Flobus63 hat geschrieben:ist der "Put" die Autobahnverbindung über Serbien `gen Südosten Clemens? Ist da nix mit Visa und all dem Grenzenscheixx, den man fast schon wieder vergessen hat?
Yep! "Autoput" bedeutet schlicht "Autobahn". Das war, als ich das letzte mal drübergekullert bin, allerdings noch ein ziemlich großes Wort für das Gebotene. Auf dem Highway war die Hölle los, jede Menge Unfälle inklusive. Ist allerdings schon ein paar Tage her, und wie's heute aussieht, weiß ich nicht. Visapflicht bestand damals für Bulgarien, aber da mußte man ja nicht unbedingt durch.
Meine Nichte war letztes Jahr mit 'ner Freundin per Daumen und gelegentlich Eisenbahn die Adria lang nach Albanien gefahren, hat jede Menge Eindrücke gesammelt und nix Nachteiliges berichtet. Da kam man "zu meiner Zeit" überhaupt nicht rein. Ich weiß auch von vielen Motorradtouren durch die Nachfolgestaaten von Jugoslawien und auch da hört man nichts von Problemen. Ich denke, mir würde allerdings das Herz bluten, wenn ich z.B. ein im Krieg zerschossenes Dubrovnik wiedersehen würde.
Ich bin zweimal um Albanien rum über den Kosovo und Mazedonien nach Griechenland und v.a. im Kosovo herrschte damals noch tiefstes Mittelalter. Wenn man auf der Route dann die griechische Grenze erreicht hatte, fühlte man sich, wie zurück im Hier und Jetzt angekommen.
Flobus63 hat geschrieben:Allerdings - das ist glaub`, egal wie mans macht, ne`ordentliche Hardcorenummer da runterzutuckern.
Das kommt ganz auf dich an. Wenn du nur schnell von A nach B willst, gibt's sicher Empfehlenswerteres, auch empfehlenswerter als den Bulli. Mit dem mache/machte ich immer nur hie und da mal ein paar Kurbelwellenumdrehungen, damit ich abends woanders bin, als dort, wo ich morgens losfuhr. So kommen auch ein paar Kilometer zusammen. Über den Put bin ich immer nur auf der Heimreise gefahren, einmal, weil ich mich zulange in der Türkei rumgetrieben hatte und folglich die Zeit knapp wurde, einmal schmerzgekrümmt mit frischer Blinddarmnarbe nach 'ner Woche Krankenhausaufenthalt in Lamia/Griechenland. Die Operation dort war übrigens kostenlos und blieb es auch, obwohl ich natürlich eine Krankenversicherung hatte und auch angeboten hatte, alles Nötige in die Wege zu leiten, damit die die Kosten übernimmt. Nö, laß mal! Zuviel bürokratischer Aufwand! Eine Gesundheitsversorgung erhält jeder, ohne Ansehen der Person! Somit war auch für den mittellosen, etwa achtjährigen Hirtenjungen gesorgt, der am selben Tag die gleiche Operation hat über sich ergehen lassen müssen und der sie aber viel besser weggesteckt hat, als ich. In den folgenden Tagen bestand seine größte Gaudi immer darin, mich irgendwie zum Lachen zu bringen und sich dann an meinem schmerzverzerrten Gesicht zu erfreuen, weil mir beim Lachen immer die Wunde so weh tat.
Urlaub mal etwas anders als geplant. Na ja, geplant war daran ohnehin das Wenigste, aber schön war's trotzdem.
Gruß,
Clemens