zwei Alfa-Kollegen und mir fehlte eine Jahresabschlußveranstaltung, um irgendwie über den Winter bis zur Ausstellung in Bremen zu kommen, die erst/schon Ende Januar/Anfang Februar stattfindet. Vor zwei Jahren waren wir das erste Mal in Padua, letztes Jahr dann in Mannheim - und deswegen dieses Jahr wieder in Padua. Ohne die Veterama schlecht machen zu wollen: Wer Bockhorn liebt wird in Mannheim enttäuscht. Die Anfahrt ist für uns Nordländer ja schonmal ein Thema, dann aber stundenlang in nem Stau zum Parkplatz zu stehen, um über Schotterwege in einer Völle zu drängeln, die im wahrsten Sinne atemberaubend ist - nicht so mein Ding. Dann bei menschlichen Bedürfnissen an sehr zweifelhaften Orten nochmal 20 min. anzustehen - dafür lohnt sich für mich der Trip nicht. Also dieses Jahr wieder Padua.
Sehr günstig läßt sich über Hannover anreisen. TuiFly transportiert bei rechtzeitiger Reservierung "billig" nach Venedig. Da es von dort nicht weit bis Padua ist lohnt es sich, das Gepäck am Flughafen zu hinterlegen und mit einem Wassertaxi in die Lagune zu fahren. Ich kenne keinen Ort in Italien, wo es so wenig Motorroller gibt

Ab dem Flughafen gibt es dann für € 3,00 einen Shuttle zu einem Bahnhof, von dort für € 13,00 dann nach Padua. Hotels in italienischen Städten sind teuer und leider nicht gut. Vor zwei Jahren waren wir in einem Hotel am Bahnhof. Zwar imposanten italienischer Altbau - aber höllisch laut. Dies Jahr hatten wir "etwas ab" eingecheckt, zwar relativ messenah, dafür Taxi in die Innenstadt etwa € 9,00 - 10,00.
Die Messe selber ist beeindruckend. In mehreren Hallen werden Autos ausgestellt, die früher im Auto-Quartett immer die Sieger waren. Neben Maserati, Ferrari und Lamborghini natürlich auch Lancia, Alfa und Fiat. Auch die Engländer sind vertreten und selbstverständlich auch Mercedes. Deutsche "Brot- und Butter"-Fahrzeuge nur selten, Käfer ist beispielsweise nicht wirklich präsent. Motorräder wie Ducati u.ä. sind natürlich ebenso vertreten wie Roller. Es gibt Verkaufsstände von Händlern und von privat und Clubstände. Das Teile- und Werkzeugangebot ist überschaubar, in Padua geht es mehr um Fahrzeuge. Wer es zeitlich einrichten kann sollte schon am Freitag auf die Messe - es ist mehr Ruhe, das teilweise unglaubliche Angebot zu besichtigen. Samstag wird es dann richtig voll.
Wir sind jedenfalls Donnerstag angereist und haben den ganzen Freitag auf dem Messegelände verbracht. Der Eintritt ist mit € 17,00 sicherlich happig - angesichts der Kosten der Anreise für uns Norddeutsche aber eben im Verhältnis. Bei angenehmen 20° aufwärts und strahlend blauem Himmel lockt auch immer das Freigelände zwischen den Hallen, wo Stände den obligatorischen Espresso und Pannini u.ä. anbieten.
Vor zwei Jahren habe ich genau einen Bus gesehen: Ein T2-Kasten in der hintersten Ecke des Privatmarktes, ohne jeden Zettel. Auch dieses Jahr lächelte mich zunächst nur ein zweifarbiger T3 mit Hubdach an. Die Überraschung dann aber am Fiat500-Klubstand: Offizielles Klubfahrzeug ist ein rostfreier t2a-Camper in grün. Am Freitag war der Halter nicht da, am Samstag stellte sich heraus, daß es sich um eine sehr nette Halterin handelt, die Jahre nach so einem Bus gesucht hat, bis sie diesen 2003 für € 7.000,00 in Norditalien gefunden hat. Ich erklärte der jungen Dame gerade, auch einen T2 zu haben und zu glauben, daß noch ein sehr Kundiger erscheinen werde - als Klaus Sonnenberg neben mir stand! Klaus kann vielleicht mehr zu diesem Bus erzählen. Die junge Frau war sehr an unserer Szene interessiert, freute sich über den Hinweis auf das Forum und bat Klaus, ihr doch mal Treffen in Deutschland mitzuteilen, sie würde gerne nächstes Jahr mal auf Treffen fahren!
Nachdem wir dann mit Klaus und seiner Tochter auf der Messe einen Mittagssnack eingenommen hatten ging es dann Nachmittags in die Innenstadt von Padua - die schlichtweg toll ist. Padua gehört zu den ältesten Universitätsstädten der Welt, die Stadt ist von jungen Leuten bevölkert und urige Restaurants und Kneipen bedienen das leibliche Wohl bestens. Eine riesige Pizza Frutti die Mare mit frischem Tintenfisch und hauchdünnem Boden in nem Retaurant mit Tischdecke und Stoffservietten für knapp € 8,00 - das sucht man zumindest in Bremen in dieser Qualität vergebens.
Netterweise hatte unser Hotel dann für Sonntag einen Shuttlebus reserviert, der uns für knapp € 50,00 direkt vom Hotel zum Fluplatz Venedig brachte. Dort zeigte sich wieder, daß der Web-Check-In von TUI unglaublich Zeit spart. In Hannover landeten wir dann wieder bei 10° und Regen - toll.
Also: Für Süddeutsche ist Padua sicherlich noch interessanter als für uns Nordlichter, vielleicht schreibt Klaus da noch was. Wer als Nordländer die Möglichkeit hat, mit einem Billig-Flieger nach Venedig zu kommen - der sollte sich diesen Event vielleicht mal vormerken.
So: Abschließend kurz der Hinweis, daß ich den Beitrag bestimmt nochmal editieren werde. Zu meiner großen Freude hat nämlich heute Morgen mein Notebook dramatische Geräusche von sich gegeben, ist jetzt in den Tiefen der Reklamationsabteilung verschwunden und ich tippe hier auf nem Spielzeug meinen Text.
Grüße,
Harald*393