Kurdistan 1982

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boggsermodoa
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Kurdistan 1982

Beitrag von boggsermodoa »

NEMRUT - der Thron der Götter

"Ich glaubte, die Frömmigkeit sei nicht nur der für uns Menschen sicherste Besitz unter allen Gütern, sondern auch die süßeste Freude und eben dieses Urteil hatte ich als Ursache sowohl meiner glücklichen Macht, wie ihres gesegneten Gebrauchs. Mein gesamtes Leben hindurch stand ich vor den Bürgern meines Königreiches da als einer, der die Frömmigkeit für seine treueste Schutzwehr und seine unnachahmliche Wonne hält. Deshalb auch entkam ich wider Erwarten großen Gefahren, meisterte erfolgreich hoffnungslose Lagen und verbrachte glücklich mein Leben reich an Jahren."
(Antiochos I Theos)



Uff, was ist das?
Ich bin nicht gerade bekannt für allzu zimperlichen Umgang mit meinem Auto und ich bin auch schon ein bisschen damit rumgekommen. Aber das hier ist neu, bislang nicht dagewesen und deshalb scheint es mir ratsam, doch mal kurz auszukuppeln, anzuhalten und ein wenig nachzudenken.
Es ist bereits Abend und wir sind auf der Anfahrt zum Nemrut Dagi (sprich "nemrut dah"), einem Berg im Taurusgebirge im Südosten der Türkei. Auf dessen Gipfel befindet sich das monumentale Grabmal von König Antiochos I. Der herrschte kurz vor Christi Geburt über ein Königreich von etwa der Größe des Saarlandes, gab sich den Namenszusatz Theos, also "Gott" und wollte eine neue Religion gründen, welche den Mythos des westlich von ihm gelegenen Kulturkreises mit dem des etwas weiter östlich davon vorgefundenen vereinen sollte. Er war also wohl sowas wie ein früher Lafontaine. Das Grabmal ist ein Tumulus, ein Steinhügel, der den Gipfel des nun 2150m hohen Nemrut künstlich um 50m erhöht. Allerdings mußte zu seiner Errichtung dieser Gipfel auch erst mal ein gutes Stück abgetragen werden. Es ist umgeben von kollossalen Steinstatuen und ... es soll da oben einen phantastischen Sonnenaufgang geben. Laut Reiseführer gibt es zwei Möglichkeiten, um hinauf zu kommen: Entweder man mietet sich unten im Tal Maultiere samt Treibern oder man mietet einen Jeep samt Fahrer.
Beides kommt für mich nicht in Frage!
Und da, wo ein Jeep gewohnheitsmäßig hoch kommt, da werde ich mit meinem tapferen Bulli doch wohl wenigstens ein einziges mal hinauf kommen. Das wäre ja gelacht.
Bild
Quelle:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... Bridge.jpg
Photographie:http://en.wikipedia.org/wiki/User:Xmort

Begonnen hatte alles auch ganz friedlich. Eine Schotterpiste führte uns zum zum Fluß Cendere Cayi, den wir auf der 1800 Jahre alten, von den Römern errichteten Septimius-Severus-Brücke überqueren sollten. Wir waren halt nur bereits etwas spät dran und vor Einbruch der Dunkelheit wollte ich oben sein. Also Fuß auf's Gas. Die Karosserie dröhnt, gelegentlich knallen ein paar Steine an den Unterboden und die Rückspiegel zeigen nichts außer Staub. Es geht ordentlich voran und die Tachonadel traut sich gelegentlich bis über die 80 hinaus. Nach Überquerung des Cendere wird's grober, langsamer, steiler und dann noch steiler und schließlich noch viel steiler. Es geht über immer derbere Felsblöcke. Die Hinterachse scharrt schon längst nicht mehr nur in den Kehren und jetzt kommen noch ein paar besonders steile Stücke, die aber nun Gott sei Dank mit fahrbahnbreiten Betonplatten belegt sind.
Vor solch einem Steilstück stehe ich nun und starre es ein wenig fassungslos an. Gelegentlich scheint's hier auch mal zu regnen, und anstatt über die Betonplatten zu fließen, hat das Wasser es wohl vorgezogen, drunter durch zu rauschen und die Platten im großen Stil zu unterspülen. Als dann die nächsten Autos drüberfuhren, sind die Platten eingebrochen. Nun bilden die Bruchstücke eine V-förmige Rinne, und selbstverständlich hat das V bei jeder Platte eine andere Form und jede Scherbe guckt in irgendeine andere Richtung. Dazwischen gibt's wilde Stufen und außerdem ist es so steil, daß ich die nicht schonend werde ausfahren können, sondern im ersten Gang mit ordentlich Drehzahl da drüber muß, um überhaupt hoch zu kommen und nicht die Kupplung zu verbrennen. Und wir sind nicht irgendwo daheim auf einem Feldweg, sondern fast 4.000 km von zuhause weg!
Mach nix kaputt, sonst wird das ein laaanger Fußmarsch!
Was wird wohl werden, wenn die Räder derart in die Zange genommen werden? Zieht's mir dann die oberen Kurbelarme aus der Vorderachse?
Während sich die Staubwolke verzieht, brabbelt der Bus friedlich im Leerlauf und scheint zuversichtlich.
"Das schafft er!" raune ich meiner Schwester auf dem Beifahrersitz zu. Die ist mittlerweile Kummer gewöhnt, aber sie guckt doch reichlich skeptisch und zieht zweifelnd eine Augenbraue hoch. Ich setze ein paar Meter zurück an den Rand der Kehre, um etwas Anlauf zu nehmen. Der Motor heult auf, die Kupplung greift, ein paar Steine spritzen und der Bus poltert los. In dem V wollen ständig die Räder einer Seite nach unten in die Kehle laufen. Es ist ein Mordsdruck in der Lenkung und es erfordert einige Kraft am Lenkrad, den Bus immer wieder zurück in die Waagerechte zu wuchten. Die schlimmsten Stufen wollte ich ja eigentlich umfahren, gehe aber nun wegen Undurchführbarkeit ansatzlos zu Plan B über: geradeaus durch und bloß die Kiste nicht umschmeißen! Die hecklastige Beladung hält wacker die Hinterräder am Boden, während von den Vorderrädern schon gelegentlich mal eines "über den Dingen" schwebt. Es gibt ein paar harte Schläge von unten, aber es setzt nichts auf und wir kommen heil durch.
Ein paar Kehren weiter erreichen wir buchstäblich im letzten Tageslicht den Gipfel und werden von zwei dort anwesenden Burschen zunächst mit fragenden Blicken, dann mit großem Hallo begrüßt.

Ahh, die feiern mich, den tapferen Bezwinger des Nemrut!
"Einer kam durch!"
Die Eingeborenen huldigen mir.

Nichts von alledem. Die freuen sich nur über etwas Gesellschaft. Einer der beiden hat irgendwas hier oben zu tun, und der andere ist sein ... TAXIFAHRER, der ihn hier rauf gebracht hat. Und - das ist nun wirklich demütigend - das Taxi ist einer dieser lumpigen Renault-12-Nachbauten von Dacia!
Steht da in der Ecke und wetteifert mit meinem Bus um den schäbigsten Gesamteindruck. Wie zum Teufel hat der diiiese Gurke da hochgeknüppelt?
Einen Unimog oder einen Landrover hätte ich ihm ja noch verziehen, aber das hier geht zu weit! Ich gehe ungläubig drumrum und wackele mal an den Vorderrädern. Hoi! Beulen in den Felgen, zerdrückte Grundschwellen und die Vorderachse ist dermaßen ausgeschlagen, daß sie nur noch eine äußerst neblige Vorstellung davon haben kann, wo sich ihre Räder gerade aufhalten, geschweige denn, in welche Richtung die wohl grad gucken,. Die Optikwertung geht unentschieden aus, aber in der Sparte Technik gewinnt der Vertreter aus dem osmanischen Reich den Gammel-Award mit deutlichem Vorsprung.

Genug davon. Eigentlich bin ich nicht hier raufgekommen, um mir irgendwelche Schrottkarren anzusehen. Die Zeit reicht noch für eine kurze Runde um den Grabhügel. Im fahlen Abendlicht sitzen 7m hohe, enthauptete Gestalten nebeneinander und werfen lange Schatten. Ihre Köpfe sind am Boden offenbar zuerst durcheinander gewürfelt und dann wieder aufgerichtet worden. Ein unwirkliches Bild, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Hügels wiederholt. Das Licht schwindet und wir gehen wieder zurück zum Auto.

Wir kochen uns 'ne Kleinigkeit und sitzen anschließend bei den beiden Kurden in einer Hütte am Feuer, trinken Pfefferminztee und rauchen irgendwas Selbstgedrehtes unbekannter Konsistenz. Na ja, Tabak war's jedenfalls nicht.
Es ist spät und saukalt, als ich im Bus in den Schlafsack krieche - und es ist immer noch saukalt, als meine Schwester mich auch schon wieder wachrüttelt: "Clemens, die Sonne geht auf!"
Tatsächlich, am Himmel zeigen sich die ersten violetten Streifen. Also raus aus den Federn und hinaus in die klare, kalte Luft.
Das nun folgende Farbenspiel zu beschreiben erspare ich mir besser. Stellt euch einfach 'ne kitschige Postkarte vor, dann noch etwas kitschiger aber irgendwie auch wieder überhaupt nicht kitschig, sondern einfach nur schön und real und präsent. Ein Sonnenaufgang im Gebirge eben.

Bild
Photographie: Florian Koch, Quelle:http://commons.wikimedia.org/wiki/Image ... uselang=de

Und als dann die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bergen hindurch lugen, wird's sogar warm. Wir machen zunächst - das gebietet die Höflichkeit - König Antiochos nochmal unsere Aufwartung ... und anschließend uns einen Kaffee. Nach einem ausgiebigen Frühstück ist es bereits wieder brülleheiß.
Von unten hört man das Geschrei von Maultieren, das Geschrei von Maultiertreibern, das Knallen ihrer Stockhiebe, das Gescharre der Hufe und ... deutsche Stimmen. Eine Gruppe Touristen kommt an, und zwar auf die in meinem Reiseführer empfohlene Art und Weise. Wie herzlos die Kurden mit ihren Tieren umgehen, hatte ich bereits mehrfach beobachtet. Esel mit blutig geschundenem Rücken, die trotzdem immer noch beladen wurden wie ein 30-Tonner. In der Hitze aufgedunsene Eselkadaver am Straßenrand, achtlos liegen gelassen, wie eine weggeworfene Zigarettenschachtel. Und nun deutsche Touries auf Maultieren so klein, daß die Füße der Reiter fast am Boden schleifen. Ein Treiber davor, der das Tier zieht und ein weiterer dahinter, der schiebt und mit dem Stock auf es eindrischt. Kein Erbarmen mit der Kreatur. "Sag mal, tut dir das nicht in der Seele weh?" frage ich einen der Deutschen, mit dem ich ins Gespräch gekommen bin. "Doch, aber was sollte ich machen?" entgegnet er achselzuckend. "Ich bin unterwegs abgestiegen und habe den Führern gesagt, daß sie trotzdem ihr Geld bekämen, aber ich würde den Rest lieber zu Fuß gehen. Das haben sie akzeptiert - und als ich abgestiegen war, haben sie sich dann eben zu zweit auf mein Maultier gesetzt!"

Hmm, offenbar garnicht so verkehrt, der Bursche! War früher mit einem AL28 in Afrika unterwegs gewesen, erzählt er. Auch der Rest der Truppe ist ganz nett und außerdem tut's gut, nochmal ein paar Takte deutsch zu sprechen. Aber irgendwie ist mir jetzt grad zu viel Trubel hier oben. Den ganzen Morgen war Stille und wir hatten das Heiligtum für uns alleine gehabt. Ach ja, das Heiligtum: Beeindruckend und imposant! Vor allem die Ostterrasse bei Sonnenaufgang. Schwer vorstellbar, wie die vor 2000 Jahren diese riesigen Steinblöcke hier hochgeschafft haben. Damals gab's noch keine Dacias und für ein Maultier ist das hier selbst nach Kurdenmaßstäben eindeutig zu viel. Wahrscheinlich haben sie jedoch garnichts hochgeschafft, sondern stattdessen das Material des abgetragenen natürlichen Gipfels verwendet. Die Statuen zeigen Antiochos zwischen den anderen Göttern. Darüber, ob Antiochos nun wirklich größenwahnsinnig oder aber ein weiser Mann gewesen ist, sollen sich die Gelehrten streiten. Immerhin verstand er es, seinem Multi-Kulti-Königreich Kommagene so eine nationale Identität zu verleihen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen. Wohl nicht zuletzt deswegen hat das Land auch ein paarmal erfolgreich militärisch weit überlegenen Angreifern getrotzt.
Aber irgendwie finde ich keinen rechten Bezug dazu. Vielleicht hätte ich mich vorab etwas mehr mit Geschichte befassen sollen oder mit Religion, anstatt mit Bremsenservice, Ölwechsel und Ventilspiel. Im Netz gibt's Bilder davon und jede Menge Information. Viel beeindruckender finde ich (wie eigentlich immer) die Landschaft. Ich muß jetzt hier weg, aber wir verabreden uns mit den Deutschen in der Herberge unten am Fluß, wo sie untergebracht sind. Dort verbringen wir die Nacht unterm Sternenhimmel auf einem Strohlager auf dem Dach des Lehmhauses. Wir trinken Cay, erzählen uns von unseren Reisen, und meine Schwester, die Medizinstudentin, begutachtet und versorgt ein paar Wehwehchen.
Beruhigend und unheimlich praktisch, so jemanden dabei zu haben, denn von Medizin habe ich überhaupt keinen Schimmer. Verrückt: Vom VW kenne ich so ziemlich alle Subsysteme, weiß, wie sie funktionieren und wie man sie repariert. Wie ich jedoch selbst funktioniere? Keine Ahnung! Also herrscht bei uns eine klare Aufgabenteilung. Ich bin für den Transport zuständig, und am Ende dieser über 10.000 km langen Tour wird sie kein einziges Mal links gesessen haben. An mir lag's nicht. Sie wollte einfach nicht.
Den Nemrut wieder runter hätte ich allerdings niemandem das Steuer überlassen, nicht mal dem begnadetsten kurdischen Dacia-Virtuosen. Und es war beruhigend zu wissen, daß man zuhause den Bremsen mehr Aufmerksamkeit gewidmet hatte, als der Geschichte des Königreichs Kommagene. Diese Betonplattenrinne konnte man nun zwar behutsam befahren, aber an einigen Steilstücken blieb der Öldruck weg, weil die Pumpe offenbar Luft angesaugt hatte. Auskuppeln war nicht drin, dafür war's zu steil.
Komm Bulli, die paar Meter ohne Öl, nun werd' hier mal nicht kleinlich! Er scheint zu akzeptieren und die Öldrucklampe verlischt wieder. Trotzdem hat er offenbar ein wenig geschmollt, denn später stellen wir fest, daß er irgendwo bei dieser Abfahrt den Griff der Schiebetür abgeworfen hat.

Wenn du also irgendwann mal den Nemrut hinauf stiebst und dabei zufällig auf der Piste was Verchromtes in der Abendsonne blinken siehst ...





Nachtrag: Die geschilderte Reise unternahmen wir 1982. Der Berg "schlief" damals noch und war touristisch so gut wie garnicht erschlossen. Außer uns und den beiden Einheimischen war bei Sonnenunter- und -aufgang niemand sonst anwesend. Tagsüber stieß noch eine 5-köpfige Touristengruppe hinzu, was allerdings auch fünf oder sechs Maultiere und die doppelte Anzahl Treiber bedeutete. Trotzdem scheint das verglichen mit den heutigen Verhältnissen geradezu eine "Grabesstille" gewesen zu sein.
Aktuelle Fotos der Cendere Brücke zeigen eine asphaltierte Fahrbahn. Damals war das noch eine Schotterpiste, mit einem lehmigen, staubigen Abschnitt direkt nach der Brücke. Die Auffahrt zum Nemrut scheint jedoch immer noch in einem äußerst schlechten Zustand zu sein und man kann offenbar auch nicht mehr bis zum Gipfel auffahren, sondern nur noch bis zu einem ein paar hundert Meter tiefer gelegenen Parkplatz. Gegenverkehr möchte ich mir auf der Bergstrecke lieber nicht vorstellen. Die Piste war damals nur etwa 3m breit.

Es scheint jedoch mittlerweile eine zweite Zufahrt aus Richtung Malatya zu geben. (Wir kamen aus Richtung Adiyaman.) Ferner habe ich im Netz Fotos von einem Autokran am Nemrut gefunden. Das wäre bei der Streckenbeschaffenheit von 1982 noch komplett unmöglich gewesen.

Seit 2001 sind die Arbeiten der International Nemrud Foundation im Gange zur Restaurierung der Skulpturen. Offenbar sollen Kopien angefertigt und die Originale in ein Museum verbracht werden.
Seit 1987 ist der Nemrut als Weltkulturerbe von der UNESCO geschützt.
1983 wurde am Euphrat der Atatürk-Staudamm in Betrieb genommen. Er ist das erste von insgesamt 22 Staudammprojekten (GAP) an Euphrat und Tigris. Die Maßnahme ist ökonomisch riskant, ökologisch verheerend, völkerrechtlich umstritten und von Menschenrechtsverletzungen begleitet. Außerdem sind unzählige archäologische Ausgrabungsstätten in den Fluten abgesoffen.
Derzeit führen wir Kriege ums Öl. Künftig werden wir Kriege ums Wasser führen und der erste davon wird wohl in dieser Region stattfinden. Den Touristen wird der Stausee (er ist in den verlinkten Videos zu sehen) als Idyll präsentiert. 1982 war der Euphrat dort noch ein intakter, gesunder Fluß in einem fruchtbaren Tal.





http://www.youtube.com/watch?v=d1aclo3T ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=TboLXng3 ... re=related

http://www.erik-nehring.de/nemrut/nemrut.html

http://www.alla-turca.de/index-orte-2.html?nemrut.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Nemrut_(Berg)
http://www.nemrud.nl/de/index.htm
http://www.inst.at/berge/virtualitaet/durusoy.htm
http://www.medienwerkstatt-online.de/lw ... hp?id=3394

http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdos ... en-Projekt
http://www.rivernet.org/turquie/reisbed.htm


"Um 4 Uhr morgens meldet sich der Weckdienst. Auf einer 10 Km langen, fürchterlichen Kopfsteinpflasterstrasse geht es hoch auf den Nemrut Dagi, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Die vorausfahrenden Busse wirbeln soviel Staub auf, dass richtiges Rallye-Feeling aufkommt. Die Aussicht und die rumliegenden zerschlagenen Figuren rechtfertigen den Umtrieb, der um den Berg gemacht wird nicht. Einmal mehr gewinne ich den Eindruck, dass gewisse Reisebuchautoren einen Knick in der Optik haben. Von der Mystik des Bergs ist angesichts der Horden, die den Hügel besteigen, nichts zu merken."
http://www.motorbike-web.de/hosting/sam ... erkei.html

"Aber am nächsten Morgen um 4 Uhr den Wecker gestellt und rauf auf den Berg. Von der Pensiyon Karavanserey , die letzte vor dem Gipfel, sind wir im Dunkeln bis zum Parkplatz gefahren. Die letzten 500 m sind nur zu Fuß möglich. Der Eintritt für den Nationalpark von 3.000.000 ist am Parkplatz zu zahlen. Das Ganze war für mich persönlich eine Enttäuschung; Der vielbeschriebene Sonnenaufgang am Nemrut völlig unspektakulär und das Licht zum Fotografieren erst 1 Stunde später ausreichend. Aber vielleicht ging es mir alleine so denn viele der ca. 100 Touristen waren hin und her gerissen von dem Ereignis. Wir sind jedenfalls müde weitergefahren in 2 Tagesetappen zum Ort Edremit kurz vor Van. Beim Check des Motorrades bemerkte ich, das meine Eigenkonstruktion des Gepäckträgers schon den ersten Schaden genommen hat. Wahrscheinlich hätte ich bei der Fahrt auf den Nemrut die Koffer unten lassen sollen. Immerhin hat jeder Koffer ca. 25 Kilo Gewicht und die letzten Kilometer auf den Berg haben es in sich."
http://www.lentes.de/Index-dateien/BRD-Nepal.htm

"It is amazing to watch the sun sets and sun rises at the summit. However, the sun rise is very cold, make sure that you have thick sleeping bags or blankets from the hotel you stay in, even in the hot summer days. Remember, you will be watching the sun rise at 2,200m (7,000ft) elevated mountain. Actually, the best way is to stay (sleep) at the mountain on the eastern site which I did in 1986 and watch the sun rise at 3am. The colors are more than beautiful!!!. "
http://www.world66.com/asia/middleeast/ ... nemrutdagi
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Mario73
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Re: Kurdistan 1982

Beitrag von Mario73 »

Will noch mehr davon....lechz... :wink: :thumb:
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Re: Kurdistan 1982

Beitrag von bigbug »

Mal wieder ein Hammerbericht!
Aber ich glaube ich würde mir sowas nicht mit nem T2 zutrauen. Auch nicht mit nem Dacia, ehr mit was allradigen wo Toyota, Mercedes-G oder Syncro 16 Zoll drauf steht.
BildThomas*249,T2-Westi-Universaldilettant
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Re: Kurdistan 1982

Beitrag von TEH 29920 »

Moin Clemens,

ein super Bericht aus einer Zeit als man diese Gegend noch weitestgehend alleine geniesen konnte, selbst in Cappadoce waren noch wenig Menschen. Da stand man dann mit dem Bulli, alleine inmitten eines geschichtsträchtigen Ortes und das ist etwas das kann man schwer beschreiben. Kein Campingplatz, kein Zaun, keine Andenkenbuden, bloß irgendwo der alte Mann der irgendwie auf das ganze - und uns - aufpasste. Es war auch die Zeit als die Kinder am Straßenrand nach Zigaretten schnorrten, sonst gab`s Steine und selbst Superbenzin Bulli-Motoren zum Klingeln brachte.
Nirgends gehört ein Bulli mehr hin als in diese Gegend. Pässe, Flüsse, Staubpisten und weit und breit kein ADAC. Dafür sind diese Autos so gut geeignet wie kaum ein anderes und es ist unglaublich wo man mit einem Serienbulli überall hinkommt. Es geht viel kaputt dabei, oder nennen wir es Verschleiß. Das kannst Du alles aber selber richten oder die Eingeborenen können das. Ich würde meinen Bulli nie gegen ein anderes Fahrzeug tauschen wollen.

Gruß Bernd
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boggsermodoa
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Re: Kurdistan 1982

Beitrag von boggsermodoa »

Pässe, Flüsse, Staubpisten und weit und breit kein ADAC. Dafür sind diese Autos so gut geeignet wie kaum ein anderes und es ist unglaublich wo man mit einem Serienbulli überall hinkommt.
Moin!

Vielen Dank für die netten Rückmeldungen! Am VW-Bus geht bei solchen Touren zwar viel kaputt, aber irgendwie kommt man doch immer wieder heim mit dem Ding. Wenn man mal wieder im Sand oder im Schlamm feststeckt, guckt man zwar etwas neidisch auf Land Rover & Co., aber andererseits sitzt man auf den vielen tausend Kilometern, auf denen der Geländewagen keinerlei Vorteil bietet, im VW-Bus doch wesentlich besser. Also fahr ich lieber VW-Bus und lasse mich dafür hier und da mal von einem Land Rover aus irgendeinem Loch rausziehen. :wink:

Bild
Das Foto entstand übrigens auf der Anfahrt der oben beschriebenen Tour in Jugoslawien. Es war das einzige mal, daß ich unterwegs den Motor rausnehmen mußte.

Einer, der auch heute noch seinen VW-Bus "bestimmungsgemäß" einsetzt, ist übrigens "unser" Wolfgang T2b.
Guggsduhier:http://www.wirsindweg.de/

Gruß,

Clemens
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