Zurueck zum T2

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BerndC
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Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

Liebe Busfreunde

Mein erstes Auto, ein Westfalia von 1972
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Der Bus war damals keine 12 Jahre alt, der Zustand grottenschlecht. Die Vorstellung gegen den Rost einen aussichtslosen Kampf zu führen, hat mich mehrere Jahrzehnte von alten Autos ferngehalten.

Den neuen Autos fehlt die Seele und so kam doch wieder ein Bus.
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Für den Lufti habe ich mich in die Schrauberei eingearbeitet. Kein Teil das nicht zerlegt wurde, ausgenommen Rumpfmotor
Die fachliche Unterstützung habe ich im T3-lastigen Bulliforum gefunden. Nickname "Gambumbf"

Wir haben schon einen fast perfekten Lufti. Aber diese Gelegenheit musste ich einfach nutzen.
Ein T2a von 1971, seit 42 Jahren in einer befreundeten Familie.

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Mit der Erfahrung von dem T3 bin ich zuversichtlich, dieses Schmuckstück wieder auf die Strasse zu bringen.

Das letzte Mal war der T2 vor 12 Jahren unterwegs.
Wir durften den damals von der Autobahn schleppen, nach Hause ging es mit dem Truck.
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Ich habe in diesem Forum schon viel mitgelesen. Jetzt gibt es doch einige Fragen an die T2 Experten

Gruss Bernd
BerndC
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

Was ist zu tun?
Als erstes sind die Bremsen dran, die waren fest
Überraschenderweise gehen die meisten Schrauben gut auf, das bin ich so gar nicht gewohnt
Einzig die Kronenmutter hat sich etwas gewehrt.
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Wozu dient die Inspektionsöffnung noch mal?
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Zwingend neu müsste nur Bremszylinder.
Habe weiter zerlegt. Die Bremsträgerplatte ist bei den Einstellbohrungen etwas lädiert und darf neu.
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Alle Radlager auf Verdacht tauschen oder einfach nur neu schmieren?

Gruß
Bernd
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aircooled68
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von aircooled68 »

Schöne Farbe :D

Radlager hinten würde ich nur tauschen, wenn es zuviel Spiel hat. Das ist nicht ganz so trivial...

Gruß Jan
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bulli71
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von bulli71 »

Bei "die Kronenmutter hat sich ein bisschen gewehrt" und dem Bild mit diesem kurzen Schlüssel stelle ich sicherheitshalber die Frage ob du das Anzugsmoment kennst? Das sind beim T2 350Nm und dann weiter bis zum nächsten Loch. Interessanterweise sind es beim T3, der hier bezüglich Achswelle und Kronenmutter die gleichen Teile verbaut hätte, 500Nm und dann weiter bis zum nächsten Loch.
Wenn du das kennst dann ist alles dufte😉
Thorsten (ex *123)
BerndC
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

bulli71 hat geschrieben: 19.02.2024 07:01 .... Das sind beim T2 350Nm und dann weiter bis zum nächsten Loch. Interessanterweise sind es beim T3, der hier bezüglich Achswelle und Kronenmutter die gleichen Teile verbaut hätte, 500Nm und dann weiter bis zum nächsten Loch.
Wenn du das kennst dann ist alles dufte😉
Danke, das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Radar. Meine kallibrierten Drehmomentschlüssel enden bei 200Nm. Ich hätte mich einfach wieder auf den 42cm langen Schlüssel gestellt und kräftig gewippt, mein Gewichtskraft alleine bringt etwa 300Nm
Habe gleich mal beim Etzold nachgelesen, da wird das Drehmoment nach Bauform der Muttern unterschieden. Also werde ich beim T2a ganz sanft wippen 8)
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Gruß Bernd
BerndC
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

aircooled68 hat geschrieben: 19.02.2024 00:25 Schöne Farbe :D
Gruß Jan
Zweifarbig ist noch schöner :D
Und die Steigerung wäre - kein Bugrad
Vllt rutscht mir mal der Schraubenschlüssel ab und im Zuge der erforderlichen Neulackierung lass ich dann die Löcher in der Front zuschweissen.
Ich suche schon mal nach einem grossen VW Emblem, falls da jemand was weiss..
aircooled68 hat geschrieben: 19.02.2024 00:25 Radlager hinten würde ich nur tauschen, wenn es zuviel Spiel hat. Das ist nicht ganz so trivial...
Ja, das Radlagergehäuse müsste ab.
Werde ich nicht auf Verdacht machen. Habe dummerweise im montierten Zustand das Spiel nur recht oberflächlich kontrolliert, da war mir nichts aufgefallen.

Gruss Bernd
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Norbert*848b
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von Norbert*848b »

Moin Bernd,
BerndC hat geschrieben: 19.02.2024 17:41 Meine kallibrierten Drehmomentschlüssel enden bei 200Nm.
Denk einmal über eine Erweiterung nach:
viewtopic.php?t=18570
... wippen nur zum Lösen, ansonsten ist das beim Anziehen leider zu undefiniert. :?
BerndC hat geschrieben: 19.02.2024 17:41 da wird das Drehmoment nach Bauform der Muttern unterschieden.
Ja genau. Die alten Muttern waren aber m.E. insofern besser, da man da mit einer 3/4 " Nuss weniger schnell abrutschen konnte. :D
BerndC hat geschrieben: 19.02.2024 17:55 Und die Steigerung wäre - kein Bugrad
Hmm und wohin dann mit dem Ersatzrad? Schon überlegt?
Ich habe das seinerzeit aus dem Innenraum extra 'rausgeschmissen, um mehr Platz zu haben und vorne nach alter Väter Sitte montiert. :mrgreen:
BerndC hat geschrieben: 19.02.2024 17:55 Ich suche schon mal nach einem grossen VW Emblem, falls da jemand was weiss.
Gib 'ne Anzeige auf, sonst wird Dein Wunsch womöglich überlesen.
... und wundere Dich nicht, was inzwischen dafür aufgerufen wird.
BerndC hat geschrieben: 19.02.2024 17:55 Habe dummerweise im montierten Zustand das Spiel nur recht oberflächlich kontrolliert, da war mir nichts aufgefallen.
Außen am Radunmfang sollte wegen der C3 Lager etwa 1 mm Axialspiel auftreten dürfen.
In jedem Fall, so denn die Toleranz stimmt, halte ich ein Nachfetten für ratsam.
Freundliche Grüße aus Algermissen

Norbert

Hab hin und wieder "Versager" und "Verzweifler" im reviedierten Zustand für den 50 PS Bus-Motor anzubieten.
BerndC
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

Norbert*848b hat geschrieben: 19.02.2024 18:47 ...
In jedem Fall, so denn die Toleranz stimmt, halte ich ein Nachfetten für ratsam.
Das Fett in den hinteren Lagern ist schon etwas zäh. Wie bitte fettet ihr die hinteren Radlager im eingebauten Zustand? Nur von aussen etwas mit der Fettpresse reindrücken, oder gibt es da Tricks oder Werkzeuge?

Gruß BerndC
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Sgt. Pepper
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von Sgt. Pepper »

Moin Bernd,

tatsächlich geht es nicht ohne Zerlegen. Zumindest der Achstummel muss raus.

Grüße,
Stephan
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BerndC
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Re: Zurueck zum T2

Beitrag von BerndC »

Liebe Busfreunde,

Habe die meisten Fragen über die Suche geklärt, hätte aber vllt öfter mal fragen sollen. Die Freuden beim Aufbau eines alten Autos oder oft ist mehr drin als man glaubt:

Zum Austausch der defekten Signallampen hätte ich nicht den ganzen Instrumententräger ausbauen müssen.
Die Schläuche der Scheibenwaschanlage waren undicht, die Düsen verstopft, was für eine eine fummlige Arbeit. Die Teile wären ohne Instrumententräger besser zugänglich gewesen, der war aber bereits wieder eingebaut.

Ein Höhepunkt ist der Motoreinbau
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Hatte mir das einfacher als beim T3 Lufti vorgestellt
Es ist überall weniger Platz. Den Balanceakt mit dem Motor auf dem Rangierwagenheber braucht es beim T3 auch nicht.

Für den Probelauf sollte die Benzinversorgung aus einem Kanister erfolgen, nur die Benzinpumpe ist am Deckel undicht.
Ich will aber nicht auf eine neue Pumpe warten. Kanister hochgestellt, damit das Benzin selbsttätig nachläuft muss der Schlauch erst mal mit Benzin befüllt werden.
Der Schlauch wird jedoch nicht voll, das Schwimmernadelventil schliesst nicht.
- mit intakter Benzinpumpe hätte ich wahrscheinlich unbemerkt den Motor mit Benzin geflutet :shock:

Nächster Versuch mit neuem Schwimmernadelventil
Der Motor springt schnell an, der Leerlauf lässt sich gut einstellen
Aber der neue Motor klappert recht laut, :( so ähnlich wie der T3 CU mit defekten bzw. leeren Hydrostösseln, nur lauter.
Stelle mehrfach die Ventile ein, kontrolliere den Sitz der Stösselstangen, zwischenzeitlich versichere ich mich beim Motorenbauer, dass keine Hydrostössel verbaut wurden.

Baue die neue Benzinpumpe ein und will den Tank befüllen. Es gibt keinen Schlüssel für den abgeschlossenen Tankdeckel. :x
Ich versuche mich erfolgreich im Schlosspicking. 8)

Das mit dem Klappern kann ja nur eine Kleinigkeit sein, die paar Km zum Motorenbauer will ich auf eigener Achse fahren. Dazu soll der Bus wenigstens von aussen komplett aussehen.

Motorverblechung und Motorraumklappe verbaut. Klappe zugedrückt - Die Klappe lässt sich mit Drücken am Schloss nicht öffnen, der Hub ist einfach zu gering. :shock: Da können einem die Gesichtszüge schon mal entgleisen, an welcher Stelle soll ich ein Loch in die neu lackierten Bleche flexen. :cry: Vllt nur ein kleines Bohrloch...
Die Lösung ist, das linke Rücklicht ausbauen, der Arm passt rein, mit einem langen Schraubendreher lässt sich der Haken aufhebeln.

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Bei einem weiteren Testlauf ist kein Leerlauf mehr möglich.
Es kann nur der Vergaser sein. Die Schwimmerkammer ist voll mit Rostschlamm.
Wie kommt so viel Dreck duch den Benzinfilter?
Dass ein alter Tank verrostet sein kann, hatte ich ausgeblendet. :wall:

Der Motor muss wegen dem Klappern ohnehin zum Motorenbauer, er kriegt den ganzen Bus.
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Beim Abladen ist ihm klar, das ist keine Kleinigkeit. Der Motor muss raus und geöffnet werden.
Ich bin fast erleichtert, dass ich den Motor nicht selber nur für den Tankwechsel wieder ausbauen muss. Das soll der Motorenbauer bei der Gelegenheit mit erledigen. :mrgreen:

Beim leeren Durchdrehen ohne Kompression, Zündkerzen ausgebaut, ist nichts zu merken.
Die Ursache für das Klappern ist ein Fremdkörper im 3. Zylinder. Der hat sich in den Kopf eingearbeitet. Was es mal war ist nicht feststellbar.

Bei der Abholung werde ich darauf hingewiesen, dass die Drosselklappenwelle ausgeschlagen sein muss.
Mit einem hohen Leerlauf geht es auf eigener Achse nach Hause
Ich will es noch nicht ganz glauben, hat es doch beim ersten Start mit sauberen Benzin wunderbar funktioniert, vor 12 Jahren war der Leerlauf auch i.O. Die Drosselklappenwelle wurde zwischenzeitlich nicht beansprucht. Es geht mir nicht um die Kosten einer professionellen Vergaserüberholung, ich will in dieser Saison noch auf die Strasse.

Ich zerlege und reinige den Vergaser zum zweiten Mal. Dabei finde ich einen zerquetschten O-Ring bei der CO Schraube.
Die Schraube für die Leerlaufgemischaufbereitung hat immer noch keinen Einfluss auf die Drehzahl.
Die Leerlaufdrehzahl selber passt so leidlich, nur der Motor stirbt häufig ab, natürlich mitten auf der Kreuzung.

Eine weitere Testfahrt scheitert am nicht drehbaren Zündschlüssel. Bei den Testfahrten hatte ich den Schlüssel nie auf Null gedreht und abgezogen.
Das Schloss wurde mit eurer Hilfe getauscht. :thumb:
viewtopic.php?f=7&t=31276&p=327055&hili ... ss#p327055
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Richtig warmgefahren rastet der Anlasser nach einer 5 min Pause nicht ein, ein Schieben im 4, Gang zur Änderung der Zahnradstellungen hilft nicht. Das Gefälle reicht zum Anrollen.
Zusammen mit dem häufigen Absterben ist ein unzuverlässiger Anlasser wirklich blöd. :(
Ich baue ein Hotstart Relais ein, das scheint zu helfen. :D

Für die dritte Zerlegeaktion und Reinigung des Vergasers kaufe ich ein Ultraschallreinigungsbad.

Mittlerweile sind die neuen Türverkleidungen eingebaut.
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Für die Rückbank haben wir ein paar Meter desselben Kunstleders beim Alex mitbestellt. Meine Frau schraubt am Bus mit und sie hat eine Nähmaschine :D

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Wer findet den Fehler?
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Diese Bilder sind in den letzten Oktobertagen entstanden
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Die Einschweissmuttern für den Bugradhalter werden vom VW Emblem verdeckt. Es bleiben je 2 sichtbare Bohrungen in der Front und auf der Stosstange. Die Front ohne gefällt mir einfach besser :D
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Die Leerlaufgemischschraube hat immer noch keinen Einfluss auf die Drehzahl. :cry:
Er stirbt jetzt zuverlässig ab, sobald im Leerlauf gebremst wird.
Die I-Net Recherchen deuten auf eine falsches Niveau in der Schwimmerkammer.
Der Bus steht im Winterquartier, der Vergaser ist ausgebaut, dabei habe ich noch eine gebrochene Fussdichtung gefunden.

Der Motorenbauer hat mit der ausgeschlagenen Droselklappenwelle wohl recht. Ich brauche jetzt einen Spezialisten, der sich den Vergaser vornehmen darf.
1.6L Motor Kennung A? der 2.Buchstabe ist nicht lesbar. Einzige Änderung ist eine Sportnockenwelle W100

Gruss BerndC
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