werden kann. Die Flasche soll daher auch nur zum Kochen angeschlossen werden. Aufgrund des Auszugs ist der Betrieb auch nur bei offener Schiebetür möglich. Da werde ich nun klären müssen, ob und mit welchen Auflagen so etwas (insb. der Transport) möglich ist.

Sollte sich nach eingehender Prüfung herausstellen, dass dies nicht ausreichend gesetzeskonform und sicher umzusetzen ist, lässt sich das herausnehmbare Kochfeld natürlich auch durch den vielfach verwendeten Kartuschenkocher ersetzen.

Aufgrund der Anmerkungen hier noch der Dislaimer, dass das bisher Geschriebene nicht als Anleitung zu verstehen ist! Auch möchte ich die Diskussion was erlaubt ist, hier nicht weiter führen, da ich dazu nicht befähigt bin. Wer also auch so etwas vor hat: selbst ist der Mann oder die Frau - bitte eigenverantwortlich selbst prüfen.

Grüße und immer eine sichere Fahrt
Thomas
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Moselpirat
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Re: Herzliche Grüße aus dem Odenwald

Beitrag von Moselpirat »

Hallo Thomas,
losgelöst von der "Gas-Diskussion" wollte ich mal nachfragen wie weit du mit dem Schrank bist. Finde die Lösung mit den Alu-Profilen sehr interessant.
Bilder wären toll.
Viele Grüße
Hans
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Thomas_T2b_79
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Re: Herzliche Grüße aus dem Odenwald

Beitrag von Thomas_T2b_79 »

Hallo Hans,

bin mit der Box soweit fertig und natürlich noch das Update schuldig. Habe die Box letzte Woche auch schon mal mit einer Fahrt an den Flugplatz Dolmar eingeweit. Ist in Kombination mit dem Dachzelt für mich ideal. Anbei mal 2 Bilder von der Ausfahrt (war auch die erste längere Fahrt mit dem Bulli - und was soll ich sagen, läuft super).
Leider habe ich aktuell noch nicht mehr Bilder von der fertigen Box. Der Test hat gezeigt, dass die Auszüge ohne "echte" Verriegelung nicht ausreichen. Bin daher gerade dabei, die Auszüge noch einmal zu tauschen (ein weiterer Vorteil der von dir angesprochenen Aluschienen - die Auszüge sind mit Nutensteinen daran geschraubt und können damit auch entfernt/verschoben werden).

Die Ausstattung hat sich während des Baus auch noch einmal etwas erweitert und enthält neben dem Kochfeld nun auch Wasser/Abwasser, Kompressorkühlbox, Zusatzbatterie, Wechselrichter mit Ladegerät und Solarladeregler. Bilder von allem folgen sobald ich mit den neuen Auszügen durch bin.

Grüße Thomas
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Thomas_T2b_79
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Re: Herzliche Grüße aus dem Odenwald

Beitrag von Thomas_T2b_79 »

hier nun die versprochenen weiteren Infos zur Box. Habe sie heute eingebaut und dabei mal ein paar Bilder gemacht:

Das Innenleben besteht aus Aluprofilen im Format 20x20 mm mit einer 5mm Nut. Verwendet habe ich die zugehörigen Eckverbinder, sowohl außenliegende als auch innenliegende wenn z.B. eine Schublade oder eine Auszug in der Ecke liegt. Mit den Profilen spart man sich viele Innenwände und bleibt auch für Änderungen flexibel (was sich später noch als hilfreich herausstellen sollte :wink: )
Aufbau aus Alu-Profilen
Aufbau aus Alu-Profilen

Zusätzliche Stabilität bekommt das ganze durch die Platten außen, die alle mit Winkeln ebenfalls an den Profilen festgeschraubt sind und somit auch wieder abnehmbar. Bis auf die Front und die seitliche Wand mit den Schaltern aus Sperrholz habe ich 9mm Siebdruckplatten verwendet.
fertige Box
fertige Box

Für die Holzfront habe ich Dachlatten verleimt, bei denen die eine Ecke weggefräst wurde. Sieht man hier ganz gut auf dem Bild.
Innenleben
Innenleben

Obwohl einiges an Technik darin verschwinden musste und sich dadurch auch immer wieder etwas in der Aufteilung geändert hat, ist zum Glück auch noch akzeptabel viel Stauraum mit 2 Schubladen und 2 Ablagefächern übergebliegen.
Ablagefächer
Ablagefächer
Schubladen
Schubladen

Bei der Kompressor-Kühlbox habe ich mich aus Platzgründen für eine 35l Variante entschieden. Platz ist da drin genug, schade ist nur, das normale Wasserflaschen nicht aufrecht hineinpassen. Auch musste ich wegen der Kühlbox die Einteilung der Schubfächer noch einmal anpassen, da die laut Hersteller 58cm breite Box neben noch den Stecker hat und damit nicht in den 60cm breiten Auszug passen wollte. Auch die Tragegriffe scheinen wohl für die Breite nicht wichtig gewesen zu sein :-)
Kühlbox
Kühlbox

Über der Kühlbox sitzt das hier bereits ausreichend diskutierte Gaskochfeld. Es ist jetzt wie bereits beschrieben nicht fest installiert sondern wird wie mobile Camping Kocher auch mit einer blauen CampingGaz-Flasche betrieben.

In der linken Seite sind die Batterie, der Wechserichter und die beiden Wasserkanister untergebracht. Da man da nicht so oft ran muss und die Batterie sehr schwer ist, gibt es hier keinen Auszug sondern einfach eine Front-Abdeckung mit Magnethalterung. Die Batterie (fehlt noch auf dem Bild) ist in einem Ausschnitt des Einlegebodens unterbegracht, damit sie seitlich nicht verrutschen kann. Auf eine Kopplung an die normale Starterbatterie über ein Trennrelais habe ich erst einmal verzichtet, geladen wird mit Landstrom oder mit Solar. Letzteres hat bereits durchaus eine Woche funktioniert, obwohl es sich nur um ein flexibles 100W Panel handelt. Der Anschluss für 230V von außen liegt auf der Rückseite hinter dem Fahrersitz.
Technikraum
Technikraum

Wasser und Abwasser sind jeweils Kanister mit 19l. Da mir die normalen Camping Amaturen nicht gefallen haben, habe ich anstelle einer Tauchpumpe eine Druckpumpe eingebaut, damit lässt sich dann ein ganz normaler Wasserhahn verwenden. Mit der Druckpumpe ist es dann auch einfach und bereits geplant, einen Abzweig für eine Außendusche an der Seite anzubringen, die man dann einfach durch das Schiebefenster von draußen erreichen kann. Auf dem Bild sieht man auch die Steckdosen, den Hauptschalter und Schalter für Kühlbox, Wasserpumpe, Voltanzeige & USB Steckdose sowie Licht in den Ablagefächern (das fehlt derzeit auch noch).
Waschbecken & Schalter
Waschbecken & Schalter
Schaltplan
Schaltplan

Da sich die Box ja einfach ein und ausbauen lassen soll, habe ich inzwischen das linke obere Teil mit den Ablagen abnehmbar gemacht. Jetzt kann die Box nach der Demontage einfach aufrecht durch die Schiebetür rein oder raus geschoben werden.
Abnehmbarer Aufbau
Abnehmbarer Aufbau
Soweit mal genug geschrieben. Bei Fragen gerne melden.
Grüße
Thomas
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