Hallo Klaus,
clipperfreak hat geschrieben:... der Zwitter also der T2a/b war das wohl meistproduzierte Modelljahr überhaupt
Jau, ist schon erstaunlich, dass der Bus in der Zeit um die Ölkrise herum seine besten Jahre hatte. Er galt ja auch damals nicht gerade als Kostverächter. Trotz eines Spritpreises von 30 Eurocent war damals das Loch in der Haushaltskasse bei einer Tankfüllung auch nicht geringer als heute (unter Berücksichtigung der Stundenlöhne).
clipperfreak hat geschrieben:Produziert wurde m.M. schon ab Ende Juli immer. Man müsste nur mal nachforschen im Netz wann die Werksferien im Jahr 1971 in Hannover beendet werden, bzw. der erste Arbeitstag seinerzeit war und schon wissen wir es ja 100%ig

Auch der genaue Arbeitsbeginn nach den Werksferien wird hier nicht viel weiterhelfen, denn der Start der neuen Produktion ist ja kein Augenblicksereignis, sondern zieht sich über Monate hin. Die ersten neuen Karosserien wurden oft schon lange vor den Werksferien gepresst und lackiert (und hatten zwangsläufig schon neue FINs). Ich meine jetzt nicht die sog. Nullserien oder die Vorserien, die zum Testen und Optimieren gebaut wurden und die nicht in den Verkauf kamen. Sondern es geht darum, dass zum Beginn der Massenproduktion nach den Werksferien ja
alle Produktionsschritte schon mit Material versorgt sein mussten. Man konnte ja nicht Tausende von Leuten herumsitzen lassen, weil die Arbeitsschritte vor ihnen noch nicht genug produziert hatten. Zwischen dem Rohbaubeginn und dem Ende der Endmontage lagen mehrere Wochen Durchlaufzeit (damals! Heute nicht mehr). Das heißt, in den ersten Abschnitten musste schon einige Wochen vorgearbeitet werden, ehe die Endmontage loslegen konnte.
Man darf sich das Werk nicht als
eine lange Produktionslinie vorstellen, in die vorne ein Stapel Blech und ein Pott Farbe gesteckt wird und hinten ein Bus herauskommt. Viele Schritte sind zwangsläufig vollständig voneinander entkoppelt. Speziell das Presswerk in Hannover musste ja auch andere „Kunden“ versorgen, denn zeitweilig wurden hier auch Käfer und sogar Toyota-Pickups gebaut und zudem Karosserien fürs Ausland (sog. CKD-Bausätze für kleine Auslandsfertigungen, die nur die Endmontage machen konnten). Und auch Ersatzteile, die uns heute als NOS in Verzückung versetzen. Das heißt, es waren schon Tausende von Karosserien fertig und lackiert (und nummeriert), bevor die eigentliche Massenproduktion anlief.
Du kannst also vom Baudatum über die FIN nicht 1:1 zurückrechnen, das wievielte Auto des Modelljahres es tatsächlich war, da fehlen Nummern, sind vorgezogen oder zurückgestellt worden. Vor allem im Hochlauf.
Zum Beginn der Werksferien: ich erinnere mich schwach daran, dass die Werksferien immer drei Wochen dauerten und in der Mitte der niedersächsischen Schulferien lagen. So wollte man den Reiseverkehr ein wenig entzerren. Ich hab’ rausgegoogelt, dass die Schulferien 1971 vom 29.07. bis zum 08.09. gingen (Niedersachsen war damals seltsamerweise das späteste Bundesland). Es könnte also sein, dass die Werksferien damals um den 8.8. begannen und um den 29.8. endeten. Mit allem Vorbehalt. Aber wie oben gesagt, der Arbeitsbeginn nach den Ferien ist nicht der wirkliche Produktionsbeginn, sondern nur der nominelle.
Jetzt reicht’s aber mit dem ollen Krams.
Schöne Grüße
Wolfgang