Im Alkohol - trotz seiner Asepsis - gedeihen so manche wirre Ideen. So auch geschehen auf dem Jahrestreffen des vergangenen Jahres, als sich der ausrichtende Südweststammtisch gedanken ob der weiten Anreise zum 16er Treffen machte. Aus Konvoi (klappt nie, weil viel zu wenig verbindlich) über Autotransporter und Autotransporter-Konvoi kamen wir schließlich zum Autozug - und der Ball landete als bekennender Wahnsinniger auch in Sachen schienengebundener Verkehr bei mir. Im Nebel der Erinnerung entwickelten wir die fixe Idee der Anmietung eines Sonderzuges, um unsere Busse darauf perlenkettengleich zu verladen und bereits während der Fahrt im Gesellschaftswagen "anzuwärmen". Mit zunehmender Umdrehungszahl bei fortschreitender Zeit wurden noch so manche "Zusatzlösungen" und "Ausbauvarianten" diskutiert, vielen weiteren davon war ich zu fortschreitender Zeit nur noch durch eine dünne Zeltbahn verbunden...
Nach einer angemessenen Erholungsphase vom zurückliegenden Oktober-Marathon begannen die Erkundungen bei befreundeten Bahngesellschaften, sodaß ich Euch jetzt den Sonderzug nach Pankow präsentieren kann:
Ab Nördlingen geht es mit einem eigens reservierten GmP (Güterzug mit Personenbeförderung) in den Ballungsraum Berlin, nach dem Jahrestreffen dann auch wieder völlig entspannt zurück nach Nördlingen. Geplant sind die Führung von Abteilwagen (Ruhebereich) und Gesellschaftswagen, die Mitnahme der Busse (auch Hochdach!) auf offenen Flachwagen (keine die Fotos versauenden Auto-Transport- oder Doppelstockwagen). Zuglok wird eine museal betriebene Altbau- oder Einheits-E-Lok sein, auch Dampftraktion ist möglich, aber deutlich teurer und langsamer. Meine nördlinger Freunde sind da ebenso für jeden Wahnsinn offen.
Meinen Vorstellungen entsprechend träfen wir uns im Laufe des Mittwochabends in Nördlingen zur Verladung und Sicherung der Fahrzeuge, Besichtigung des wirklich sehenswerten Nördlinger Eisenbahnmuseums mit einer einzigartigen Sammlung, Übernachtung in den Bussen auf dem Ladegleis. Abfahrt am frühen Donnerstagmorgen über sehenswerte Bahnstrecken (Riesbahn, Altmühlbahn, Frankenwaldrampe, Thüringerwald) nach Berlin, einen Abladebahnhof werden wir erst suchen können, wenn der Austragungsort des Jahrestreffens feststeht. Entladung der Fahrzeuge am Abend, Fahrt zum Treffenplatz, Hinterstellung des Zuges.
Zur Rückfahrt würden wir die Fahrzeuge am Sonntagnachmittag verladen und dann wahlweise nächtens oder noch mit einer Übertagfahrt spätestens am Montag spätnachmittags wieder Nördlingen erreichen. Auf beiden Fahrten bestünden Gelegenheiten für Fotohalte! (Je nach Vermarktungweg dieses Projekts wären Fotos wohl unser kleinstes Problem...
)Interessant ist dieses Vorhaben sicher nicht nur für den Stuttgarter Stammtisch, sondern auch für die anderen südlichen Stammtische oder Einzelkämpfer, daher stellt der zufällig fixe Ausgangspunkt Nördlingen auch eine ideale Startposition dar. (Für diesen Spaß könnte man schließlich auch erstmal einige Kilometer nach Süden fahren, oder?) Entscheidend ist, daß zur Kostendeckung möglichst viele mitmachen, denn zusätzliche Wagen kosten einen Scherz gegen die Grundkosten der Trasse auf dem Netz der DB. So muß man den real gesparten Kraftstoffkosten sicherlich noch einen Bequehmlichkeitsbonus hinzurechnen und mit dem Spaßfaktor multiplizieren. Womit wir angekommen wären beim
ABER:
Mit meinem Freund habe ich die Rechenschieber kreisen lassen und den Zug zunächst grob, dafür aber großzügig, kalkuliert. Da die Nördlinger eigenes Material gegen Abnutzungsspende mietfrei und das Personal mit genügend freundschaftlichem Wahnsinnswillen unentgeltlich stellen (Übernachtungskosten während der Standzeit), entstehen die Kosten hauptsächlich aus den Trassen-, Energie- und Fahrplankosten seitens der DB Netz. Diese Aufwendige Rechnung jetzt zu präsentieren halte ich für rahmensprengend, summa summarum reden wir hier nun über standfeste 20.000 Teuro, wobei versucht werden sollte, den Reisepreis bei 500 Teuro pro Fahrzeug zu deckeln (gegenüber geschätzten knapp 200 Teu Kraftstoffkosten). Eventuelles Sponsoring oder anderweitige Vermarktungsgewinne (evtl. bieten wir in Zusammenarbeit mit den Nördlingern eine zeitgenössische "Ladungsfahrt" als Wochenendreise für Eisenbahnfreunde an, dann aber für uns ohne Kostenmehrung mit Dampf) mindern unsere Kosten. Aber soweit sind wir noch nicht.
Nun ist es zunächst an der Zeit, Euer Interesse bezüglich einer solchen Aktion abzufragen: Rechnen leicht gemacht, bei 40 Teilnehmern sind wir unterhalb des Limits. Und mal ehrlich: 40 Busse auf einem eigenen Zug! Das gab es zuletzt um 1979 im Großraum Hannover
. Beim Goldenen Oktober hatten wir mal 12 erreicht - war auch schon sehr stattlich!Aber den Träumen geht die Arbeit voraus, daher bitte ich um eine konstuktive Diskussion und ehrliche Interessensbekundung. Schwafler und Sprücheklopper bitte andere Freds aufsuchen, ich kann meine knappe Freizeit auch gerne anders einsetzen. Sodann müssen wir eine unverbindlich-verbindliche Teilnehmerliste erstellen.
Für weiterführende Fragen und Anregungen bin ich jederzeit offen, ich plane auch, zum nächsten Stuttgart-Stammtisch zu kommen und das Ergebnis meiner Arbeit etwas raumgreifender vorzustellen. Andere Stammtische/-leiter gerne bei mir melden!
So, und jetzt müssen meine Fingerkuppen abkühlen!
Torsten
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bin dabei
(KR-DR 2021)
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