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Hallo liebe Bullifreunde und Experten,

ob der Vorstellungsbereich richtig gewählt ist, weiß ich nicht sicher; ich und mein Bus werden zumindest das erste Mal vorstellig.

Wir 2 kennen uns seit meiner Geburt vor 41 Jahren, "meiner" ist er seit 15 Jahren, gefahren sind wir seither aber leider erst 90km - er Stand damals 2008 auf einem Anhänger und wurde nach 13 Jahren des aufgebockten Rumlungerns auf einem Waldgrundstück in eine trockene Halle verfrachtet, wo er nun seit weiteren 15 Jahren zumindest den 2008er-Status halbwegs hält.
Ja, es ist eine traurige Geschichte soweit, aber vielleicht lässt sich ja ein Happy End herzaubern...

Nun weniger verblümt die mir bekannten Eckdaten:
- T2b Komi BJ 1978 mit Westfalia Hubdach - ausgeliefert ohne Bestuhlung hinten
- Einbauten hinten (wohl) in Eigenregie direkt nach Kauf + Bugrad
- 193tkm gelaufen
- Nutzung als Erstfahrzeug mit Stauraum (und sehr selten als Camper)
- Abmeldung 1995
- alle Papiere (1978-1995) von 1. Prospekt, über Auslieferungsbescheinigung, jeglichen Werkstattrechnungen, etc. bis hin zur letzen Tüv-Bescheinigung vorhanden
- 1. Hand (mein Onkel fuhr den Bus und stellte ihn 1995 draußen aufgebockt ab um ihn "irgendwann mal" zu machen / machen zu lassen
- 2008 habe ich nach dem Tod meines Onkels den Bus "übernommen", gekärchert und in eine Halle gepackt
- er fuhr also 17 Jahre - und steht nun seit 28 Jahren
- der Bus steht mitten in der BRD zwischen Ffm und Köln; ich wohne Nähe Frankfurt


In der Halle "frisst er kein Brot" und gammelt erstmal nicht weiter, dachte ich 2008 - viel weiter bin ich heute auch nicht...
Ich habe nun also die gleichen Optionen, wie vor 15 Jahren:

1.) erstmal weiter stehen lassen und irgendwann selbst rumfrickeln (definitv raus)
2.) erstmal weiter stehen lassen (bis ich 51, 61 bin... wozu, als Lastverschiebung auf meine Kinder?
3.) erstmal weiter stehen lassen, da der Wert auch ohne Arbeit eher steigen wird? (wohin? - zu blöd, finde ich)
4.) jetzt verkaufen (tut nicht Not, eher raus als Option (ungefährer Verkehrswert in dem Zustand würd ich natürlich trottzdem gerne wissen)

relevanter/interessanter:
4.) Vollrestauration - an welche Adresse sollte ich mich hierfür wenden?

Natürlich muss ich hierfür eine ungefähre Hausnummer wissen; weiß aber auch, dass mir diese niemand geben kann aufgrund von ein paar Fotos und ein wenig Text. Vielleicht kriegen wir aber ja eine Annäherung hin nach Lieferung weiterer Fotos und Infos im weiteren Verlauf, sofern ihr mich bei der Entscheidungshilfe begleiten und beraten mögt.

Ich kann und will nicht selbst Hand anlegen an den Bus. Halte mich zwar für einen semi-begabten Bastler und Tüftler; eine KFZ-Restaurierung habe ich aber nie vorgenommen und werde auch einen Teufel tun dies an einem T2 zu üben.

Ich habe natürlich noch 1000 weitere Fragen, aber eins nach dem anderen...

Hier erstmal 2 Bilder vom Dornröschen für einen 1. Eindruck. Ich reduzier die Größe noch und stelle dann weitere Bilder ein.
Ich freue mich über jede Anregung und Tipp!

Liebe Grüße
Thomas

Hey Thomas,

was genau willst Du denn hinterher für einen Bulli haben?
Einen gut nutzbaren mit Patina der technisch in Ordnung ist und mit dem man überall langfahren kann?
Einen komplett neu aufgebauten mit Hochglanzlackierung der dadurch aber nur eingeschränkt nutzbar ist?
Zwischen diesen beiden Zuständen liegt nämlich durchaus ein deutlich 5-stelliger Eurobetrag.

Hallo Thomas,

Ich habe nun also die gleichen Optionen, wie vor 15 Jahren:
1.) erstmal weiter stehen lassen und irgendwann selbst rumfrickeln (definitv raus)
2.) erstmal weiter stehen lassen (bis ich 51, 61 bin... wozu, als Lastverschiebung auf meine Kinder?

Wenn Du es heute nicht schaffst, wird es mit dem Alter nicht einfacher...
dann brauchst Du Lesebrille, kommst kaum unters Auto mit den müden Knochen und alles fällt Dir schwerer als heute.
Schnapp Dir Deine Kinder und mach es zu Eurem Projekt - dauert eh 2-5 Jahre... und so um 25.000 € Kosten.

3.) erstmal weiter stehen lassen, da der Wert auch ohne Arbeit eher steigen wird? (wohin? - zu blöd, finde ich)

Sicher? - Kann auch sein das man in 10 20 Jahren so etwas kaum bewegen darf/kann/...
Der große Bulli Boom ist vielleicht schon vorbei - mancher bekommt seine Bullis kaum noch los usw.

4.) jetzt verkaufen (tut nicht Not, eher raus als Option (ungefährer Verkehrswert in dem Zustand würd ich natürlich trottzdem gerne wissen)

Ist Zustand 5 - angeboten wird so etwas auch mal für 10.000 €, realistischer sind aber deutlich weniger um 6000-8000 €

4.) Vollrestauration - an welche Adresse sollte ich mich hierfür wenden?

Wenn Du nix selber machen willst rechne mit Kosten um 40.000-60.000 €.
Viel Handarbeit und teuere Teile machen so etwas nicht zum Schnäppchen -
und Resto ist meist teurer als ein besseres Fahrzeug zu kaufen - macht nur Sinn wenn Du daran Spaß hast oder es zur Famileingeschichte gehört.

Viel Erfolg,

Hallo und vielen Dank für eure bisherigen Einschätzungen.

@Klaus: Das Argument "nutzbarer Alltagsbus" vs. "piekfeines Museumsstück" hat sicher seine Berechtigung; da hab ich noch gar nicht dran gedacht.
Tatsächlich könnte ich auch gut leben/fahren mit einem solide hergerichteten Bus mit ordentlicher Technik und gut laufendem Motor.
Allerdings gehe ich davon aus, dass der Bus im jetzigem Zustand eine Komplettbehandlung, sprich Sandstrahlen der Rohkarosse, etc., benötigt, so dass da kaum ein Weg an einer Vollrestauration vorbeigeht. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besserern belehren; vielleicht helfen die weiteren Bilder ja bei einer Einordnung noch.

@Rolf-Stephan: Das Selbermachen ist definitv raus für mich. Der Bus steht auch 90km entfernt vom Wohnort und ich weiß genau, dass ein solches Projekt in Eigenregie niemals zu einem guten Ergebnis, oder überhaupt dem Ziel, führen würde. Mir fehlt auch die Zeit dafür. Am Ende steht der Bus in 5 Jahren dann halbbewerkelt zum Verkauf und ich hab dann auch schon viel Arbeit und Geld reingesteckt - den Frust will ich mir nicht geben.

Raus ist auch der Kauf eines anderen Busses in besserem Zustand. Da wir in der Familie eh ein Wohnmobil haben ist keine wirkliche Notwendigkeit für ein weiteres Campingmobil gegeben. Aufgrund der Erinnerungen etc. muss es wenn schon dieser Bus sein, und kein anderer.

Deine Einschätzung von 40-60k trifft auch ungefähr das, was ich erwartet habe. Wobei ich bei 60k das Projekt sicher nicht mehr angehen würde - bei jetzigem Wert von 6k ca. , wie du schreibst; wären das dann 66.000 EUR an eingebrachtem Kapital - diese Summe ist ja weit weg von jedem jemals erzielbaren Verkaufswert, bzw. Gegenwert. (rein finanziell)
Und auch 40k sind sicher deutlich mehr, als meine Portokasse hergibt, bei dieser Summe würde der Gegenwert dann aber zumindest halbwegs passen und ich könnts zum eigenen Frohreden halbwegs als Kapitalumschichtung betrachten... -und auch viel besser meiner Frau verkaufen...
Dass sowas Geld kostet und auch keine Kapitalanlage ist, weiß ich natürlich auch. Die Kirche muss aber halbwegs im Dorf bleiben.

Gibt es denn hier im Forum irgendwo eine Auflistung spezialisierter Fachbetriebe, mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden? Ich habe bislang nichts in der Richtung finden können.
Klar ist natürlich auch, dass es in solchen Betrieben nicht günstiger ist, aber es ist ja nun auch so, dass auch die schlechten Werkstätten viel Geld haben wollen würden...
Daher müsste ich vorher schon klar wissen, dass die Arbeiten top erledigt werden von erfahrenen Busprofis.

Viele Grüße
Thomas

Hier noch ein paar weitere Bilder:

Weitere Bilder:

und noch ein paar Bilder:

...

Also hier mal meine Erfahrungen zu so einem Projekt. Das ist wie vorher schon beschrieben ne ziemlich umfangreiche Restauration. So was macht man nicht als Wertanlage. Das lohnt sich nur im professionellen sector. Als Privatmann macht man das nur weil mann mit viel Herzblut dahinter steht das ganze als Hobby sieht und vor allem nicht jeden Cent rumdreht und jede Arbeitsstunde hochrechnet.
So eine Restauration ist privat nie rationell zu erklären sondern nur durch grande emocion.

Ich persönlich finde das der Bus, was man so auf den Bildern sieht, in recht "gutem" Zustand ist.
Von daher würde ich vom großen Besteck, also Sandstrahlen eindeutig abraten. Rostige Bereiche kann man schön raustrennen und die Reparaturbleche passend einschweißen. Aus 30 Jähriger Erfahrung mit unserem Bulli weiß ich das kleine Rostecken, solange der im Winter trocken steht, so dermaßen langsam weiter knuspern das man sich wirklich nur um echte Löcher kümmern muß. Bei unserem sind jetzt immer noch viele Ecken unbehandelt die beim Kauf 1993 schon nicht mehr so dolle aussahen. die erste große Schweißaktion habe ich 1995 gemacht und dann 2020 die zweite durchgeführt.
Natürlich ist der kein Hochglanz Angeber Bulli, aber er fährt super, macht viel Spaß, bekommt immer Problemlos TÜV und ich fahre ohne Schweißperlen über Feldwege und durch den Wald. Da können Äste an der Seite langkratzen oder auf sich Festivals angetrunkene Gäste anlehnen ohne das ich die Bimbelgicht kriege. Sollte jemand aufm Baumarktparkplatz mit dem Einkaufswagen drandotzen würde ich das vielleicht noch nichtmal sehen.
Also uneingeschränkt nutzbar.
Das alles ist meine Persönliche Meinung und wird garantiert nicht von jedem so akzeptiert und soll nur als Denkanstoß dienen und so verstanden werden.
Guck mal in der Tube bei Halle77 den vorletzten Prüfstandslauf, da siehst Du den Zustand von unserem Bulli um zu verstehen was genau ich meine.
Besser als Neu Bullis kennt man ja zu genüge.

Hey Klaus,

ich weiß noch nicht , ob ich das abgeschwächt nicht ähnlich sehe wie du... Wahrscheinlich ticke ich ähnlich.

Ich fänd es halt super in dem alten Bus meines Onkels mit der Familie + Hund rumzugurken und Spaß zu haben.
Viel mehr Erwartungen hab ich gar nicht an das gute Stück; nen rumfahrenden T2 findet auch so jeder toll - Zustand fast egal.
Würde damit dann halt Wochendstouren machen und Spaß dran haben.

Für längere Urlaube mit 4 Personen + Hund wird halt doch immer wieder das seelenlose Renault/Weinsberg-Plastikmonster aus 2009 herhalten. Der ist zwar optisch kacke, alle können aber darin kacken (sorry, aber wo wird das im T2 verrichtet?), ggf. duschen, Kochen, Spülen, etc... Der Komfort und Platz hat halt nun schon einen Campingstandard gesetzt. Noch brennt meine Frau kein Stück für den T2. Ich glaub, ich verstehe sie sogar mal.
Wir werden übermorgen in dem Weinsberg für 3 Wochen nach England starten; in nem T2 würd ich das sicher nicht machen...

Mein "use-case" für den T2 wäre also ziemlich eingeschränkt; ich sehe mich und die Kinder damit coole Wochenenden im Nahbereich verbringen. Ansonsten stünde er trocken in einer Halle im Westerwald.

Es ist und bleibt unterm Strich also eine reine "nice to have" Geschichte; oder halt auch nicht...

Das Teil steht seit 28 Jahren; Motor, Getriebe, Elektrik, etc. muss halt alles instandgesetzt werden. Knusprige Hülle und üble Ecken on top.
Und das kann und will ich nicht angehen.
Laut TüV 1995 waren es zwar alles Schweißgeschichten, aber wer weiß, was mit dem Motor und co. noch alles zu tun ist.

Ich möchte halt nicht nun 25.000 EUR investieren und dann doch jedes Jahr Ärger haben + Nachschießen müssen, während ich vielleicht für 42.000 Eur einen "Neubus" stehen haben kann.
Die Zahlen sind rein ins Blaue geraten; bitte also nicht darauf festnageln.
Ich möchte damit nur meinen Gedankengang wiedergeben.

Die Frage bleibt am Ende:
An wen sollte/kann ich mich wenden, um für beide Optionen (Vollprogramm / Fahrbus) ein Angebot zu kriegen?
Ich wohne, wie gesagt Nähe Frankfurt; den Bus bringe ich aber auch gerne auf nem Anhänger in die letzte Ecke... (zu nem gutem Betrieb )

Viele Grüße
Thomas