Blechqualität in den 70igern

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boggsermodoa
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Beitrag von boggsermodoa »

Moin,

die Story von dem "Russenblech" macht oft die Runde und möglicherweise ist da auch wirklich was dran. Unrein mit vielen Lunkern gegossener Stahl wird zu Blech gewalzt und aus den kleinen Lunkern entstehen auf diese Weise große, flächige Bereiche, bei denen es innerhalb des Materials keine Haftung zwischen den Grenzschichten gibt. Wird ein solcher Bereich dann beschnitten, dringt Feuchtigkeit in die Fuge und das Blech rostet von dort aus nach innen und außen durch.
Da in den 70ern fast alle Autohersteller damit zu kämpfen hatten, spricht vieles für diese These. Tatsache ist aber auch, daß dies zum Anlaß genommen wurde, auch mal konstruktive Rostvorsorge zu treffen, anstatt einfach nur zu verzinken und überall Wachs reinzusabbeln. Beim zitierten Golf 1 etwa waren anfangs die Außenbleche der Tür um das Innenblech herumgebördelt - und natürlich hat's dort gerostet wie doof. Bei den letzten Baujahren waren stattdessen die Bleche nur noch um 90° nach innen abgekantet, hielten 3mm Abstand zueinander und berührten einander nur noch an den Schweißpunkten. Damit konnte sich dort keine Feuchtigkeit mehr sammeln und das Problem war behoben. Zitat eines Kumpels und Inhaber einer VW-Werkstatt, als der Golf 2 kam: "Jetzt, da die Kiste endlich in Ordnung ist, wird sie abgelöst!"

Gruß,

Clemens
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Roland *19
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Beitrag von Roland *19 »

Leider gab es da Japanische Autos, die Anfang der 80er noch gerostet haben - der schöne Accord SJ von meinem Dad war Bj. 80 und er war froh als er 82 einen Neuen bekam - da waren die Türen schon durch!

Das einzige Auto im Übrigen, wo der Herr Dr. Studiendirektor jemals über den Rost geflucht hat. Und eh der flucht............

Honda isser trotzdem gefahren bis letztes Jahr. Weil die echt Preisvorstellungen für nen Jazz hatten, wie andere für ne Großraumlimo.

Nu isser in den Hafen von VW eingekehrt - erstmalig im Übrigen - und fährt Skoda Fabia I Combi. Ich kann nur sagen, nachdem ich 2006 einen Octavia hatte im Außendienst: SUPER!

BTW: Und nen nicht rostigen SJ such ich ja eigentlich immer noch..........
Viele Grüße,
Roland *19
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& ein moderner Camper aus dem Hause Rapido :oops: (KR-DR 2021)
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skipperfrank
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Re: Blechqualität in den 70igern

Beitrag von skipperfrank »

jetzt mal Fakten,Fakten,Fakten.....

Lichbogenöfen in Italien haben den Stahlmangel ausgeglichen und sehr viel nach Deutschland geliefert der auch einer der hauptlieferanten für alteisen war . Diese Öfen wurden mit sehr viel Stahl áus Schrott versorgt der einen sehr hohen sauerstoffgehalt hat. Normalerweise führt gerade der im Rost gebundene Sauerstoff dazu das wenig Kohlenstoff im Stahl verbleibt. Duch irgend einen Umstand kommt es bei der Verhüttung im Lichtbogenofen beim Stahl zu einem hohen Kohlenstoffanteil der dafür sorgt das sich dieses blech gut ziehen lässt aber auch recht "offenporig" ist da der Kohlenstoff globular im Blech anliegt. das führt dazu das der Stahl empfindlich wird gegen Sauerstoff.
Desweiteren muß man aber auch erwähnen das die Konstrukteure der 70er eine fast manische leidenschaft hatten an Knoten der Karosse bis zu "4" Bleche übereinander laufen zu lassen. das ist auch sehr rostfördernt. Noch ein effekt ist, speziell beim T2, Labyrinthe zu schweißen bei denen, nach dem Verschweißen, unmöglich lack oder Hohlraumversiegelung hin kommen kann. Da haben die bei VW aber mächtig dazu gelernt. Die Serie T3 ist sehr unempfindlich gegen Rost.

Ich hatte einen sehr alten, und etwas vertrottelten. Prof an der LMU der uns diese Story fast jeden monat einmal reingedrückt hat wen wieder ein Drum von seinem Auto runter gefallen war. Das war ein Karmann Typ 34.
1stes Mitglied der bayrisch-tyroler Inntalsplittergruppe der busfahrenden judäischen Volksfront.




.....JEHOVA.....JEHOVA.....
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