Es war dieses mal ein Grauer Oktober, kein Goldener Oktober.
Daher zunächst mal meinen Respekt an diejenigen, die das Programm bis zum Schluss durchgezogen haben, wir sind am Freitag morgen mit ca. der Hälfte der Teilnehmer geflüchtet, nach viel Dauerregen, Starkregen, Nebel und tiefhängende Wolken, die uns das Panorama auf die Dolomiten und sonstige Schönheiten nahmen. Doch der Sonntag und der Montag waren schön.
Es gab viele technische Ausfälle, die eigentlich nicht nötig gewesen wären.
Mindestens vier Busse hatten Probleme mit Antriebswellengelenken. Das kommt leider davon, wenn man Neuteile verwendet, die versagen. Bei Regen Antriebswellen wechseln möchte ich nicht müssen, überhaupt will ich im Urlaub nichts Schrauben sondern einfach nur Fahren. Mein Tipp daher, auf dem Markt gibt es genügend gute gebrauchte Antriebswellen vom T3, davon baut man die Gelenke ab und schmeißt die zu lange Welle weg. Es passen auch die getriebeseitigen Gelenke von diversen Passat und Audi, da gibt es aber auch Wellen mit 90 und 108 mm Flansch, wir brauchen die mit 100mm.
Für weitere Ausfälle sorgten defekte Zündkontakte, eine Produktempfehlung dazu gibt es bei Wagenteile. Auf zu oft zu fest gezogene Zündverteilerklemme ist auch zu achten, denn dann klemmt diese mehr richtig, ein Richtung früh wandernder Zündzeitpunkt kostet dann ganz schnell den Motor. Sorgenfrei unterwegs ist man mit der TSZH des T3, robuste Großserientechnik, ein Autoleben lang wartungsfrei.
Ein gut gewarteter und gesunder, serienmäßiger Motor springt auch bei Frost und Nässe zuverlässig an und hat gleich einen stabiles Standgas, dafür sind luftgekühlte VW berühmt. Unsere Truppe gab da leider ein sehr schwaches Bild ab.
Wenn sich jemand nach Kräften mit der Technik seines Autos befasst und trotzdem einen Defekt hat, hilft man dem ja gerne, aber wenn dann Autos mit dem gleichen Mangel wie im Jahr davor auftauchen und die Besitzer nur wissen dass der Motor hinten ist, dann ist das einfach nur nervig.
Auf der Ötztaler Gletscherstraße gab es oben Diskussionen, ob und wie lange man einen Motor zum runterkühlen nachlaufen lassen muss. Nach meiner Auffassung kann das durchaus zehn Minuten dauern, bis die Zylinderköpfe die Hitze abgeben haben. Beachtet man das nicht, können die Ventilsitze herausfallen und einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen, gerade bei neu aufgebauten Motoren mit Repro Köpfen.
Genau dieses Schicksal ereilte einen der Bus Fahrer, der von meinen Ausführungen dazu nicht so überzeugt war, ausgerechnet auf dem einzigen Offroadpasss der Tour auf 1949 Höhe. Nun konnten wir den unglücklichen ja nicht da oben stehen lassen, ohne Handynetz und einsetzendem Schneefall, also wurde er die 10km ins Tal geschleppt, über den steinigen, zerfurchten und teilweise schlammigen Weg hinunter.
Aber nun Bilder.
Fahrt mit der Bregenzerwald-Museumsbahn
Wenn man einen Bus bei ca. 12% Steigung ins Schlepp nehmen muss, sollten doch besser Helfer mithelfen hinten anschieben, meine Kupplung hat da doch arg gelitten. Das nehme ich als Erfahrung mit.
Für den gerissenen Gaszug hier kann ja keiner was.
Höhepunkt der Reise war am Montag die Fahrt auf der Ötztaler Gletscherstraße und anschließend über das schon wieder wolkenverhangene Timmelsjoch.
Am nächsten Tag geht es in die Dolomiten, die sich leider in Wolken versteckten.
Wir gaben an diesem Tag Gas, denn wir wollten mit der Seilbahn zur Lagazuoi-Gruppe hoch. Drei Minuten fuhren wir mit der Seilbahn 639 Meter hoch, 3,5 Stunden über Klettersteige und durch ein Stollensystem vom ersten Weltkrieg in dem schwer umkämpften Berg mit vielen, vielen Opfern wieder hinunter. Es war beindruckend und bedrückend zugleich, schade dass die Menschheit nach 110 Jahren nicht weiter ist.
Seilbahn in die Wolken.
Oben angekommen, kurze Gipfelwanderung.
Dann der Abstieg durch die Stellungen.
Ungefähr 1 Stunde ging es unter Tage hinunter.
Nachtplatz mit Lagerfeuer, bei Nieselregen.
Mittwoch weiter durch die Dolomiten, jetzt bei Dauerregen
Im Alleingang schaute ich mir ein paar Bergwerke an, in die Mine Salafossa konnte ich auch einsteigen.
Nachtplatz am Monte Paularo, 1949m
Hier nahm das Unheil seinen Lauf, erst beim Anschleppversuch merkten wir, dass der Motor am Schwarz-Weißen Bus fest ist.
Die Abschleppaktion ins Tal...
Weiter bei strömendem Regen über die Pässe nach Österreich, zum Weißensee.
Leider keine Sonnenalp, nur Nass...
Bei diesen Bildern vom Freitag Morgen wird wohl jeder verstehen dass wir einfach keine Lust mehr hatten. Unser Bus war trotz Standheizung eine Tropsteinhöhle vom Kondenswasser und die Wetteraussichten blieben beschieden.
Viele Grüße, Matthias