[B&A] Anfängerglück - das erste Jahr
Verfasst: 28.09.2010 22:30
Ich habe extra noch einmal in den Fahrzeugschein geschaut - es ist gerade ein Jahr her dass der Bulli wieder angemeldet ist. T2b Pritsche 88tkm Bj. 73 Neptunblau. Damals standen meine beiden Hände noch auf links und hinter jeder Schraube die ich löste waren noch ein oder mehrere Fragezeichen zu finden.
Dank diesem Forum hat sich das gewaltig geändert! Das einzige das ich hier bisher nicht gefunden hatte war der Motorausbau. Eigentlich wirklich nicht der Rede wert, aber das erste Mal hat doch etwas Besonderes. Kleiner Tipp zum Einbau: die Schraube am Anlasser mit einem Magneten festhalten damit sie nicht rausrutscht (so ein Stabmagnet von den Magnetspielen zum Eifelturmbauen).
Zum Dank für die vielen guten Tipps habe ich mich jetzt endlich angemeldet und bin Mitglied geworden. Wer will; hier ist nun meine - ich meine unsere Geschichte:
Es war einmal das wir vor einigen Jahren bei Freunden im schönen Burgenland (Österreich / Neusiedlersee) zu Besuch waren (Tipp: es ist DAS Schnitzel und Weinparadies!!!). Im Schuppen stand seit 2 Jahren völlig zugemüllt, das Ex-hausbau-baustellenauto, die T2 Pritsche. Mein Sohn verließ in diesem Urlaub das Fahrerhäuschen nicht mehr. Am Ende der Ferien kam unsere Gastgeberin noch auf die Idee das Auto ans fahren zu bringen da er noch angemeldet war. Wir kauften sämtliche Ölvorräte im Ort auf, da unter dem Motor eine große Plastikwanne hing die das auslaufende Öl auffing (Durchfluss ca. 1l pro km). Es war zwar nicht genügend Öl vorhanden aber selbst nach 2 Jahren und einigem orgeln sprang der Wagen von alleine an! Also alle Mann in die Fahrerkabine und so sind wir mit zu wenig Öl, zu wenig Luft und einem riesen Müllberg auf der Ladefläche durch den Ort gefahren.
Zwei Jahre später hat mein Sohn dann zu seiner Kommunion ein Photo des Bullis von unseren Freunden geschenkt bekommen. Das Photo sei nur symbolisch, er brauche sich den Bulli nur abholen kommen, dann sei es seiner (offizielle Version, anm. des Vaters).
3 Monate später ging es dann zur Ungarischen Grenze los. Nach 1150km wurde ich mit Schnitzel (lecker) und „B’suffenen Hansel“ (keine Ahnung wie es geschrieben wird aber es ist in Wein eingelegter Trockenkuchen (man muss schon damit aufgewachsen sein um es zu mögen!)) wiederbelebt. Zum aufladen rührte sich der Anlasser diesmal nicht mehr und so zogen wir den Wagen auf einen Hänger.
Eigentlich ging ich davon aus, dass ich nun Monate werkeln müsste um den Motor wieder irgendwie hinzukriegen, aber es mußte nur ein defektes Stößelschutzrohr getauscht werden um den massiven Ölverlust zu stoppen.
Voller Euphorie ging ich zu meinem „Freundlichen“ (Renault-Händler; Zitat: “Ich kann neue Autos nicht leiden, die gehen so selten kaputt (Er hatte bei dem Satz keine Dollar-Zeichen in den Augen stehen, er kann wirklich alte Autos gut leiden)“, der dann zwei neue Radbremszylinder einbaute und mir einen Tüv-Bericht vorlegte: geringe Mängel - Scheibanwaschanlage ohne Funktion, Batterie lose.
Seitdem versieht der Bulli brav seinen Dienst als Zweitwagen. Diverse Fettkartuschen sind in Lenkung und Antriebswellen verschwunden. Ersatzteile gibt es hier reichlich, da ich mittlerweile entdeckt habe, dass Hoffmann Speedster, Bus OK, ein nur Versandhandel und noch Käferfarmen direkt im Umkreis liegen.
In der Bucht gab es noch eine schicke Hochplane die den Bulli zu einem wetterfesten Transporter gemacht hat. Nach einem „schmüsken“ mit dem TÜV wegen nur angeschraubter und nicht geschweißter Halterungen am Spriegel, ist der Bulli Dank Plane in ungeahnte Höhen vorgestoßen: 2,7m – kleine Leute können auf der Ladefläche aufrecht stehen. Mein Sohn hatte natürlich die tolle Idee seine Hängematte aufzuhängen und so war die Idee geboren Campen zu fahren. Ziel: Wolfsburg Autostadt. Leider zeigte sich, dass mit der Plane der Bulli keine 100 Sachen mehr schaffte da die Kupplung bei dem riesen Luftwiderstand bei 90 anfing durchzudrehen. So musste ich noch kurz vor der Urlaubsfahrt die Kupplung tauschen. Die Fahrt war klasse – nur zu nass. Der Bulli hat die höchsten Höhen (Winterberg) und die schnellsten Lkws bezwungen (Berg runter). Ein provisorisch eingebautes Ölstabthermometer zeigte mir mit angebauter Wand und Lkw-Geschwindigkeit nachher schicke 120°C. Damit waren die bedenken meine 50PS völlig zu überfordern auch dahingeschieden. Die nächsten Arbeiten werden sein: der Vergaser mit seiner festgebackenen CO-Schraube (1,9%) und der Unterbodenschutz (Wintereinsatz).
Gegönnt habe ich mir noch eine Kontrollleuchte am Handbremshebel da ich mehr mit angezogener als mit gelöster Handbremse gefahren bin. Außerdem sind der Heizungshebel und der Fußraum dezent Beleuchtet da man sich am Anfang im dunkeln in diesem Auto etwas „verloren“ fühlt.
Erwähnenswert finde ich noch diese Feststellung: Beim originalen Lichtschalter war im Standlichtmodus die grüne Kontrolleuchte an, bei Abblendlicht ging diese aber wieder aus. Ich habe ihn aufgemacht und er ist wirklich so konstruiert, es war keine Fehlschaltung. Was haben sich die Konstrukteure dabei wohl gedacht? Bei einem neuen Schalter leuchtet die grüne Kontrolleuchte immer wenn Licht eingeschaltet ist wie bei allen anderen Autos auch. Na dann bis zu meinen nächsten Berichten und Fragen.
Axel
Dank diesem Forum hat sich das gewaltig geändert! Das einzige das ich hier bisher nicht gefunden hatte war der Motorausbau. Eigentlich wirklich nicht der Rede wert, aber das erste Mal hat doch etwas Besonderes. Kleiner Tipp zum Einbau: die Schraube am Anlasser mit einem Magneten festhalten damit sie nicht rausrutscht (so ein Stabmagnet von den Magnetspielen zum Eifelturmbauen).
Zum Dank für die vielen guten Tipps habe ich mich jetzt endlich angemeldet und bin Mitglied geworden. Wer will; hier ist nun meine - ich meine unsere Geschichte:
Es war einmal das wir vor einigen Jahren bei Freunden im schönen Burgenland (Österreich / Neusiedlersee) zu Besuch waren (Tipp: es ist DAS Schnitzel und Weinparadies!!!). Im Schuppen stand seit 2 Jahren völlig zugemüllt, das Ex-hausbau-baustellenauto, die T2 Pritsche. Mein Sohn verließ in diesem Urlaub das Fahrerhäuschen nicht mehr. Am Ende der Ferien kam unsere Gastgeberin noch auf die Idee das Auto ans fahren zu bringen da er noch angemeldet war. Wir kauften sämtliche Ölvorräte im Ort auf, da unter dem Motor eine große Plastikwanne hing die das auslaufende Öl auffing (Durchfluss ca. 1l pro km). Es war zwar nicht genügend Öl vorhanden aber selbst nach 2 Jahren und einigem orgeln sprang der Wagen von alleine an! Also alle Mann in die Fahrerkabine und so sind wir mit zu wenig Öl, zu wenig Luft und einem riesen Müllberg auf der Ladefläche durch den Ort gefahren.
Zwei Jahre später hat mein Sohn dann zu seiner Kommunion ein Photo des Bullis von unseren Freunden geschenkt bekommen. Das Photo sei nur symbolisch, er brauche sich den Bulli nur abholen kommen, dann sei es seiner (offizielle Version, anm. des Vaters).
3 Monate später ging es dann zur Ungarischen Grenze los. Nach 1150km wurde ich mit Schnitzel (lecker) und „B’suffenen Hansel“ (keine Ahnung wie es geschrieben wird aber es ist in Wein eingelegter Trockenkuchen (man muss schon damit aufgewachsen sein um es zu mögen!)) wiederbelebt. Zum aufladen rührte sich der Anlasser diesmal nicht mehr und so zogen wir den Wagen auf einen Hänger.
Eigentlich ging ich davon aus, dass ich nun Monate werkeln müsste um den Motor wieder irgendwie hinzukriegen, aber es mußte nur ein defektes Stößelschutzrohr getauscht werden um den massiven Ölverlust zu stoppen.
Voller Euphorie ging ich zu meinem „Freundlichen“ (Renault-Händler; Zitat: “Ich kann neue Autos nicht leiden, die gehen so selten kaputt (Er hatte bei dem Satz keine Dollar-Zeichen in den Augen stehen, er kann wirklich alte Autos gut leiden)“, der dann zwei neue Radbremszylinder einbaute und mir einen Tüv-Bericht vorlegte: geringe Mängel - Scheibanwaschanlage ohne Funktion, Batterie lose.
Seitdem versieht der Bulli brav seinen Dienst als Zweitwagen. Diverse Fettkartuschen sind in Lenkung und Antriebswellen verschwunden. Ersatzteile gibt es hier reichlich, da ich mittlerweile entdeckt habe, dass Hoffmann Speedster, Bus OK, ein nur Versandhandel und noch Käferfarmen direkt im Umkreis liegen.
In der Bucht gab es noch eine schicke Hochplane die den Bulli zu einem wetterfesten Transporter gemacht hat. Nach einem „schmüsken“ mit dem TÜV wegen nur angeschraubter und nicht geschweißter Halterungen am Spriegel, ist der Bulli Dank Plane in ungeahnte Höhen vorgestoßen: 2,7m – kleine Leute können auf der Ladefläche aufrecht stehen. Mein Sohn hatte natürlich die tolle Idee seine Hängematte aufzuhängen und so war die Idee geboren Campen zu fahren. Ziel: Wolfsburg Autostadt. Leider zeigte sich, dass mit der Plane der Bulli keine 100 Sachen mehr schaffte da die Kupplung bei dem riesen Luftwiderstand bei 90 anfing durchzudrehen. So musste ich noch kurz vor der Urlaubsfahrt die Kupplung tauschen. Die Fahrt war klasse – nur zu nass. Der Bulli hat die höchsten Höhen (Winterberg) und die schnellsten Lkws bezwungen (Berg runter). Ein provisorisch eingebautes Ölstabthermometer zeigte mir mit angebauter Wand und Lkw-Geschwindigkeit nachher schicke 120°C. Damit waren die bedenken meine 50PS völlig zu überfordern auch dahingeschieden. Die nächsten Arbeiten werden sein: der Vergaser mit seiner festgebackenen CO-Schraube (1,9%) und der Unterbodenschutz (Wintereinsatz).
Gegönnt habe ich mir noch eine Kontrollleuchte am Handbremshebel da ich mehr mit angezogener als mit gelöster Handbremse gefahren bin. Außerdem sind der Heizungshebel und der Fußraum dezent Beleuchtet da man sich am Anfang im dunkeln in diesem Auto etwas „verloren“ fühlt.
Erwähnenswert finde ich noch diese Feststellung: Beim originalen Lichtschalter war im Standlichtmodus die grüne Kontrolleuchte an, bei Abblendlicht ging diese aber wieder aus. Ich habe ihn aufgemacht und er ist wirklich so konstruiert, es war keine Fehlschaltung. Was haben sich die Konstrukteure dabei wohl gedacht? Bei einem neuen Schalter leuchtet die grüne Kontrolleuchte immer wenn Licht eingeschaltet ist wie bei allen anderen Autos auch. Na dann bis zu meinen nächsten Berichten und Fragen.
Axel